Shigeru Ban
Shigeru Ban (jap. 坂 茂 Ban Shigeru; * 5. August 1957 in der Präfektur Tokio, Japan) ist ein zeitgenössischer japanischer Architekt.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ban studierte in den 1980er Jahren am Southern California Institute of Architecture in Los Angeles und wechselte an die Cooper Union’s School of Architecture in New York City, wo John Hejduk sein Lehrer war, und schloss das Studium im Jahr 1984 ab.
In seinem Werk verbindet Ban die traditionelle japanische Bauweise mit moderner Architektur. Seit 1986 ist er vor allem bekannt für seine Konstruktionen mit Kartonröhren.[1] Der aus Kartonrollen gefertigte japanische Pavillon der Expo 2000 in Hannover wurde von Ban in Zusammenarbeit mit Frei Otto errichtet und sollte aufzeigen, was mit einer Kartonkonstruktion alles möglich ist.
1995 gründete Ban das Voluntary Architects’ Network, eine Nichtregierungsorganisation mit dem Ziel der Organisation von Katastrophenhilfe auf dem Gebiet der Konstruktion. Aus dieser Initiative resultierten papiergestützte Häuser, Brücken, Schulen, Konzerthallen und Museen.[2]
2010 wird eines seiner bekanntesten Gebäude, das Centre Pompidou in Metz, eröffnet. 2013 gestaltet er in Zürich den Tamedia-Erweitungsbau, 2020 in Tokios Stadtpark öffentliche Toiletten, die durchsichtig sind.[3]
Auszeichnungen und Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Auswahl)
- Im Jahr 2000 erhielt Ban den Förderungspreis Baukunst des Kunstpreises Berlin.
- Seit 2006 ist Shigeru Ban Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Baukunst.[4]
- 2009 erhielt Ban die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität München.[5]
- 2011 erhielt Ban den Auguste-Perret-Preis
- 2014 wurde Ban der Pritzker-Preis zugesprochen. Gewürdigt werden insbesondere Bans kreative Verwendung unkonventioneller Materialien wie etwa Papier, so bei der Entwicklung und dem Bau von Notunterkünften für Krisengebiete.[6]
- Für 2022 wurde ihm ein Prinzessin-von-Asturien-Preis zugesprochen.
- 2024 wurde er mit dem Praemium Imperiale in der Kategorie Architektur ausgezeichnet[7]
Bekanntere Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Möbelhaus (eine Serie von vorgefertigten Häusern), in Japan, China, und den USA
- Das Nackte Haus (2000), Kawagoe, Präfektur Saitama, Japan
- Nomadenmuseum (2005–2010)
- Katholische Kirche Takatori im Nagata-ku, Kōbe, Präfektur Hyōgo, Japan.
- Centre Pompidou-Metz (2010), gemeinsamer Entwurf mit Jean de Gastines
- Neubau Werd, Verlagshaus Tamedia, Zürich (2013)[8]
- Sommerpavillon Museum Rietberg, Zürich (2013)[9]
- Transitional Cathedral, Christchurch, Neuseeland (2013)[10]
- La Seine Musicale, Paris (2017), gemeinsamer Entwurf mit Jean de Gastines
- Neubau des Hauptsitzes der Swatch Group, Biel/Schweiz (2019) auf den Swatch Omega Campus[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Galerie Renate Kammer (Hrsg.): Shigeru Ban, anlässlich der Ausstellung Paper Tube Architecture — 10. Deutsch-Englisch-Edition, Junius Verlag GmbH, Hamburg 2000, ISBN 3-88506-299-2
- a+u 2021:06 Feature: Shigeru Ban
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Shigeru Ban im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Shigeru Ban. In: archINFORM.
- shigerubanarchitects.com
- Film: Bau des Pavillons Shigeru Ban, Museum Rietberg Zürich (Webarchiv)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Shigeru Ban | wb form. Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Shigeru Ban: Voluntary Architects Network. In: Buchbeschreibung. Idea Books, abgerufen am 12. Februar 2011 (englisch).
- ↑ Theresa Hein: Durchsichtige Toiletten in Tokio: Ist da wer? Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Shigeru Ban im Mitgliederverzeichnis der Akademie der Künste (Berlin)
- ↑ Dr.-Ing. E.h. Shigeru Ban. Fakultät für Architektur der Technischen Universität München, archiviert vom am 18. Juli 2012; abgerufen am 6. Januar 2016. ; Auszeichnung für japanischen Baumeister. Stararchitekt Shigeru Ban ist TUM-Ehrendoktor. Presseseiten der Technischen Universität München, abgerufen am 6. Januar 2016.
- ↑ Shigeru Ban | The Pritzker Architecture Prize. Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Ulf Meyer: Architekt Shigeru Ban gewinnt Nobelpreis der Kultur. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine, 11. September 2024, abgerufen am 11. September 2024.
- ↑ Tamedia-Website ( vom 14. Oktober 2014 im Internet Archive)
- ↑ Museum Rietberg ( vom 12. April 2014 im Internet Archive)
- ↑ Christchurch Cathedral : New Zealand. Abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Swatch weiht neuen Hauptsitz in Biel ein. In: Swatch Group. 3. Oktober 2019, abgerufen am 4. Oktober 2019.
Personendaten | |
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NAME | Ban, Shigeru |
ALTERNATIVNAMEN | Shigeru, Ban (vollständiger Name); 坂 茂 (japanisch, Hani) |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 5. August 1957 |
GEBURTSORT | Präfektur Tokio, Japan |