Benutzer:Alexander Leischner/Moorfundülatz von Unterlübbe
Der Moorfundplatz bei Unterlübbe ist ein archäologischer Fundort der Römische Kaiserzeit beim Großen Torfmoor, Hille-Unterlübbe im Kreis Minden-Lübbecke. Die Stelle wird als germanischer Opferplatz gedeutet.
Der Fundort liegt naturräumlich nördlich des östlichen Strang des Wiehengebirges in der Bastauniederung des Lübbecker Lößlands westlich von Minden und der Porta Westfalica und östlich von Lübbecke. Das „Hiller Moor“ in seiner Gesamtheit wird heute nur noch in seinem westlichsten Teil als „Großes Torfmoor“ bezeichnet und zeigt bedingt durch die Schutzmaßnahmen den Charakter eines Hochmoors. Zusammen mit den Bastauwiesen hatte das Moor bis zum 20.jahrhundert eine Länge von 17 Km und eine durchschnittliche eine Breite von 2 Km. Begrenzt wurde das Moor vor dem Bau des Mittellandkanals im Norden unscharf durch den Verlauf der Flöthe und im Süden durch die Bastau, wo der Übergang vom Lößboden zum Moor scharf ausfällt. Der östliche Teil ist landschaftlich stark durch die Abtorfung geprägt und den Flurbereinigungen und Kultivierungen des 20. Jahrhundertst („Mindener Wiesen“). Der Bereich des Fundorts ist neben den landwirtschaftlich genutzten Flächen eine Verheidung und zum Westen hin stärkernen Birkenbewuchs geprägt.[1]
Arch. Umfeld:
- Hartumer Moorfund Fellboot mittl. Neolitikum Opfererung 2 Ind. mit zerschlgenen Häuptern
- zahlreiche neolithische einzelfunde mutmasslicher ablagen silex äxte
- menschliche Übereste Knochenfunde, Keramik
- anlagen von Knüppelwegen unterschiedlicher Epochen bis ins frühe MA
- im Bereich der Börde Siedelspuren rezent 2019 germ. Gehöft bei Gehlenbeck augusteische Zeit
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jan Bemmann, Güde Hahne: Ältereisenzeitliche Heiligtümer im nördlichen Europa nach den archäologischen Quellen. In: Heinrich Beck, Detlef Elmers, Kurt Schier (Hrsg.): Germanische Religionsgeschichte. Quellen und Quellenprobleme. (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 5). Walter de Gruyter, Berlin/New York 1992, ISBN 978-3-11-012872-7, S. 29–69.
- Werner Best: Der Moorfundplatz bei Hille-Unterlübbe. Vorbericht über die Ausgrabungen der Jahre 1985 und 1986. In: Mitteilungen des Mindener Beschichtsvereins, 60 (1988), S. 51–64.
- Beate Herring, Birte Ahrens, Thomas Becker: Das Projekt »Römer und Germanen in Ostwestfalen-Lippe«: der Fundplatz Unterlübbe. In: Archäologie in Westfalen-Lippe. 2009 (2010), S. 182–185.
- Beate Herring, Elke Treude, Michael Zelle (Hrsg.): Römer und Germanen in Ostwestfalen-Lippe: Untersuchungen zu kulturhistorischen Entwicklungen von der Mittellatènezeit bis zur jüngeren römischen Kaiserzeit. (= Schriften des Lippischen Landesmuseums, Bd. 9). Isensee Verlag, Oldenburg 2013, ISBN 9783899959970. Darin:
- Birte Ahrens: Der eisenzeitliche Moorfundplatz Unterlübbe, Westfalen. S. 8–111.
- Thomas Becker: Zu den Tierknochenfunden von Unterlübbe, S. 112–151.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurzer Überblick der Grabungsgeschichte (mit Fotos der ersten Grabungskampange 1938) durch den Heimatverein Oberlübbe/Unterlübbe
- Plan der Grabungen 1938
- Plan der Grabungen 1985/86
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rolf Wiermann, Dorothee Schulze: Pollenanalytische Untersuchungen im Großen Torfmoor bei N ettelstedt (Kreis Minden-Lübbecke) Ein Beitrag zur Vegetations- und Siedlungsgeschichte. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Museums für Naturkunde, Münster 48, 2/3 (1986), S. 481–495.