8. Jäger-Division

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8. Infanterie-Division
8. (leichte) Infanterie-Division
8. Jäger-Division

Truppenkennzeichen der 8. Jäger-Division
Truppenkennzeichen, stilisiertes Hakenkreuz
Aktiv Oktober 1934 bis Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Division
Gliederung Siehe: Gliederung
Garnison Oppeln
Zweiter Weltkrieg Überfall auf Polen

Frankreichfeldzug
Deutsch-Sowjetischer Krieg

Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk
Kesselschlacht von Demjansk
Kommandeure
Siehe: Kommandeure
Insignien
Identifikationssymbol Kreis mit Hakenkreuz

Die 8. Infanterie-Division, später umbenannt in 8. leichte Infanterie-Division und 8. Jäger-Division war ein Großverband des Heeres der Wehrmacht.

Divisionsgeschichte

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Die 8. Infanterie-Division wurde am 1. Oktober 1934 unter der Tarnbezeichnung Artillerieführer III im Wehrkreis III (Berlin) in Oppeln aus dem 7. (Preußischen) Infanterie-Regiment der 3. Division der Reichswehr aufgestellt. Nach der Erklärung der Wehrhoheit im März 1935 und der Einführung der Wehrpflicht wurde der Stab am 15. Oktober 1935 offiziell zum Stab 8. Infanterie-Division.

Bei der Mobilisierung am 1. August 1939 war die Division in Schlesien stationiert. Die Regimenter waren folgendermaßen verteilt:

  • Infanterie-Regiment 28 mit I. bis III. Bataillon in Troppau
  • Infanterie-Regiment 38 mit I. bis III. Bataillon in Glatz
  • Infanterie-Regiment 84 mit I. bis III. Bataillon in Gleiwitz
  • Artillerie-Regiment 8 mit I. bis III. Abteilung und I. Abteilung/Art.Rgt. 44 in Troppau

Die Divisionseinheiten waren auf verschiedene Orte verteilt.[1]

Die Division nahm im Verband des VIII. (8.) Armee-Korps der 14. Armee der Heeresgruppe Süd in Südpolen am Angriffskrieg gegen Polen 1939 teil und stieß dabei aus Schlesien vorstoßend nach Krakau vor, überschritt den San und nahm am Angriff auf die polnische Armee Kraków zwischen Lemberg und Lublin zwischen Bug und San teil.

Nach dem Abschluss der Kämpfe in Polen erfolgte mit dem VIII. (8.) Armee-Korps im Oktober 1939 die Verlegung zur 4. Armee der Heeresgruppe B in die Eifel.

Per Januar 1940 wurde das Feldersatz-Btl. 8 der Division zur Aufstellung des II. Bataillon / Infanterie-Regiment 442 der 168. Infanterie Division verwendet. Im Februar 1940 wurden Teile des Stab Inf.Rgt. 38 und des II. Bataillon / Infanterie-Regiment 84 zur Aufstellung des Infanterie-Regiment 525 der 298. Infanterie Division in der 8. Aufstellungswelle abgegeben. Die Truppen wurden mit Ersatztruppen wieder aufgefüllt.[2]

Beim Westfeldzug 1940 nahm die 8. Infanterie-Division unter der 4. Armee in der Heeresgruppe A am Vormarsch durch Belgien teil und rückte entlang der Salm, der Ourthe und der Maas vor. Sie überschritt die Sambre und stieß gegen die bei Dünkirchen eingeschlossenen alliierten Truppen vor. Anschließend stieß die Division über die Départements Oise und Somme auf Paris vor. Am 14. Juni 1940 nahm die Division zusammen mit der 28. Infanterie-Division am Einzug in Paris teil. Die Division überschritt anschließend die Loire bei Tours und erlebte das Ende des Feldzugs bei Rouen. Bis 1941 verblieb die Division als Besatzungstruppe in Frankreich.

Im Dezember 1940 erfolgte die Abgabe von etwa einem Drittel der Divisionstruppen an die in der 12. Welle neu aufgestellten 102. Infanterie Division. Dazu gehörte der Stab des Inf.Rgt. 28, das III. Bataillon Inf.Rgt. 28 und das III. Bataillon 84. Die Truppen wurden mit Ersatztruppen wieder aufgefüllt.[3]

Deutsch-Sowjetischer Krieg

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Beim Angriff auf die Sowjetunion 1941 kämpfte die 8. Infanterie-Division unter dem Kommando der 9. Armee im Rahmen der Heeresgruppe Mitte im Raum Brjansk und Wjasma und stieß weiter Richtung Moskau vor.

8. (leichte) Infanterie Division

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Im November 1941 wurde die Division nach Frankreich verlegt und zur 8. leichten Infanterie-Division umgruppiert. Das Infanterie-Regiment 84 wurde an die 102. Infanterie-Division abgegeben; die beiden anderen Infanterie-Regimenter wurden zu Jäger-Regimentern umgebildet.

Die 8. leichte Infanterie-Division wurde erneut an die Ostfront in den Raum der Heeresgruppe Nord verlegt, wo sie am Unternehmen Brückenschlag zur Befreiung der im Kessel von Demjansk eingeschlossenen deutschen Truppen teilnahm.

8. Jäger Division

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Im Juli 1942 wurde die Division, an der Landbrücke im Raum Demjansk eingesetzt, zur Jäger-Division umgebildet und in 8. Jäger-Division umbenannt. 1943 nahm die Division am Rückzug über die Lowat zur Redja-Stellung teil und deckte den Rückzug der aus dem Kessel sich absetzenden eigenen Kräfte. Es folgten Abwehrkämpfe in der Redja-Stellung und im Raum Penna.

Anfang 1944 wurde die Division in den Raum Nowgorod verlegt. Sie nahm an den Abwehrkämpfen im Raum Mjedwed und den Rückzugskämpfen über Ssolzy – Dno – Porchow in die Pantherstellung ostwärts von Ostrow und anschließend an den Abwehrkämpfen südlich von Pskow teil.

Im Mai 1944 wurde die Division nach Rumänien zur 8. Armee der Heeresgruppe Südukraine verlegt, wo sie am Ostrand der Karpaten eingesetzt wurde. Es folgten Rückzugskämpfe auf Erlau über die Mangan-Stellung Arpad – Maramosz – Sziget – Koroly – TokajMiskolc, anschließend weitere Abwehrkämpfe im Raum Erlau.

Die Division zog sich in den Raum Brünn zurück. Nach schweren Kämpfen bei Brünn sollte sich die Division in Richtung Moldau zurückziehen, um sich der US-Armee zu ergeben. Doch diese Bewegung gelang nicht mehr, und die Reste der Division kapitulierten im Mai 1945 bei Brünn und gingen dann in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Unterstellung und Einsatzräume

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Datum Korps Armee Heeresgruppe Einsatzraum
September 1939 VIII 14. Süd Südpolen
Oktober 1939 4. B Eifel
Mai 1940 A Belgien, Frankreich
Juni 1940 Reserve B França
Juli 1940 7. Rouen
August 1940 bis April 1941 9. A
Mai 1941 B Ostpreußen
Mai 1941 Mitte Brjansk, Wjasma
November 1941 Reserve 4. Moschajsk, Moskau
Dezember 1941 VIII 1. D Frankreich
März 1942 XX 16. Nord Demjansk
Juli 1942 X
August 1942 II
März 1943 X Ilmensee
Juni 1943 Reserve
Juli 1943 X
März 1944 XXXVIII 18. Pskow
April 1944 Reserve
Mai 1944 XVII 8. Südukraine Karpatenpässe
Oktober 1944 Süd Nordungarn, Slowakei
Dezember 1944 XXIX
Februar 1945 LXXII Slowakei, Mähren
April 1945 XXIX 1. Panzer- Mitte
April 1945 XXIV Mähren
  • Infanterie-Regiment 28 (ab 1942 Jäger-Regiment 28)
  • Infanterie-Regiment 38 (ab 1942 Jäger-Regiment 38)
  • Infanterie-Regiment 84 (bis 1941)
  • Radfahr-Abteilung 8 (1942–1943)
  • Beobachtungsabteilung 8 (ab 1939 Aufklärung-Abteilung 8)
  • Panzerabwehr-Abteilung 8 (ab 1939 Panzerjäger-Abteilung 8)
  • Pionier-Bataillon 8
  • Artillerie Regiment 8
  • I./ Artillerie-Regiment 44 (bis 1942)
  • Nachrichten-Abteilung 8
  • Infanterie-Divisions-Nachschubführer 8 (ab 1942 Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 8)
  • Feldersatz-Bataillon 8 (ab 1939)
Divisionskommandeure der 8. (leichten) Infanterie- und Jäger-Division
Dienstgrad Name Datum
Generalleutnant Rudolf Koch-Erpach 15. Oktober 1935 bis 25. Oktober 1940
Generalleutnant Gustav Höhne 25. Oktober 1940 bis 23. Juli 1942
Generalmajor Gerhard Graf von Schwerin 23. Juli bis 2. Dezember 1942
Generalleutnant Friedrich Jobst Volckamer von Kirchensittenbach 2. Dezember 1942 bis 1. September 1944
Generalleutnant Christian Philipp 1. September 1944 bis April 1945
Oberst Joachim Bergener April 1945 bis Kapitulation
Erste Generalstabsoffiziere (Ia) der 8. (leichten) Infanterie- und Jäger-Division
Dienstgrad Name Datum
Oberstleutnant Edmund Blaurock 15. Juni 1938 bis Februar 1941
Major Willy Deyhle Februar 1941 bis 18. Februar 1942
Hauptmann Wilfried von Sobbe 18. Februar bis 25. März 1942
Oberstleutnant Willy Deyhle 25. März bis 18. August 1942
Major Paul-Heinz Brendel 18. August 1942 bis 15. August 1943
Oberstleutnant Emil Lorenz 15. August 1943 bis 20. November 1944
Major Roland Wagner 20. November 1944
erhielt als Ehrenrang den eines Regimentskommandeur des IR 28, österreichisch-ungarischer Feldmarschall, Generalfeldmarschall der Wehrmacht ab 31. Oktober 1940

Bekannte Divisionsangehörige

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Insgesamt wurde 50[A 1] Angehörigen der 8. (leichten) Infanterie-/Jäger-Division das Ritterkreuz verliehen und 126 das Deutsche Kreuz in Gold.

  • Die Geschichte der 8. (oberschlesisch-sudetendeutschen) Infanterie-/Jäger-Division, Hrsg.: Kameradschaftsbund der 8. Jäger-Division, 1979, 356 Seiten.
  • Friedrich Grupe: Jahrgang 1916 – Die Fahne war mehr als der Tod, Universitas-Verlag, München 1997. ISBN 3-8004-1195-4 (Erinnerungen eines Adjutanten im Infanterie-Regiment 28.)
  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1-50. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1991, ISBN 3-7909-0413-9.
  • Werner Haupt: Heeresgruppe Nord, Bad Nauheim 1967.
  • Werner Haupt: Leningrad, Wolchow, Kurland, 1976.
  • Schematische Kriegsgliederungen 1939–1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769.
  • Franz Kurowski: Demjansk – Der Kessel im Eis, Wölfersheim-Berstadt 2001.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.
  • Veit Scherzer: Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg. Band 3: Die Divisionen – Divisionen und Brigaden mit den Nummern 4 bis 8. Scherzers Militär-Verlag.

Einzelnachweise

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  1. Tessin: Die Landstreitkräfte 6-14 S. 95
  2. Tessin: Die Landstreitkräfte 6-14 S. 95
  3. Tessin: Die Landstreitkräfte 6-14 S. 95
  1. einer davon unbestätigt und inoffiziell