Bahnstrecke Krauchenwies–Sigmaringen

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Krauchenwies–Sigmaringen
Strecke der Bahnstrecke Krauchenwies–Sigmaringen
Streckennummer (DB):4334
Kursbuchstrecke:304f (1946)
Streckenlänge:9,19 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 12 
Minimaler Radius:250 m
Strecke
von Radolfzell
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
0,00 Krauchenwies
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Mengen
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
1,00 Ablach
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3,85 Josephslust
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
7,40 Donau (120 m)
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
von Ulm
Brücke über Wasserlauf
8,80 Donau
Abzweig geradeaus und von rechts
von Engstingen
Bahnhof
9,19 Sigmaringen
Strecke
nach Tübingen
Brücke über die Donau bei Kilometer 7,4

Die Bahnstrecke Krauchenwies–Sigmaringen verband zwischen 1873 und 1969 die Gemeinde Krauchenwies an der Bahnstrecke Radolfzell–Mengen mit dem Eisenbahnknoten Sigmaringen. Die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen bauten und betrieben die Strecke auf dem Gebiet der seit 1850 zu Preußen gehörenden Hohenzollerischen Lande. Dies war die Bedingung für die Erlaubnis Preußens an Baden, die Strecke Radolfzell–Mengen über hohenzollerisches Gebiet zu bauen. Eröffnet wurde sie am 6. September 1873.

Am 31. Mai 1969 fuhr vom Meßkircher Bahnhof der letzte Personenzug in Richtung Sigmaringen. Zu diesem Ereignis wurde der Triebwagen mit Trauerschmuck behängt und mit Musik und Kreuz symbolhaft „zu Grabe getragen“.[1]

Die Deutsche Bundesbahn stellte am 1. Juni 1969[2] den Gesamtbetrieb auf der Strecke ein, 1971 wurde sie abgebaut. Der Bahndamm sowie einzelne Eisenbahnbrücken sind bis heute erhalten. Die gesamte Strecke verlief im damaligen und heutigen Landkreis Sigmaringen.

In einer im Juni 2023 vorgestellten Machbarkeitsstudie wurde ein Wiederaufbau der Strecke Krauchenwies–Sigmaringen für den vertakteten Personennahverkehr der Relation Radolfzell–Sigmaringen mit dem Neubau eines Haltepunkts in Sigmaringendorf untersucht. Diese Variante erreichte ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von knapp unter 1,0 und wurde deswegen zugunsten einer besser bewerteten Führung der Linie über die bestehende Bahnstrecke Radolfzell–Mengen auf voller Länge nicht zur Weiterverfolgung empfohlen.[3]

  • Wolfgang Wenzel: 150 Jahre Eisenbahnen in Sigmaringen. Ein Geschichts-, Heimat- und Eisenbahnbuch. 1. Auflage. Gmeiner-Verlag GmbH, Meßkirch 2023, ISBN 978-3-8392-0447-4 (320 Seiten).
  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 146–148.

Einzelnachweise

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  1. Sandra Häusler (sah): 1969: Das Aus. In: Südkurier vom 24. April 2009
  2. Laut Die Eisenbahn am Bodensee (EK-Verlag) wurde der Personenverkehr angeblich schon am 23. Mai 1954 eingestellt. Im gleichen Buch gibt es jedoch ein Bild eines abfahrbereiten Verbrennungstriebwagens in Sigmaringen Richtung Radolfzell aus dem Jahr 1958 und einen Buchfahrplan für einen Schienenbus der Baureihe VT 98 mit Laufweg Radolfzell–Sigmaringen, gültig 1966. Der Sommerfahrplan 1963 enthält die Strecke Radolfzell–Sigmaringen komplett, sodass sie nicht 1954, sondern wohl erst 1969 “verkraftet” wurde.
  3. Ergebnisse der Studie und Vorgehen: Die Ablachtalbahn als moderne Nahverkehrs-Linie zwischen Bodensee und Donau. Meßkirch 13. Juni 2023 (Mitschnitt auf YouTube [abgerufen am 15. Juni 2023]; Folien [PDF; 13,1 MB; abgerufen am 16. Juni 2023]).