MPEG-4 High Efficiency Advanced Audio Coding

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High Efficiency - Advanced Audio Coding
Dateiendung: .aac, .3gp, .mp4, .m4a, .m4p
Entwickelt von: MPEG
Art: Verlustbehaftete Audiokompression
Standard(s): ISO/IEC 14496-3:2003/Amd.1 (HE-AAC v1)
ISO/IEC 14496-3:2005/Amd.2 (HE-AAC v2)


MPEG-4 High Efficiency Advanced Audio Coding (kurz HE-AAC), auch AAC+ v1 genannt, ist ein lizenzpflichtiger Audio-Codec der Moving Picture Experts Group (MPEG). Der Standard liefert bei niedrigen Bitraten vergleichsweise gute Ergebnisse und eignet sich daher besonders für Live-Streams.

HE-AAC basiert auf MPEG-4 AAC, wurde jedoch um eine Technik namens Spektralband-Replikation (SBR) erweitert. Diese Technik kam bereits beim mp3PRO-Codec zum Einsatz. Dank SBR liefert HE-AAC vor allem bei niedrigen Bitraten (96 kbit/s und niedriger) eine bessere Klangqualität als das „normale“ AAC oder andere (ältere) Audiocodecs. Niedrige Bitraten, wie sie etwa beim Live-Streaming oder im Mobilfunk verwendet werden, sind daher der Haupteinsatzbereich von HE-AAC. Bei höheren Bitraten (über ~ 96 kbps) wird wegen der besseren Qualität weiterhin AAC in den Profilen Main oder Low Complexity (LC) benutzt.[1]

HE-AAC unterstützt bis zu 48 Tonkanäle und Digitale Rechteverwaltung (DRM). HE-AAC kann mit konstanter oder variabler Bitrate verwendet werden. HE-AAC ist eingeschränkt abwärtskompatibel zu AAC. Das bedeutet, dass alle AAC-Dekoder auch HE-AAC-Streams dekodieren können. Da SBR hohe Frequenzen nur synthetisch erzeugt, kann mit HE-AAC im Gegensatz zu AAC (Main- oder LC-Profil) keine Transparenz erreicht werden.

Neben AAC+ v1 (HE-AAC) gibt es mittlerweile eine neue Version des Codecs, die als AAC+ v2 oder eAAC+ bezeichnet wird. Der Codec AAC+ v2 verwendet, im Unterschied zu AAC+ v1, bei der Komprimierung von Stereo-Signalen zusätzlich eine Technik namens Parametrisches Stereo (PS). Dadurch können Stereo-Signale nochmals wesentlich effektiver komprimiert werden, was die Klangqualität bei niedrigen Bitraten weiter verbessert. Für reine Mono-Signale kommt PS dementsprechend nicht zum Einsatz. Auch AAC+ v2 ist abwärtskompatibel. Dekoder ohne spezielle Unterstützung für PS können AAC+ v2-Streams allerdings nur als Mono dekodieren.

Nur bei Datenraten unter 48 kbps liefert AAC+ v2 dem Hersteller zufolge bessere Klangergebnisse. Für Datenraten über 48 kbps wird vom Hersteller hingegen aus Qualitätsgründen weiterhin die Verwendung von AAC+ v1 empfohlen.[2][3]

Nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen ist xHE-AAC der jüngste und beste Algorithmus der AAC-Serie. Dieses Coding kombiniert angeblich das Extended High Efficiency Advanced Audio Coding mit dem MPEG-D DRC. DRC steht in diesem Fall für Dynamic Range Control. Gemeint ist eine algorithmische Dynamikverkleinerung.

xHE-AAC ist einer der Codec beim digitalen Rundfunksystem Digital Radio Mondiale (DRM),[4] das jedoch nur von wenigen Ländern übernommen wurde.[5]

HE-AAC alias aacPlus v1 wurde im Juli 2004 von der Working Group 4 des DVD Forum als offizieller Audio-Codec für die sogenannte „Compressed Zone“ der DVD-Audio standardisiert. In diesem Bereich wird eine stark komprimierte Variante der Musikinhalte des DVD-Audios abgelegt, die DRM-geschützt auf tragbare Wiedergabegeräte überspielt werden kann.

Es gibt für die "AAC+"-Varianten verschiedene Abkürzungen, mit deckungsgleichen Bedeutungen:

AAC SBR PS Namen
Ja Ja Nein aacPlus v1, AAC+
Ja Ja Ja HE-AAC v2, aacPlus v2, enhancedAAC+, eAAC+[6]

Einzelnachweise

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  1. MPEG-4 HE-AAC v2 — audio coding for today's digital media world (Memento vom 16. März 2007 im Internet Archive) (PDF-Datei; 395 kB), Artikel im EBU Technical Review (01/2006, Seite 9)
  2. Diagramm (Memento vom 4. März 2007 im Internet Archive) auf Herstellerwebsite (Memento vom 18. Januar 2005 im Internet Archive)
  3. mp3-tech 48kbps AAC Public Test
  4. xHE-AAC In: iis.fraunhofer.de
  5. Digital Radio Mondiale Global Country Update (June 2023) Countries broadcasting and planning to roll out DRM. In: Digital Radio Mondiale. DRM, Juni 2023, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  6. Schema (Memento vom 25. Dezember 2005 im Internet Archive) auf Herstellerwebsite (Memento vom 18. Januar 2005 im Internet Archive)