Egid Schor

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Egid Schor (auch Ägydius, Egidius, Ägyd, Egyd; getauft 2. September 1627 in Innsbruck; † 2. Juli 1701 ebenda) war ein österreichischer Maler. Er gilt als Begründer der barocken Deckenmalerei in Tirol.

Entwürfe Schors für Deckendekorationen

Egid Schor wurde als fünfter Sohn des Malers Hans Schor in Innsbruck geboren. Er lernte zunächst bei seinem Vater und ging um 1655 nach Rom, wo sein älterer Bruder Johann Paul Schor als Maler im päpstlichen Dienst tätig war. Mit seinem Bruder und vierzehn anderen Künstlern malte er 1656/57 Fresken in der Galerie des Quirinalspalastes. Um 1665 kehrte er nach Tirol zurück und schuf Altarbilder für die Stifte Stams und Wilten. 1674 suchte er um das Innsbrucker Bürgerrecht an, was abgelehnt wurde, da er unverheiratet war. Er ging daraufhin auf Wanderschaft und war in Salzburg, Linz, Wien, München, Nürnberg und Augsburg als Dekorationsmaler tätig.

Am 12. Jänner 1682 heiratete er in Innsbruck Barbara Gumpp von Fragenstein, die Tochter des Barockbaumeisters Christoph Gumpp, daraufhin wurde er 1683 Bürger der Stadt. 1685 wurde er nach München berufen, um für die Hochzeit des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel mit Maria Antonia von Österreich Festdekorationen, Theaterkulissen und Triumphbögen anzufertigen. Anschließend hielt er sich in Augsburg auf und erstellte Entwürfe für Goldschmiede und Elfenbeinschnitzer. Nach Innsbruck zurückgekehrt, wurde er von Herzog Karl von Lothringen, dem Statthalter von Tirol, zum Hofmaler ernannt und schuf neben Dekorationen für Festzüge und Theateraufführungen Malereien in den Zimmern der Hofburg.

Schor hatte drei Kinder, Johann Ferdinand, Maria Anna und Maria Barbara. Der Sohn Johann Ferdinand Schor wurde ebenfalls Maler.

Egid Schor schuf als Dekorationsmaler Triumphbögen, Theaterkulissen, Heilige Gräber und dergleichen und lieferte Entwürfe für kunsthandwerkliche Arbeiten wie Monstranzen oder Kelche und Buchschmuck. In seinen Jahren in Rom kam er in Kontakt mit Gian Lorenzo Bernini und Pietro da Cortona und brachte deren hochbarocke Formen nach Tirol. Er malte mehrere Altarblätter für Kirchen in Innsbruck und Umgebung und schuf Deckenmalereien in den Stiften Wilten und Stams, die als die frühesten barocken Deckenmalereien in Tirol gelten. Schor spielte außerdem Geige und Bassett und komponierte.

Hochaltarbild der Stiftskirche Wilten (1671)
Commons: Egid Schor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Klemens Halder: Die Kunstwerke des Stiftes Wilten. In: Österreichs Museen stellen sich vor. Band 22 (1986), S. 35–40 (online PDF; 1,1 MB).
  2. Reinhard Rampold (Hg.): Kunstführer Tirol. Die 400 bedeutendsten Kunstschätze in Nord- und Osttirol. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 2014, S. 16.
  3. Erich Egg: Die Pfarrkirche Unser Lieben Frauen Himmelfahrt in Schwaz/Tirol. Verlag Schnell & Steiner (Schnell Kunstführer Nr. 495), 4. Auflage, München 1984.
  4. Amt der Tiroler Landesregierung, Kulturabteilung (Hg.): Kulturberichte aus Tirol 2012. 63. Denkmalbericht. Innsbruck 2012, S. 52 (online; PDF; 12 MB).
  5. Schmid-Pittl, Wiesauer: Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten, Stift Wilten. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 29. Februar 2016.
  6. Wiesauer: Stiftskirche Marie Himmelfahrt. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 29. Februar 2016.
  7. Pfarrkirche St. Margareth mit Friedhofskapelle und Friedhof im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
  8. Reinhard Weidl: Die Kirchen von Rattenberg. Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 564, Verlag St. Peter, Salzburg 2014 (online (Memento des Originals vom 18. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchen-fuehrer.info).