Ammoniumperoxodisulfat

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Strukturformel
Allgemeines
Name Ammoniumperoxodisulfat
Andere Namen
  • Ammoniumpersulfat
  • AMMONIUM PERSULFATE (INCI)[1]
Summenformel (NH4)2S2O8
Kurzbeschreibung

monokline, farblose Kristalle[2][3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7727-54-0
EG-Nummer 231-786-5
ECHA-InfoCard 100.028.897
PubChem 62648
Wikidata Q412085
Eigenschaften
Molare Masse 228,20 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

1,98 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

120 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

leicht in Wasser (620 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​302​‐​315​‐​317​‐​319​‐​334​‐​335
P: 210​‐​280​‐​301+312​‐​302+352​‐​304+340+312​‐​305+351+338[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Ammoniumperoxodisulfat ist eine salzartige chemische Verbindung, die aus Ammonium- und Peroxodisulfationen besteht. Es besitzt die Formel (NH4)2S2O8

Ammoniumperoxodisulfat wird durch anodische Oxidation von Ammoniumsulfat[5] oder Ammoniumhydrogensulfat[6] hergestellt.

Ammoniumperoxodisulfat ist ein Salz der Peroxodischwefelsäure. Es bildet weiße Kristalle mit leichter, grüner Fluoreszenz. Ammoniumperoxodisulfat ist ein starkes Bleich- und Oxidationsmittel sowie ein starker Radikalbildner. Es ist trocken zu lagern, da es sich in Gegenwart von Feuchtigkeit oder in warmen, wässrigen Lösungen unter Abgabe von Ozon zersetzt. Peroxodisulfate zersetzen sich beim Erwärmen unter Bildung von Sulfatradikalen. Untenstehend die Zersetzung des Peroxodisulfations in zwei Sulfatradikale.

Thermische Zersetzung des Persulfations
Thermische Zersetzung des Persulfations

Ammoniumperoxodisulfat ist ein Polymerisationsinitiator beim Herstellen von Polyacrylamidgelen und wird auch bei der Herstellung von Superabsorbern auf Basis von Acrylderivaten als thermischer Radikalinitiator verwendet. Die bei der Zersetzung gebildeten Sulfatradikale können durch einen elektrophilen Angriff auf Kohlenstoffatome mit Doppelbindung dieselbe öffnen und so eine Kettenreaktion starten. Zudem kann es als Oxidationsmittel und zum Ätzen von gedruckten Schaltungen verwendet werden. In der chemischen Analyse wird es zur Trennung von Mangan und Chrom genutzt. In der Fotoentwicklung ist es ein Abschwächer.

Wässrige Lösungen aus Ammoniumperoxodisulfat werden zur Makroätzung von Stahlwerkstoffen genutzt, um beispielsweise Seigerungsstrukturen an stranggegossenen Brammen sichtbar zu machen.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu AMMONIUM PERSULFATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  2. a b c d e f g Eintrag zu Ammoniumperoxodisulfat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Ammoniumperoxodisulfat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. April 2014.
  4. Eintrag zu Diammonium peroxodisulphate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. G. Brauer (Hrsg.): Handbook of Preparative Inorganic Chemistry. 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 390–1.
  6. Arnold Willmes: Taschenbuch chemische Substanzen: Elemente – Anorganika – Organika – Naturstoffe – Polymere. 3. Auflage, Harri Deutsch Verlag, 2007, ISBN 978-3-8171-1787-1, S. 115