Abukuma-Klasse
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Die Abukuma-Klasse (japanisch あぶくま型護衛艦 Abukuma-gata goeikan) ist eine Klasse von sechs Fregatten[A 1] der japanischen Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte, die seit 1989 in Dienst steht.
Allgemein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Abukuma-Klasse wurden entwickelt, um in Küstennähe zu operieren. Sie dienen hauptsächlich zur U-Boot-Abwehr und zur Bekämpfung von Oberflächenzielen. Eine ganzheitliche Raumüberwachung, also auch die Kontrolle des Luftraumes, ist nicht vorgesehen, dennoch verfügen die Schiffe über Möglichkeiten der Flugabwehr. Alle sechs Schiffe sind nach Flüssen benannt, welche Traditionsnamen in der japanischen Marine sind.
Einheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kennung | Name | Bauwerft | Kiellegung | Stapellauf | Indienststellung | Heimathafen |
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DE-229 | Abukuma (あぶくま) |
Mitsui, Tamano | 17. März 1988 | 21. Dezember 1988 | 12. Dezember 1989 | Kure |
DE-230 | Jintsū (じんつう) |
Hitachi, Maizuru | 14. April 1988 | 31. Januar 1989 | 28. Februar 1990 | Sasebo |
DE-231 | Ōyodo (おおよど) |
Mitsui, Tamano | 8. März 1989 | 19. Dezember 1989 | 23. Januar 1991 | Ominato |
DE-232 | Sendai (せんだい) |
SHI, Yokosuka | 14. April 1989 | 26. Januar 1990 | 15. März 1991 | Maizuru |
DE-233 | Chikuma (ちくま) |
Hitachi, Maizuru | 14. Februar 1991 | 25. Januar 1992 | 24. Februar 1993 | Ominato |
DE-234 | Tone (とね) |
SHI, Yokosuka | 8. Februar 1991 | 6. Dezember 1991 | 8. Februar 1993 | Kure |
Technische Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rumpf und Antrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rumpf eines Schiffes der Abukuma-Klasse ist 109 Meter lang, 13,4 Meter breit und hat bei einer Verdrängung von 2.550 Tonnen einen Tiefgang von 3,8 Metern. Der Antrieb erfolgt durch zwei Dieselmotoren und zwei Gasturbinen. Diese geben die Leistung an zwei Wellen mit je einer Schraube weiter.
Bewaffnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben denn vier separat aufgeführten Waffensystemen verfügen die Schiffe der Abukuma-Klasse über einen Werfer für acht RUR-5 ASROC-Anti-U-Boot-Raketen und zwei Mk 36 SRBOC-Werfer zum Abfeuern von Düppel- und Infrarotraketen.
Geschützturm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 76-mm-Geschütz von OTO Melara befindet sich auf dem Vorderdeck vor dem Brückenaufbau. Die Waffe mit 62 Kaliberlängen verschießt eine breite Munitionspalette mit einer Kadenz von bis zu 100/min und einer Mündungsgeschwindigkeit von 925 m/s. Die effektive Reichweite gegen Bodenziele beträgt 16.000 m, gegen Luftziele als Flak bis zu 7.800 m. Das Geschützrohr kann um 35°/s in der Elevation in einem Bereich von +85°/−15° bewegt werden. Die Drehgeschwindigkeit des Turmes beträgt 60°/s. Die Masse wird durch die Verwendung von Leichtmetall reduziert, das Gehäuse besteht aus GFK. Die kleine Mündungsbremse reduziert den Rückstoß von 11 t um 10 % auf 9,9 t, die mittels Hydraulik abgefangen werden.[1]
Das Geschütz arbeitet wie folgt: Unter Deck befindet sich der Doppelbeladering mit einer Aufnahmekapazität von 70 Patronen, die durch die Drehbewegung der Beladeinrichtung von dem äußeren in den inneren Ring befördert werden. Auf der linken Seite wandern die Patronen in eine Förderschnecke in der Drehachse des Turmes, welche die Munition senkrecht nach oben führt. Oben angekommen werden die Geschosse von Pendelarmen entgegengenommen. Diese zwei Pendelarme schwenken alternierend (bewegt sich einer nach oben, schwenkt der andere nach unten) und geben die Patrone an die Zuführtrommel in der Rohrachse ab. Die Patrone fällt auf die Beladeschale, wird angesetzt, der Verschluss steigt und der Schuss kann brechen.
Nahbereichsverteidigungssystem
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Nächstbereichsverteidigung dient ein radargesteuertes Maschinenkanonensystem Phalanx Mk.15, das sich auf dem Achterdeck befindet. Dieses System besteht aus einem Geschützturm mit einer 20-mm-Maschinenkanone des Typ M61 Vulcan und einem separaten Feuerleitradar. Es ist daher nicht auf die Feuerleitung durch die Gefechtsleitzentrale des Trägerschiffes angewiesen und benötigt von diesem nur Energie. Das System kann gegen anfliegende Flugkörper, Luftfahrzeuge und Seeziele eingesetzt werden.
Seezielflugkörper
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Seezielflugkörper sind zwei Viererstarter für RGM-84 Harpoon eingerüstet, welche auf dem achteren Deckshaus befinden. Die Harpoon wird von einem Turbojet angetrieben und mit einem Booster gestartet. Der Flugkörper verfügt über einen Gefechtskopf mit 221 Kilogramm Hochexplosivsprengstoff. Die Navigation zum Ziel erfolgt mit einem inertialen Navigationssystem, während die Harpoon in der Anflugphase rund 15 Meter über dem Wasser zum Ziel navigiert. Dabei kann ein Knick in die Flugbahn eingebaut werden, um das Zielgebiet aus einer bestimmten Richtung anzufliegen. Sobald sich die Rakete in einer vorbestimmten Distanz zum vermuteten Ziel befindet, schaltet sie ihr bordeigenes Radar ein, um das Ziel zu finden. Alternativ kann das Radar sofort nach dem Start oder intermittierend aktiviert werden. Sobald das Ziel erfasst ist, nähert sich die Lenkwaffe diesem in einer Flughöhe von 2 bis 5 Metern bis zum Einschlag. Der Gefechtskopf zündet nicht direkt beim Aufschlag, sondern zeitverzögert, so dass die Explosion im Schiffsinneren stattfindet und erheblich mehr Schaden verursacht als bei einer kontaktzündenden Waffe. Die Reichweite beträgt über 140 km.[1]
Torpedorohre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Torpedorohr-Drillinge vom Typ HOS 301 befinden sich mittschiffs auf Höhe des achteren Schornsteine, sowohl an Backbord als auch an Steuerbord. Der Drilling kann nach außen gedreht werden, um Mark-46-Leichtgewichtstorpedos mit Druckluft auszustoßen. Dies geschieht je nach Einstellung mit 10–126 bar. Die Rohre des Werfers bestehen aus Kunststoff, die Masse einer Einheit beträgt etwa eine Tonne.[1]
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76-mm-Geschütz
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Harpoon-Seezieflugkörper
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ASROC-Starter
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Dreifachtorpedorohr
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Phalanx-System
Bemerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Schiffe werden offiziell als Geleitzerstörer bezeichnet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert Jackson: Zerstörer, Fregatten und Korvetten. Gondromverlag, Bindlach 2001, ISBN 978-3-8112-1873-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Abukuma-Klasse auf Navypedia (englisch)
- Abukuma-Klasse bei Globalsecurity.org (engl.)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Norman Friedman: The Naval Institute Guide to World Naval Weapons Systems. US Naval Institute Press, 2006, ISBN 1-55750-262-5, S. 262–263.