Arthur Cecil Pigou

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Arthur Cecil Pigou (* 18. November 1877 in Ryde, Isle of Wight; † 7. März 1959 in Cambridge) war ein englischer Ökonom. Er gilt als Vertreter der Cambridger Schule der Neoklassik und machte sich in der Wohlfahrts-, Konjunktur- und Geldtheorie einen Namen.

Arthur Cecil Pigou wurde als ältester Sohn des pensionierten Armeeoffiziers Clarence George Scott Pigou und seiner Frau Nora Frances Sophia (geborene Lees) geboren.[1] Die Familie seines Vaters war hugenottischer Abstammung, seine Mutter entstammte einer irischen Beamtenfamilie.[2][3] Pigou wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf.[4] Er besuchte ab 1891 die renommierte Harrow School in London und ging im Anschluss 1896 mit einem Stipendium an das King’s College der Universität Cambridge, um Geschichte und moderne Sprachen zu studieren.[5][6] Er folgte 1908 Alfred Marshall auf dem Lehrstuhl für Politische Ökonomie an der Universität Cambridge und bekleidete diese Position bis 1944.[7]

1900 wurde er zum Fellow der Royal Statistical Society gewählt.[8] Der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften gehörte er seit 1921 als auswärtiges Mitglied an. 1927 wurde er zum Mitglied der British Academy gewählt.[9] 1928 wurde Pigou in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1955 wurde er mit dem internationalen Antonio-Feltrinelli-Preis ausgezeichnet.

Er stellte 1920 das Konzept der nach ihm benannten Pigou-Steuer vor, mit der die Umweltverschmutzung eingedämmt werden soll. Er vertrat die Idee der Progressivsteuer, die er – wie auch Francis Edgeworth – mit dem sinkenden Grenznutzen des Einkommens begründete. 1920 beschäftigte er sich mit der Preisdifferenzierung, und somit der Abschöpfung von Konsumentenrente zugunsten der Produzentenrente.

In den 1920er-Jahren verwendete er erstmals den Ausdruck Quality of Life (‚Lebensqualität‘)[10], den in den 1960er-Jahren Lyndon B. Johnson aufgriff und verbreitete[11]. Pigou führte mit John Maynard Keynes umfangreiche Diskurse.

Schriften (Auswahl)

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  • The Principles and Methods of Industrial Peace. London 1905.
  • The Riddle of the Tariff. London 1903.
  • The Problem of Theism, and other Essays. London 1908 (online).
  • Wealth and Welfare. London 1912 (online).
  • The Economics of Welfare. London 1920 (online).
  • The Theory of Unemployment. London 1933 (online).
  • Keynes's General Theory: A Retrospective View. London 1950.
  • Essays in Economics. London 1952.
  • Alfred Marshall and Current Thought. London 1953.
  • Ian Kumekawa: The first serious optimist. A. C. Pigou and the birth of welfare economics. Princeton University Press, Princeton 2017, ISBN 978-0-691-16348-2.
  • Nahid Aslanbeigui , Guy Oakes: Arthur Cecile Pigou (= Great Thinkers in Economics). St. Martin's Press, Palgrave MacMillan, New York 2015, ISBN 978-0-230-25271-4.
  • Karen Lovejoy Knight: A.C. Pigou and the ‘Marshallian’ Thought Style (= Palgrave Studies in the History of Economic Thought). Palgrave MacMillan, 2018, ISBN 978-3-030-01017-1.
  • Vera Linß: Die wichtigsten Wirtschaftsdenker. Marix Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-922-9, S. 59–63.

Einzelnachweise

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  1. Knight, S. 20.
  2. Knight, S. 21
  3. Linß, S. 59.
  4. vgl. Knight, S. 20.
  5. Harry G. Johnson: Arthur Cecil Pigou, 1877–1959. In: The Canadian Journal of Economics and Political Science. Band 26, Nr. 1, 1960, S. 151.
  6. Knight, S. 23.
  7. Shionoya, Yuichi: Arthur Cecil Pigou, 1877–1959. In: Hitotsubashi Journal of Economics. Band 6, Nr. 1, 1965, S. 21.
  8. D. G. Champernowne: Arthur Cecil Pigou 1877–1959. In: Journal of the Royal Statistical Society. Band 122, Nr. 2, 1959, S. 263–265.
  9. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 17. Juli 2020.
  10. Alban Knecht: Lebensqualität produzieren. Eine Ressourcentheorie und Machtanalyse. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, S. 16.
  11. Alban Knecht: Lebensqualität produzieren. Eine Ressourcentheorie und Machtanalyse. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, S. 18.