Bahnstrecke Paris–Le Havre

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Paris–Rouen–Le Havre
Strecke der Bahnstrecke Paris–Le Havre
Viadukt in Barentin
Streckennummer (SNCF):340 000
Kursbuchstrecke (SNCF):303
Streckenlänge:228 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung:
Zugbeeinflussung:BAL
Zweigleisigkeit:Ja, abschnittsweise auch
drei- und viergleisig.
Kopfbahnhof Streckenanfang
0,0 Paris-Saint-Lazare (Kopfbahnhof) 32 m
Tunnel des Batignolles, bis auf eine Röhre geöffnet
Bahnhof
1,7 Pont-Cardinet (ehem. Batignolles) 36 m
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und von rechts
Petite Ceinture / Ligne d’Auteuil
Kreuzung geradeaus oben
Petite Ceinture und RERC
Bahnhof
3,2 Clichy-Levallois 36,5 m
Brücke über Wasserlauf
4,2 Eisenbahnbrücke Asnières (300 m); Seine
Bahnhof
4,5 Asnières-sur-Seine 37 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Versailles-Rive Droite
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Argenteuil
Abzweig geradeaus und von links
von Les Vallées
Bahnhof
8,1 La Garenne-Colombes
Abzweig geradeaus und nach links
nach Saint-Germain-en-Laye
Abzweig geradeaus und von links
von Universität Paris-Nanterre
Brücke über Wasserlauf
10,9 Seine
Bahnhof
12,8 Houilles-Carrières-sur-Seine 34 m
Abzweig geradeaus und von rechts
Grande Ceinture von Noisy-le-Sec
Bahnhof
15,5 Sartrouville 34 m
Brücke über Wasserlauf
16,0 Seine
Bahnhof
16,8 Maisons-Laffitte 37 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
20,5 Rangierbahnhof Achères
Bahnhof
21,3 Achères-Grand-Cormier 41 m
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
von Pontoise
Abzweig geradeaus und nach links
Grande Ceinture nach Versailles-Chantiers
ehemaliger Bahnhof
24,9 Poissy-Quai-Talbot (Talbot-Werkbhf., um 1960–2004) 27 m
Bahnhof
25,8 Poissy 27 m
Bahnhof
29,7 Villennes-sur-Seine
Bahnhof
34,6 Vernouillet-Verneuil 24 m
Bahnhof
37,0 Clairières de Verneuil 27 m
Bahnhof
40,3 Les Mureaux 28 m
Bahnhof
45,6 Aubergenville-Elisabethville 25 m
Abzweig geradeaus, nach links und von links
Bahnstrecke Plaisir-Grignon–Épône-Mezières v. Plaisir-Grignon
Bahnhof
48,6 Épône-Mézières 22 m
Abzweig geradeaus und von rechts
von Conflans-Sainte-Honorine
Bahnhof
56,1 Mantes-Station 31 m
Bahnhof
57,3 Mantes-la-Jolie 35 m
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Mantes-la-Jolie–Cherbourg n. Caen u. Cherbourg
Bahnhof
62,8 Rosny-sur-Seine
Bahnhof
68,8 Bonnières-sur-Seine 21 m
Bahnhof
79,9 Vernon-Giverny 26 m
Bahnhof
93,2 Gaillon-Aubevoye 16 m
Bahnhof
106,7 Saint-Pierre-du-Vauvray 13 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
107,1 nach Louviers
Bahnhof
111,6 Val-de-Reuil 12 m
Brücke über Wasserlauf
115,7 Seine
Abzweig geradeaus und von rechts
von Gisors
Bahnhof
119,0 Pont-de-l’Arche (ehem. Pont-de-l’Arche-Alizay) 10 m
Abzweig geradeaus und von links
von Serquigny
Brücke über Wasserlauf
125,3 Seine
Bahnhof
125,7 Oissel 13 m
Bahnhof
129,6 Saint-Étienne-du-Rouvray m
Bahnhof
133,6 Sotteville m
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
von Rouen-Saint-Sever
Brücke über Wasserlauf
135,4 Seine
Tunnel
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
(Abzweig Darnétal) von Amiens
Tunnel
Bahnhof
139,5 Rouen-Rive-Droite 26 m
Tunnel
Tunnel
Bahnhof
145,0 Maromme 48 m
Bahnhof
148,9 Malaunay-Le Houlme 58 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Dieppe
Tunnel
Brücke über Wasserlauf
Barentin-Viadukt (476 m); Austreberthe
Bahnhof
156,7 Barentin 76 m
Bahnhof
158,4 Pavilly-Station 85 m
Abzweig geradeaus und von rechts
von Montérolier-Buchy (nur Güterverkehr)
Bahnhof
169,7 Motteville 145 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Saint-Valery-en-Caux (nur Güterverk., tlw. entwidmet)
Bahnhof
177,1 Yvetot 145 m
Bahnhof
188,3 Foucart-Alvimare 141 m
ehemaliger Bahnhof
196,7 Bolbec-Nointot (2019 geschlossen) 129 m
Brücke über Wasserlauf
Viadukt von Mirville (530 m); Ru de Bolbec
Abzweig geradeaus und von links
von Notre-Dame-de-Gravenchon
Abzweig geradeaus und von rechts
von Fécamp
Bahnhof
202,2 Bréauté-Beuzeville 116 m
ehemaliger Bahnhof
207,5 Virville-Manneville (2018 geschlossen) 110 m
Bahnhof
210,6 Étainhus-Saint-Romain 106 m
Bahnhof
217,5 Saint-Laurent-Gainneville
Bahnhof
221,7 Harfleur 17 m
Abzweig geradeaus und nach links
zum Hafen Le Havre (nur Güterverkehr)
Abzweig geradeaus und von rechts
von Rolleville
Bahnhof
225,2 Le Havre-Graville m
Kopfbahnhof Streckenende
227,9 Le Havre (Kopfbahnhof) m

Die Bahnstrecke Paris–Le Havre ist eine 228 Kilometer lange, normalspurige und durchgehend elektrifizierte Eisenbahnstrecke im Nordwesten Frankreichs. Sie verbindet die Landeshauptstadt Paris über Rouen, die Hauptstadt der Normandie, mit Le Havre, dem größten Seehafen Nordfrankreichs. Als eine der ersten französischen Eisenbahnlinien wurde das Streckenteil von Paris nach Rouen am 9. Mai 1843 eröffnet. Der Abschnitt von Rouen nach Le Havre ging am 22. März 1847 in Betrieb.[1]

Die Eisenbahnstrecke Paris–Le Havre verlässt den Pariser Kopfbahnhof Saint-Lazare in Richtung Nordwesten. Sie überquert den Fluss Seine bis nach Rouen insgesamt sechsmal; zunächst in Asnières-sur-Seine, wenig später bei Houilles und dann erneut zwischen Sartrouville und Maisons-Laffitte. Hinter Poissy folgt sie dem linken Ufer der Seine. In Mantes-la-Jolie zweigt die Eisenbahnstrecke nach Caen und Cherbourg ab. Zwischen Rolleboise und Bonnières-sur-Seine sowie kurz darauf zwischen Aubevoye und Venables werden große Flussmäander der Seine seitlich passiert.

Vor Rouen wird die Seine drei weitere Male in Le Manoir, Oissel sowie Sotteville-lès-Rouen überquert. Nach dem Passieren der Innenstadt von Rouen und ihres Hauptbahnhofs (Gare de Rouen-Rive-Droite) steigt sie, weiterhin in nordwestlicher Richtung, hinauf auf bis zu 145 Meter Höhe auf das Kreideplateau Pays de Caux. In Motteville wendet sich ihr Verlauf nach Westen, führt dann durch die Stadt Yvetot und schließlich hinab zum Mündungstrichter der Seine. Nach einer Gesamtlänge von 228 Kilometern erreicht die Strecke in Le Havre ihre Endstation Gare du Havre.

Die Erfolge der ersten Eisenbahnstrecken in Großbritannien ermutigten in Frankreich zur Entwicklung eines Eisenbahnnetzes, auch, um eine Verbindung mit dem Eisenbahnnetz in Großbritannien zu schaffen. Zu diesem Zweck wurde die Paris and Rouen Railway Company gegründet und der bedeutende britische Eisenbahnpionier Joseph Locke zu ihrem Ingenieur ernannt. Da ihm die von den französischen Bauunternehmern eingereichten Angebote zu teuer erschienen, ermunterte er britische Unternehmer zur Abgabe von Angeboten. Die beiden Briten Thomas Brassey und William Mackenzie gewannen 1841 mit einem gemeinsamen Angebot die Ausschreibung.[2] Zwischen 1841 und 1844 gewannen Brassey und Mackenzie Ausschreibungen zum Bau von vier französischen Eisenbahnstrecken, darunter die Strecke nach Orléans und Bordeaux.[3]

Feierliche Eröffnung des Abschnitts Rouen–Le Havre

Im Januar 1846 ereignete sich während des Baus der 93 Kilometer langen Strecke von Rouen nach Le Havre eines der wenigen Konstruktionsdesaster in Brasseys Karriere, der Einsturz des 30 Meter hohen Barentin-Viadukts, das dort das Tal der Austreberthe überquert. Die Ursache für den Einsturz konnte nicht ermittelt werden. Ein möglicher Grund könnte in der Beschaffenheit des Lehms liegen, aus dem die für den Bau des Viadukts verwendeten Mauerziegel gebrannt worden waren. Nach den Regelungen des Bauauftrags mussten die dafür verwendeten Rohstoffe aus der Region stammen, und der Einsturz ereignete sich wenige Tage nach sehr starken Regenfällen. Brassey ließ das Bauwerk ein zweites Mal und nun auf seine eigenen Kosten errichten; dafür behielt er sich die Auswahl des nun verwendeten Lehms vor. Über dieses Viadukt wird bis heute der Schienenverkehr auf dieser Strecke abgewickelt.[4][5][6]

Der Streckenabschnitt Paris–Rouen war bereits einige Jahre zuvor von zwei anderen Unternehmen errichtet worden. Beide Teile wurden vereint und kamen im Jahr 1855 unter das Dach der französischen Eisenbahngesellschaft Chemins de fer de l’Ouest.[7] Ihre ersten acht Kilometer teilt sich der Streckenabschnitt Paris–Rouen mit der bereits 1837 eröffneten Strecke nach dem Paris Vorort Le Pecq, die 1847 bis Saint-Germain-en-Laye verlängert wurde. Der ursprüngliche Endpunkt des älteren Streckenabschnitts war der Bahnhof Rouen Saint-Sever am linken Seineufer. Im Zuge der Verlängerung der Strecke nach Le Havre im Jahre 1847 wurde am rechten Seineufer ein neuer Bahnhof mit dem heutigen Namen Rouen-Rive-Droite (ursprünglich Rouen-Rue Verte) erbaut.[8]

Personenverkehr

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Auf der Bahnstrecke Paris Saint-Lazare–Le Havre verkehren im Schienenpersonenverkehr folgende Zuggattungen:

Rezeption in der Kulturwelt

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Die Eisenbahnstrecke Paris–Le Havre spielt eine zentrale Rolle in dem im Jahr 1890 veröffentlichten Roman Die Bestie im Menschen (La Bête Humaine) von Émile Zola, der im Jahr 1938 von Jean Renoir verfilmt wurde (deutscher Titel: Bestie Mensch, mit Jean Gabin und Simone Simon in den Hauptrollen).

Vom Bau der Bahnstrecke und auch dem Einsturz des Viadukts in Barentin handelt die Kurzgeschichte Junction von Julian Barnes, die in dem 1996 erschienenen Sammelband Cross Channel enthalten ist.

Commons: Bahnstrecke Paris–Le Havre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Direction Générale des Ponts et Chaussées et des Chemins de Fer: Statistique centrale des chemins de fer. Chemins de fer français. Situation au 31 décembre 1869. Ministère des Travaux Publics. Paris, 1869. S. 146–160 (in französischer Sprache).
  2. Charles Walker: Thomas Brassey, Railway Builder, London, Frederick Muller, 1969, S. 38, ISBN 0-584-10305-0
  3. Arthur Helps: The Life and Works of Mr Brassey, Nonsuch, Stroud 2006 (1872), Sn. 44–45, 106–114
  4. Helps, 2006, S. 50–53
  5. Tom Stacey: Thomas Brassey: The Greatest Railway Builder in the World, Stacey International, London 2005. ISBN 1-905299-09-5
  6. Doug Haynes: The Life and Work of Thomas Brassey, in: Cheshire History, 45. Jg. (2006), S. 57–66. ISSN 0141-8696.
  7. Adolphe Joanne: Atlas historique et statistique des chemins de fer français. L. Hachette, Paris, 1859, S. 39.
  8. Direction Générale, 1869, S. 146–160