Abd al-Fattah Yunis
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Abd al-Fattah Yunis al-Ubaidi (arabisch عبد الفتاح يونس العبيدي, DMG ʿAbdu l-Fattāḥ Yūnis al-ʿUbaidī; * 1944; † 28. Juli 2011[1]) war ein libyscher Politiker, Innenminister und Generalmajor der libyschen Armee. Zuletzt war er Oberbefehlshaber der libyschen nationalen Befreiungsarmee im Bürgerkrieg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Yunis wurde 1944 im al-Dschabal al-Achdar im Osten Libyens geboren. Als junger Offizier nahm er 1969 am Putsch des „Bundes freier Offiziere“ unter Führung Muammar al-Gaddafis teil. Dabei leitete er die Besetzung der Radiostation in Bengasi.
Er war später an der Gründung der Spezialkräfte („as-Sa'iqa“) der libyschen Armee beteiligt und nahm in den 1970er- und 1980er-Jahren an den Grenzkriegen gegen Ägypten und den Tschad teil.
2009 wurde er von Gaddafi zum Innenminister ernannt. In dieser Funktion führte er die Verhandlungen mit der Europäischen Union über die Verhinderung illegaler Einwanderung nach Europa. Nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Libyen trat Yunis am 22. Februar 2011 von allen Ämtern zurück und stellte sich in den Dienst des wenig später gegründeten Nationalen Übergangsrates. Sein Rücktritt erfolgte einen Tag nach dem Rücktritt des Justizministers Mustafa Abd al-Dschalil, der den Vorsitz des Übergangsrates übernahm. In der neuformierten Libyschen Rebellenarmee wurde Yunis zum Oberbefehlshaber ernannt.
Nach der Rückkehr von Khalifa Belqasim Haftar aus dem US-amerikanischen Exil wurde von einigen Medien berichtet, dieser habe den Oberbefehl übernommen. Der Übergangsrat dementierte dies umgehend.[2]
Yunis wurde am 28. Juli 2011 auf dem Weg von der Front bei Brega nach Bengasi zusammen mit Oberst Mohamed Chamis und Kommandeur Nasser Madhur erschossen.[3][4][5] Nach Aussage eines seiner Stabsoffiziere soll es sich dabei um einen Racheakt radikaler Islamisten gehandelt haben.[6] Nach Angaben des Ölministers des Nationalen Übergangsrats, Ali Tarhouni, hat ein festgenommener Anführer einer befreundeten Miliz gestanden, dass seine Untergebenen den Mord ausgeführt hätten.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Artikel über Abdel Fattah Yunis auf aljazeera.net (arabisch)
- Libya after General Younis's murder: Q and A with Noman Benotman ( vom 11. Februar 2012 im Internet Archive) (Quilliam Foundation), 3. August 2011
- Jonathan Stock: Gaddafis gefährlichster Gegner. Rebellenführer Fattah Junis. In: Spiegel Online. 14. März 2011, abgerufen am 27. März 2011 (Porträt von Abdel Fattah Yunis).
- Marc Thörner: Junis, der Märtyrer. Bürgerkrieg in Libyen. In: die tageszeitung. 12. August 2011, abgerufen am 12. August 2011 (Bericht über die einsetzende Heldenverehrung kurz nach dem Tod von Abd al-Fattah Yunis).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Libya opposition's senior leader dead, al Jazeera vom 28. Juli 2011
- ↑ Libyan rebel efforts frustrated by internal disputes over leadership. In: guardian.co.uk. 3. April 2011, abgerufen am 31. Mai 2011 (englisch).
- ↑ Libyan rebel commander Abdel Fattah Younes killed. In: BBC News. 29. Juli 2011, abgerufen am 12. Juli 2012 (englisch).
- ↑ Spiegel Online, 30. Juli 2011: Verbündete sollen Rebellen-Kommandeur erschossen haben
- ↑ Spiegel Online, 29. Juli 2011: Abd al-Fattah Junis: Tod eines Überläufers
- ↑ Libyan rebels 'killed their leader'. In: Sky News. 30. Juli 2011, abgerufen am 5. September 2011 (englisch).
- ↑ NATO-Angriff auf Gaddafis „Terrorsendungen“ ( vom 6. Oktober 2011 im Internet Archive) tagesschau.de vom 30. Juli 2011
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Yunis, Abd al-Fattah |
| ALTERNATIVNAMEN | عبد الفتاح يونس (arabisch); Yunis al-Obaidi, Abdel Fattah |
| KURZBESCHREIBUNG | libyscher General und Politiker |
| GEBURTSDATUM | 1944 |
| STERBEDATUM | 28. Juli 2011 |