Acarapiose
Acarapiose (auch Tracheenmilben-Krankheit) ist eine durch Milben verursachte Erkrankung der erwachsenen Bienen, insbesondere der Honigbienen Apis mellifera. Ursprünglicher Wirt ist vermutlich die Östliche Honigbiene Apis cerana.[2][3][4]
Erreger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die parasitierende Tracheenmilbe (Acarapis woodi) aus der Familie Tarsonemidae lebt in dem vorderen Tracheenpaar (Atemöffnung) der erwachsen Biene (Innenmilbe) und behindert die Atemtätigkeit der Biene, sie wird schwach und flugunfähig.[5] Die Tracheenmilbe ist ca. 0,1 mm groß und hat starke und lange Schleppborsten an den Hinterbeinen, alle Beine sind mit kräftigen Krallen ausgestattet, die Mundwerkzeuge sind stechend und saugend.[5]
Acarapis woodi hat ein großes Verbreitungsgebiet und kommt in fast allen Ländern Europas (Ausnahme: nördliche Staaten wie Dänemark, Skandinavien) und der Welt vor. In Australien wurde sie bisher noch nicht nachgewiesen. In den vergangenen Jahren kam es zu einem seuchenhaften Auftreten in Nordamerika.
Die zuerst auf der britischen Isle of Wight beobachtete Bienenkrankheit Isle of Wight Disease (IoWD) galt zunächst als durch diese Milben verursacht. Offenbar waren aber früher durch verschiedene Erreger verursachte Krankheiten vermischt worden. Heute gilt dagegen das „Chronic bee paralysis virus“ (CBPV) als Erreger von IoWD.[6]
Ansteckung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ansteckung erfolgt direkt von Biene zu Biene.[7] Die Milben können nur wenige Stunden außerhalb einer Biene überleben.[1]
Meldepflicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Österreich gehört die Acarapidose selbst zu nicht zu den anzeigepflichtigen Bienenkrankheiten,[8] jedoch ist eine erfolgte oder drohendes Absterben von 30 % der Völker eines Bienenstands anzeige pflichtig.[9][8]
In der Schweiz Tracheenmilbenkrankheit ist die ist eine zu überwachende und somit meldepflichtige Tierseuche.[7]
Die deutsche Bienenseuchen-Verordnung sieht im § 14 eine Behandlungspflicht aller Bienenvölker am betroffenen Stand durch den Imker vor. Das zuständige Veterinäramt kann in einem von ihm bestimmten Gebiet die Behandlung aller Bienenvölker anordnen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Ritter: Bienenkrankheiten. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-7289-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (Hrsg.): Tracheenmilbenerkrankung (Acarapiose) ( vom 5. Juli 2010 im Internet Archive) (PDF-Datei, 30 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b blv.admin.ch
- ↑ Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen der Schweiz: Tracheenmilben-Krankheit (Acarapis woodi), Letzte Änderung 05.07.2017
- ↑ Taro Maeda, Yoshiko Sakamoto: Tracheal mites, Acarapis woodi, greatly increase overwinter mortality in colonies of the Japanese honeybee, Apis cerana japonica, in: Apidologie Band 47, S. 762–770, 2016, doi:10.1007/s13592-016-0434-x
- ↑ Yoshiko Sakamoto, Taro Maeda, Mikio Yoshiyama, Jeffery S. Pettis: Differential susceptibility to the tracheal mite Acarapis woodi between Apis cerana and Apis mellifera, in: Apidologie Band 48, S. 150–158, 2017, doi:10.1007/s13592-016-0460-8
- ↑ a b Bienenkrankheiten. Abgerufen am 29. Januar 2017.
- ↑ Bailey L & Ball BV: Honey Bee Pathology. Academic Press, 1991, ISBN 0-12-073481-8, S. 119.
- ↑ a b blv.admin.ch
- ↑ a b ages.at
- ↑ ris.bka.gv.at