Amos Goldberg
Amos Goldberg (hebräisch עמוס גולדברג; * 1966 in Jerusalem) ist ein Professor an der Abteilung für Jüdische Geschichte und Modernes Judentum an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Leitender Forschungsbeauftragter und Mitglied der wissenschaftlichen Redaktion des Van Leer Jerusalem Institute (מכון ון ליר בירושלים).[1]
Forschungsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Goldberg ist vor allem auf Fragen spezialisiert, die sich aus dem Zusammentreffen von Theorie, Geschichte, Erinnerung und Trauma im Zusammenhang mit dem Holocaust ergeben. Seine aktuelle Forschung, die von der Israel Science Foundation (הקרן הלאומית למדע) unterstützt wird, befasst sich mit der Kulturgeschichte der Juden im Warschauer Ghetto. In den letzten Jahren hat er sich mit Erinnerung und Zeugnis im israelisch-palästinensischen Kontext und im globalen Kontext sowie mit den Verbindungen zwischen der Erforschung des Holocausts und der postkolonialen Forschung aus der Perspektive der Opfer beschäftigt.[1]
Positionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Goldberg lehnt die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance ab, da diese »ein Mittel dazu geworden ist, jegliche Kritik an der israelischen Politik zum Schweigen zu bringen. Sie ist ein Instrument dafür geworden, die Meinungsfreiheit zum Schweigen zu bringen.« Er unterstützt an ihrer Stelle die Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus.[2]
Goldberg argumentiert, dass Israels Vorgehen gegen die Bevölkerung des Gazastreifens während des Krieges seit 2023 ein Völkermord sei.[3][4][5]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amos Goldberg, Haim Hazan: Marking Evil: Holocaust Memory in the Global Age. Berghahn Books, 2015, ISBN 978-1-78238-620-9 (englisch).
- Amos Goldberg: Trauma in First Person: Diary Writing During the Holocaust. Indiana University Press, 2017, ISBN 978-0-253-03021-4 (englisch).[6][7][8]
- Bashir Bashir, Amos Goldberg: The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History. Columbia University Press, 2018, ISBN 978-0-231-54448-1 (englisch).
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Prof. Amos Goldberg. In: The Van Leer Jerusalem Institute. Abgerufen am 17. April 2022 (englisch).
- ↑ Deutsche Welle (www.dw.com): The Jerusalem Declaration: redefining antisemitism? | DW | 17.06.2021 In: DW.COM. Abgerufen im 17 April 2022 (englisch).
- ↑ The Palestine Project: Yes, it is genocide. In: Medium. 18. April 2024, abgerufen am 28. April 2024 (englisch).
- ↑ שיחה מקומית: כן, זה רצח עם. In: שיחה מקומית. 17. April 2024, abgerufen am 29. April 2024 (hebräisch).
- ↑ Elias Feroz: Amos Goldberg: Genau so sieht Völkermord aus. In: Jacobin. 10. Juli 2024, abgerufen am 10. Juli 2024.
- ↑ Shirli Gilbert: Amos Goldberg, Trauma in First Person: Diary Writing During the Holocaust. In: Psychoanalysis and History. 21. Jahrgang, Nr. 1, April 2019, S. 127–130, doi:10.3366/pah.2019.0288 (englisch).
- ↑ Dovile Budryte: Trauma in First Person: Diary Writing During the Holocaust by Amos Goldberg (review). In: Holocaust and Genocide Studies. 35. Jahrgang, Nr. 1, 2021, ISSN 1476-7937, S. 106–108 (englisch, jhu.edu).
- ↑ Trauma in First Person. In: Reading Religion. (englisch).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Goldberg, Amos |
ALTERNATIVNAMEN | מכון ון ליר בירושלים (hebräisch) |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Holocaustforscher und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 1966 |
GEBURTSORT | Jerusalem |