Liste der Truppenteile der ABC-Abwehrtruppe des Heeres der Bundeswehr

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Barettabzeichen der ABC-Truppe

Die Liste der Truppenteile der ABC-Abwehrtruppe des Heeres der Bundeswehr enthält alle aufgelösten Bataillone, Verbände und Großverbände der ABC-Abwehrtruppe des Heeres der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung.

Dies umfasst daher nur die Truppenteile der ABC-Abwehrtruppe vor 2013, als die Truppe geschlossen vom Heer in die Streitkräftebasis wechselte.

Einführung in die Nummerierungskonventionen

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Von der Heeresstruktur II bis zur Heeresstruktur IV (etwa 1990) erfolgte die Nummerierung der ABC-Abwehrverbände des Heeres anhand einer stringenten Nummerierungskonvention. In dieser Zeit konnte man der Bezeichnung meist direkt die Unterstellung des Bataillons oder des Regiments entnehmen. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt aber auch, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und der Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Im Folgenden wird die Systematik geordnet nach Größenordnungen der Verbände vorgestellt. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung sind aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase etc. sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.

Die ABC-Abwehrbrigade 100 war im Heer der Zukunft (2002–2007) eine von sechs Kampfunterstützungs- bzw. Logistikbrigaden des Heerestruppenkommandos und führte alle Einsatzkräfte der ABC-Abwehrtruppe des Heeres. Diese Brigade war die einzige Brigade der ABC-Abwehrtruppe in der Geschichte des Heeres. Wie alle Brigaden des Heerestruppenkommandos führte der Verband die 100 als Nummer.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
ABCAbwBrig 100 2002 Bruchsal 2007 aufgelöst unterstand Heerestruppenkommando
Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
ABCAbwRgt 750 2007
(ABCAbwBtl 750)
Bruchsal 2014 umgegliedert in ABCAbwBtl 750 Beiname „Baden“;
unterstand zunächst Heerestruppenkommando/Heerestruppenbrigade;
2013 Wechsel zum ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr der SKB
Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
ABCAbwBtl 7 01.04.1993 Höxter
ABCAbwBtl 110 01.04.1980 Emden
Albersdorf
31.03.1997 um 1990 gekadert in Emden und PiKdo 1 unterstellt
ABCAbwBtl 120 01.04.1971 Emmerich
Albersdorf
31.03.1980
ABCAbwBtl 210 01.04.1963 Bruchsal 31.03.1980
ABCAbwLehrBtl 210 01.04.1980 Sonthofen 31.03.2005 um 1990 gekadert und PiKdo 2 unterstellt. Im Frieden Lehrtruppe der ABC- und Selbstschutzschule
ABCAbwBtl 310 01.04.1959 Emmerzhausen
Zweibrücken
Nünschweiler
Bruchsal
31.03.1997 um 1990 gekadert in Zweibrücken und PiKdo 3 unterstellt
ABCAbwBtl 410
ABCAbwBtl 431
ABCAbwBtl 441 01.10.1987 Philipsburg 1993 Vernebelungsauftrag und GerEinh beim UKdo 4
ABCAbwBtl 442
ABCAbwBtl 451 01.10.1986 Philipsburg 30.09.1992 um 1990 Vernebelungsauftrag und GerEinh beim UKdo 5
ABCAbwBtl 481 Sonthofen 1993
ABCAbwBtl 482 Zweibrücken 1993
ABCAbwBtl 610 01.04.1971 Albersdorf 31.12.2007 um 1990 gekadert unterstellt TerrKdo SH
ABCAbwBtl 653 01.04.1958 Emmerzhausen 31.03.1959

ABCAbwBtl 705 01.10.1991 Bad Düben 31.03.1997
ABCAbwBtl 720 01.04.1980 Hage 1993 GerEinh beim WBK II
ABCAbwBtl 730 01.04.1980 Düsseldorf 31.03.1993 GerEinh beim WBK III
ABCAbwBtl 740 01.07.1984 Bingen 31.03.1993 GerEinh beim WBK IV
ABCAbwBtl 750 01.04.1980 Bruchsal 30.09.1985 GerEinh beim WBK V
ABCAbwBtl 760 01.04.1983 Dillingen aufgelöst 1993 GerEinh beim WBK VI
ABCAbwBtl 772 01.04.1973 Hage 31.03.1980
ABCAbwBtl 773 01.11.1973 Düsseldorf 31.03.1980
ABCAbwBtl 805 01.10.1991 Prenzlau 30.09.2007
ABCAbwBtl 900 01.04.1971 Zweibrücken 30.09.1992 teilaktiv; im Frieden zu PiKdo 3, sonst SichVersRgt BMVg
ABCAbwBtl 906 01.07.2008 Höxter 31.03.2014 Ergänzungstruppenteil
ABCAbwBtl 907 01.07.2008 Bruchsal 31.03.2014 Ergänzungstruppenteil
ABCAbwBtl 951 16.10.1964 Zweibrücken 31.03.1971
ABCAbwBtl 4201 01-10.1986 Bad Rothenfelde aufgelöst 1993 GerEinh unterstellt WBK II und vorgesehen für WHNS
ABCAbwBtl 4301 01.10.1986 Düsseldorf aufgelöst 1993 GerEinh unterstellt WBK III und vorgesehen für WHNS
ABCAbwBtl 4401 01.12.1984 Baumholder aufgelöst 1993 GerEinh unterstellt WBK IV und vorgesehen für WHNS
ABCAbwBtl 4402 01.10.1964 Mainz-Kastel aufgelöst 1993 GerEinh unterstellt WBK IV und vorgesehen für WHNS
ABCAbwBtl 4501 01.10.1986 Pforzheim aufgelöst 1993 GerEinh unterstellt WBK V und vorgesehen für WHNS
  • Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956–1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen 1993.
  • Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres. In: Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5 (Hrsg.): Europäische Sicherheit. Bonn (1999/2000).
  • Helmut Hammerich, Michael Poppe: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Band 3). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S. 821.
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. In: Führung und Truppe. Band 5. Patzwall, 1996, ISBN 3-931533-03-4.
  • Jens Barthelmeß, Carsten Rumpf: Chronik der ABC-Abwehrtruppe 1956–2006. Hrsg.: Kameradschaft der ABC-Abwehr- und Nebeltruppe e. V. 2006.
  • O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps. 4. Auflage. 2.1 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 3. Juli 2018]).
  • O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).
  • Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. In: Webseite des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr; Militärgeschichtliches Forschungsamt, abgerufen am 28. März 2019 (Es sind aus technischen Gründen keine Direktlinks auf einzelne Suchanfragen oder Suchergebnisse möglich. Bitte das „Suchformular“ nutzen, um Informationen zu den einzelnen Dienststellen zu recherchieren).