Bahnstrecke Aalborg–Hvalpsund
Aalborg–Hvalpsund | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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ehemaliger Bahnhof Fandrup | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | (ab Svenstrup) 65,8 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Aalborg–Hvalpsund verläuft zwischen Aalborg und Hvalpsund in Himmerland in der heutigen Region Nordjylland. Sie wurde in zwei Teilstücken zwischen 1899 und 1910 eröffnet und 1927 durch die Eisenbahnfährverbindung Hvalpsund–Sundsøre erweitert.
Erbauer der Nibebanen genannten ersten Teilstrecke zwischen Aars und Svenstrup über Nibe war die private dänische Eisenbahngesellschaft Aars-Nibe-Svenstrup Jernbane (ANSJ). Mit der Verlängerung wurde die Gesellschaft in Aalborg-Hvalpsund Jernbane (AHJ) umbenannt. Die Gesamtstrecke wurde Hvalpsundbanen genannt.
Die Einstellung der Strecke erfolgte am 31. März 1969.
Aars–Nibe–Svenstrup Jernbane
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Eisenbahnstrecke von Svenstrup nach Nibe war im Eisenbahngesetz vom 8. Mai 1894 enthalten. Die Konzession wurde am 23. Dezember 1895 an die Aars–Nibe–Svenstrup Jernbane erteilt, die Bauarbeiten begannen im Frühjahr 1897. Der größte Teil der Strecke führte durch hügeliges Gelände mit Steigungen bis zu 12,5 ‰, so dass stärkere Lokomotiven als für Privatbahnen in Dänemark normal üblich beschafft werden mussten. Die verwendeten Schienen waren mit einem Metergewicht von 22,5 kg/m zur damaligen Zeit ebenfalls stärker als auf anderen Strecken. Auf der am 16. Juli 1899 eröffneten Strecke war eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h erlaubt.
Die Kosten für den Bau betrugen 1.817.811 Kronen. Darin war die Beschaffung von drei Dampflokomotiven und 30 Wagen, davon 19 Güterwagen, enthalten.
Zwischen Aalborg und Svenstrup benutzte ab dem 8. Dezember 1902 die neue Bahnstrecke Frederikshavn–Aalborg der Danske Statsbaner (DSB), die in Aalborg einen neuen Bahnhof eröffnete. In Svenstrup bauten DSB einen neuen Bahnhof westlich der Strecke, da der alte, östlich gelegene der ANSJ zu klein war. Die private Gesellschaft ANSJ hatte in Svenstrup einen Lokschuppen, eine Drehscheibe und eine Werkstatt errichtet, da die Station bis zur Eröffnung der DSB-Strecke drei Jahre lang die Endstation war.
ANSJ war die einzige private Bahngesellschaft, die zwischen zwei DSB-Bahnhöfen eine Strecke besaß. Die Betriebsleitung beschloss, um unabhängig von DSB zu sein, an einem Ende der Strecke eine eigene Expedition in Aars zu errichten, wo das Fahrpersonal stationiert war. So baute ANSJ ein Lagerhaus und eine Remise in Aars, jedoch kein Bahnhofsgebäude. Die Abfertigung wurde anfangs von der DSB-Station direkt gegenüber durchgeführt. 1903 richtete ANSJ eine Abfertigungsstelle im Warenhaus ein und übernahm die Abwicklung des Verkehrs selbst. Die Reisenden konnten den Wartesaal in der Staatsbahnstation nutzen.
Aalborg–Hvalpsund Jernbaneselskab
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Streckenerweiterung von Aars nach Hvalpsund war im Eisenbahngesetz vom 27. Mai 1908 enthalten. Die Konzession wurde am 13. November 1908 erteilt, Baubeginn war im April 1909. Die Baukosten betrugen 907.360 Kronen und enthielten die Beschaffung von zwei weiteren Lokomotiven und zehn Wagen, davon sechs Güterwagen.
Der Abschnitt wurde am 2. Juli 1910 eröffnet. Die letzten Kilometer nordöstlich von Hvalpsund führte die Strecke am Limfjorden entlang. Dort gab es in den ersten Jahren große Probleme mit Hochwasser, so dass laufend Küstenschutzmaßnahmen notwendig wurden.
Nach der Erweiterung wurde die Gesellschaft in Aalborg-Hvalpsund Jernbaneselskab umbenannt und der Abfertigungsdienst in Aars den DSB übertragen. Bis 1917 verwendete das Unternehmen die Bezeichnung AHJ für Aalborg-Hadsund Jernbane. Nach der Gründung der Aalborg Privatbahnen (APB) wurde Bezeichnung AHJ in AHB (Aalborg–Hadsund Banen) geändert, weil die Bezeichnung AHJ von der Aalborg–Hadsund Jernbane benutzt wurde.
Nordjyllands Forenede Privatbaner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesellschaft hatte ihre Zentrale mittlerweile nach Aalborg verlegt und bildete zusammen mit den beiden anderen Privatbahnen Fjerritslev–Frederikshavn Jernbane (FFJ) und Aalborg–Hadsund Jernbane (AHJ) eine Betreibergesellschaft unter dem Namen Nordjyllands Forenede Privatbaner.
Aalborg Privatbahnen (APB)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1917 wurde die Gesellschaft Nordjyllands Forenede Privatbaner in Aalborg Privatbaner (APB) umbenannt.
Fährverbindung Hvalpsund–Sundsøre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1925 erhielt die AHB eine Konzession für einen Eisenbahnfährverbindung über den Hvalpsund nach Sundsøre in Salling.
Die dieselbetriebene Fähre Hvalpsund wurde in der Aalborg Værft gebaut. Die Fähre war Dänemarks kleinste Eisenbahnfähre und konnte vier Güterwagen oder 22 Autos befördern. Am 25. Mai 1927 wurden die Fähre und der kleine Güterbahnhof in Sundsøre mit Lager- und Warteraum in Betrieb genommen.
Für die Überfahrt benötigte die Fähre zwölf Minuten, es fanden mit der Betriebsaufnahme sieben Überfahrten pro Tag in jede Richtung statt.
Die Überführung von Güterwagen über den Hvalpsund nahm nach dem Zweiten Weltkrieg stark ab. Die Fährlinie wurde von den beiden Anliegergemeinden übernommen und ist als Autofähre in Betrieb.
Weitere Bahnprojekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Halbinsel Salling wurde eine Nørre Salling Jernbane vorgeschlagen, die die Verbindung zwischen Sundsøre und Sallingbanen (Skive–Glyngøre) herstellen sollte. Der Vorschlag wurde mit dem Eisenbahngesetz vom 20. März 1918 veröffentlicht, jedoch nicht realisiert. Stattdessen wurde zwischen Sundsøre und Roslev eine Buslinie eingerichtet, zu der Hvalpsundbanen einen Zuschuss gab.
Mit dem gleichen Eisenbahngesetz wurden die Projekte in Himmerland veröffentlicht, die AHB-Stationen berührten:
- Aars–Arden–Øster Hurup Jernbane
- Sebbersund–Løgstør–Overlade Jernbane – diese hätte die Entfernung zwischen Aalborg und Løgstør verkürzt und wäre als Bahnstrecke gegenüber der Seefahrt konkurrenzfähiger gewesen. AHB sah diesen Vorschlag positiv. Damit wäre die Verkürzung des eigenen Streckenabschnittes mit 29 km von Sebbersund statt 50 km über Aars verbunden gewesen.
- Aalborg–Nørager Jernbane – wäre für die AHB ein ernsthafter Konkurrent geworden. Die Strecke hätte die AHB-Strecke in Sønderholm gekreuzt. Von dort wäre der Weg nach Aalborg kürzer gewesen.
Wie die meisten anderen Punkte des Eisenbahngesetzes von 1918 wurden diese Projekte nicht ausgeführt.
Kürzeste Landverbindung Aalborg–Viborg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Fähre über den Hvalpsund betrachtete sich AHB als regionale Verbindung zwischen den Landesteilen Himmerland und Salling. Die Strecke war die kürzeste Verbindung zwischen Aalborg und Viborg, sie betrug 102 km über Nibe–Aars gegenüber 111 km über Hobro–Aalestrup (mit Umsteigen in beiden Orten) und 132 km über Randers–Langå. Die Betriebsleitung der AHB machte 1926 DSB auf die Möglichkeit aufmerksam, mit einem direkten Zug den kürzesten Weg zu nehmen, was diese ignorierte.
Bahnhof Aars
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bahnhof Aars traf die Strecke auf die Himmerlandsbanerne. Mit der Verlängerung der Strecke 1910 wurde die ursprüngliche Station aufgelöst und der DSB-Bahnhof mit benutzt. Ab 1966 war Aars nur noch ein Güterbahnhof.
Stilllegung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke wurde am 31. März 1969 stillgelegt. Der Abbau der Gleisanlagen begann am 3. Juni 1969 in Svenstrup und war drei Monate später abgeschlossen.
Vorhandene Stationsgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteren Gebäude zwischen Svenstrup und Aars wurden von dem Architekten Thomas Arboe gezeichnet, die Pläne der neuen Stationsgebäude zwischen Aars und Hvalpsund stammen von Einar Packness. Die Gebäude in Godthåb, Nibe (abgerissen 1971) und Farsø (abgerissen 1977) existieren nicht mehr. Vorhanden sind die Gebäude in Sønderholm, Binderup, Lundbæk, Sebbersund, Halkær, Vegger, Blære, Havbro, Holme, Fandrup, Ullits, Hvalpsund sowie der Lokschuppen Hvalpsund und das Übernachtungsgebäude.
Erhaltene Bahndämme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der einst 65,8 km langen Strecke sind 41 km des Bahndammes noch vorhanden.
Am 11. Oktober 2013 wurde der Oldstien zwischen Svenstrup und Godthåb zum Bjergbanestien zwischen Svenstrup und Nibe erweitert.[3] Das Gelände war von der alten Aalborg Kommune und der Nibe Kommune nach der Stilllegung erworben worden.[4]
Die Naturschutzverwaltung hat den Naturstein Nibe-Hvalpsund angelegt, der dem Bahndamm zwischen Nibe und Havbro außer den Abschnitten in Aars und kurzen Strecken durch Vegger und Sebbersund folgt. Zwischen Nygårdsvej in Aars und Løgstørvej westlich der Stadt besteht der Bahndamm noch auf zwei Kilometer Länge. Jedoch wählte die Naturschutzverwaltung für die Fortsetzung des Weges den Radweg entlang des Løgstørvej.[5] Zwischen Havbro und Hvalpsund sind nur kleine Stücke des Bahndammes erhalten, dort folgt der Weg hauptsächlich Autostraßen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laut Fredberg und Hansen. S. 220, km 64,9. Jedoch zeigen alle Buchfahrpläne die Station in km 64,2, gleich 10,9 km von Hvalpsund
- ↑ Hvalpsundbanen. In: Nordjyllands jernbaner. Abgerufen am 29. Oktober 2021 (dänisch).
- ↑ Sven Århammar: Nyt om banestier. In: railtrails.dk. 11. Oktober 2013, abgerufen am 27. Dezember 2014 (dänisch).
- ↑ Banestien mellem Svenstrup og Nibe - kultur og naturprojekt. (PDF) Udskrift af beslutningsprotokollen. AALBORG BYRÅD, 8. September 2010, abgerufen am 27. Dezember 2014 (dänisch).
- ↑ Naturstein Nibe-Hvalpsund Vesthimmerland. Naturstyrelsen, 19. Dezember 2008, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2013; abgerufen am 30. März 2018 (dänisch).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Jørn Fredberg, Poul Thor Hansen: Aalborg–Hvalpsund Jernbane. Hrsg.: Dansk Jernbane-Klub. Band 58, 2009, ISBN 978-87-87050-60-9 (dänisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hvalpsundbanen. In: baner-omkring-aalborg.dk. Abgerufen am 20. März 2015 (dänisch).
- Danske Privatbaner - Aalborg - Hvalpsund Banen - AHB. Bilder vom letzten Betriebstag. In: tog-billeder.dk. 30. März 1969, abgerufen am 29. Oktober 2021 (dänisch).
- Film von den letzten Betriebstagen. Abgerufen am 20. März 2015 (dänisch).
- Abschied von der AHB. (PDF) In: www.jernbanearkivalier.dk. 1969, S. 48, abgerufen am 20. März 2015 (dänisch).