Marburger Kreisbahn
Marburg–Dreihausen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke: | 193t (1934) 193c (1944, 1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Marburger Kreisbahn war ein Eigenbetrieb des Landkreises Marburg an der Lahn. Sie war als normalspurige Kleinbahn nach preußischem Recht konzessioniert worden. Die 16,6 Kilometer lange Strecke führte vom Bahnhof Marburg Süd in südöstlicher Richtung in den Ebsdorfergrund bis nach Dreihausen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Abschnitt bis Ebsdorf wurde am 5. April 1905 eröffnet, der zweite Teil bis zur Endstation folgte am 19. September 1905. Der Hauptgrund für den Bau der Bahn war der Güterverkehr.
Der Personenverkehr bot drei bis fünf Zugpaare am Tag. Der Kreis richtete in dieser Gegend ab 1. August 1950 zusätzlich eigene Omnibuslinien ein. Das führte neben anderen Gründen am 30. November 1956 zur Einstellung des Personenverkehrs auf der Schiene. Der Busbetrieb der Marburger Kreisbahn ging am 1. Januar 1982 auf die Stadtwerke Marburg über.
Im Güterverkehr war zeitweise ein erhebliches Frachtaufkommen durch Baustoff- und Steintransporte zu bewältigen. In Dreihausen arbeiteten seinerzeit fünf Basaltwerke mit Gleisanschlüssen. Ab dem 1. Januar 1968 führte die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft den Betrieb.
Der Güterverkehr wurde am 31. Dezember 1972 zwischen Kilometer 1,4 und Dreihausen eingestellt, nachdem niemand für eine Erneuerung des Oberbaus hatte aufkommen wollen. Zwischen km 0,4 und km 1,4 fuhren noch bis 1998 Güterzüge. Dann wurde auch das letzte Stück der Marburger Kreisbahn stillgelegt.
Der Personenverkehr endete am 30. November 1956[1]
Der Abbau erfolgte von Kilometer 1,4 bis Kilometer 16,7 sowie im Kreisbahnhof Marburg Süd im Jahre 1973, von Kilometer 0,4 bis Kilometer 1,4 im Jahre 2005.
Ehemalige Planungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab Pläne, mit einer neuen Strecke von Wittelsberg nach Schweinsberg die Marburger Kreisbahn mit der Ohmtalbahn zu verbinden. Diese sollte südlich des Bahnhofes Wittelsberg abzweigen und über Rauischholzhausen, Roßdorf und Mardorf bis nach Schweinsberg führen. Schließlich wurden die Planungen aber wieder verworfen. Eine vorgesehene Verlängerung zur Lumdatalbahn von Lollar nach Grünberg kam ebenfalls nicht zustande, wie auch die bereits 1905 diskutierte Planung der Verlängerung nach Mücke an der Vogelsbergbahn[2]. Zu der letztgenannten Planung gab es bereits seitens des Landes Hessen eine Zusage, das Bahngelände bereitzustellen und 1/3 der Baukosten zu übernehmen. Im Staatsarchiv Marburg ist ein Gleisplan des Bahnhofs Mücke aus dem Jahr 1906 erhalten, der die geplanten Erweiterungen für diesen Fall zeigt.[3]
Strecke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke der Marburger Kreisbahn begann am Staatsbahnhof Marburg Süd, zu dem eine Gleisverbindung bestand. Hier befanden sich auch die Verwaltung und die Werkstätte der Bahn. Die Gleise verliefen zunächst in südlicher Richtung parallel zu den Staatsbahngleisen und schwenkten dann nach Südosten zum heutigen Marburger Stadtteil Cappel, wo sich ein Haltepunkt befand. Ab hier verlief die Strecke zwischen der Lahn und dem Fuß der Lahnberge entlang nach Ronhausen (Bahnhof). Anschließend begann in östlicher Richtung die Steigung zur Überquerung der Lahnberge, in deren Verlauf sich der Haltepunkt Bortshausen befand. Jenseits des Scheitelpunktes wurde der Bahnhof Ebsdorf erreicht. Die Strecke verlief, nun wieder ansteigend in nordöstlicher Richtung bis nach Wittelsberg (Bahnhof), wo sie sich nach Südosten wandte und schließlich den Endbahnhof Dreihausen mit seinen Basaltsteinbrüchen erreichte.
Heutige Situation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gleise der Marburger Kreisbahn sind heute vollständig abgebaut. In Ebsdorf, Wittelsberg und Dreihausen erinnern die ehemaligen Bahnhofsgebäude und in Marburg Süd das einstige Verwaltungsgebäude an die Kreisbahn. Die letzte erhaltene Dampflok, die nach der Einstellung zunächst als Denkmal in Dreihausen stand, befindet sich heute bei den Eisenbahnfreunden Wetterau in Bad Nauheim.[4]
Von Cappel bis Ebsdorf wurde ein Radweg auf der Trasse errichtet. Im Bereich der Bahnhöfe Marburg Süd, Ebsdorf und Wittelsberg ist die Trasse anderweitig überbaut.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Egbert Nolte: Die Marburger Kreisbahn. Verlag Kenning, Nordhorn 1999, ISBN 3933613140.
- Gerd Wolff, Andreas Christopher: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 8: Hessen. EK-Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-88255-667-6, S. 273 ff.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Marburger Kreisbahn. Suche in „Historischen Bilddokumenten aus Hessen“. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen – Teil 8: Hessen, S. 274.
- ↑ als Skizze abgedruckt in Erich Preuß, Oliver Strüber (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe. Gera Mond Verlag GmbH, 1996–2020, ISSN 0949-2127, Einzelbeitrag Bahnhof Mücke (Hess), S. 4.
- ↑ Unsere Dampflok. Eisenbahnfreunde Wetterau e. V., abgerufen am 21. Oktober 2016.