Atracurium
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Gegenionen (Anionen) nicht mitgezeichnet | ||||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Atracurium | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C65H82N2O18S2 (Besilat) | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 1243,48 g·mol−1 (Besilat) | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Atracurium ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien, der bei Operationen und in der Intensivmedizin eingesetzt wird.
In Fertigarzneimitteln wird das Benzolsulfonsäuresalz (Besilat) eingesetzt.
Klinische Angaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anwendungsgebiete (Indikationen)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Atracurium wird eingesetzt, um eine Muskelrelaxierung (Muskelerschlaffung) für Operationen oder andere medizinische Prozeduren, wie z. B. maschinelle Beatmung zu erzielen.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Wirkungsverlängerung bzw. Verstärkung bei gleichzeitiger Anwendung mit Aminoglykosiden, Schleifendiuretika, Magnesium, Lithium, Suxamethonium oder volatilen Anästhetika ist möglich.
Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch eine Histaminfreisetzung kann es dosisabhängig zu Hautrötung, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall, Tachykardie[3] und Bronchospasmus kommen. Das cis-Isomer Cisatracurium führt im Gegensatz zu Atracurium nicht zu einer Histaminfreisetzung. Dem Metabolit Laudanosin wird zugeschrieben, zerebrale Krämpfe auszulösen.
Pharmakologische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Atracurium als peripher wirkendes Muskelrelaxans bindet kompetitiv an den Acetylcholinrezeptor der motorischen Endplatte, ohne eine Depolarisation auszulösen. Die Wirkung des Acetylcholins wird dadurch blockiert.
Metabolismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1/3 des Atracurium zerfällt spontan (Hofmann-Eliminierung), 2/3 werden unspezifisch durch Esterasen im Blutplasma gespalten (Esterhydrolyse). Als Abbauprodukte entstehen Pentamethylendiacrylat, Laudanosin, quaternäre Säuren und Alkohol.
Sonstige Informationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chemische Informationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Benzylisochinolinderivat Atracurium gehört chemisch zu den Estern, Tetrahydropyridin-Derivaten und Phenolethern. Es ist ein Gemisch aus zehn verschiedenen Stereoisomeren.
Geschichtliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Atracurium wurde von John B. Stenlake 1974 synthetisiert. In Deutschland wurde Atracurium 1987 zugelassen.
Handelsnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tracrium (D, A, CH), diverse Generika (D)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- H. W. Striebel: Die Anästhesie. Schattauer, 2003, ISBN 3-7945-1985-X.
- Wolfgang Forth, D. Henschler, W. Rummel, U. Förstermann, K. Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. Urban & Fischer, 2001, ISBN 3-437-42520-X.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Datenblatt Atracurium besylate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 5. Mai 2011 (PDF).
- ↑ Eintrag Atracuriumbesilat beim Europäisches Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln (EDQM), abgerufen am 20. Juni 2009.
- ↑ Reinhard Larsen: Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg / New York u. a. 1999, ISBN 3-540-65024-5, S. 37.