Adolph von La Valette-St. George
Adolph Johann Hubertus Freiherr von La Valette-St. George (* 14. November 1831 auf Schloss Auel; † 29. November 1910 in Bonn) war ein deutscher Zoologe und Anatom.
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Eltern waren Philipp Jacob Joseph von la Valette-St. George (* 31. Dezember 1791; † 7. Juni 1851) und dessen Ehefrau Francesca Josepha Elisabeth, geborene von Broë-Diepenbend (1794–1876).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Valette studierte Medizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1852 war er Mitglied des Corps Guestphalia Berlin.[1] 1855 in Berlin zum Dr. phil. und 1857 zum Dr. med. promoviert, habilitierte er sich 1858 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort wurde er 1859 Prosektor, 1862 Extraordinarius und 1875 ordentlicher Professor für Anatomie. Er schrieb wichtige Arbeiten über die Entwicklungsgeschichte der Tiere (besonders der Gliederfüßer) und über die Spermatogenese bei Säugetieren. 1865/1866 hatte er das Spermium und das Ei als Zelle nachgewiesen.[2] 1867 beschrieb er als erster den Golgi-Apparat, den er in Samenzellen von Schnecken entdeckt hatte.[3] Mit Heinrich Wilhelm Waldeyer redigierte er seit 1875 und seit 1889 noch mit Oscar Hertwig das »Archiv für mikroskopische Anatomie«. 1882 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[4]
1885 wurde Adolph von La Valette-St. George in den erblichen Freiherrenstand erhoben. Die Erblichkeit des Titels wurde an den Besitz des Gutes Haus Auel geknüpft.[5]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er heiratete am 11. August 1863 auf Schloss Lehrbach Anna von Niesewand (1839–1930), eine Tochter des preußischen Generalmajors Leopold Otto von Niesewand. Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Otto Franz Hubert Joseph (1865–1936) ⚭ 1889 Gabriëlle Minna Brigitte Hergersberg (* 1871)
- Maria (1866–1946) ⚭ Franz Victor Lazarus Bonaventura Freiherr von Ohlen und Adlerskron (1863–1949)[6]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Spermatogenese bei den Säugethieren und dem Menschen. Bonn 1878.
- Ein neuer Fischbrutapparat. Bonn 1882.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gustav Fock: Lager-Verzeichnis ... 328 Normale und vergleichende Anatomie und Physiologie, Entwicklungsgeschichte, Anthropologie, Zoologie : Bibliotheken von A. von Kölliker, Würzburg, und Ad. Freiherr von la Valette St. George, Bonn. Leipzig 1907.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. 1891. Einundvierzigster Jahrgang, S. 487.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 2/64
- ↑ Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 41.
- ↑ Who Named It: Camillo Golgi
- ↑ Mitgliedseintrag von Adolph Frhr. von la Valette St. Georg bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 11. Juni 2016.
- ↑ A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 46.
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser 1899. S. 684.
Personendaten | |
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NAME | La Valette-St. George, Adolph von |
ALTERNATIVNAMEN | La Valette-St. George, Adolph Freiherr von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Anatom und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 14. November 1831 |
GEBURTSORT | Schloss Auel |
STERBEDATUM | 29. November 1910 |
STERBEORT | Bonn |