ATI-Radeon-X1000-Serie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von ATI-Radeon-X1-Serie)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Logo der X1800-Serie
HIS Radeon X1600 Pro

Die Radeon-X1000-Serie ist eine Serie von Desktop-Grafikchips der Firma AMD (früher ATI Technologies) und Nachfolger der ATI-Radeon-X-Serie. Sie ist damit die fünfte Generation der Grafikprozessoren mit dem Namen ATI Radeon. Abgelöst wurde sie von der Radeon-HD-2000-Serie.

Grafikprozessoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die verwendeten Grafikchips bestehen aus sogenannten „Quads“. Damit wird hauptsächlich die Anzahl der verwendeten Rendering-Pipelines und die damit verbundenen Pixelshader gekennzeichnet, aber auch die Anzahl an VPUs ist davon abhängig. Dabei ist nur die Anzahl der Rendering-Pipelines pro Quad innerhalb der Radeon-X1-Serie mit vier Stück genau festzustellen, bei der Anzahl der anderen Einheiten gab es Entwicklungen. So sind bei den Grafikprozessoren mit einer Codezahl von 520 und kleiner tendenziell weniger Pixelshader pro Quad vorhanden (lediglich vier), während es bei Prozessoren mit höheren Codezahlen zwölf sind. Die Anzahl an VPUs ist dagegen bei neueren Versionen gesunken.

Grafikprozessoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
RV515

Innerhalb der Radeon-X1-Serie kommen unterschiedliche Grafikprozessoren zum Einsatz, die sich hinsichtlich der Fertigungstechnik und der 3D-Fähigkeiten unterscheiden. Mit Ausnahme des RV370 beherrschen alle Grafikprozessoren Pixel-Shader 3.0 und DirectX 9.0c.

Grafik-
chip
Fertigung Render-Pipelines DirectX/
OpenGL-
Version
Schnitt-
stelle
Prozess Transi-
storen
Die-
Fläche
Quad-
Anzahl
Pipes ×
TMU × VPU
Pixel-
shader
RV370 110 nm 075 Mio. 1 Quad 04 × 1 × 2 04 9.0b / 2.0 PCIe
RV515 090 nm 105 Mio. 100 mm² 1 Quad 04 × 1 × 2 04 9.0c / 2.0
RV516 080 nm 105 Mio. 1 Quad 04 × 1 × 2 04
R520 090 nm 321 Mio. 288 mm² 4 Quads 16 × 1 × 12 16
RV530 090 nm 157 Mio. 150 mm² 1 Quad 04 × 1 × 5 12
RV535 080 nm 157 Mio. 131 mm² 1 Quad 04 × 1 × 5 12
RV570 080 nm 330 Mio. 230 mm² 3 Quads 12 × 1 × 8 36
R580 090 nm 384 Mio. 352 mm² 4 Quads 16 × 1 × 8 48
R580+ 090 nm 384 Mio. 352 mm² 4 Quads 16 × 1 × 8 48

Alle Grafikchips werden mit einer fünfstelligen Buchstaben-Nummern-Kombination bezeichnet, die generell mit einem „X1“ (für Radeon-X1000-Serie) beginnt. Die zweite Ziffer teilt dann die Familie in verschiedene Marktsegmente auf. Die dritte und vierte Ziffer dienen zu einer weiteren Diversifizierung. Weiterhin sind diese Modelle nochmals in verschiedene Varianten unterteilt. Diese werden mit einem entsprechenden Kürzel hinter der Modellnummer gekennzeichnet, was zu einer insgesamt sehr großen Vielfalt von Modellbezeichnungen führt.

Aufteilung:

  • X10xx / X13xx / X15xx: Low-Cost
  • X16xx: Mainstream
  • X18xx / X19xx: High-End

Buchstabenkürzel:

  • GT – Budgetversion eines Chips mit deaktivierten Quads
  • [kein Suffix] – „Standard“-Version, das schwächste Modell im Low-End-Segment
  • Pro – Budgetversion eines Chips, stärker als die „Standard“-Version
  • GTO – Chip im High-End-Segment, ein Quad deaktiviert, leistungsfähigere Pro-Version
  • XL – Leistungsfähigerer Chip im High-End-Segment, alle Quads sind aktiviert, leistungsschwächere XT-Version
  • XT – Leistungsfähigerer Chip in allen Segmenten, alle Quads sind aktiviert
  • XTX – Der leistungsfähigste Einkernchip im High-End-Segment
  • Pro Dual – Modell mit zwei Grafikchips auf einer Karte (nur im High-End-Segment)

Weitere Kürzel wie „RX“, „GTO2“, „XXL“, „Ultimate“, „IceQ“, „Silentpipe“ oder „Performance Edition“ sind keine offiziellen Bezeichnungen von AMD (früher ATI), sondern Marketingnamen einzelner Grafikkartenhersteller, mit denen auf besondere Eigenschaften hingewiesen werden soll.

ATI Radeon X1300
Modell Offizieller
Launch
Grafikprozessor (GPU) Grafikspeicher TDP
in Watt
Typ Aktivierte
Quads
Takt
in MHz
Größe
in MB
Takt
in MHz
Typ Speicher-
interface
Radeon X1050 Jan. 2007 RV370 1 Quad 400 128
256
200 DDR 128 Bit k. A.
333 DDR2
Radeon X1200 siehe Text
Radeon X1250
Radeon X1300 5. Okt. 2005 RV515
RV516
1 Quad 450 128
256
512
200 DDR 128 Bit k. A.
250 DDR2
Radeon X1300 Pro 5. Okt. 2005 RV515
RV516
1 Quad 600 256 400 DDR2
GDDR3
128 Bit k. A.
Radeon X1300 XT 5. Okt. 2005 RV530
RV535
1 Quad 500 128
256
512
400 GDDR3 128 Bit k. A.
Radeon X1550[1] Jan. 2007 RV516 1 Quad 550 128
256
512
400 DDR2
GDDR3
128 Bit 27
Radeon X1600 Pro 5. Okt. 2005 RV530 1 Quad 500 128
256
512
400 GDDR3 128 Bit k. A.
Radeon X1600 XT 5. Okt. 2005 RV530 1 Quad 590 256 690 GDDR3 128 Bit k. A.
Radeon X1650 Sep. 2006 RV535 1 Quad 500 128
256
512
400 DDR
DDR2
GDDR3
128 Bit k. A.
Radeon X1650 Pro Sep. 2006 RV535 1 Quad 600 256
512
700 GDDR3 128 Bit k. A.
Radeon X1650 XT Sep. 2006 RV570 2 Quads 575 256 675 GDDR3 128 Bit k. A.
Radeon X1800 GTO 9. Mrz. 2006 R520 3 Quads 500 256
512
500 GDDR3 256 Bit k. A.
Radeon X1800 XL 5. Okt. 2005 R520 4 Quads 500 256 500 GDDR3 256 Bit 70
Radeon X1800 XT 5. Okt. 2005 R520 4 Quads 625 512 750 GDDR3 256 Bit 113
Radeon X1800 XT PE 5. Okt. 2005 R520 4 Quads 700 512 800 GDDR3 256 Bit 113
Radeon X1900 GT 12. Mai 2006 R580 3 Quads 512 256 600 GDDR3 256 Bit k. A.
575 660
Radeon X1900 XT 24. Jan. 2006 R580 4 Quads 625 256
512
725 GDDR3 256 Bit 135
Radeon X1900 XTX 24. Jan. 2006 R580 4 Quads 650 512 775 GDDR3 256 Bit 135
Radeon X1950 GT Jan. 2007 RV570 3 Quads 500 256
512
600 GDDR3 256 Bit 76
Radeon X1950 Pro 17. Okt. 2006 RV570 3 Quads 575 256
512
690 GDDR3 256 Bit 76
Radeon X1950 XT 17. Okt. 2006 R580+ 4 Quads 625 256
512
900 GDDR3 256 Bit 135
Radeon X1950 XTX 23. Aug. 2006 R580+ 4 Quads 650 512 1000 GDDR4 256 Bit 135
Radeon X1950 Pro Dual Mai 2007 2× RV570 2× 3 Quads 580 2× 512 700 GDDR3 256 Bit k. A.

Hinweise:

  • Die angegebenen Taktraten sind die von AMD empfohlenen oder festgelegten. Allerdings liegt die finale Festlegung der Taktraten in den Händen der jeweiligen Grafikkarten-Hersteller. Daher ist es durchaus möglich, dass es Grafikkarten-Modelle gibt oder geben wird, die abweichende Taktraten besitzen.
  • Auch obliegt es den Herstellern, ob die finale Grafikkarte einen PCIe- oder einen AGP-Anschluss aufweist, denn GPUs mit nativer PCIe-Schnittstelle lassen sich mit Hilfe eines Brückenchips auch für AGP-Grafikkarten nutzen.

Für die jeweiligen Modelle ergeben sich folgende theoretische Leistungsdaten:

Modell Grafikprozessor/-speicher
Theoretische
Rechenleistung
in GFlops
Pixelfüllrate
in MPixel/s
Texelfüllrate
in MT/s
Daten-
übertragungs-
rate

in GB/s
Radeon X1050 019 01600 01600 06,4
10,7
Radeon X1300 022 01800 01800 06,4
08,0
Radeon X1300 Pro 029 02400 02400 12,8
Radeon X1300 XT 072 02000 02000 12,8
Radeon X1550 026 02200 02200 12,8
Radeon X1600 Pro 072 02000 02000 12,8
Radeon X1600 XT 085 02360 02360 22,1
Radeon X1650 072 02000 02000 12,8
Radeon X1650 Pro 086 02400 02400 22,1
Radeon X1650 XT 166 04600 04600 21,6
Radeon X1800 GTO 072 06000 06000 32,0
Radeon X1800 XL 096 08000 08000 32,0
Radeon X1800 XT 120 10000 10000 48,0
Radeon X1800 XT PE 134 11200 11200 51,2
Radeon X1900 GT 248 06144 06144 38,4
06900 06900 42,2
Radeon X1900 XT 360 10000 10000 46,4
Radeon X1900 XTX 374 10400 10400 49,6
Radeon X1950 GT 216 06000 06000 38,4
Radeon X1950 Pro 248 06900 06900 44,2
Radeon X1950 XT 360 10000 10000 57,6
Radeon X1950 XTX 374 10400 10400 64,0

Grafikprozessoren der ATI-Radeon-X1600, X1800 und X1900-Serien konnten auch für Rechenaufgaben des Projekts Folding@home genutzt werden[2] und übertrafen dabei die Leistung damals aktueller x86-Prozessoren um ein Vielfaches. Anfang Juni 2008 ist dieser DirectX-basierte Client allerdings eingestellt worden; die aktuelle Version nutzt nun die CAL-Schnittstelle, wodurch die Unterstützung für die ATI-Radeon-X1-Serie wegfiel, dafür die HD-2000-, HD-3000- und HD-4000-Serien unterstützt werden.

ATI-Radeon-X1000 als IGP

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei integrierte Grafikeinheiten, die AMD in eigenen Chipsätzen verbaut, werden unter den Namen ATI Radeon Xpress X1200 und ATI Radeon Xpress X1250 vermarktet und basieren auf der ATI Radeon X700.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. https://www.techpowerup.com/gpudb/1805/radeon-x1550
  2. GPU FAQ des Folding@home Projekts (Memento vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive)