Kernkraftwerk Mühleberg

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Kernkraftwerk Mühleberg
KKW Mühleberg
KKW Mühleberg
Lage
Kernkraftwerk Mühleberg (Kanton Bern)
Kernkraftwerk Mühleberg (Kanton Bern)
Koordinaten 587189 / 202210Koordinaten: 46° 58′ 15″ N, 7° 16′ 13″ O; CH1903: 587189 / 202210
Land Schweiz
Daten
Eigentümer BKW Energie AG
Betreiber BKW Energie AG
Projektbeginn 1966
Kommerzieller Betrieb 6. Nov. 1972
Stilllegung 20. Dez. 2019

Aktive Reaktoren

0

Stillgelegte Reaktoren (Brutto)

1  (390 MW)
Eingespeiste Energie im Jahr 2017 2'998 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 130'000[1] GWh
Stand 20. Dezember 2019
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.
f1
Kernkraftwerk Mühleberg (November 2018)
Kraftwerk im Bau (1969)

Das Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) ist ein in Stilllegung befindliches Schweizer Kernkraftwerk mit einem 373-MW-Siedewasserreaktor mit Flusswasserkühlung. Das Kraftwerk war von 1972 bis 2019 in Betrieb. Es liegt etwa 2 km nördlich von Mühleberg an der Aare direkt unterhalb des Wohlensees, 14 km westlich von Bern. Eigentümerin und Betreiberin ist die BKW Energie.

Die BKW Energie entschied 2013, das Kraftwerk aus wirtschaftlichen Gründen ausser Betrieb zu nehmen. Ein entsprechendes Gesuch wurde im Dezember 2015 beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) eingereicht. Im Mai 2014 verwarf der Berner Souverän die kantonale Volksinitiative «Mühleberg vom Netz», welche die sofortige Ausserbetriebnahme des Kraftwerks zur Folge gehabt hätte. Am 20. Dezember 2019 wurde der Leistungsbetrieb planmässig eingestellt, und seit dem 6. Januar 2020 wird das KKW Mühleberg zurückgebaut. Von 2022 bis 2023 wurden die Brennelemente ins Zwischenlager Würenlingen gebracht. Bis 2031 sollen alle Nuklearteile entfernt werden. Dann werden alle Gebäude abgerissen. Nach dem geplanten Rückbau soll das Gelände ab 2034 neu genutzt werden können.

Das KKW Mühleberg war auf der Spannungsebene 220 kV mit dem Hochspannungsnetz verbunden.[2]

Reaktortyp und Kühlung

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Der innere Sicherheitsbehälter (Primärcontainment) vom Typ Mark I ist mit einem birnenförmigen Druckbehälter aus Stahl und einer torusförmigen Druckabbaukammer (Kondensator) ausgestattet. Im Unterschied zur Standardbauweise von General Electric übernimmt das Reaktorgebäude in Mühleberg die Funktion eines äusseren Sicherheitsbehälters. Dieser steht unter Unterdruck und verfügt über ein Abluftsystem mit Filtern, die Staub und Fremdpartikel zurückhalten. Darüber hinaus verfügt das Kraftwerk über einen zusätzlichen Kondensator, den so genannten äusseren Torus, welcher allfälligen Druckaufbau im äusseren Sicherheitsbehälter abzubauen vermag.[3] Der Reaktor arbeitete bei einem Nenndruck von 72,3 bar und umfasste 240 Brennelemente. Als Kernbrennstoff wurde ausschliesslich Urandioxid verwendet. Die Reaktorleistung wurde primär über 57 kreuzförmige Steuerstäbe und sekundär stufenlos über eine zusätzliche Einrichtung geregelt.[3]

Aufgrund der vergleichsweise kleinen Leistung verfügt die Anlage über keinen Kühlturm, sondern wurde mit Aarewasser gekühlt. Bei der Flusswasserkühlung wurde das Kühlwasser im Kondensator um maximal drei Grad Celsius erwärmt und wieder in den Fluss zurückgeleitet.[4] Dabei musste die Leistung des Reaktors bei Aarewasser-Temperaturen von mehr als 18 Grad Celsius reduziert werden, um die Fischpopulation zu schonen.[5]

Sicherheitsmassnahmen

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Seit Inbetriebnahme der Anlage wurden Nachrüstungen und Erneuerungen zur Steigerung der Sicherheit ausgeführt:

  • 1984 wurde ein Wasserstoffrekombinator installiert, um einem kritischen Wasserstoff-Konzentrationsaufbau im Inneren des Sicherheitsbehälters (Primärcontainment) vorzubeugen
  • 1988 wurde ein Stickstoff-Inertierungssystem nachgerüstet, welches die Entstehung von zündfähigen Gasgemischen verhindern sollte.
  • Ab 1986 wurde ein unabhängiges System zur Abfuhr von Nachzerfallswärme errichtet und 1989 in Betrieb genommen. Das «spezielle, unabhängige System zur Abfuhr der Nachzerfallswärme» (SUSAN) stellte eine zusätzliche Wärmesenke dar und war in der Lage, den Reaktor automatisch und autark abzuschalten und in den «kalt abgestellten Zustand» (→ Kaltabschaltung) zu überführen und diesen über 100 Tage zu halten.
  • 1990 wurde SUSAN um zwei unabhängige, gebunkerte Diesel-Notstromanlagen erweitert, um die Notstromversorgung abzusichern
  • 1992: Da das Volumen des verwendeten Mark-I-Sicherheitsbehälters relativ klein ist und Überdruck diesen zerstören könnte, wurde die Anlage mit einem Containment-Druckentlastungssystem (CDS) nachgerüstet. Dieses sollte eine Leckage des Sicherheitsbehälters bei einem Unfall verhindern.
  • 1992: Einbau des Drywell-Sprüh- und -Flutsystems (DSFS) zum Fluten und Kühlen des Sicherheitsbehälters im Falle einer Kernschmelze
  • 1996: Aufgrund kontinuierlich grösser werdender Risse im Kernmantel wurden für dessen Verstärkung vier Zuganker angebracht. Das ENSI akzeptiert die Zuganker allerdings nicht für den Langzeitbetrieb.[6]
  • 2011: Nachrüstung eines zweiten Einlaufbauwerks für das Aarewasser, Bau einer Einspeisung mit mobilen Feuerwehrpumpen sowie Verbesserung des Hochwasserschutzes für das Pumpenhaus.[7][8]
1967 Baubeginn
1971 Grossbrand im Maschinenhaus[9]
1972 Aufnahme des kommerziellen Betriebs
1986 Unkontrollierte Abgabe von radioaktiven Aerosolen in die Atmosphäre.[10]
1991 Erstmalige Entdeckung von Rissen an den Schweissnähten des nicht-druckführenden Kernmantels
1992 Antrag auf unbefristete Betriebsbewilligung und Leistungserhöhung, Entscheid des Bundesrats: Befristung auf weitere zehn Jahre
1996 Inbetriebnahme des Simulators
2005 Beantragung der unbefristeten Betriebsbewilligung durch die Betreiberin[11]
2009 Erteilung der unbefristeten Betriebsbewilligung durch das UVEK aufgrund einer Sicherheitsbeurteilung der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) aus dem Jahre 2007
2009 Gegen die unbefristete Betriebsbewilligung reichen 113 Anwohner Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein.
2011 Briefbombenanschlag auf Swissnuclear durch Linksextremisten. Eine Briefbombe, welche an ein Kadermitglied des Kernkraftwerkes adressiert war, führte in Olten zu zwei Schwerverletzten, wobei eine Person nur mit Glück überlebte. Die Ermittler fanden in den Überresten der Bombe ein Bekennerschreiben der italienischen Gruppierung «Federazione Anarchica Informale».[12][13]
2012 Das Bundesverwaltungsgericht hebt die ursprüngliche Befristung bis Ende 2012 auf, verfügt aber gleichzeitig wegen offener Fragen zur Sicherheit eine neue Befristung bis zum 28. Juni 2013.[14]
2013 Das Bundesgericht hebt den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts auf und erteilt die unbefristete Betriebsbewilligung. Allfällig anderslautende Verfügungen sollen durch das ENSI erlassen werden.[15]
2013 Die BKW entscheidet, das Kernkraftwerk im Jahr 2019 aus wirtschaftlichen Gründen vom Netz zu nehmen.[16][17]
2015 Die BKW reicht beim UVEK ein Stilllegungsgesuch ein.[18] Im Juni 2018 hat das UVEK die Stilllegungsverfügung ausgestellt.
2019 Am 20. Dezember 2019 wurde der Leistungsbetrieb definitiv eingestellt.[19][20] Der Abbau soll etwa 15 Jahre in Anspruch nehmen.[21]
2020 Am 15. September 2020 erfolgte die endgültige Ausserbetriebnahme und der Beginn der ersten Stilllegungsphase.[22]
2022–2023 Die ausgedienten Brennelemente wurden in das Zwilag nach Würenlingen transportiert,[21] womit die erste Stilllegungsphase endet.[23]

Meldepflichtige Vorkommnisse

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Die folgende Tabelle fasst die nuklearen Betriebsstörungen gemäss der Internationalen Ereignisskala INES zusammen. Die Stufe 0 wird als Abweichung, die Stufen 1 bis 3 werden als Störungen und Störfälle, die Stufen 4 bis 7 als Unfälle klassifiziert. Seit 1995 gab es zwei Ereignisse der Stufe 1.

Jahr Internationale Ereignisskala INES Gesamt
0 1 2 3 4 5 6 7
2019[24] 2 2
2018[25] 4 4
2017[26] 3 3
2016[27] 3 3
2015[28] 7 7
2014[29] 8 8
2013[30] 13 13
2012[31] 6 6
2011[32] 3 1 4
2010[33] 13 13
2009[34] 4 4
2008 1 1
2007 1 1
2006 2 2
2005 1 1
2004 1 1
2003 4 4
2002 2 2
2001 1 1
2000 0
1999 3 3
1998 1 1
1997 3 3
1996 2 2
1995 1 1

Sicherheitsbedenken

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Risse im Kernmantel

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Anwohner des Kraftwerkes verlangten 2011 vom UVEK den Entzug der Betriebsbewillung wegen Sicherheitsbedenken. Die Antragsteller beriefen sich in ihrem Gesuch auf ein vertrauliches Gutachten des TÜV Nord von 2006, in dem infrage gestellt wurde, ob die seit 1990 bekannten Risse im Kernmantel durch die 1996 installierten Zuganker zuverlässig gesichert wurden. Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) hatte die Zuganker im Rahmen eines Instandhaltungskonzeptes für den Kernmantel als provisorische Massnahme akzeptiert.[35][36] Das Umweltdepartement beschloss, nicht auf das Gesuch einzugehen. Es seien «keine Anhaltspunkte» zu erkennen, dass das Nuklearsicherheitsinspektorat seiner Aufsichtspflicht «nicht oder ungenügend nachkomme». Auch gebe es keine Hinweise, dass der sichere Betrieb des Werks nicht gewährleistet sei.[37]

Internes Überflutungsrisiko

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Im KKM sind fast sämtliche sicherheitsrelevanten Pumpen (Notkühlung, Toruskühlung etc.) im sog. Torusraum untergebracht. Als einziges KKW dieses Mark-1-Typs von General Electric besitzt es auch einen sogenannten äusseren Torus (Wasservorlage) und zwar anstelle eines separierten Raumes, in welchem sich diese Pumpen bei allen anderen Mark-1-Anlagen weltweit befinden. Dass diese Pumpen durch einen grossen Wasserverlust-Störfall aufgrund von Überflutung allesamt auf einen Schlag ausfallen könnten (Common Cause Failure), hat das Öko-Institut bereits 1990 in einem Gutachten festgestellt und auf das damit verbundene Kernschmelzpotenzial hingewiesen. Mittlerweile wurden in diesem Torusraum sog. Brandabschnitte installiert, die auch das flächendeckende Überflutungsrisiko des Raumes zu verringern vermögen. In einer Auflage von 2008 forderte die Aufsichtsbehörde ENSI (vormals HSK) bis Dezember 2009 vom Betreiber den zusätzlichen Nachweis, dass auch in Etagen weiter oben im Reaktorgebäude freigesetzte Wassermassen die Sicherheitspumpen nicht entscheidend beeinträchtigen.[38]

Externes Überflutungsrisiko

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Das Kraftwerk liegt unterhalb gleich mehrerer Staumauern (Wasserkraftwerk Mühleberg, Schiffenen und Rossens), wobei diejenige des Wasserkraftwerkes Mühleberg (Wohlensee) nur knapp 2 km entfernt steht. Diese könnten bei einem starken Erdbeben brechen. Ein solcher Staudammbruch kann eine bis zum Kraftwerk reichende Flutwelle verursachen und damit zu katastrophalen Folgen führen.[39]

Bei der Sicherheitsüberprüfung zum Neubaugesuch stellte sich heraus, dass das neue Kraftwerk auf einem Sockel zu bauen wäre, da «die Resultate der Überflutungsberechnungen … transparent machen, … dass das (heutige) KKM je nach Szenario überflutet wird».[40] Die neueste Erdbebenstudie des ENSI gelangte nun aber zum Schluss, dass der Wohlensee-Staudamm einem alle 10'000 Jahre einmal zu erwartenden Starkerdbeben standhalten würde, was eine solche Flutwelle eher unwahrscheinlich macht.[41]

Gemäss der Sendung Einstein und der Tagesschau[42] des Schweizer Fernsehens war die Aare die einzige Kühlmöglichkeit für das Kernkraftwerk. Nicht nur eine direkte Überflutung der Kraftwerksanlage, sondern auch eine Verschüttung aller Wasserentnahmestellen durch Geschiebe stelle eine Gefahr dar. Die Wasserentnahmestellen wurden 2011 ergänzt; zusätzlich wurden Einrichtungen geschaffen, mit welchen die Zufuhr von Wasser durch Pumpen möglich wird.

Radioaktive Emissionen

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Im Juli 2013 wurden in Sedimentproben aus dem Bielersee erhöhte Cäsium-137-Werte festgestellt.[43] Bereits im Jahr 2000 waren erhöhte Werte im Wasser des Bielersees gemessen worden. Die erhöhten Werte korrelierten mit erhöhten Emissionen des Kraftwerkes aus den Jahren 1998 und 1999. Nach Angaben des ENSI lagen die radioaktiven Emissionen des Kraftwerks über das Wasser jedoch weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte; ähnliche und teils höhere Werte fänden sich auch in den Sedimenten anderer Schweizer Seen, die nicht im Unterlauf eines Kernkraftwerks lägen. So seinen zum Beispiel im Tessin um ein Vielfaches höhere Werte weit verbreitet. Alle in Sedimenten von Schweizer Seen gemessenen Cäsium-137-Werte seien nicht gesundheitsgefährdend.[44]

Reaktordruckbehälter

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Nachdem Mitte August 2012 im belgischen Kernkraftwerk Doel Risse am Reaktordruckbehälter des Blocks 3 festgestellt worden waren, forderte das ENSI die Herstellungs- und Prüfdokumentation des Mühleberger Reaktordruckbehälters an, da die gleiche Firma (Rotterdamsche Droogdok Maatschappij) an der Herstellung beider Behälter beteiligt gewesen war.[45] Um Fehler in den damaligen Herstellungs- und Überwachungsprozessen auszuschliessen, ordnete die BKW zudem die Überprüfung einer repräsentativen Fläche des Reaktordruckbehälters an.[46] Die Auswertung der Daten ergab, dass der Reaktordruckbehälter intakt ist und nicht von gleichartigen Fehlern wie den in Doel-3 gefundenen betroffen ist.[47]

Aufgrund seiner Nähe zu Bern und des vergleichsweise hohen Alters der Anlage war das Kraftwerk umstritten. Am 18. Mai 2014 entschieden die Stimmbürger des Kantons Bern über die kantonale Volksinitiative «Mühleberg vom Netz», welche den Kanton Bern als Mehrheitsbesitzer der Betreibergesellschaft BKW Energie AG dazu verpflichtet, die sofortige Ausserbetriebnahme des Kraftwerks zu erwirken.[48] Die Initiative wurde mit 66,3 % Nein-Stimmen[49] verworfen. Das Kraftwerk blieb somit bis Dezember 2019 am Netz.[50]

Neubau Mühleberg 2

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Die BKW reichte am 4. Dezember 2008 ein Rahmenbewilligungsgesuch für den Ersatz des derzeitigen Kraftwerks ein. Es war ein Reaktor mit einer Leistung von maximal 1600 MW und einem Hybridkühlturm geplant.[51] In Frage kamen Reaktoren vom Typ EPR oder KERENA (bis März 2009 als SWR 1000 bezeichnet) von Areva, ein AP-1000, oder der ESBWR von Mitsubishi. Die partei- und verbandsübergreifende Allianz Stopp Atom kündigte unmittelbar nach Bekanntgabe der Einreichung ein Referendum gegen die geplanten Bauten an.[52]

Am 13. Februar 2011 genehmigten die Stimmbürger des Kantons Bern in einer Konsultativabstimmung mit einer Mehrheit von 51,2 % (Stimmbeteiligung 51,7 %),[53] dass der Grossratsbeschluss, welcher den Ersatz des Kraftwerkes befürwortet, an die Bundesbehörden weitergeleitet wird.[54] Im Grossen Rat standen den 91 befürwortenden Stimmen 56 ablehnende gegenüber.

Am 14. März 2011, während der Unfallserie im japanischen Kernkraftwerk Fukushima I, beschloss das UVEK, sämtliche Bewilligungsverfahren für neue Kernkraftwerke auf Schweizer Boden auf unbestimmte Zeit einzufrieren.[55]

Zukünftige Nutzung des Areals

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Im Dezember 2024 teilte die BKW mit, dass nach dem Rückbau des Kernkraftwerks möglicherweise ein Batterie-Speicherkraftwerk auf dem Areal gebaut werde, allenfalls in Kombination mit einem Rechenzentrum. Langfristig sei ein neues CO2-armes Grosskraftwerk möglich.[56]

Das Kernkraftwerk Mühleberg hat einen Block:

Reaktorblock[57] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Stilllegung
Mühleberg Siedewasserreaktor 373 MW 390 MW 1. März 1967 1. Juli 1971 6. November 1972 20. Dezember 2019[58]
Commons: Kernkraftwerk Mühleberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Helmut Stalder: Das AKW Mühleberg war einmal. In: Neue Zürcher Zeitung. 20. Dezember 2019, abgerufen am 21. Dezember 2019.
  2. Helmut Stalder: In Mühleberg wird umgepolt nzz.ch, 9. Dezember 2019, abgerufen am 29. Februar 2020.
  3. a b EU Stress Test Kernkraftwerk Mühleberg. BKW, Oktober 2011, S. 8 (PDF; 3,7 MB).
  4. BKW, Das Kernkraftwerk Mühleberg, S. 11 (Memento vom 22. Dezember 2012 im Internet Archive) (PDF; 1,8 MB)
  5. Julian Witschi: AKW wegen warmer Aare gedrosselt. In: bernerzeitung.ch. 25. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2019.
  6. Kernmantel Mühleberg: Das ENSI verlangt eine Langzeitlösung. ENSI, 26. September 2011.
  7. http://www.ensi.ch/de/2011/08/23/ensi-erteilt-freigaben-fuer-arbeiten-an-der-kuehlwasserversorgung-des-kkw-muehleberg/
  8. Informationen zum Kernkraftwerk Mühleberg auf der Website des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorates
  9. Vom Bau bis heute - Die Geschichte des AKW Mühleberg in Bildern. In: srf.ch. 19. Dezember 2019, abgerufen am 5. Dezember 2024.
  10. Ergänzungsprogramm «Nullpegelmessung Rückbau Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) 2017-2019» (8,03 MB). Bundesamt für Gesundheit, Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat, 15. April 2021, abgerufen am 17. April 2021.
  11. Kernkraftwerk Mühleberg erhält unbefristete Betriebsbewilligung. Bundesrat, 21. Dezember 2009, abgerufen am 21. Dezember 2009.
  12. Anschlag galt AKW-Kader. Blick.ch
  13. Die Frau ist nur aus Zufall noch am Leben. Tages-Anzeiger Online
  14. BVger-Urteil A-667/2010 vom 1. März 2012
  15. Berner Zeitung, 30. März 2013.
  16. Entscheid der BKW
  17. Simon Banholzer, Tonja Iten, Nils Epprecht: Treiber für Stilllegungsentscheide in der Schweizer Atomindustrie. Schweizerische Energie-Stiftung, 18. Dezember 2019, abgerufen am 30. Dezember 2019.
  18. BKW reicht Stilllegungsgesuch für AKW Mühleberg ein, abgerufen am 18. Dezember 2015.
  19. Kernkraftwerk Mühleberg geht am 20. Dezember 2019 definitiv vom Netz (Memento des Originals vom 29. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bkw.ch, abgerufen am 2. März 2016.
  20. Stilllegungsverfügung für das Kernkraftwerk Mühleberg ist da (Memento des Originals vom 21. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bkw.ch, abgerufen am 21. Juni 2018
  21. a b BKW: So legen wir unser Kernkraftwerk still
  22. In Mühleberg beginnt die erste Stilllegungsphase. ENSI, 16. April 2021, abgerufen am 17. April 2021.
  23. Kernkraftwerk Mühleberg: Keine Brennelemente mehr am Standort. BKW, 1. September 2023, abgerufen am 1. September 2023.
  24. Aufsichtsbericht 2019 – ENSI-AN-10629. ENSI, abgerufen am 17. April 2021.
  25. Aufsichtsbericht 2018 – ENSI-AN-10629. ENSI, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  26. Aufsichtsbericht 2017 – ENSI-AN-10295. ENSI, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  27. Aufsichtsbericht 2016 – ENSI-AN-10014. ENSI, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  28. Aufsichtsbericht 2015 – ENSI-AN-9671. ENSI, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  29. Aufsichtsbericht 2014 – ENSI-AN-9252. ENSI, abgerufen am 24. Juni 2015.
  30. Aufsichtsbericht 2013 – ENSI-AN-8800. ENSI, abgerufen am 24. Juni 2015.
  31. Aufsichtsbericht 2012 – ENSI-AN-8300. ENSI, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  32. Aufsichtsbericht 2011 – ENSI-AN-7870. ENSI, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  33. Aufsichtsbericht 2010 – ENSI-AN-7500. ENSI, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  34. Aufsichtsbericht 2009 – ENSI-AN-7200. ENSI, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  35. Susan Boos: Mühleberg: Was sie verschweigen. Die WOZ publiziert geheimes Dokument. Die Wochenzeitung, 21. April 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. April 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.woz.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  36. Thomas Angeli: Der Riss geht durch. In: Beobachter. 4. Juli 2011, abgerufen am 6. Januar 2020.
  37. Mühleberg-Betriebsbewilligung wird nicht neu geprüft. In: Basler Zeitung. 5. Oktober 2011, abgerufen am 6. Januar 2020.
  38. Chr. Küppers et al., Ökoinstitut Darmstadt/Freiburg: Kurzstellungnahme zum Gesuch der BKW um Aufhebung der Befristung der Betriebsbewilligung für das Kernkraftwerk Mühleberg, 2008.
  39. Simon Thönen: Studie der BKW weckt Zweifel an Sicherheit des eigenen AKW. In: Der Bund. 12. November 2011, abgerufen am 16. November 2011.
  40. Simon Thönen: Mühleberg I: BKW verschleierte Überflutungsgefahr. In: Der Bund. 25. Januar 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Mai 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.derbund.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  41. Berner Zeitung, 10. Juli 2012.
  42. Zukunft des AKW Mühleberg ist ungewiss. In: Tagesschau. Schweizer Fernsehen, 6. Mai 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Mai 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.tagesschau.sf.tv (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  43. Zufallsfund: Radioaktives Cäsium am Grund des Bielersees. In: SonntagsZeitung, 14. Juli 2013.
  44. Ensi erklärt erhöhte Caesium-Werte im Bielersee. In: Tages-Anzeiger, 15. Juli 2013.
  45. Inspektionen für 22 Reaktordruckbehälter geplant. www.nuklearforum.ch, 20. August 2012, abgerufen am 20. August 2015.
  46. BKW überprüft Reaktordruckbehälter – Leibstadt nicht betroffen. www.nuklearforum.ch, 27. August 2012, abgerufen am 20. August 2015.
  47. Mühleberg: Reaktordruckbehälter intakt. www.nuklearforum.ch, 31. August 2012, abgerufen am 20. August 2015.
  48. Botschaft des Grossen Rats des Kantons Bern, abgerufen am 16. April 2014
  49. Simon Thönen, Stefan Häne: Bernervolk belässt Mühleberg am Netz. In: tagesanzeiger.ch. 19. Mai 2014, abgerufen am 9. März 2024.
  50. http://www.schweiz.biz/2014/05/19/schweizerische-energie-stiftung-bedauert-nein-zu-muehleberg-vm-netz/
  51. Weitere Gesuche für neue Atomkraftwerke
  52. Gesuche für neue AKW reissen alte Gräben auf (NZZ online)
  53. Kantonale Volksabstimmung vom 13. Februar 2011. (PDF) Staatskanzlei des Kantons Bern, abgerufen am 2. September 2019.
  54. @1@2Vorlage:Toter Link/www.sta.be.chKanzlei Bern – Abstimmungstext und Grossratsabstimmung (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (PDF)
  55. Doris Leuthard: «Sicherheit hat oberste Priorität» (Memento vom 18. März 2011 im Internet Archive)
  56. Nach AKW-Rückbau - Energiekonzern setzt auf Batteriespeicher in Mühleberg. In: srf.ch. 19. Dezember 2024, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  57. Power Reactor Information System der IAEA: «Switzerland (Swiss Confederation): Nuclear Power Reactors» (englisch)
  58. AKW Mühleberg wird 2019 abgestellt. In: Tages-Anzeiger, 2. März 2016, abgerufen am 2. März 2016.