Bahnbauzentrale
Die Bahnbauzentrale war eine von 1976 bis wenigstens 1991 bestehende Organisationseinheit der Deutschen Bundesbahn zur Planung und Bau der ersten Neubaustrecken des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im April 1976 richtete die Bundesbahn die Bahnbauzentrale ein, die für Planung und Bau der Strecke verantwortlich und unmittelbar dem Vorstand der Deutschen Bundesbahn unterstellt war.[1] Für die Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart wurde im gleichen Jahr die Projektgruppe M/S gebildet und untergeordnet.[2][1] Gegenüber den beteiligten Bundesbahndirektionen war sie weisungsbefugt.[3]
Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn richtete für die Neubaustrecke Hannover–Würzburg im Oktober 1978 drei Projektgruppen ein.[4]
Anfang der 1980er Jahre war die Bahnbauzentrale dem Vorstandsressort 3 (Technik) in der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn zugeordnet. Ihm war zunächst der Fachbereich Neubaustrecken (FbN) unterstellt. Dazu zählten das Referat N 1 (Baulenkung, Budget) sowie das Referat N 2 (technische Planungsgrundsätze Neu- und Ausbaustrecken). Diesen Organisationseinheiten in der Hauptverwaltung unterstanden wiederum vier Projektgruppen in den Direktionen:[5]
- Projektgruppe Mannheim – Stuttgart (PGr M/S) mit Sitz in Karlsruhe[5]
- Projektgruppe Hannover – Würzburg (PGr H/W Nord) mit Sitz in Hannover[5]
- Projektgruppe Hannover – Würzburg (PGr H/W Mitte) mit Sitz in Frankfurt am Main[5]
- Projektgruppe Hannover – Würzburg (PGr H/W Süd) mit Sitz in Nürnberg[5]
Die Gruppen befanden sich an den jeweiligen Bundesbahndirektionen, denen sie verwaltungsmäßig und personell angegliedert waren.[4] Der Leiter der Bahnbauzentrale war direkt dem Referenten für Technik unterstellt.[5]
Die Projektgruppe H/W Nord hatte Anfang der 1980er etwa 150 Mitarbeiter. Dem Projektleiter waren vier Planungsdezernenten unterstellt, die jeweils für einen 30 bis 40 km langen Abschnitt verantwortlich waren.[5]
In den 1980er Jahren war die Projektgruppe NBS Karlsruhe auch mit der Neu- und Ausbaustrecke Karlsruhe–Basel betraut.[6] Sie war ebenfalls mit der Planung der Neubaustrecke Köln–Rhein/Main betraut.[7]
Die Bahnbauzentrale bestand bis wenigstens Ende 1991.[8]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gunther Ellwanger: Neubaustrecken und Schnellverkehr der Deutschen Bundesbahn. Chronologie. In: Knut Reimers, Wilhelm Linkerhägner (Hrsg.): Wege in die Zukunft. Neubau- und Ausbaustrecken der DB. Hestra Verlag Darmstadt, 1987, ISBN 3-7771-0200-8, S. 245–250.
- ↑ Horst Kiefert: Planung und Bau von Neubaustrecken. In: Deine Bahn, Heft 5/1982, S. 284–288.
- ↑ VERKEHR: Mit Bähnle spielen. In: Der Spiegel. Nr. 34, 1976, S. 57–60 (online – 16. August 1976).
- ↑ a b Helmut Maak: Die Bahnbaugruppe H/W Süd der Bahnbauzentrale. In: Der Eisenbahningenieur. Band 33, Nr. 6, 1982, ISSN 0013-2810, S. 269–278.
- ↑ a b c d e f g Hartmut Wesemüller: Planungssystematik und Planungsablauf bei der Projektierung neuer Verkehrslinien, dargestellt am Beispiel der Neubaustrecke Hannover – Würzburg der Deutschen Bundesbahn. In: Neues Archiv für Niedersachsen, ZDB-ID 483-2, Band 31, Heft 3, September 1982, S. 257 f.
- ↑ Johann Leonhäuser: Brücken für die ABS/NBS Karlsruhe–Basel im Abschnitt Karlsruhe–Offenburg. In: Die Bundesbahn. Jg. 66, Nr. 5, 1990, ISSN 0007-5876, S. 481–485.
- ↑ Paul Kalinowski: Neue Rhein-Main-Magistrale in Sicht. In: VDI nachrichten. 25. November 1988, ISSN 0042-1758, S. 30.
- ↑ Planungsgesellschaft Schnellbahnbau Hannover-Berlin mbH. In: Bundesanzeiger, Gerichtl. und sonst. Bekanntmachungen, Ausgabe 0231 vom 13. Dezember 1991.