Roringstek
Roringstek | |
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Typ | Festmacher |
Anwendung | Befestigung am Ring oder Rundhölzer |
Ashley-Nr. | 1722–1724, 1840–1842 |
Synonyme | Ankerstek[1], Ankertauknoten, Fischerstek[2], Fischerknoten[3], Waldhornstek[4], Fat-Mono-Knoten[5] |
Englisch | Fisherman’s Bend |
Liste der Knoten |
Der Roringstek, auch Anker- oder Fischerstek[6] ist ein Knoten zur Befestigung einer Leine an einem Ankerring.
Anwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ankerstek dient hauptsächlich zum dauerhaften Verbinden einer Leine mit einem Ring. Roring ist in der Seemannsprache der Ankerring, an den die Trosse gesteckt oder der Schäkel der Ankerkette angeschäkelt werden. Daneben lassen sich Verholleine, und Tripp- oder Warpleine auch an runden glatten Gegenständen (Rundhölzern, Stäben) befestigen.
Ringe, die senkrecht an der Hafenmauer hängen, kommen bei jedem Zug mit jeder Welle in die Waagrechte und scheuern so die Leine durch. Der Roringstek hat den Vorteil, dass er sich am Ring festklemmt und nicht scheuert.
Er ist einer der stärksten Ankersteke, aber an steifen, starken Trossen lässt er sich nicht so leicht anbringen, wie der Rundtörn mit zwei halben Schlägen.[1]
Knüpfen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Seilende wird ein Rundtörn durch den Ring gemacht. Mit dem freien Ende fährt man um die feste Part herum und steckt es von derjenigen Seite her, auf der das feste Ende liegt, durch den Rundtörn und zieht den Knoten gut fest.
Das Seilende sollte noch mit einem Zeising gesichert werden. Häufig wird vor dem Zeising noch ein halber Schlag gemacht. Mit dem halben Schlag ähnelt er einem Rundtörn mit zwei halben Schlägen, hält aber bei dünnen, glatten und nassen Seilen an einem Ring oder Haken noch sicherer.[6]
Alternativ wird mit dem Seilende und der festen Part ein Palstek geknüpft, um den Knoten zu sichern.[7]
Der doppelte Überhandknoten liegt im Prinzip diesem Knoten zu Grunde. Wird der Stab abgezogen, erkennt man, dass es sich um einen doppelten Überhandknoten handelt.
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anderthalb Rundtörns
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fertig
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in der anderen Richtung auf einem Stab
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zugrunde liegender doppelter Überhandknoten
Laut Clifford W. Ashley halten es manche für praktischer, den Stek statt mit Überhandtörns, wie hier gezeigt mit Unterhandtörns zu binden.[2]
Doppelter Roringstek
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Soll sich der Knoten nicht mehr lösen, fährt man mit dem Ende zweimal durch den Rundtörn (Ashley #1843).
Alternativen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ein sehr robuster Stek an einem Pfosten ist der Fallstek. Er sichert die Leine zuverlässig unter unterschiedlichen Belastungen.[8]
- Leinen unter Zug werden mit dem Rundtörn mit zwei halben Schlägen festgebunden.
- An unbeweglichen Ringen oder Gegenständen ist der Palstek geeignet.
- Bei seitlichem Zug ist der Stopperstek geeignet.
- Zum Binden einer Angelschnur an einen Ring eignet sich der Trilene-Knoten. Dieser ist ein Roringstek mit zusätzlichen Windungen um die feste Part.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 319 (#1841).
- ↑ a b Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 319 (#1840).
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 306 (#1722).
- ↑ Kai Lund: Bändsel Leinen Trossen. Delius Klasing Verlag, ISBN 3-7688-0140-3, S. 45
- ↑ Fat-Mono-Knoten auf www.blinker.de
- ↑ a b Geoffrey Budworth: Knoten. Das Praxishandbuch. Delius Klasing Verlag, 1. Auflage 2009, S. 107. Titel der englischen Originalausgabe: Handbook of Knots and Knot Tying, 1999
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 319 (#1724 und #1842).
- ↑ Geoffrey Budworth, Jason Dalton: The Little Book of Incredibly Useful Knots. Skyhorse (5. April 2016).