Badeschiff (Berlin)
Das Badeschiff in Berlin ist ein in der Spree gelegenes, mit Süßwasser befülltes Schwimmbad in der Tradition der Flussschwimmbäder der Jahrhundertwende.
Konstruktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das von Susanne Lorenz und der spanischen Gruppe AMP Arquitectos mit Gil Wilk 2002 im Rahmen eines Wettbewerbes der Stadtkunstprojekte e.V. entworfene Bad mit dem ursprünglichen Titel Spreebrücke besteht aus einem umgebauten Schubleichter, dem Mittelteil eines in der Flussschifffahrt zu Frachtzwecken genutzten Schubverbandes. Der Leichter wurde mit der für den Betrieb eines Schwimmbades erforderlichen Technik zur Umwälzung, Beheizung und Wasserreinigung ausgestattet und im Innenraum abgedichtet und mit türkisfarbener Schwimmbadfolie ausgekleidet. In der Spree schwimmend ist er hinter der Arena Berlin fest verankert und über eine ausgedehnte Steganlage, die sogenannte Spreebrücke, erreichbar. Neben einer Stegverbindung bietet diese auch Liegeplätze auf Holzplattformen. Eröffnet wurde das Badeschiff im Mai 2004. Betrieben wird es durch die Arena Berlin.
Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Badeschiff hat eine Länge von 32,50 m und eine Breite von 8,20 m, es enthält 295 Kubikmeter Wasser mit einer Temperatur von rund 24 Grad Celsius.
Winterbadeschiff
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für eine Nutzung im Winter bauten die Betreiber die Anlage im Herbst 2005 erstmals zum Winterbadeschiff um. Nach den Plänen von Gil Wilk Architekten mit Thomas Freiwald wurden das Becken und die Steganlage des Badeschiffs mit Kiefernholzbögen versehen, die mit einer doppelwandigen PVC-Membran überspannt wurden. Innerhalb der Abdeckungen befindet sich ein Saunabereich mit zwei Saunen, Schwimmbecken, Bar und Ruhebereichen. Im Frühjahr wurde die Überspannung wieder abgebaut und das Badeschiff wieder als Freibadanlage genutzt. Der Umbau zum Winterbadeschiff erhielt 2007 den BDA-Architekturpreis „Nike“ in der Kategorie „Preis und Leistung“. Jedoch wird dieser Umbau aktuell nicht mehr benutzt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- archplus 180, CONVERTIBLE CITY, Ausstellungskatalog zum Deutschen Beitrag auf der 10. Architektur-Biennale Venedig 2006, ISSN 0587-3452
- Bernd Hettlage: Badeschiff Berlin. Stadtwandel Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-937123-22-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webseite des Badeschiffs mit Bildergalerie
- Über die Entstehung des Badeschiffs
- „Berlin bekommt das 1. Saunaschiff der Welt“, B.Z. vom 1. Oktober 2005 ( vom 10. Dezember 2005 im Internet Archive)
Koordinaten: 52° 29′ 52″ N, 13° 27′ 13″ O