Adint
Adint (zusammengesetzt aus englisch ad für "advertisement", deutsch Werbeanzeige und englisch intelligence, deutsch Auskunft) wird die für zielgerichtete Werbung eingerichtete Infrastruktur zur Überwachung von Polizei, Militär und Geheimdiensten genutzt.[1]
Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments Katarina Barley und der US-Senator Ron Wyden fordern öffentlich Konsequenzen.[2]
So werden beispielsweise die Handy-Standortdaten der Werbeindustrie genutzt, detaillierte Rückschlüsse auf die Aktivitäten von Personen zu ziehen. Die Wege einzelner Personen mit Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen lassen sich nachverfolgen, von Baracken bis hin zu Privatadressen, bis zum Supermarkt und teils sogar bis in Bordelle.[3]
Auch die Bundesregierung hat in der Begründung zum Gesetzentwurf zur Änderung des BND-Gesetzes auf den Ankauf "von umfänglichen Werbedatenbanken" und anderer Register abgestellt.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bob Paul Vines, Franziska Roesner, and Tadayoshi Kohno: Exploring ADINT: Using Ad Targeting for Surveillance on a Budget — or — How Alice Can Buy Ads to Track, Paul G. Allen School of Computer Science & Engineering, University of Washington, 16th ACM Workshop on Privacy in the Electronic Society (WPES 2017)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ADINT: Using Targeted Advertising for Personal Surveillance, Paul G. Allen School of Computer Science & Engineering, University of Washington
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adint, netzpolitik.org, abgerufen am 20. November 2024
- ↑ Handel mit Standortdaten: Politiker fordern Einschränkungen. 25. Juli 2024, abgerufen am 20. November 2024.
- ↑ Sebastian, ingo: Databroker Files: Wie Datenhändler NATO und US-Militär bloßstellen. 20. November 2024, abgerufen am 20. November 2024 (deutsch).
- ↑ Deutscher Bundestag, Drucksache 20/8627, 20. Wahlperiode, Gesetzentwurf der Bundesregierung, dort Seite 43: Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des BND-Gesetzes. In: bundestag.de. Deutscher Bundestag, 2. Oktober 2023, abgerufen am 20. November 2024.