Ammoniumhydrogensulfid

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Strukturformel
Allgemeines
Name Ammoniumhydrogensulfid
Andere Namen
  • Ammoniumbisulfid
  • Ammoniummercaptan
Summenformel (NH4)HS
Kurzbeschreibung

hygroskopisches, farbloses Pulver mit charakteristischem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12124-99-1
EG-Nummer 235-184-3
ECHA-InfoCard 100.031.974
PubChem 25515
Wikidata Q197523
Eigenschaften
Molare Masse 51,1 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,17 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

118 °C (unter Zersetzung)[3]

Dampfdruck

52 kPa (22 °C)[1]

Löslichkeit
  • löslich in Wasser (1281 g·l−1 bei 22 °C)[1]
  • löslich in Ethanol[4]
  • nahezu unlöslich in Benzol, Hexan und Ether[4]
Brechungsindex

1,72[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[5]

wässrige Lösung

Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​312​‐​314​‐​400
P: 270​‐​273​‐​280​‐​301+310+330[5]
Toxikologische Daten
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−157 kJ/mol (−37,5 kcal/mol)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Ammoniumhydrogensulfid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Ammoniumsalze und Hydrogensulfide.

Gewinnung und Darstellung

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Lösungen von Ammoniumhydrogensulfid können hergestellt werden, indem man Schwefelwasserstoffgas durch konzentriertes Ammoniak leitet.

Ammoniumhydrogensulfid ist ein instabiles, hygroskopisches, farbloses Pulver mit charakteristischem Geruch. Es bildet orthorhombische oder tetraederförmige Kristalle mit der Kristallstruktur P4/nmm.[2] Kommerziell ist es als 40%ige Lösung verfügbar, da diese stabiler ist als der Feststoff. Die Verbindung zerfällt leicht zu Ammoniak und Schwefelwasserstoff, was ihren charakteristischen Geruch ausmacht. Beim Erhitzen zersetzt sich Ammoniumhydrogensulfid, wobei nitrose Gase, Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Sulfide entstehen.[5]

Mit Schwefel reagiert die Verbindung zu Diammoniumtrisulfid (einem Ammoniumpolysulfid).[4]

Ammoniumhydrogensulfid wurde aufgrund seines Geruchs in Stinkbomben verwendet. Dieser Einsatz ist jedoch nach Richtlinie 76/769/EWG und der Bedarfsgegenständeverordnung nicht zugelassen in Scherzartikeln und Gegenständen, wie z. B. Niespulver und Stinkbomben.[5]

In der anorganischen Chemie kann Ammoniumhydrogensulfid zur Ausfällung metallischer Kationen als ein Trennungsgang in der qualitativen Analyse verwendet werden.

Einzelnachweise

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  1. a b c International Chemical Safety Card (ICSC) für Ammonium Bisulfide bei der International Labour Organization (ILO), abgerufen am 9. Dezember 2014.
  2. a b c Jean DAns, Ellen Lax; Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale: Bd. III; ISBN 978-3-540-60035-0
  3. Hermann P. T. Ammon, Manfred Schubert-Zsilavecz (Hrsg.): Hunnius. Pharmazeutisches Wörterbuch. 11. Auflage. de Gruyter, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-030990-4, S. 92.
  4. a b c d Patnaik: Handbook of Inorganic Chemical Compounds; ISBN 978-0-07-049439-8.
  5. a b c d e f Eintrag zu Ammoniumhydrogensulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Oktober 2024. (JavaScript erforderlich)