Alpenstadt des Jahres

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verein Alpenstadt des Jahres
Gründung 1997
Sitz Sonthofen/Deutschland[1]
Zweck Naturschutz, Raumplanung, Nachhaltige Entwicklung, Energieeffizienz
Vorsitz Uroš Brežan, Francesco Brollo,
Yuki d’Emilia, Ingrid Fischer,
Michèle Rabbiosi (Stand: 2020)[2]
Mitglieder 18 Städte[3]
Website www.alpenstaedte.org, www.cittaalpina.org, www.villedesalpes.org, www.alpskomesto.org
Herisau in der Schweiz - Alpenstadt des Jahres von 2003

Alpenstadt des Jahres ist eine Auszeichnung an Städte im Alpenraum für ihr besonderes Engagement zur Umsetzung der Alpenkonvention, dem wichtigsten internationalen Schutz- und Förderprogramm für den Alpenraum. Die Alpenstädte sind im internationalen Verein Alpenstadt des Jahres organisiert. Der Verein ist Beobachter beim Ständigen Ausschuss der Alpenkonvention.[4]

Anliegen und Ziele

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitgliederversammlung des Vereins Alpenstadt des Jahres ernennt alljährlich auf Vorschlag einer internationalen Jury eine „Alpenstadt des Jahres“.[5][6]

Das zentrale Anliegen des Vereins Alpenstadt des Jahres ist, das Leben in den Alpen nachhaltig zu gestalten und die Ziele der Alpenkonvention konkret in der jeweiligen Mitgliedsstadt umzusetzen.[7] Die Idee für die Auszeichnung Alpenstadt des Jahres stammt vom Herausgeber der Zeitschrift Planet Alpen, dem Villacher Gerhard Leeb.

Die Alpenstädte des Jahres arbeiten über das Jahr hinaus, in dem sie den Titel Alpenstadt des Jahres erhalten haben, in einem gemeinnützigen Verein zusammen. So findet zum Beispiel zwei Mal im Jahr eine Mitgliederversammlung statt.[5] Co-Vorsitzende des Vereins sind derzeit (Stand 2020) Uroš Brežan (Tolmin) und Ingrid Fischer (Sonthofen). Francesco Brollo (Tolmezzo), Yuki d’Emilia (Belluno) und Michèle Rabbiosi (Chamonix) nehmen die Funktion der Beisitzer ein.[8]

Die fünf Ziele des Vereins sind, das Alpenbewusstsein zu stärken, die Bevölkerung zu beteiligen, Brücken zur Region zu festigen, die Zukunft nachhaltig zu gestalten und die Zusammenarbeit mit anderen Städten auszubauen.[7] 60 % der Alpenbevölkerung leben in Städten, die „als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung in den Alpen“[9] ihre „grosse Verantwortung gegenüber dem umliegenden Gebiet und dem Klima“[9] wahrnehmen wollen.

Die Geschäftsstelle des Vereins Alpenstadt des Jahres wird seit 2003 von der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA geleitet.[10] Der Verein arbeitet auch mit dem Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen und mit dem Ständigen Ausschuss der Alpenkonvention zusammen.[11]

Der Verein Alpenstadt des Jahres ist nicht zu verwechseln mit der Arbeitsgemeinschaft der Alpenstädte, die ihren Sitz in Bellinzona (Schweiz) hat.[12]

Leistungen und Kosten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leistungen des Vereins für die Mitgliedsstädte umfassen die persönliche Beratung über E-Mail und Telefon, sowie das Recht, das Logo des Vereins zu verwenden, Teilnahme und Stimmrecht an den Mitgliederversammlungen zum Austausch von Erfahrungen. Hinzu kommen die Unterstützung bei der Konzeption lokaler Projekte und Übersetzungsdienstleistungen. Alle Unterlagen des Vereins werden in den vier Alpensprachen aufgelegt. Die Aufgaben koordiniert eine Geschäftsstelle, die auch einen regelmäßigen Newsletter und Jahresbericht herausgibt. Die Mitgliedsstädte entrichten dafür einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 5000 Euro über zumindest sechs Jahre. Die jeweils titeltragende Stadt übernimmt einen zusätzlichen Posten von 2300 Euro für den größeren Verwaltungsaufwand und richtet ein Impulsseminar aus, an dem sie ihr Programm und ihre Projekte mit den anderen Städten diskutiert. Die „ausgezeichnete“ Stadt ist für jeweils ein Jahr Alpenstadt des Jahres.[13][14]

Die Alpenstädte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Ort Alpenstaat
1997 Villach Osterreich Österreich
1998
1999 Belluno Italien Italien
2000 Maribor Slowenien Slowenien
2001 Bad Reichenhall Deutschland Deutschland
2002 Gap Frankreich Frankreich
2003 Herisau Schweiz Schweiz
2004 Trient Italien Italien
2005 Sonthofen Deutschland Deutschland
2006 Chambéry Frankreich Frankreich
2007 Sondrio Italien Italien
2008 Brig-Glis Schweiz Schweiz
2009 Bozen Italien Italien
2010 Bad Aussee Osterreich Österreich
2011 Idrija Slowenien Slowenien
2012 Annecy Frankreich Frankreich
2013 Lecco Italien Italien
2014
2015 Chamonix-Mont-Blanc Frankreich Frankreich
2016 Tolmin Slowenien Slowenien
2017 Tolmezzo Italien Italien
2018 Brixen Italien Italien
2019 Morbegno Italien Italien
2020
2021 Biella Italien Italien
2022 Passy (Haute-Savoie) Frankreich Frankreich
2024 Cuneo Italien Italien
Quellen:[15][16][17]
Alpenstadt des Jahres (Alpen)
Alpenstadt des Jahres (Alpen)
Villach 1997
Belluno 1999
Maribor 2000
Bad Reichenhall 2001
Gap 2002
Herisau 2003
Trento 2004
Sonthofen 2005
Chambéry 2006
Sondrio 2007
Brig-Glis 2008
Bozen 2009
Bad Aussee 2010
Idrija 2011
Annecy 2012
Lecco 2013
Chamonix 2015
Tolmin 2016
Tolmezzo 2017
Brixen 2018
Morbegno 2019
Biella 2021
Passy 2022

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hintergrund. alpenstaedte.org, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  2. Der Vorstand. alpenstaedte.org, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  3. Organigramm. alpenstaedte.org, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  4. Beobachter. alpenstaedte.org, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  5. a b Satzung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), alpenstaedte.org
  6. Jury. alpenstaedte.org, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  7. a b Ziele. alpenstaedte.org, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  8. Der Vorstand. alpenstaedte.org, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  9. a b Alpenkonvention, Arbeitsgemeinschaft Alpenstädte, Gap (Hrsg.): Klimawandel: Verantwortung und Möglichkeiten der Alpenstädte. Medienmitteilung, Gap 12. September 2008 (Online [PDF; 635 kB; abgerufen am 31. Juli 2021]).
  10. Netzwerke (Memento vom 4. März 2008 im Internet Archive), cipra.org
  11. Kooperationen. alpenstaedte.org, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  12. Frühlingserwachen bei der ARGE Alpenstädte (Memento vom 24. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), cipra.org
  13. Pflichten- und Lastenheft für Partnerstädte (PDF) (Memento vom 26. Januar 2017 im Internet Archive)
  14. Beitragsordnung (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), alpenstaedte.org (PDF)
  15. Verein Alpenstadt des Jahres: Titelträger „Alpenstadt des Jahres“. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
  16. www.cittaalpina.org: Chamonix ist die Alpenstadt des Jahres 2015, abgerufen am 26. September 2014
  17. https://www.alpenstaedte.org/: Brixen/Bressanone ist die Alpenstadt des Jahres 2018 (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive), Medienmitteilung vom 8. November 2017.