Türnich
Türnich Stadt Kerpen
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Koordinaten: | 50° 52′ N, 6° 45′ O |
Höhe: | 88 (86–92) m ü. NHN |
Fläche: | 17,5 km² (mit den früheren Ortsteilen) |
Einwohner: | 3481 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 199 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 50169 |
Vorwahl: | 02237 |
Wohnhochhäuser in Türnich
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Türnich ist ein Stadtteil der Stadt Kerpen im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Türnich wird urkundlich erstmals im Jahre 1208 erwähnt. Es wird ein „Winandus de Tornich“ als Lehnsmann der Gräfin von Molbach überliefert.
Türnich bildete zusammen mit Balkhausen eine Unterherrschaft im Herzogtum Jülich, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestand. Die Grundherrschaft hatte das Stift Essen.[2]
Von 1798 bis 1814 stand Türnich unter französischer Herrschaft. Während dieser Zeit wurde nach französischem Vorbild die Mairie Türnich eingerichtet, die zum Kanton Kerpen im Arrondissement Köln des Rur-Departements gehörte. Nachdem das Rheinland 1814 an Preußen gefallen war, wurde aus der Mairie die preußische Bürgermeisterei Türnich, die 1816 zum neuen Kreis Bergheim kam und nur aus der Gemeinde Türnich am Westrand der Ville bestand.
Das Köln-Gesetz schlug am 1. Januar 1975 die Gemeinde der heutigen Stadt Kerpen zu. Zur Gemeinde Türnich gehörten bis 1974 die Orte Türnich, Balkhausen, Brüggen, Neu-Bottenbroich, Habbelrath und Grefrath. Habbelrath und Grefrath sind seit dem 1. Januar 1975 Stadtteile von Frechen.[3] Bis zu dieser Zeit war die Rheinbraun AG größter Arbeitgeber der Gemeinde.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Direkt an der Bundesstraße 264 (Düren – Köln) wurde ein 88,56 ha großes Gewerbe- und Industriegebiet durch die Stadt Kerpen und die RWE Power AG errichtet. Es grenzt direkt an zwei bestehende Gebiete mit insgesamt 55,12 ha Fläche.
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sehenswert ist das in den Jahren 1757 bis 1763 erbaute barocke Schloss Türnich mit seinem Schlosspark. Dort sind zahlreiche Steine des Künstlers Marko Pogačnik aufgestellt. In der Vorburg befindet sich eine frei zugängliche Präsenzbibliothek, deren Bestände bis in das Jahr 1590 zurückreichen.
Das historische Rathaus ist heute ein Wohn- und Geschäftshaus.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die VRS-Buslinien 911, 955 und 977 der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft verbinden den Ort mit Kerpen, Brüggen, Sindorf, Horrem und Erftstadt. Zusätzlich verkehren einzelne Fahrten der auf die Schülerbeförderung ausgerichteten Linien 944 und 974.
Linie | Verlauf |
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911 | Brüggen – Balkhausen – Türnich – Kerpen – Sindorf |
944 | Brüggen – Balkhausen – Türnich – Horrem Bf / Horrem Markt – Sindorf |
955 | Horrem Bf – Türnich – Balkhausen – Brüggen – Kierdorf – Köttingen – Liblar – Erftstadt Bf – Bliesheim – Lechenich |
974 | Stadtverkehr Erftstadt |
977 | Erftstadt Bf – Liblar – Frauenthal – Köttingen – Kierdorf – Brüggen – Balkhausen – Türnich – Frechen Rathaus |
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Türnich hat ein großes Freibad mit Sportbecken (50 mal 20 Meter)
- Es gibt zahlreiche Vereine. Darunter den Turn- und Sportverein TV Alpenglühn Balkhausen 1900 oder den Alumni der Hochbegabten-Stiftung der Kreissparkasse Köln
- In der Rosentalstraße befindet sich die örtliche zweizügige Grundschule.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Türnich: Türnich im Wandel der Zeit, Türnich 1974
- Annaliese Ohm, Albert Verbeek: Die Denkmäler des Rheinlandes 17. Bd. Kreis Bergheim 3, Düsseldorf 1971, S. 103f, Seiten 95–99, sowie Abb. 373–400, ISBN 3-508-00186-5
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Entwicklung der Bevölkerungszahlen in Kerpen: Verteilung auf die Stadtteile im Jahr 2020. In: stadt-kerpen.de. Stadt Kerpen, abgerufen am 14. Mai 2021.
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789, Band 2, Bonn 1898, S. 289
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.