Scissor (Gladiator)
Der scissor (-oris m, lat.: Schlitzer) bzw. arbelas war eine römische Gladiatorengattung. Es gibt keine sicheren Angaben über sein Aussehen.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Scissor wird nur in einer einzigen Inschrift aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. als Gladiatortyp erwähnt. Historiker vermuten, dass der Scissor mit einem Gladiator identisch ist, der auf mehreren Reliefs abgebildet ist. Diese Identifizierung gilt jedoch nicht als gesichert. Da sich nach dem 1. Jahrhundert v. Chr. keine Belege für die Bezeichnung scissor mehr finden, verschwand der Gladiatortyp oder er wurde in arbelas umbenannt, was als wahrscheinlicher gilt. Die Bezeichnung stammt vom griechischen Schustermesser Arbelos. Für den arbelas sind sechs Abbildungen bekannt.[1][2]
Ausrüstung und Bewaffnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gladiatortyp war schwer bewaffnet. Er trug ein Kurzschwert (gladius) in der einen Hand. Am anderen Arm trug er eine metallene Röhre, die vorne in einem Stumpf auslief, an dem eine Klinge in Form eines Wiegemessers befestigt war. Da es keine erhaltenen Exemplare dieser ungewöhnlichen Waffe gibt, können Details nur auf Vermutungen basieren. Im Inneren war wohl ein Griff angebracht, ähnlich dem indischen Katar oder Pata, den der Gladiator erfassen konnte, um den Halt und die Führung der Waffe zu verbessern. Wahrscheinlich war die Waffe auf der Außen- wie auch Innenseite geschärft; somit konnte sie sowohl beim Stoßen als auch beim Zurückziehen schneiden.[3] Die Waffe war wohl primär dazu gedacht, das Netz und den Dreizack des Retiarius zu parieren, aber wäre auch als gefährliche Angriffswaffe denkbar.[4]
Geschützt wurde er durch einen Helm, der das ganze Gesicht verdeckte und nur kleine Augenlöcher freiließ. Den gleichen Helm verwendete auch der secutor. Der Oberkörper war bis zu den Knien von einem Schuppenpanzer oder Kettenhemd verdeckt. Am Schwertarm trug er einen Armschutz (manica) und an beiden Beinen Beinschienen, die bis zu den Knien reichten.
Gegner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gladiator ist auf einigen Reliefs aus dem östlichen Mittelmeerraum abgebildet, darauf kämpft er entweder gegen einen retiarius oder gegen einen anderen scissor/arbelas.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marcus Junkelmann: Das Spiel mit dem Tod. So kämpften Roms Gladiatoren (= Antike Welt. Sonderbände. = Zaberns Bildbände zur Archäologie.). von Zabern, Mainz am Rhein 2000, ISBN 3-8053-2563-0, S. 95, 111 f.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Konstantin Nossov: Gladiator. Rome’s Bloody Spectacle. Osprey Publishing, Oxford 2009, ISBN 978-1-84603-472-5, S. 47.
- ↑ Marcus Junkelmann: Das Spiel mit dem Tod. so kämpften Roms Gladiatoren. 2000, S. 210.
- ↑ Konstantin Nossov: Gladiator. Rome’s Bloody Spectacle. Osprey Publishing, Oxford 2009, ISBN 978-1-84603-472-5, S. 47–48.
- ↑ Marcus Junkelmann: Das Spiel mit dem Tod. so kämpften Roms Gladiatoren. 2000, S. 95.