Orcula austriaca

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Orcula austriaca

Orcula austriaca

Systematik
Unterordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie: Pupilloidea
Familie: Fässchenschnecken (Orculidae)
Unterfamilie: Orculinae
Gattung: Orcula
Art: Orcula austriaca
Wissenschaftlicher Name
Orcula austriaca
St. Zimmermann, 1932

Orcula austriaca, auch Österreichische Tönnchenschnecke genannt, ist eine Schneckenart aus der Familie der Fässchenschnecken (Orculidae), die zur Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora) gerechnet wird.

Das zylindrische, dick-walzenförmige Gehäuse ist 6 bis 7 mm hoch und 2,6 bis 2,8 mm breit. Es hat 9 bis 10,5 schwach gewölbte Windungen. Die letzte Windung ist gelegentlich etwas aufgebläht. Die Naht zwischen den Windungen ist nur seicht. Der Gaumenwulst ist kräftig entwickelt und bildet nach innen einen kleinen Vorsprung. Es sind immer zwei Spindelfalten ausgebildet; gelegentlich deutet sich zwischen diese beiden noch eine schwache dritte Spindelfalte an.

Im weiblichen Trakt des Geschlechtsapparates ist der freie Eileiter etwas länger als die Vagina. Der Stiel der Spermathek ist sehr lang und vor allem nahe der Basis sehr dick. Die Blase selber ist länglich-spindelförmig und liegt auf der Albumindrüse. Am Stiel ist kein Divertikulum ausgebildet. Im männlichen Trakt ist der Samenleiter lang und dünn; er geht allmählich in den Epiphallus über. Der Epiphallus ist nach der Einmündung des Samenleiter durch einen verdickten, etwas kürzeren, und einen distalen, etwas dünneren und längeren Abschnitt charakterisiert. Am Übergang zum Penis sitzt das sehr dicke, schlank kegelförmige Flagellum (Blindsack oder Caecum). Der Penisretraktormuskel setzt am Übergang Penis/Epiphallus an. Der Penis ist deutlich kürzer als der Epiphallus (distaler verdickter + dünner distaler Teil). Es bestehen kleinere Unterschiede zwischen den drei Unterarten im Genitalapparat.

Ähnliche Arten

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Das Gehäuse von Orcula spoliata ist im Durchschnitt etwas kleiner und breiter. Der Gaumenwulst fehlt oder ist nur schwach entwickelt. Bei der Schlanken Fässchenschnecke ist immer ein kräftiger Palatalzahn entwickelt. Bei dieser Art ist die obere Spindelfalte nur schwach entwickelt oder fehlt.

Geographische Verbreitung und Lebensraum

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Die Art kommt nur im nördlichen Österreich, Kärnten und der Steiermark vor. Sie lebt dort in feuchten, dunklen Schluchten, aber auch nach Süden exponierten Gras- und Felshängen. Die Tiere sitzen dort an Totholz, an Felsen, oder sind auch im Mulm zwischen den Felsen zu finden.

Das Taxon wurde 1932 von Stephan Zimmermann als Unterart Orcula spoliata austriaca erstmals beschrieben.[1] Das Taxon wird heute als selbständige Art aufgefasst, die mit Orcula spoliata nicht näher verwandt ist. Die Art wird von manchen Autoren[2] und der Fauna Europaea[3] noch in die Unterarten unterteilt:

  • Orcula austriaca austriaca Zimmermann, 1932, die Nominatunterart
  • Orcula austriaca faueri Klemm, 1967 ("Obir-Tönnchenschnecke"[4])
  • Orcula austriaca goelleri Gittenberger, 1978 ("Göller-Tönnchenschnecke")[5]
  • Orcula austriaca pseudofuchsi Klemm, 1967 ("Gösing-Tönnchenschnecke")[5]

Die Art wurde von Páll-Gergely (2013) zur Untergattung Orcula (Orcula) gestellt.[6]

Orcula austriaca faueri Klemm, 1967 hat auf der Roten Liste der Weichtiere Kärntens den Status R = sehr beschränktes Verbreitungsgebiet.[4] Alle Unterarten mit Ausnahme der Nominatunterart stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere Österreichs. Die Art gilt aber insgesamt gesehen als nicht gefährdet.[7]

  • Michael P. Kerney, Robert A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8 (S. 103)
  • Edmund Gittenberger: Beiträge zur Kenntnis des Pupillacea VIII. Einiges über Orculidae. Zoologische Verhandelingen, 163: 3-44, 1978 PDF
  • Josef Harl, Helmut Sattmann, Anatolj A. Schileyko: Types of the Extant taxa of the landsnail genus Orcula Held 1837 (Gastropoda: Stylommatophora, Orculidae). Archiv für Molluskenkunde, 140(2): 175-199, Frankfurt/Main 2011.
  • Anatolij A. Schileyko: On the anatomy of Orculidae with special reference to the spermatophores (Gastropoda Pulmonata, Stylommatophora). Ruthenica, 22(2): 141-158, 2012 PDF

Einzelnachweise

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  1. Stephan Zimmermann: Ueber die Verbreitung und die Formen des Genus Orcula Held in den Ostalpen. Zeitschrift für Wissenschaftliche Zoologie, Abteilung B, Archiv für Naturgeschichte (Zeitschrift für Systematische Zoologie) (Neue Folge), 1: 1-56, Leipzig 1932.
  2. Edmund Gittenberger: Beiträge zur Kenntnis der Pupillacea VIII. Einiges über Orculidae. Zoologische Verhandelingen, 163: 1-44, Leiden 1978 PDF
  3. Fauna Europaea: Orcula austriaca S. Zimmermann 1932
  4. a b Paul Mildner, Ursula Rathmayr: Rote Liste der Weichtiere Kärntens (Mollusca). In: Werner E. Holzinger, Paul Mildner, Thusnelda Rottenburg, Christian Wieser (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Kärntens (= Naturschutz in Kärnten. Band 15). Klagenfurt 1999, S. 643-662, hier S. 648 (zobodat.at [PDF]).
  5. a b Rote Listen gefährdeter Tierarten. Umweltbundesamt Österreich, abgerufen am 18. August 2023.
  6. Barna Páll-Gergely, Tamás Deli, Atanas Irikov, Josef Harl: Subgeneric division of the genus Orcula Held 1837 with remarks on Romanian orculid data (Gastropoda, Pulmonata, Orculidae). Zookeys, 301: 25–49, 2013 doi:10.3897/zookeys.301.5304
  7. Orcula austriaca in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.11. Eingestellt von: Falkner, G. & von Proschwitz, T., 2010. Abgerufen am 31. Mai 2014.