Acker-Meier

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Acker-Meier

Acker-Meier (Asperula arvensis)

Systematik
Unterfamilie: Rubioideae
Tribus: Rubieae
Untertribus: Rubiinae
Gattung: Meier (Asperula)
Sektion: Asperula
Art: Acker-Meier
Wissenschaftlicher Name
Asperula arvensis
L.

Der Acker-Meier, auch Acker-Meister, (Asperula arvensis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Meier (Asperula). Dieses mediterrane Ackerwildkraut gilt in Mitteleuropa als durch die Intensivierung der Landwirtschaft ausgestorben.

Beschreibung und Ökologie

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Endständiger Blütenstand mit vierzähligen Blüten

Vegetative Merkmale

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Die Keimung dieses Therophyten erfolgt im März bis April[1]. Der Acker-Meier wächst als sommergrüne, einjährige, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 10 bis 25, selten bis zu 50 Zentimeter. Der aufrechte, verzweigte Stängel ist kahl und besitzt an seiner Basis oft noch die zwei Keimblätter (Kotyledonen). Die Laubblätter stehen meist zu viert, im oberen Bereich des Stängels zu sechst bis acht in Wirteln zusammen. Die einfache Blattspreite ist lineal-lanzettlich und kahl, aber oberseits rau.[2]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Mai bis August[1]. Die Blüten stehen in endständigen büscheligen Blütenständen zusammen und sind von bewimperten Hochblättern umgeben. Die ungestielten, zwittrigen, vierzähligen Blüten weisen eine Länge von 5 bis 6 Millimetern auf. Die vier Kronblätter sind meist blau-violett bis hellblau, selten weiß. Die Kronröhre ist länger als die vier Kronzipfel.[2]

Die braunen Teilfrüchte sind 2 bis 3 Millimeter groß[1].

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[3]

Ursprünglich kam der Acker-Meier in Mitteleuropa und im Mittelmeerraum vor. In Deutschland ist er schon für vorgeschichtliche Zeiten bei Ausgrabungen nachgewiesen, unter anderem auf der eisenzeitlichen Befestigungsanlage Glauberg[4]. Durch die intensive Landwirtschaft ist er jedoch aus Mitteleuropa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts praktisch vollständig verschwunden. In Deutschland und Österreich steht der Acker-Meier daher auf der Roten Liste und gilt als ausgestorben oder verschollen. In Frankreich kommt der Acker-Meier selten vor. Im Mittelmeerraum, insbesondere in Spanien, Italien und Portugal, existieren jedoch noch Standorte. Hier ist er seit dem Neolithikum belegt[5]. Auch in Nordafrika und im Nahen Osten ist der Acker-Meier noch präsent. Im Zuge der Auswanderung aus Europa war der Acker-Meier auch in den östlichen Teil des nordamerikanischen Kontinents und in den Ostteil Australiens[6] gelangt, wo er heute noch vereinzelt gefunden wird.

Der Acker-Meier ist ein typisches Ackerunkraut, das vor allem auf Getreidefeldern, bisweilen auch auf Brachen und in Weinbergen wächst. Er gedeiht am besten auf kalk- und oft auch tonreichem Böden. Er kommt im Allgemeinen auf relativ warmen Standorten vor, wenngleich er in den Alpen auch noch in Höhenlagen über 1000 Metern anzutreffen ist. Die Pflanze ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Caucalidion lappulae-Verbands.[3][7]

Der Acker-Meier wird in Mitteleuropa vereinzelt in Gärten im Zuge privater Bemühungen zur Erhaltung der Pflanzenvielfalt gehalten.[1]

Die Erstveröffentlichung von Asperula arvensis erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Band 1, S. 103. Synonyme für Asperula arvensis L. sind Galium sherardiiflorum E.H.L.Krause und Galium arvense (L.) F.Herm.[8]

Asperula arvensis gehört zur Sektion Asperula innerhalb der Gattung Asperula[9].

Acker-Meier in Literatur und Geschichte

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In einem später veröffentlichten Brief Ernst Haeckels an seine Eltern vom 8. Juli 1853 (29. Brief) berichtet Haeckel von einer Wanderung auf den Nikolausberg in der Nähe von Würzburg. Er schreibt, dort einen "niedlichen Waldmeister mit blauen Blüten" gesehen zu haben, den er auch mit dem botanischen Namen Asperula arvensis benennt.

Einzelnachweise

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  1. a b c d ARCHE NOAH. Sortenhandbuch. 2007, S. 238.
  2. a b Asperula arvensis L., Acker-Meier. auf FloraWeb.de
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 762.
  4. Angela Kreuz, Eva Schäfer, Archaeobotanical consideration of the development of Pre-Roman Iron Age crop growing in the region of Hesse, Germany, and the question of agricultural production and consumption at hillfort sites and open settlements. Vegetation History and Archaeobotany 17, Supplement: Proceedings of the 14th Symposium of the International Work Group for Palaeoethnobotany, Kraków 2007, 2008, Taf. 1. JSTOR:23419779
  5. Bouby, Laurent; Durand, Frédérique; Rousselet, Oriane; Manen, Claire, Early farming Economy in Mediterranean France: Fruit and Seed Remains from the Early to Late Neolithic Levels of the Site of Taï (ca. 5300–3500 cal bc). Vegetation History and Archaeobotany 28/1, 2019, 25. doi:10.1007/s00334-018-0683-x
  6. T.A. James & W.K. Allen: Asperula arvensis L. In: New South Wales Flora Online. PlantNet – The Plant Information Network System of The Royal Botanic Gardens and Domain Trust, abgerufen am 12. Januar 2012 (englisch).
  7. Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 5: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Buddlejaceae bis Caprifoliaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3342-3.
  8. Asperula arvensis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 2. Juni 2020.
  9. Valerie L. Soza & Richard G. Olmstead: Molecular systematics of tribe Rubieae (Rubiaceae): Evolution of major clades, development of leaf-like whorls, and biogeography. In: Taxon. Band 59, Nr. 3, 2010, S. 758 (washington.edu [PDF]).
Commons: Acker-Meier (Asperula arvensis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien