Abramzewo
Dorf
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Abramzewo (russisch Абрамцево) ist ein kleines russisches Dorf in der Oblast Moskau nahe der Stadt Chotkowo. Bekannt ist es durch seine Künstlerkolonie.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1843 wurde das an der Worja gelegene Gut von dem Schriftsteller Sergei Aksakow erworben, der an diesem Ort Künstler um sich versammelte. Zu den Künstlern, die in dieser Zeit in Abramzewo wirkten, zählen Gogol, Turgenew und Tjuttschew. Zu seiner wahren Blüte kam die Siedlung, nachdem sie der Kunstmäzen Sawwa Mamontow erworben hatte. Er lud liberale und demokratisch gesinnte Maler, Architekten, Schauspieler, Komponisten, Sänger und Künstler ein.[1] Diese Künstlerkolonie bildete einen Gegenpol zu der Petersburger Akademie, die sich neuen Strömungen der Kunst gegenüber verschloss.
In der Zeit von 1870 bis 1985 entstanden viele Bauten im altslawischen Stil, die auch heute noch erhalten und ein beliebtes Ausflugsziel sind. Die Banja „Teremok“ sowie das Märchenhaus und die Kirche nach Entwürfen von Wiktor Wasnezow entstammen dieser Zeit. Weitere Künstler, die in dieser Phase in Abramzewo arbeiteten, waren Michail Wrubel, Ilja Repin, Wassili Polenow, Konstantin Korowin und Walentin Serow.
Die wichtigsten in Abramzewo vertretenen Gruppen waren die Peredwischniki, die Impressionisten und Vertreter des expressiven Symbolismus.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1989 | 179 |
2002 | 238 |
2006 | 235 |
Anmerkung: Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsdaten.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abramzewo hat einen Haltepunkt am 57. Kilometer der Transsibirischen Eisenbahn.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludger Alscher u. a.: Lexikon der Kunst. Band 1, Verlag europäisches Buch, Westberlin 1984, ISBN 3-88436-112-0.
- Eleonora Paston: Die Künstlerkolonie Abramzewo. Geburtsstätte des neorussischen Stils und Wiege der russischen Moderne. In: Ralf Beil (Hg.): Russland 1900. Kunst und Kultur im Reich des letzten Zaren. 2008, ISBN 978-3-8321-9010-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Museums Abramzewo (russisch)
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Denise Bernard-Folliot: Die Malerei in Russland. In: Ilse Müller-von Werder (Bearb.): Moskau, Leningrad mit Kiew, Odessa, der Krim und den Badeorten am Schwarzen Meer. Polyglott-Verlag, München, 9. Aufl., 1988/1989, ISBN 3-493-60062-3, S. 74–87, hier S. 81.