Ala I Augusta Thracum

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Das Militärdiplom des Mogetissa vom 30. Juni 107 n. Chr. (CIL 16, 55)
Die Weihinschrift des Quintus Fabius Modestus (CIL 3, 4806)

Die Ala I Augusta Thracum [sagittariorum oder sagittaria] (deutsch 1. augusteische Ala der Thraker [der Bogenschützen]) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt. In einigen Inschriften wird sie als Ala Augusta bzw. Ala I Augusta bezeichnet.

Namensbestandteile

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  • Augusta: die Augusteische. Die Ehrenbezeichnung bezieht sich auf Augustus.
  • Thracum: der Thraker. Die Soldaten der Ala wurden bei Aufstellung der Einheit aus dem Volk der Thraker auf dem Gebiet der römischen Provinz Thrakien rekrutiert.
  • sagittariorum oder sagittaria: der Bogenschützen. Der Zusatz kommt in dem Militärdiplom von 116 vor.

Da es keine Hinweise auf den Namenszusatz milliaria (1000 Mann) gibt, war die Einheit eine Ala quingenaria. Die Sollstärke der Ala lag bei 480 Mann, bestehend aus 16 Turmae mit jeweils 30 Reitern.

Die Ala war in den Provinzen Syria, Raetia und Noricum (in dieser Reihenfolge) stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 86 bis 151 n. Chr. aufgeführt.[1][2][3][4]

Die Anfänge und die frühe Geschichte der Einheit sind unbekannt.[3] Sie war im 1. Jhd. n. Chr. in Syria stationiert, wo sie durch die Inschriften (AE 1930, 89, AE 1930, 90, CIL 3, 14159,1) belegt ist, die in Gerasa gefunden wurden.

Zu einem unbestimmten Zeitpunkt wurde die Einheit nach Raetia verlegt, wo sie erstmals durch ein Diplom nachgewiesen ist, das auf 86 datiert ist. In dem Diplom wird die Ala als Teil der Truppen aufgeführt (siehe Römische Streitkräfte in Raetia), die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 107 bis 116 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.

Vermutlich um 117/121 wurde die Ala aus Raetien abgezogen und in die Provinz Noricum verlegt,[3] wo sie erstmals durch die Inschrift (CIL 3, 5654) nachgewiesen ist, die auf 140/144 datiert ist. Durch ein Diplom ist sie 151 als Teil der Truppen in Noricum belegt.

Der letzte Nachweis der Ala beruht auf der Inschrift (CIL 3, 4812), die auf 238 datiert ist.

Standorte der Ala in Raetia waren möglicherweise:

  • Germanicum (Kösching): Vermutlich wurde das Kastell durch die Einheit um 80 errichtet, in dem sie dann bis zu ihrem Abzug um 117/121 stationiert war.[3]

Standorte der Ala in Noricum waren:

Angehörige der Ala

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Folgende Angehörige der Ala sind bekannt:[1][3]

Weitere Alae mit der Bezeichnung Ala I Thracum

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Es gab noch fünf weitere Alae mit dieser Bezeichnung:

Commons: Ala I Augusta Thracum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Laut Joachim Ott könnten Gaius Geminius Priscus und Lucius Egnatius Quartus anstatt der Ala I Augusta Thracum auch die Ala I Augusta Gallorum Proculeiana kommandiert haben.
  2. Farkas István Gergő ordnet Bellicius Statutus der Ala I Augusta Thracum zu, während John Spaul ihn der Ala I Thracum Veterana zuordnet.
  3. a b John Spaul und Farkas István Gergő ordnen Sentius Exoratus und Spectatius Viator der Ala I Augusta Thracum zu, während Ovidiu Țentea sie der Ala I Augusta Ituraeorum zuordnet.

Einzelnachweise

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  1. a b John E. H. Spaul: Ala². The Auxiliary Cavalry Units of the Pre-Diocletianic Imperial Roman Army. Nectoreca Press, Andover 1994, ISBN 0-9525062-0-3, S. 228–230.
  2. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 160 Tabelle 4 (PDF S. 162).
  3. a b c d e Farkas István Gergő: The Roman Army in Raetia Dissertation, University of Pécs Faculty of Humanities 2015, S. 133–134, 244–259, 359–364 (PDF 19,1 MB, S. 136–137, 247–262, 362–367 (Memento des Originals vom 14. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.idi.btk.pte.hu).
  4. Militärdiplome der Jahre 86 (ZPE-163-239), 107 (CIL 16, 55), 116 (RMD 4, 229) und 151 (RMM 32).
  5. a b Joachim Ott: Die Kommandeure der norischen Hilfstruppen. In: Tyche. Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik. Band 10, 1995, S. 107–138, hier S. 119–120 (PDF (Memento des Originals vom 6. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tyche-journal.at).