Bärenspieß
Bärenspieß | |
---|---|
Angaben | |
Waffenart: | Stangenwaffe |
Bezeichnungen: | Bäreisen |
Verwendung: | Jagdwaffe |
Einsatzzeit: | bis aktuell |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Deutschland |
Verbreitung: | Europa |
Gesamtlänge: | ca. 230 cm, variabel |
Klingenlänge: | ca. 30 cm, variabel |
Griffstück: | Holz, Leder, Metall, ca. 200 cm |
Besonderheiten: | Schaft mit Lederstreifen umwickelt, Knebel an der Klinge oder dem Schaft |
Listen zum Thema |
Der Bärenspieß (auch Bäreisen) ist eine historische Blankwaffe, die zur Jagd auf Bären bestimmt ist.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bärenspieß ist ein Spieß, der zu historischen Jagdwaffen zählt. Die Klinge ist breit und zweischneidig. Zwischen Klinge und Schaft ist ein kräftiger Knebel angebracht, der ein zu tiefes Eindringen der Waffe verhindert. Der bis zu zwei Meter lange Schaft ist üblicherweise kreuzweise mit Schnüren umwickelt, um die Griffigkeit zu gewährleisten.
In der Oekonomischen Encyklopädie von Johann Georg Krünitz (1773–1858) steht dazu:
„Fang=Eisen, Fr. Vouge, bey den Jägern, ein starker Spieß mit einem Knebel, wilde Schweine, Bären und Wölfe damit abzufangen, d. i. todt zu stechen; die Feder, Schweinsfeder, das Saueisen, der Sauspieß. Es ist ein großer Unterschied unter den Fangeisen. Denn, man hat breite Bäreisen, und schmälere Saueisen, daran entweder Schäfte von Eberäschenholz, welche in der Saftzeit verkerbet worden, daß Knorren daran gewachsen sind, oder Schäfte von gutem zähen Büchen= oder Birkenholze gemacht sind. Um solche Schäfte werden rothe und schwarze schmale Riemchen gewunden, welche mit gelben oder weißen Zwecken befestigt sind. Dieses Fangeisen muß auf 1 1/2 oder 2 Spannen zurück einen Knebel haben, wie ein Kreutz, damit das angefaßte Schwein, wenn es getroffen wird, weiter nicht, als bis auf den Knebel, an den Mann dringen könne. Mit der linken Hand muß es regiert, und von der rechten nachgedrückt, die Füße aber von dem Jäger also gesetzet werden, daß der linke Schenkel unter der linken, und der rechte unter der rechten Hand ganz fest, stark und unverrückt stehe, und das meiste Absehen auf des Schweines Kopf und seine Bewegung habe. So muß auch der Fang zwischen den Vorderläufen und dem Halse gleich zum Herzen geschehen.“
Abgrenzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bärenspieß wird (selten) als Symbol in der Heraldik (Hochmeister Friedrich von Sachsen) benutzt. Der Bärenspieß als Mahlzeit taucht gelegentlich in Kochbüchern oder Speisekarten auf.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michel Pastoureau: L’ours, histoire d’un roi déchu. (Buch mit Inhalten zur historischen Bärenjagd), Paris 2007, (franz.), ISBN 978-2-02-021542-8. Deutsch: Der Bär. Geschichte eines gestürzten Königs. Wunderkammer Verlag, Neu-Isenburg 2008, ISBN 978-3-939062-09-7.
- Peter Maier: Waidhofen a.d.Ybbs. Spuren der Geschichte. Herausgegeben vom Magistrat Waidhofen an der Ybbs, 1. Auflage 2006
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bärenspieß, P.W. Hartmann, Kunstlexikon
- Bärenspieß in The Metropolitan Museum of Art (New York)
- Oekonomische Encyklopädie, J. G. Krünitz, (1773–1858) Onlinezugang Universität Trier