Aluminiumoxidhydroxid

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Kristallstruktur
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Aluminiumoxidhydroxid
Andere Namen
  • Aluminiummetahydroxid
  • Aluminiumoxidhydrat
Verhältnisformel AlO(OH)
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 24623-77-6
EG-Nummer 246-368-8
ECHA-InfoCard 100.042.138
PubChem 32524
ChemSpider 30148
Wikidata Q4291506
Eigenschaften
Molare Masse 59,99 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Aluminiumoxidhydroxid ist eine anorganische chemische Verbindung des Aluminiums aus der Gruppe der Hydroxide mit der Summenformel HAlO2.

Aluminiumoxidhydroxid kommt natürlich in Form der orthorhombischen Minerale Diaspor (α-AlO(OH)) und Böhmit (γ-AlO(OH)), sowie (verunreinigt mit Aluminiumhydroxid, Eisenhydroxiden, Alumosilicaten, Titanoxiden u. a. mehr) im Bauxit vor.[2]

Gewinnung und Darstellung

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Künstlich lässt sich y-Aluminiumoxidhydroxid hydrothermal aus Hydrargillit oder amorphen Aluminiumhydroxiden im Autoklaven durch zweistündiges Erhitzen auf 300 °C gewinnen. Es geht hydrothermal durch mehrtägiges Erhitzen in 0,4%iger Natronlauge bei 380 °C und 500 bar in α-Aluminiumoxidhydroxid über.[2]

Aluminiumoxidhydroxid ist ein farbloser Feststoff.[1] In kristallisiertem Aluminiumoxidhydroxid ist Aluminium oktaedrisch sowohl von OH-Gruppen als auch Sauerstoffatomen umgeben. In der α-Aluminiumoxidhydroxidstruktur sind die Sauerstoffatome hexagonal-dichtest gepackt. Die Aluminiumionen besetzen jeweils die Hälfte der Oktaederlücken zwischen dichtest gepackten Sauerstoffatomschichten. In y-Aluminiumoxidhydroxid wechseln sich schichtartige Bereiche mit kubisch-dichtester Sauerstoffatompackung mit solchen ohne dichte Sauerstoffatompackung ab.[2]

Aluminiumoxidhydroxid kann als Flammschutzmittel verwendet werden.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Eintrag zu Aluminiumoxidhydroxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 5. März 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c Egon Wiberg, A. .F. Holleman: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 1355 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Andreas Giessmann: Substrat- und Textilbeschichtung Praxiswissen für Beschichtungs- und Kaschiertechnologien. Springer-Verlag, 2009, ISBN 978-3-642-01417-8, S. 187 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).