Ariocarpus kotschoubeyanus
Ariocarpus kotschoubeyanus | ||||||||||||
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Ariocarpus kotschoubeyanus in voller Blüte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ariocarpus kotschoubeyanus | ||||||||||||
(Lem.) K.Schum. |
Ariocarpus kotschoubeyanus ist eine Pflanzenart in der Gattung Ariocarpus aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton kotschoubeyanus ehrt Fürst Wassili Wiktorowitsch Kotschubei (1812–1850).[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der meist einzeln wachsende Ariocarpus koschoubeyanus ragt nicht aus der Bodenoberfläche heraus. Die an der Spitze abgeflachten, in der Mitte etwas eingesenkten, dunkel olivegrünen Triebe erreichen Durchmesser zwischen 3 und 7 Zentimeter. Die spiralförmig angeordneten Warzen sind an der Basis verlängert, werden breit dreieckig und verjüngen sich zur Spitze hin. Sie sind 5 bis 13 Millimeter lang und 3 bis 10 Millimeter breit. Über die Mitte der Areolen erstreckt sich eine wollige Furche. Dornen sind nicht vorhanden.
Die Blüten haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2,5 Zentimeter und sind für gewöhnlich purpurrot. Es ist jedoch mindestens eine Population mit weißen Blüten bekannt. Die Kelchblätter sind grün oder bräunlich, etwas fleischig und oft zweispaltig. Die Kronblätter sind lanzettlich-spatelig, zugespitzt, stumpf oder auch ausgerandet. Die Staubfäden, der Griffel und die Narbe sind weiß. Die verlängerten Früchte sind 8 bis 18 Millimeter lang.
Systematik, Verbreitung und Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet von Ariocarpus kotschoubeyanus erstreckte sich vom mexikanischen Bundesstaat Coahuila bis in den Süden nach Querétaro und umfasst Teile der Bundesstaaten Zacatecas, San Luis Potosí, Nuevo León und Tamaulipas, wo sie bevorzugt auf lehmigen Ebenen wächst.
Die Art wurde etwa 1840 von Wilhelm Friedrich von Karwinsky zum ersten Mal gesammelt und nach Europa geschickt. Dort beschrieb sie Charles Lemaire 1842 als Anhalonium kotschoubeyanum.[2] Karl Moritz Schumann ordnete die Art 1898 der Gattung Ariocarpus zu.[3] Ein nomenklatorisches Synonym ist Roseocactus kotschoubeyanus (Lem.) A.Berger (1925)[4].
Ariocarpus kotschoubeyanus ist bedroht und wurde in den Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommens zum Schutz gefährdeter Arten aufgenommen. In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird sie als „Near Threatened (NT)“, d. h. gering gefährdet eingestuft.[5]
Inhaltsstoffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Ariocarpus kotschoubeyanus wurden Hordenin und N-Methyltyramin nachgewiesen.[6]
Ethnobotanische Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einheimischen nutzen den Schleim aus den Wurzeln der Pflanzen als Leim zur Reparatur von Tonwaren. Die Pflanzen werden außerdem äußerlich zur Behandlung von Wunden genutzt.[7]
Nachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 73–74.
- Curt Backeberg: Die Cactaceae: Handbuch der Kakteenkunde. 2. Auflage. Band V. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart New York 1984, ISBN 3-437-30384-8, S. 3069–3075.
- N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Band III. The Carnegie Institution of Washington, Washington 1922, S. 82 f.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Springer, Berlin/Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-05597-3, S. 128.
- ↑ Bulletin du Cercle des conférences horticoles du département de la Seine. 1842
- ↑ K. Schumann: Die Gattung Ariocarpus (Anhalonium). In: Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Band 24, Nr. 5, 1898, S. 550 (online).
- ↑ A. Berger: Roseocactus, a new genus of Cactaceae. In: Journal of the Washington Academy of Sciences. Band 15, Nummer 3, S. 43–48 (JSTOR:24527319).
- ↑ Ariocarpus kotschoubeyanus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020-3. Eingestellt von: Gómez-Hinostrosa, C., Sotomayor, M., Hernández, H.M. & Smith, M., 2009. Abgerufen am 27. Februar 2021.
- ↑ J. M. Neal, P. T. Sato, C. L. Johnson, J. L. McLaughlin: Cactus alkaloids X: Isolation of Hordenine and N-Methyltyramine from Ariocarpus kotschoubeyanus. In: Journal of Pharmaceutical Sciences. Band 60, Nummer 3, 1971, S. 477–478, doi:10.1002/jps.2600600334.
- ↑ Jeff Nugent: Permaculture Plants, agaves and cacti. 1999, ISBN 0958636702, S. 38.
Weiterführende Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katja G. Moebius-Goldammer, Martín Mata-Rosas, Victor M. Chávez-Avila: Organogenesis and somatic embryogenesis in Ariocarpus kotschoubeyanus (Lem.) K. Schum. (Cactaceae), an endemic and endangered Mexican species. In: In Vitro Cellular & Developmental Biology – Plant. Band 39, Nummer 4, 2003, S. 388–393 (DOI:10.1079/IVP2003427).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ariocarpus kotschoubeyanus bei www.Livin Rocks.com (englisch)