Haltepunkt Lößnitzgrund
Lößnitzgrund | |
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Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | DLOE |
Eröffnung | 15. September 1884 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Moritzburg (Sachsen) |
Land | Sachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 7′ 17″ N, 13° 39′ 14″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen |
Der Haltepunkt Lößnitzgrund ist eine Betriebsstelle am Streckenkilometer 3,51 der Schmalspurbahn Radebeul Ost–Radeburg (Lößnitzgrundbahn). Der heutige Haltepunkt befindet sich im namensgebenden Lößnitzgrund auf dem Stadtgebiet von Moritzburg in Sachsen, im Stadtteil Reichenberg.
Die bis November 2011 noch vorhandenen Anlagen und Hochbauten der Betriebsstelle repräsentierten insbesondere den Bauzustand der 1920er Jahre, als der Haltepunkt zum Bahnhof ausgebaut worden war.
Das Kulturdenkmal war in der Radebeuler Denkmaltopografie sowie bis 2012 im Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul erfasst;[1] heute ist es als Bestandteil der denkmalgeschützten Sachgesamtheit der Lößnitzgrundbahn[2] dem Stadtteil Reichenberg der Stadt Moritzburg zugeordnet.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt Lößnitzgrund besteht seit der Eröffnung der Schmalspurbahn am 15. September 1884. Im Ursprungszustand gab es nur einen durch Gaslaternen beleuchteten Bahnsteig. Hochbauten existierten nicht.
Als die Frequentierung mit Reisenden insbesondere durch die nahe gelegene, 1882 eröffnete Ausflugsgaststätte Meierei stark zunahm, errichtete man 1897 eine erste offene Wartehalle. Das verbretterte Holzhäuschen war ein Typenbau mit einer Grundfläche von 25 m². Gleichzeitig entstand auch ein „Freiabtritt“. Mit der Eröffnung des Bilzbades im Jahre 1905 stieg die Bedeutung des Haltepunktes noch weiter an.
Im Sommer 1921 bekam der bisherige Haltepunkt ein zweites Gleis, sodass fortan Zugkreuzungen möglich waren. Die Wartehalle vergrößerte man um einen Dienstraum mit Fahrkartenausgabe. Betrieblich war Lößnitzgrund nun ein Bahnhof. Die baulichen Anlagen wurden später noch um einen alten Güterwagenkasten ergänzt, den die Bahnmeisterei als Lagerraum nutzte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zweite Gleis kaum mehr für Zugkreuzungen genutzt. Ab dem Jahr 1950 war Lößnitzgrund deshalb wieder ein Haltepunkt. Das zweite Gleis diente dann noch zeitweise als Anschlussgleis des Elektrizitätswerkes Niederlößnitz, 1966 baute man es ab. Der Freiabtritt verschwand um 1960.
Nach der Wende wurde der zu Moritzburg gehörende Zwickel im Lößnitzgrund im Zuge von Flächenausgleichen durch die Stadt Radebeul übernommen, nicht jedoch das Bahngelände.
Im Jahr 2008 hielten am Haltepunkt Lößnitzgrund bis zu acht Reisezugpaare der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) täglich. 2022 sind es sieben Zugpaare. Heute wird er nur noch von wenigen Reisenden genutzt.
Im November 2011 wurde ohne zuvor eingeholte denkmalschutzrechtliche Genehmigung die denkmalgeschützte Bahnsteigbeleuchtung durch moderne Leuchten ersetzt. Ebenfalls wurde ohne zuvor eingeholte Zustimmung der Denkmalschutzbehörde der historische Bahnsteig durch die Ausstattung mit Betonpflaster und Blindenleitstreifen modernisiert. Nach Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens und aufgrund einer Petition wurde die SDG gezwungen, einen Denkmalbeirat einzusetzen. Zudem wurde durch das zuständige Denkmalamt eine Rückbauverfügung erlassen.[4]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heute denkmalgeschützte „Station“ besteht aus einer verbretterten Wartehalle in Fachwerkkonstruktion nebst benachbarten technischen Anlagen.[5]
Bestandteile des Kulturdenkmals waren bis zum ungenehmigten Umbau ebenfalls die Bahnsteigbeleuchtung, Bänke sowie eine Wasserpumpe. Teile des Denkmals gingen bis in das Jahr 1895 zurück.[1]
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Wartehalle
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Innenraum der Wartehalle
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Denkmalgeschützte Bahnsteigbeleuchtung vor November 2011
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Befestigter Bahnsteig, auch die Beleuchtung wurde erneuert (2014)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Heinz Hoffmann: Radebeuler Eisenbahngeschichte. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2006.
- Wolfram Wagner, Peter Wunderwald: Das große Buch der Lößnitzgrundbahn Radebeul Ost – Radeburg. Wilsdruffer Bahnbücher, Nossen 2008, S. 89–92.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Radebeul 24. Mai 2012, S. 24 (Letzte von der Stadt Radebeul veröffentlichte Denkmalliste. Der Landkreis Meißen stellt die Radebeuler Kulturdenkmale über die gemeinsame sächsische Datenbank Denkmalliste des Landes Sachsen dar.).
- ↑ Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950103 mit weiteren Informationen (PDF, inklusive Kartenausschnitt) – Sachgesamtheit Schmalspurbahn Radebeul–Radeburg. Abgerufen am 24. Februar 2021.
- ↑ Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950885 (PDF, inklusive Kartenausschnitt) – Haltepunkt Lößnitzgrund; Schmalspurbahn Radebeul–Radeburg (Sachgesamtheit); Lößnitzgrundbahn. Abgerufen am 22. April 2021.
- ↑ Infothek Sächsischer Landtag, Drs. 5/12885, S. 49, Pet. 05/03488/3
- ↑ Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.