Altpreußisches Infanterieregiment No. 26 (1806)

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Regiment zu Fuß & Name des Inhabers


Gemeiner und Offizier 1758. Stich nach I.C. Schmalen, 1759
Aktiv 1678 bis 1806 (Kapitulation bei Erfurt und im Corps Blücher)
Staat Preußen
Truppengattung Infanterie
Ehemalige Standorte Berlin (Cölln/Spittelmarkt)
Herkunft der Soldaten Kreise Lebus, Cottbus, Beeskow; Städte Müllrose, Seelow, Fürstenwalde, Beeskow, Peitz.
Inhaber 1714 Kurt Hildebrand von Loeben, 1730 Henning Alexander von Kleist, 1749 Dietrich Richard von Meyerinck, 1758 Carl Heinrich von Wedel, 1760 Christian Bogislaw von Linden, 1764 Anton Abraham von Steinkeller, 1778 Hans Christoph von Woldeck, 1789 Philipp Adolph von Schwerin, 1795 Johann Karl Leopold von Larisch.
Stammliste Altpreußische Infanterieregimenter
Stammnummer No. 26 (1806)
Schlachten Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Vierter Koalitionskrieg – 1715 Pommernfeldzug, 1741 Mollwitz, 1757 Prag, Roßbach, Leuthen, 1758 Hochkirch, 1760 Liegnitz; 1762 Freiberg;

Grenadiere gemeinsam mit den Flügelgrenadieren von No. 13 in einem Bataillon kämpfend (ab 1760 gemeinsam mit No. 13/19/25) in weiteren Schlachten

Infanterieregiment No. 26 war ein altpreußisches Regiment zu Fuß, das 1714 aus unterschiedlichen Kontingenten gebildet wurden. Es hatte seinen Standort in Berlin. Seine Tradition wird auf das Jahr 1678 zurückgeführt.[1]

Garnison, Ersatz und soziale Verhältnisse

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Das Regiment lag in Berlin in den Stadtteilen Cölln und rund um den Spittelmarkt. Den Ersatz des Regimentes lieferten die südöstlichen märkischen Kreise Lebus, Cottbus und Beskow. Die Soldaten lagen, wie im 18. Jahrhundert üblich, nicht in Kasernen, sondern in Privatquartieren, wo sie auf Grund des geringen Solds auch Nebentätigkeiten nachgehen mussten. Nach Abriss der Festungsanlagen wurde für das Regiment eine Kaserne in der Neuen Friedrichstraße (ab 1801 Nr. 5–8) errichtet.[2]

Das Regiment gehörte im Siebenjährigen Krieg zu den überdurchschnittlich guten Regimentern. In Folge der hohen Verluste musste das Regiment mehrfach neu aufgebaut werden: über 464 Angehörige des etwa 1000 Mann umfassenden Regiments starben vor Leuthen, 360 bei Hochkirch, 655 bei Mollwitz. Feldmarschall Prinz Moritz von Anhalt-Dessau wird der Ausspruch gegenüber König Friedrich dem Großen zugeschrieben: „Ihre Majestät können dem Regiment Ihre Krone und Zepter anvertrauen wenn die vor dem Feld laufen so mag ich dorten auch nicht bleiben.“[3]

In der Schlacht von Leuthen 1757 war es der Fahnenträger des zur Avantgarde zählenden damaligen Regiments Meyerinck, der Freikorporal Ernst Friedrich Rudolf von Barsewisch, an den Friedrich der Große vor dem Vormarsch die Worte richtete:

„Junker von der Leib Compagnie, siehet Er wohl; auf den Verhack soll Er zu marschieren. Er muß aber nicht zu stark avanciren, damit die Armee folgen kann.“[4]

Persönlichkeiten

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Uniform 1756, nach Kronoskaf
Regimentsfahne

Verbleib und Nachfolge

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Das Regiment stand 1806 beim Corps Blücher und ging mit diesem unter. Ein weiterer Teil kapitulierte bei Erfurt.

Uniform, Ausrüstung

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Das Regiment trug Mitte des 18. Jahrhunderts eine blaue Uniform mit roten Aufschlägen und gelben Knöpfen. Auf der Brust und den runden Ärmelaufschlägen befanden sich 6 paarweise zugespitzte gelbe Bandlitzen. Die Mütze der Grenadiere war weiß mit einem weiß-roten Püschel. Der Beschlag war gelb. Die Regimentsfahne war gelb mit weißem Flammenkreuz.

Nach dem letzten Inhaber des Regiments leitet sich die Bezeichnung Larisch-Stickerei für den Bestandteil der Uniform ab, der später auch außerhalb des Regiments übernommen wurde.

  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753–1786; Dortmund: Harenberg 1984 (= Die bibliophilen Taschenbücher Nr. 444); Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5; ISBN 3-88379-444-9. Band I: Infanterie I; Band II: Infanterie II.
  • Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts; 3 Bände; Biblio Verlag: Osnabrück 1986–1995, ISBN 3-7648-1763-1. S. 110.

Einzelnachweise

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  1. vgl. Tessin 1986: 110
  2. Caserne des Regiments von Larisch. In: Karl Neander von Petersheiden: Anschauliche Tabellen, 1801, S. 40.
  3. Tagebuch des Junkers von Barsewitsch zit. nach Bleckwenn
  4. Barsewisch: Meine Kriegs-Erlebnisse während des siebenjährigen Krieges 1757–1763. Berlin 1863, S. 32.