Arsen(III)-sulfid

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Kristallstruktur
As2S3 im Feststoff
_ As3+ 0 _ S2−
Allgemeines
Name Arsen(III)-sulfid
Andere Namen
  • lateinisch: Arsenicum citrinum[1]
  • Arsentrisulfid
  • Diarsentrisulfid
  • Gelber Arsenik
  • Gelbes Schwefelarsen
  • Königsgelb
Verhältnisformel As2S3
Kurzbeschreibung

goldgelber geruchloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1303-33-9
EG-Nummer 215-117-4
ECHA-InfoCard 100.013.744
PubChem 4093503
ChemSpider 21241348
Wikidata Q425065
Eigenschaften
Molare Masse 246,04 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,43 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

300 °C[3]

Siedepunkt

707 °C[3]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser (0,51 mg·l−1 bei 18 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​350​‐​410
P: 264​‐​301+310​‐​304+340​‐​311​‐​280[2]
MAK

nicht festgelegt, da karzinogen[3]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−169,0 kJ/mol[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Arsen(III)-sulfid (auch Diarsentrisulfid oder Arsentrisulfid), gelbes Schwefelarsen As2S3 (Molare Masse: 246,02 g/mol), ist eine chemische Verbindung bestehend aus den Elementen Arsen und Schwefel.

Auripigment-Kristalle

Als Mineral liegt es in der Form As4S6 vor und wird Auripigment genannt.

Arsen(III)-sulfid entsteht bei der Sublimation von Arseniger Säure mit Schwefel und wird aus der Lösung der Arsenigen Säure durch Schwefelwasserstoff gefällt.

Es ist zitronengelb, undurchsichtig, glänzend und unlöslich in Wasser. Es schmilzt zu einer gelbroten Flüssigkeit, verdampft bei 700 °C ohne Zersetzung und verbrennt an der Luft zu Arsentrioxid und Schwefeldioxid.

Im Feststoff liegt Arsen(III)-sulfid als As2S3 in einer polymeren Struktur vor. Arsen ist dabei dreibindig, Schwefel zweibindig. In der Gasphase bildet sich As4S6, das in der Adamantan-Struktur vorliegt.

Das Hüttenprodukt, aus Arseniger Säure und Schwefel zusammengeschmolzen, besteht oft wesentlich nur aus Arseniger Säure mit wenig mehr als 1 % Schwefel und kommt als Gelbglas, gelber Arsenik, gelbes Arsenglas, Königsgelb oder gelbes Schwefelarsen in den Handel. Bei der Reinigung der Schwefelsäure mit Schwefelwasserstoff wird es als Nebenprodukt erhalten.

Als Farbpigment wurde es für gelbe Malerfarbe und zum Aufhellen von Schellack verwendet.

In der Medizin wurde das im Mittelalter auch als arsenicum bezeichnete Arsentrisulfid[6] als Enthaarungsmittel (Rhusma) eingesetzt.

Reines Arsen(III)-sulfid ist wasser- und säureunlöslich und ungiftig, da es vom Organismus nur in sehr geringen Mengen aufgenommen wird. Da es aber in der Praxis mehr oder weniger mit anderen Arsenverbindungen verunreinigt ist, wird es für den technischen Umgang als giftig eingestuft.

Einzelnachweise

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  1. Otto Zekert: Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria, 1570. Hrsg.: Österreichischer Apothekerverein. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 135, doi:10.1002/ardp.19392770410.
  2. a b c d Eintrag zu Arsen(III)-sulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  3. a b c d Datenblatt Arsen(III)-sulfid bei Alfa Aesar, abgerufen am 15. Dezember 2010 (Seite nicht mehr abrufbar).
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Arsenverbindungen, mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-5.
  6. Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 159.