Benutzer:Apfelsatz159/Männerquote
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Männerquote (und allgemein Geschlechterquote oder Genderquote) bezeichnet eine geschlechterbezogene Quotenregelung bei der Besetzung von Gremien oder Stellen.
Es ist umstritten, ob eine Männerquote nötig ist, da Männer keine strukturelle Diskriminierung erleben, wie es bei Frauen häufig der Fall ist.[1] Somit ist eine Männerquote eine Reaktion auf eine Frauenquote und nicht eine Reaktion auf Diskriminierung.
Arten von Männerquoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Absolute Quotenregelung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei einer absoluten Quotenregelung wird eine bestimmte Gruppe so lange bevorzugt behandelt, bis die angestrebte Quote von x % im entsprechenden Gremium erreicht ist.
Relative Quotenregelung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Quotenregelung ist meist so formuliert, dass bei gleicher Qualifikation ein Bewerber einer Bewerberin vorgezogen werden soll, bis ein Anteil von x % im entsprechenden Gremium erreicht ist.
Implizite Männerquote
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hier ist gemeint, dass bereits eine Männerquote besteht, die jedoch nicht ausdrücklich benannt ist.
Umsetzung von Männerquoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Männerquoten kommen aktuell zustande durch den Ausschluss von Frauen. Gesellschaftlich wird punktuell eine Männerquote diskutiert.
Beispielsweise ist es in Afghanistan gesetzlich verboten Frauen einzustellen.[2] Dies führt zu einer 100%igen Männerquote in allen Berufen.
Europäische Union
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2024 gab Ursula von der Leyen bekannt, dass sie die europäische Kommission mit 50% Männern besetzen möchte, um die Geschlechtervertilung der EU-Bevölkerung auch in der Kommission darzustellen.[3]
Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im deutschen Bundestag liegt der Männeranteil bei 69% (Stand: Januar 2021)[4]
Gesundheitswesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für das Medizinstudium wird vermehrt eine Männerquote gefordert, da der Männeranteil auf bis zu 30% gesunken ist. [5] Der Anteil von Männern in Chefarztpositionen liegt weiterhin bei ca. 90%[6] Somit gilt eine implizite Männerquote für Chefarztpositionen. Die Bundesvertretung der Medizienstudierenden hat gegen eine Männerquote im Medizinstudium gestimmt.[7]
Bildung und Erziehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Anteil von männlichen Fachkräften in Kitas liegt deutschlandweit bei 7,9%[8] (Stand: August 2022)
Träger von Einrichtungen zur frühkindlichen Erziehung sprechen sich für eine Männerquote aus, da "die Jungen männliche Erzieher als Vorbilder benötigen" Dieser Argumentation folgen ca. 33% der Eltern. Laut einem Bericht des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend befürchten Männer als potenzieller Täter von Missbrauch gesehen zu werden. Dies erschwert manchen Männern die Entscheidung für den Erzieherberuf. In der Realität führt diese Thematik jedoch dazu, dass Eltern "eine reflektierte Haltung gegenüber männlichen Erziehern ein[nehmen]. Trägerverantwortliche, Kitaleitungen und Eltern äußern nur eine geringe Skepsis." [9]
Italien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bildung und Erziehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2023 wurde eine relative Männerquote für Leitungsposten eingeführt.[10]
USA
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gesundheitswesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1993 lag die Männerquote für Medikamententests bei 100%, da Frauen von der FDA als Probanden nicht zugelassen waren.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Maria Wersig: Die Mär von den Männerquoten. In: Verfassungsblog. 5. Juli 2018, ISSN 2366-7044, doi:10.17176/20180705-133024-0 (verfassungsblog.de [abgerufen am 14. November 2024]).
- ↑ Verheerende Wirkung des Frauenarbeitsverbots – DW – 25.01.2023. Abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ EU states dash von der Leyen's gender-equal top team dream – DW – 09/02/2024. Abgerufen am 31. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Deutscher Bundestag - Frauen und Männer. Abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Ärztinnenbund warnt vor Diskussionen um Männerquote im Medizinstudium. 8. März 2017, abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Ärztinnenbund warnt vor Diskussionen um Männerquote im Medizinstudium. 8. März 2017, abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Männerquote. 29. März 2017, abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Statistisches Bundesamt: Anteil der Männer am pädagogischen Kita-Personal von 4,1 % im Jahr 2012 auf 7,9 % im Jahr 2022 gestiegen. 2022, abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Katholische Hochschule für Sozialwesen: Michael Cremers/Jens Krabel, Sinus Sociovision GmbH: Dr. Marc Calmbach: Männliche Fachkräfte in Kindertagesstätten. (PDF) Eine Studie zur Situation von Männern in Kindertagesstätten und in der Ausbildung zum Erzieher. Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, August 2015, S. 62, abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Für mehr Rektoren: Italien führt Männerquote an Schulen ein. Abgerufen am 31. Oktober 2024.