Autobahnmeisterei Legefeld
Die Autobahn- und Fernmeldemeisterei im Weimarer Ortsteil Legefeld mit Dienst-, Werkstatt- und Wohngebäuden gilt als Kulturdenkmal.
Die Autobahnmeisterei ist für einen Thüringer Abschnitt der Bundesautobahn 4 zuständig.[1] Sie entspricht der Autobahnmeisterei Weimar, die im Verzeichnis der Reichsautobahn-Straßenmeistereien aufgeführt ist.[2]
Geschichte und Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1936 und 1939 entstand die Autobahnteilstrecke Jena–Gelmeroda–Erfurt und die damit verbundene Autobahnauffahrt Weimar im Zuge des Baus der Autobahn Dresden–Eisenach.[3] Die Autobahnmeisterei wurde zwischen 1939 und 1941 nach einem Entwurf von Friedrich Tamms im Heimatschutzstil errichtet.[4] Karina Loos beschreibt die Anlage in ihrer Dissertation wie folgt:
„Unter Verwendung einheimischer Materialien (Schiefer als Dacheindeckung, Naturstein im Sockelbereich und für die Rahmungen der Fenster, Türen und ebenso für die Rustifizierungen und den obligatorischen Reichsadler am Haupteingang zum Dienstgebäude) wurden langgestreckte ein- bzw. zweigeschossige Putzbauten mit regelmäßiger Lochfassade und steilem Satteldach gestaltet. Verwaltungsgebäude, Dienstgebäude und Fahrzeug- und Gerätehalle wurden um einen gepflasterten Betriebshof mit Tankstelle und einer Lagerstatt für Baumaterial gruppiert, die Wohngebäude mit Gärten entstanden etwas abseits, hinter dem Betriebshof. Mit ihrer Gestaltung folgte die gesamte Anlage den Forderungen der Heimatschutzbewegung nach Handwerk, Landschaftsgebundenheit und Regionalität“
Außer den Werkstatt-, Dienst- und Wohngebäuden der Legefelder Hauptstraße 2, 4, 6, 8, 10 und 14 befindet sich auf dem Gelände eine Halle für Kraftfahrzeuge. Diese und ein Dienstgebäude bildeten ursprünglich einen offenen, gepflasterten Hof zur nördlich gelegenen Autobahn; westlich schloss sich ein Reihenwohnhaus für Angestellte und ihre Familien an. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage um mehrere Funktionsgebäude ergänzt, die die ursprüngliche räumliche Wirkung weitgehend verunklärten.[4]
Die Anlage dient heute als Autobahnmeisterei Erfurt – Stützpunkt Legefeld der Unterhaltung der BAB 4 im Abschnitt Weimar.[6] Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Luftaufnahme 439607 – Werksgelände der "MHI Asphalt GmbH" und der hiesigen Autobahnmeisterei entlang der BAB4 im Ortsteil Legefeld in Weimar im Bundesland Thüringen, Deutschland. In: luftbildsuche.de. Abgerufen am 14. September 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Asphalt, Beton & Stein – Bau, Betrieb & Verkehr – BAB A4: Die Autobahn- und Fernmeldemeisterei Legefeld. In: strassengeschichte.de. Abgerufen am 14. September 2023.
- ↑ Verzeichnis der Reichsautobahn Straßenmeistereien. In: autobahngeschichte.de. Abgerufen am 14. September 2023.
- ↑ Art. Autobahnauffahrt, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 20.
- ↑ a b Bertram Kurze: Reichsautobahnen in Mitteldeutschland, 2014, ISBN 978-3-00-048180-2, Seite 197
- ↑ Karina Loos: Die Inszenierung der Stadt. Planen und Bauen im Nationalsozialismus in Weimar (Dissertation – Bauhaus–Universität Weimar). Mai 1999, OCLC 833777753, S. 100 (uni-weimar.de [PDF; abgerufen am 8. September 2023]).
- ↑ Autobahnmeistereien in der Niederlassung Ost. In: autobahn.de. 2023, abgerufen am 14. September 2023.
- ↑ Denkmalliste der kreisfreien Stadt Weimar ( vom 12. November 2014 im Internet Archive) S. 24
Koordinaten: 50° 56′ 31,9″ N, 11° 17′ 39,9″ O