Atefe Asadi

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Atefe Asadi in Hannover

Atefe Asadi (persisch عاطفه اسدی; geb. im April 1994 in Teheran) ist eine iranische Dichterin, Schriftstellerin, Übersetzerin, Lektorin und Songwriterin. Sie gewann 2021 das Hannah Arendt Stipendium und lebt seitdem in Deutschland.[1]

Atefe Asadi wurde 1994 in Teheran geboren und schloss ihr Studium in Übersetzungswissenschaften ab. 2021 zog sie nach Deutschland, wo sie derzeit in Hannover lebt.[2][3]

Künstlerische Arbeit

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Asadi arbeitete im Iran für viele literarischen Zeitschriften und Websites, aber alle ihre drei Kurzgeschichtensammlungen wurden vom Ministerium für Kultur und Islamische Führung zensiert und verboten.[4] Im Iran wurden viele ihrer Artikel und Werke in Zeitschriften und auf Websites wie „Sayeh-ha“, „Konsefr“, „Ketabchi“, and „Morva“ veröffentlicht.[5]

2021 wurde Asadi für ihre „bemerkenswerten literarischen Arbeiten und unerschütterliche Verpflichtung zur Meinungsfreiheit“ mit dem Hannah Arendt Stipendium ausgezeichnet und zog nach Deutschland.[6]

Ihre Gedichte und Kurzgeschichten wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und in Ländern wie Deutschland und Italien veröffentlicht.[7] Viele ihrer Werke befassen sich mit Themen wie Frauenrechte, Minderheiten, Migration, Diskriminierung und Freiheit.[8]

Asadi nahm an zahlreichen Workshops zum Thema „Literatur im Exil“ als Rednerin teil.[9][10]

Sie liest auch in Schulen in Deutschland und unterrichtet.[11][12] Weiterhin ist sie Leiterin der literarischen Sektion der Zeitschrift „Hamyari“ in Kanada.[13]

Mit dem deutschen Bildhauer „Krommel“ arbeitete Asadi bei der Gestaltung des Denkmals „Frauen, Leben, Freiheit“ zusammen.[14]

Soziale und politische Aktivität

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Nach der Zensur ihrer Werke im Iran veröffentlichte Asadi diese im Untergrund, was zusammen mit ihrer Teilnahme an Protesten zu ihrer Festnahme führte.[15]

Neben ihrer literarischen Arbeit sprach Asadi in den letzten Jahren als Kritikerin der Politik der iranischen Regierung auf verschiedenen Veranstaltungen und Konferenzen, darunter der WEXFO-Konferenz in Norwegen,[16] der Safe Havens-Konferenz in Griechenland[17] sowie den jährlichen ICORN-Treffen in Dänemark und Belgien.[18]

In Interviews hat sie mehrfach die „Frau, Leben, Freiheit“-Bewegung unterstützt[19] und gefordert, dass die internationale Gemeinschaft den Aufstand des iranischen Volkes unterstützen und die Islamische Revolutionsgarde als Terrororganisation einstufen solle.[20][21][22]

Einzelnachweise

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  1. "I Wanted to Hear the Voice Telling me that All Was Temporary" -. Abgerufen am 18. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. Rebecca Ellsäßer: Die Weite ist mehr als die Ferne. Weiter Schreiben jetzt! Mit Atefe Asadi & Daniela Dröscher | Crespo Foundation, Frankfurt a.M. In: Weiter Schreiben. 2. November 2024, abgerufen am 18. November 2024.
  3. Veranstaltung. Abgerufen am 18. November 2024 (deutsch).
  4. Iran im Fokus | Atefe Asadi literarisches zentrum Göttingen. Abgerufen am 18. November 2024.
  5. "I Wanted to Hear the Voice Telling me that All Was Temporary" -. Abgerufen am 18. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. Atefe Asadi. In: Weiter Schreiben. Abgerufen am 18. November 2024.
  7. Sehnsucht nach Teheran. Ein Gespräch mit Atefe Asadi - schülerblog. 9. Oktober 2023, abgerufen am 18. November 2024.
  8. Incontro con Atefe Asadi e Nastya Rodionova | Institut français Palermo. Abgerufen am 18. November 2024.
  9. Talking event: Literatures in Exile: Atefe Asadi & Sam Zamrik - Goethe-Institut Goethe-Institut im Exil. Abgerufen am 18. November 2024 (englisch).
  10. Atefe Asadi and Daniela Dröscher in Conversation. Abgerufen am 18. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  11. Literaturen im Exil. 12. Juli 2024, abgerufen am 18. November 2024.
  12. Bert Strebe: Das leise Lächeln der Atefe Asadi: Wie die Exilautorin in Hannover zurecht kommt. 17. November 2024, abgerufen am 18. November 2024.
  13. Schullesungen auf Englisch mit der iranischen Autorin Atefe Asadi – FBK Niedersachsen. Abgerufen am 18. November 2024.
  14. Welt-in-Hannover.de – Das Hannover der Vielfalt. Abgerufen am 18. November 2024.
  15. Neue Hannah-Arendt-Stipendiatin, die iranische Autorin Atefe Asadi, zum Kennenlernen bei Oberbürgermeister Belit Onay - Presseservice der Landeshauptstadt Hannover. Abgerufen am 18. November 2024.
  16. Meldung. Abgerufen am 18. November 2024 (deutsch).
  17. Reflections from The Garden Sessions and The Safe Havens Conference 2023 - ICORN - International Cities of Refuge Network. Abgerufen am 18. November 2024 (englisch).
  18. Atefe Asadi: The power of literature in challenging totalitarianism – ICORN - International Cities of Refuge Network. Abgerufen am 18. November 2024 (englisch).
  19. Workshop 23 - 6 AI – A Threat to Artistic Freedom of Expression? In: WEXFO. Abgerufen am 18. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  20. Der Wind wird uns verwehen · Wege durch das Land. Abgerufen am 18. November 2024.
  21. Exilautorin Atefe Asadi – „Die Menschen im Iran haben alles getan, was in ihrer Macht lag“. 29. Oktober 2024, abgerufen am 18. November 2024.
  22. PressReader.com – Zeitungen aus der ganzen Welt. Abgerufen am 18. November 2024.