Autobahn Raser
Autobahn Raser | |
Entwickler | Davilex |
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Publisher | Davilex |
Plattform | PlayStation, PlayStation 2, Windows |
Genre | Rennspiel |
Spiele | |
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(erster Teil, 1998) → Autobahn-Raser
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(letzter Teil, 2005) → Autobahn Raser: Police Madness
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Autobahn Raser ist eine Rennspiel-Serie der niederländischen Firma Davilex, die speziell auf den Computerspiel-Markt in Deutschland zugeschnitten wurde. Die Spiele wurden von Koch Media und von Davilex selbst veröffentlicht. Der erste Teil der Serie erschien 1998. Sämtliche Titel enthalten Leerzeichen in Komposita.
Auf der Grundlage der Autobahn-Raser-Engine entstanden auch weitere Rennspiele, die ebenfalls den Begriff Raser im Titel trugen. Alle Rennspiele von Davilex mit diesem Begriff im Titel werden daher als Raser-Serie bezeichnet.
Davilex veröffentlichte zudem europaweit in ähnlicher Form und mit ähnlicher Betitelung versehene Spiele, so z. B. A2 Racer in den Niederlanden, London Racer bzw. M25 Racer in Großbritannien und Paris-Marseille Racing in Frankreich.
Spielinhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundsätzlicher Spielinhalt sind Autorennen mit Serienfahrzeugen durch deutsche Städte (u. a. Berlin, Dortmund, München) sowie über die diese Städte verbindenden Bundesautobahnen. Alle Spiele bieten einen Karriere-Modus, bei dem der Spieler durch Rennerfolge Geld verdient, mit welchem der Spieler Reparaturen, Strafzettel und neue Autos bezahlt.
Die Städte ähneln oberflächlich entfernt den originalen Vorbildern. Auffälligste Erkennungsmerkmale sind entlang der Strecke platzierte Sehenswürdigkeiten. In späteren Teilen führte der Streckenverlauf auch durch Einkaufspassagen, U-Bahn-Tunnel sowie öffentliche Grünanlagen wie den Englischen Garten in München. Der Spieler trifft auf den Strecken nicht nur auf seine Renngegner, sondern auch auf Polizeifahrzeuge, Blitzkästen und auf sehr viel Gegenverkehr. Die Polizei verfolgt das Spielerfahrzeug und versucht, es zum Stillstand zu bringen, wonach der Spieler zur Zahlung eines Bußgeldes gezwungen wird.
Das Fahrgefühl ist das eines Fun-Racers, welches unter anderem das Lenken des Fahrzeugs während eines Sprungs erlaubt. Die Fahrzeugauswahl umfasst in erster Linie auf deutschen Straßen häufig sichtbare Fahrzeugtypen, aber auch Sportwagen wie der Porsche 911 wurden integriert. Die Fahrzeugbezeichnungen wurden mangels offizieller Lizenzen verfälscht. So heißt der Opel Astra im Spiel Opol Astro, und der Smart wird als Clever bezeichnet.
Spiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Übersicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Autobahn Raser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Autobahn Raser – Ohne Regeln gnadenlos über deutsche Autobahnen (Davilex, 1998)
- Autobahn Raser II (Davilex, 1999)
- Autobahn Raser III – Die Polizei schlägt zurück (Davilex, 2000)
- Autobahn Raser IV (Koch Media, 2002)
- Autobahn Raser: World Challenge (Davilex, 2003)
- Autobahn Raser – Das Spiel zum Film (Koch Media, 2004)
- Autobahn Raser: Police Madness (Koch Media, 2005)
- Autobahn Raser: Destruction Madness (Koch Media, 2005)
Ableger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Urlaubs Raser (2000, Koch Media)
- Speedboat Raser Europa (2001, Koch Media)
- Europa Raser (2001, Koch Media)
- USA Raser (2002, Koch Media)
- Taxi Raser (2004, Koch Media)
Auf Grundlage der Raser-Engine erschienen außerdem 2003 und 2005 zwei Spiele zur Fernsehserie Knight Rider.
Autobahn Raser: Ohne Regeln gnadenlos über deutsche Autobahnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Autobahn Raser: Ohne Regeln gnadenlos über deutsche Autobahnen | ||
Entwickler | Davilex | |
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Publisher | Koch Media | |
Veröffentlichung | 1998 | |
Plattform | Windows | |
Genre | Rennspiel | |
Spielmodus | Einzelspieler (mehrere Benutzer/Spielstände sind anlegbar) | |
Steuerung | Gamepad, Tastatur, Lenkrad, Joystick | |
Systemvor- aussetzungen |
Minimal: Windows 95, Pentium 133 MHz, 16 MB RAM, 50 MB Festplattenspeicher, Soundkarte Empfohlen: Pentium 166 MHz, 32 MB RAM, 3D-Beschleunigerkarte (3dfx Voodoo, PowerVR) | |
Medium | CD-ROM | |
Sprache | Deutsch | |
Altersfreigabe |
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Hintergrundgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einem Full Motion Video wird beim Spielstart die Hintergrundgeschichte erzählt. Das Spiel handelt von einem Geheimbund namens „Autobahn Raser“, welchem man als Teilnehmer beitritt. Diesen Bund gibt es schon seit mehr als 20 Jahren, und er wird von der Polizei überwacht. Diese versuchen jedes Jahr ohne Erfolg, die Raser aufzuhalten. Das Ziel der jährlichen Rennen ist immer Berlin, und der Fahrer mit der kürzesten Gesamtzeit gewinnt das Rennen.
Spielprinzip
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Spiel unterstützt mehrere Profile zum Speichern der Spielstände. Die Rennen bestehen aus 9 Etappen, die jeweils aus einer Stadtrundfahrt und einer Autobahnfahrt bestehen. Die Etappen werden jeweils mit drei anderen Fahrern gefahren, diese benutzen immer die Automodelle, welche ähnliche Daten wie das eigene Fahrzeug haben. Während der Fahrt erhält man bei Kollisionen Schaden, welcher in einer Leiste angezeigt wird. Mit erhöhtem Schaden lässt sich das Auto nur schwerer lenken. Wird die Schadensanzeige während der Fahrt gefüllt, erscheint ein Auto der Verkehrswacht und repariert den Schaden kostenlos, allerdings verliert man wertvolle Zeit. Auch eine Benzinsimulation ist vorhanden, und die Etappen enthalten mindestens eine Tankstelle. Wenn man an dieser nicht anhält, erscheint auch ein Auto der Verkehrswacht und der Spieler erhält genug Benzin, um die nächste Tankstelle bzw. das Etappenende zu erreichen. Die drei anderen simulierten Fahrer haben keine Schadens- und Benzinsimulation. Die Etappen enthalten Verkehrsschilder und Blitzer, die fast immer umgefahren werden können, sowie Polizeifahrzeuge, die den Fahrer bei Missachtung der Geschwindigkeitsvorgaben verfolgen. In Stadtetappen kann man diese „überlisten“, indem man im Gegenverkehr fährt, auf Autobahnen funktioniert dies wegen der Leitplanken nicht. Die Polizei verfolgt nur den Spieler und nicht die drei Gegner. Wenn die Polizei den Spieler anhalten kann, muss dieser eine Strafe von 300 DM zahlen, wenn er mehrmals angehalten wird vergrößert sich die zu zahlende Strafe um 300 DM. Wenn der Spieler nicht genug Geld hat um die Strafe zu zahlen ist das Spiel zu Ende.
Nach jedem Rennen erhält jeder Teilnehmer ein Preisgeld. Nachdem alle Etappen gefahren wurden, werden die Rennzeiten zusammengezählt, wenn der Spieler auf dem ersten Platz ist bekommt er ein kurzes Gewinnervideo zu sehen, andernfalls ein Verlierervideo. Danach kann das Spiel von der ersten Etappe neu gestartet werden, der Spieler behält dabei sein Geld und Auto.
Die Spielengine benutzt DirectX 5 und kann die Grafik mithilfe von Software-Rendering auf Auflösungen von 320 × 200 sowie 640 × 480 darstellen, es ist auch möglich, 3D-Beschleuniger, welche mindestens DirectX 5 unterstützten, mit einer Auflösung von 640 × 480 zu verwenden. Weitere Einstellungen zur Engine sind im separaten Programm Einstellungen.exe im Spielverzeichnis verfügbar. Auf modernen PCs mit Windows XP kann das Spiel beim Tanken abstürzen, ab Windows Vista stürzt das Spiel schon beim Laden des Spielmenüs ab.
Die Spiele-CD enthält neben dem Spiel auch ein Update auf Version 1.4, welches einige Bugs fixt. Der Datenträger enthält auch zahlreiche Treiber für damals aktuelle Hardware sowie ein Hilfsprogramm.
Eine Demoversion, welche nur die Köln-Etappe enthält, wurde auch veröffentlicht.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sieben Autos sind im Spiel verfügbar. Beim Spielbeginn erhält man einen Trabant. Nachdem man eine Runde gefahren ist, bekommt man Geld, welches man zum Kaufen von anderen Autos oder zum Aufrüsten des eigenen Fahrzeugs verwenden kann. Wenn man genug Geld hat, kann man andere Fahrzeuge kaufen, jedoch verliert man dabei das alte Auto sowie alle Aufrüstungen.
Name im Spiel | Vorbild | Höchstgeschwindigkeit | Beschleunigung | Bremskraft | Bodenhaftung |
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Brabant | Trabant | 175 km/h | 20 % | 30 % | 40 % |
Opol Astro | Opel Astra | 200 km/h | 30 % | 40 % | 50 % |
Wolfswagen | Volkswagen New Beetle | 250 km/h | 50 % | 60 % | 70 % |
BWM Z3 | BMW Z3 | 300 km/h | 70 % | 80 % | 90 % |
Parche 913 | Porsche 993 | 325 km/h | 80 % | 90 % | 100 % |
Mersedes CLK | Mercedes-Benz CLK GTR | 330 km/h | 85 % | 95 % | 100 % |
Lambdaghini | Lamborghini Diablo | 350 km/h | 90 % | 100 % | 100 % |
Name | Beschreibung |
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Motor | Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung werden verbessert |
Breitreifen | Beschleunigung, Bremskraft, Bodenhaftung werden erhöht |
Turbo | Das Fahrzeug erhält einen Turbolader, benutzbar mit der Strg-Taste. |
ABS | Bremskraft wird verbessert |
6-Gang-Getriebe | Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung werden erhöht |
Reparieren | Repariert Schäden am Fahrzeug. |
Etappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Typ | Name | Bemerkungen, Sehenswürdigkeiten |
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Berlin | Berliner Dom, Reichstag, Siegessäule, Gedächtniskirche, Berlin Tempelhof, Brandenburger Tor | |
Berlin – Hamburg | Berliner Fernsehturm, Dr. Oetker-Werk | |
Hamburg | Bismarckdenkmal, St. Peterskirche, Kunsthalle, Hauptbahnhof, Speicherstadt | |
Hamburg – Köln | Rheinbrücke mit Kölner Dom im Hintergrund | |
Köln | Hauptbahnhof, Dom, Severinstor | |
Köln – München | IMAX-Kino, Apollinariskirche, Kraftwerk, Autobahntunnel, Polizeiblockaden | |
München | Friedensengel, Siegestor, Schloss Nymphenburg, Justizpalast, Feldherrnhalle | |
München – Berlin | ||
Berlin | Die gleiche Strecke wie in der ersten Etappe, allerdings mit mehr Hindernissen |
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meinungen der Fachzeitschriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fachzeitschriften konnten sich für die Spiele nicht begeistern, so erhielt schon das erste Spiel der Reihe im Schnitt nur eine Spielspaßbewertung von 50,5 %.[1] Bereits in technischer Hinsicht konnten die Spiele nicht überzeugen: Die Grafik war bei allen Teilen veraltet und die Hintergrundmusik wurde gerne als „Fahrstuhlmusik“ bezeichnet oder gleich mit Pornofilmen verglichen. Hauptkritikpunkt war jedoch das Spiel selbst. Die mangelhafte Fahrphysik wurde kritisiert, ebenso der einfallslose Spielablauf und das unspektakuläre Streckendesign, zumal die Städte außer den Sehenswürdigkeiten sehr eintönig wirkten. Alles in allem stand die Raser-Serie immer und in jeder Hinsicht im Schatten großer Konkurrenten wie z. B. der Need-for-Speed-Reihe. Im Zusammenhang mit der Raser-Serie wurden die Rezensenten der Fachzeitschriften auch ziemlich häufig polemisch: So bezeichnete die Zeitschrift GameStar das Spiel Autoraser – Das Spiel zum Film als „spielerische[n] Totalschaden auf der Autobahn“.[2]
Kommerzieller Erfolg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dennoch waren die Spiele ein so großer kommerzieller Erfolg, dass sie immer weiter fortgesetzt wurden. Hauptgründe dafür waren zum einen die Identifikation des angestrebten Publikums durch bekannte Namen von Städten, Autos (z. B. Brabant in Anlehnung an den Trabant) und Autobahnen sowie der einfache Einstieg ins Spiel. Nicht zuletzt war auch die plakative Namensgebung mit den Schlagwörtern „Autobahn“ und „Raser“ daran beteiligt, dass unerfahrene Gelegenheitsspieler im Fachhandel eher zu diesen Produkten tendierten. Schließlich war auch die Preisgestaltung mit zunächst 49,95 DM und nach der Euroeinführung 20 bis 30 € sehr auf den Massenmarkt zugeschnitten, wogegen andere Spiele üblicherweise eher 70 bis 90 DM (40 bis 50 €) kosteten.[3]
Kritik durch Politiker und Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiederholt äußerten sich auch Politiker kritisch zu dem Spiel und seiner plakativen Betitelung. Im März 1999 forderte Volker Bulla, der damalige Geschäftsführer der Bündnis-90/Die-Grünen-Fraktion im Kölner Stadtrat, per Telefax verschiedene Warenhausketten auf, das Spiel aus den Regalen zu nehmen, da mit dem Vertrieb eines solchen Spiels sämtliche Bemühungen der Polizei konterkariert und der zunehmenden Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr Vorschub geleistet werde.[4] Im September 2003 nannte auch Dirk Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU, die Spielserie als „im Sinne der Straßenverkehrsordnung absolut pervers“.[5]
Auch die BILD-Zeitung veröffentlichte kritische Äußerungen und brachte im Sommer 2003 einen Autounfall, bei dem zwei Fahranfänger ein Mädchen überfahren hatten, mit dem Spiel in Verbindung. Nach Meinung der Zeitung animiere das Spiel Jugendliche zum „Auffahren, Ausbremsen und Abdrängen“.[6]
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2003 wurde unter der Lizenz des Spiels von Michael Keusch der Film Autobahnraser gedreht, zu welchem 2004 ein weiteres Spiel unter der Lizenz des Films veröffentlicht wurde. Als beteiligte Schauspieler sind hier unter anderem Alexandra Neldel und Collien Fernandes zu nennen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pressespiegel zu Autobahn Raser in der PC Games Database
- ↑ GameStar-Ausgabe Mitte 2003
- ↑ Lenting, T. (2023), De mythe van Davilex Games. Karel van Mander Academy: Arnhem, S. 29–38. (niederländisch)
- ↑ PC Games 5/99, S. 3
- ↑ CDU/CSU: "Autobahn Raser" ist pervers!, PC Games
- ↑ PC Games 11/03, S. 13