Amtsgericht Wittstock
Das Amtsgericht Wittstock war ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Es ist heute eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Neuruppin in der Stadt Wittstock/Dosse im brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin.[1] Das denkmalgeschützte Gebäude Am Kyritzer Tor 4–4a ist am südwestlichen Rand der Altstadt am ehemaligen Kyritzer Tor gelegen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1849 bestand das Kreisgericht Wittstock. Übergeordnet war das Appellationsgericht Frankfurt a. d. Oder. Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurden diese Gerichte aufgehoben und reichsweit einheitlich Oberlandes-, Landes- und Amtsgerichte gebildet. Das Amtsgericht Wittstock wurde im Jahr 1879 im Rahmen der Reichsjustizgesetze aus dem vorherigen preußischen Kreisgericht Wittstock gebildet. Der Gerichtsbezirk umfasste neben der Stadt Wittstock die Amtsbezirke Dranse, Eichenfelde, Goldbeck, Grabow bei Blumenthal, Liebenthal, Maulbeerwalde, Neuendorf-Ost, Neuendorf-West, Rosenwinkel und Zaatzke sowie Teile der Amtsbezirke Fretzdorf und Heiligengrabe.[2] Das Amtsgericht Wittstock war Teil des Landgerichtsbezirkes Neuruppin im Gebiet des Oberlandesgerichtes Berlin. Am 1. Juli 1951 wurde das Amtsgericht Wittstock zum Zweiggericht des Amtsgerichtes Pritzwalk.[3] Gleichzeitig erhielt die Zweigstelle Wittstock die Aufgaben des aufgelösten Amtsgerichtes Meyenburg.[4]
Im Jahre 1952 wurden in der DDR die Amtsgerichte abgeschafft und stattdessen Kreisgerichte gebildet. Wittstock kam zum Kreis Wittstock im Bezirk Potsdam, zuständiges Gericht war damit das Kreisgericht Wittstock. Heute ist es als Zweigstelle dem Amtsgericht Neuruppin zugeordnet.
Gerichtsgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das dreigeschossige Bauwerk wurde zwischen 1859 und 1861 aus Ziegeln errichtet und wird durch ein Walmdach abgeschlossen. Der Sockel besteht aus gewöhnlichem Feldstein, in der Mitte der Fassade findet sich ein ebenfalls geziegelter Risalit mit geometrischen Ornamenten. Ebenfalls unter Denkmalschutz steht die im ersten Obergeschoss befindliche hölzerne Standuhr, welche auf 1851/1900 datiert wird und über ein neogotisches Holzgehäuse verfügt.
Gefängnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Hof hinter dem Amtsgericht befindet sich ein ebenfalls geschütztes Gefängnis. Der Ziegelbau ist im gleichen Zeitraum wie das Gerichtsgebäude entstanden und ebenso dreigeschossig mit Walmdach. Auch hier befindet sich ein Risalit in der Mitte der dem Hof zugewandten Seite.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09171163 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ StackPath. Abgerufen am 27. April 2022.
- ↑ Verordnung, betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5. Juli 1879. In: Gesetzsammlung für die Königlich-Preußischen Staaten, Nr. 30., S. 430 f.; google.de
- ↑ AG Wittstock; Rep. 5E Amtsgericht Wittstock; 1795–2009 (Bestand). Brandenburgisches Landeshauptarchiv; abgerufen am 28. April 2022.
- ↑ Torsten Hartisch et al.: Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Teil 111/1: Behörden und Institutionen in der Provinz Mark Brandenburg/im Land Brandenburg 1945–1952. S. 185, Digitalisat
Koordinaten: 53° 9′ 39,1″ N, 12° 29′ 5,3″ O