Benutzer:Artikelstube/Liste von Bauteilen im Bauwesen
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[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauteil | Bild | Beschreibung | Ursprung |
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Altarauszug | Der Altarauszug ist der obere Teil eines Altares. | ||
Altarbild | Als Altarretabel (das Retabel, von lat. retabulum, sinngemäß „rückwärtige Tafel“, auch Pala) bezeichnet man jeden Altaraufsatz – im deutschen Sprachgebrauch oft einfach mit Altargleichgesetzt –, also eine Schauwand, die entweder direkt auf die Mensa eines Altars mit oder ohne Predella aufgesetzt ist, auf einem separaten Unterbau hinter dem Altartisch aufgestellt oder an der Wand hinter dem Altar befestigt ist. Es gibt auch an die Chorwand gemalte Altarretabel, siehe unten. | ||
Altarkreuz | Als Altarkreuz bezeichnet man das Kreuz oder Kruzifix, das sich in Kirchgebäuden auf dem Altar oder in seiner Nähe befindet. | ||
Altarretabel | Als Altarretabel (das Retabel, von lat. retabulum, sinngemäß „rückwärtige Tafel“, auch Pala) bezeichnet man jeden Altaraufsatz – im deutschen Sprachgebrauch oft einfach mit Altargleichgesetzt –, also eine Schauwand, die entweder direkt auf die Mensa eines Altars mit oder ohne Predella aufgesetzt ist, auf einem separaten Unterbau hinter dem Altartisch aufgestellt oder an der Wand hinter dem Altar befestigt ist. | ||
Altartuch | Ein Altartuch dient im Christentum dazu, in der Liturgie den Altar zu bedecken. Das Altartuch ist dabei sowohl ein Zeichen der Ehrfurcht als auch Schmuck und Schutz des Altars und der liturgischen Gefäße. In den orthodoxen Kirchenliegt auf dem Altar das Antimension, in dem auch die Reliquien von Heiligen enthalten sind. | ||
Antependium | Das Antependium (von lat. ante „vor“ und pendere„hängen“) ist ursprünglich ein reich verzierter und bestickter Vorhang aus Stoff an der Vorderseite oder den Seiten des Stipes, des Unterbaus des Altares. | Gebräuchlich als Altarbehang sind diese Vorhänge seit dem 4. Jahrhundert. | |
Conopeum | Conopeum (Connopeum, Konopäum) bezeichnet ursprünglich ein zeltförmiges Mückennetz. Seine heutige Bedeutung leitet sich jedoch aus dem kirchlichen Sprachgebrauch ab, der das Conopeum als Ehrenzelt bezeichnet. | ||
Flügelaltar | Der Flügelaltar (auch Klappaltar) ist eine in Mitteleuropa verbreitete Sonderform des Altaraufsatzes (Retabel), bei der der feststehende Schrein durch zwei (Triptychon), vier (Pentaptychon) oder mehrere (Polyptychon) bewegliche Flügel geschlossen werden kann. | ||
Gesprenge | Als Gesprenge bezeichnet man den geschnitzten Zieraufsatz oberhalb gotischer Flügelaltäre. | ||
Mensa (Altar) | Der Begriff Mensa (lat. Tisch) bezeichnet in der christlichen Tradition entweder den vollständigen Altar (mensa Domini, dt. Tisch des Herrn) oder nur die Tischplatte eines Altares, die durch Stipes (Tischbeine) getragen wird. | Bereits in der klassischen Antike gehörten Tische neben Altären zur Kultausstattung.Diese Tempeltische dienten zur Deponierung oder Bereitstellung von Opfergaben oder zeremoniellen Geräten. Die christliche Mensa ist vom Tisch der Eucharistiefeier abgeleitet und hat keinen rituellen Bezug zum griechisch-römischen Tempeltisch. | |
Opfergangsportal | Als Opfergangsaltar wird eine besondere Form des Altars in katholischen Kirchengebäuden bezeichnet, die einen Opfergang um den Altar ermöglicht. | ||
Predella | Eine Predella ist ein meist hölzerner flacher Sockel, der auf dem Altartisch, der Mensa, in christlichen Kirchen steht und den eigentlichen Altaraufsatz, das Retabel, trägt. Manchmal hatte die kastenartig gebaute Predella zusätzlich die Funktion eines Reliquienschreins. | ||
Schriftaltar | Ein Schriftaltar ist ein Altarretabel, das statt Bildern künstlerisch gestaltete biblische und liturgische Texte aufweist. | Schriftaltäre kamen um 1550 in den von der calvinischen Reformation geprägten Gebieten Nordwestdeutschlands auf, zunächst durch Umwandlung vorreformatorischer Bildaltäre, später auch als Neuanfertigungen. Bis 1709 entstanden gut 30 solcher Werke, von denen die meisten erhalten sind. | |
Stipes | Der Stipes (lat. dicker Pfahl, Holzblock) ist der Unterbau eines christlichen Altars, auf dem die Altarplatte (Mensa) aufliegt. Er kann aus einem massiven Block oder einzelnen Beinen wie bei einem Tisch bestehen (Tischaltar), die manchmal als Säulen oder figürlich als religiöse Karyatiden gestaltet sind. Der Stipes kann mit einem Antependium aus Marmor, Metall oder besticktem Stoff verkleidet sein. | ||
Triptychon | Als Triptychon (Plural: Triptychen, Triptycha; von altgriechisch τρίπτυχος tríptychos, deutsch ‚dreifach gefaltet, aus drei Lagen bestehend‘)[1] werden dreigeteilte Gemälde oder dreiteilige Relieftafeln bezeichnet, die oft mit Scharnieren zum Aufklappen verbunden sind und sich insbesondere als Andachts- oder Altarbild finden. Triptychen bestehen aus einer Mitteltafel und zwei meist schmaleren Flügeln, manchmal ergänzt durch einen Sockel (Predella) unter dem Mittelteil. Ein Triptychon mit christlichen Motiven und mit beweglichen Seitenteilen zum Verschließen des Mittelteils ist eine mögliche Form eines Flügelaltars. |
Tragwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauteil | Bild | Beschreibung | Ursprung |
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Abhängling | Der Begriff Abhängling oder Hängezapfen stammt aus der Sprache der Architektur und steht im Gewölbebau für einen herabhängenden Schlussstein. Dieser ist oft in Form eines Zapfens oder eines Knaufes ausgebildet. Beim Zweischichtengewölbe gibt es auch Abhänglinge in Form eines mittels Eisenanker tief herabhängenden Schlusssteins, auf welchem in filigraner Form Gewölberippen ihr Auflager haben. | ||
Anfallsparren | Der Anfallspunkt ist ein Punkt der Firstlinie, an dem drei oder mehr Dachflächenzusammenstoßen. | ||
Balken | Ein Balken ist ein tragendes Element in der Baukonstruktion. Durch seine Form und die Materialbeschaffenheit ist der Balken für viele Funktionen geeignet. Die Bezeichnung nach der Funktion des Balkens, des Einbauortes oder nach dem Material ist üblich. | ||
Biegesteife Ecke | Als biegesteife Ecke (auch biegesteifes Eck, biegesteife Eckverbindung, biegesteife Eckausführung) wird in der Baustatik die eine Ecke bildende Verbindung zweier Stäbe (oder Platten), die keinen Relativdrehwinkel zueinander zulassen, bezeichnet. Diese Verbindung ist steif und kann ein Drehmoment(Biegemoment) übertragen. | ||
Binder (Tragwerk) | Ein Binder ist ein horizontales Konstruktionselement (Träger) und kann, je nach Verwendungszweck, aus verschiedenen Baustoffen wie z. B. Beton, Holz, Stahl hergestellt sein. | ||
Birnstab | Als Birnstab wird in der Architektur ein stabförmiges Bauelement mit birnenähnlichem Querschnitt bezeichnet. Diese Form hatte sich aus den rund gegliederten Profilen der Frühgotik in der Stilepoche der Hochgotik als scharfkantiges, mit Hohlkehlen versehenes Schmuckprofil entwickelt. In der Spätgotik bildeten sich dann vielfältig gegratete Profile, aber auch wieder betont einfache Formen heraus. Birnstabelemente wurden für Gewölberippen, Bögen, Dienste an Pfeilern, Laibungen von Fenstern, Portalgewänden und Archivolten verwendet. | ||
Blechträger | Als Blechträger werden im Stahlbau zusammengesetzte Vollwand- oder Hohlkastenträger aus Stahl (meist geschweißt, seltener geschraubt, früher oft auch genietet) bezeichnet. Im Gegensatz zu Walzträgern (Stahlträger aus Profilstahl), die aus einem Stück Stahl hergestellt werden, können die Abmessungen von Blechträgern (Blechstärken, Höhe der Blechwand, Breite der Gurtbleche) freier gewählt werden. | ||
Blendbogen | Ein Blendbogen (selten auch Blindbogen) ist ein Bogen an einer Wand, durch den man nicht hindurchgehen kann. Er ist ein typisches Architekturmerkmal der Romanik. Er hat weniger statische Bedeutung, sondern dient vor allem der ästhetischen Gliederung von Fassaden. | ||
Blindstock | Als Blindstock wird ein Rahmen bezeichnet, der als Lehrgerüst für Tür- und Fenster-Öffnungen in den Rohbau eingefügt wird. | ||
Bohlenbinder | Bohlenbinder, auch Bohlenbogen, ist die Bezeichnung für einen aus kurzen senkrecht nebeneinander gestellten oder waagerecht aufeinander im Längsversatz gelegten verdübelten, vernagelten oder verschraubten Bohlenlagen bestehenden Träger; dem Prinzip nach vergleichbar einem Mauerwerksverband. Im Ansatz, kleinere Holzbauteile zu einem größeren Tragelement zusammenzufügen, kann der Bohlenbinder als Vorläufer der heute gebräuchlichen Träger aus Brettschichtholz angesehen werden. | Im 18. und 19. Jahrhundert waren Bohlenbinder wesentliche, weil kostengünstige Bauelemente für Dachwerkskonstruktionen, insbesondere für Bogendächer, Kuppelnund Gewölbe. Die Verwendung der Bohlenbinder wurde besonders durch David GillysHandbuch der Landbaukunst von 1798 propagiert und verbreitet. Maßgeblich dabei war auch, dass man sich von ihrer Anwendung die Einsparung von Bauholz und durch die bogenförmige Dachform eine günstige Raumausnutzung erhoffte. | |
Breitflanschträger | Breitflanschträger, auch Peiner Träger genannt, sind Stahlträger, die im Stahlbau, z. B. Hallenbau, Brückenbau, Industrie- und Gewerbebau, eingesetzt werden. HEA (alt: IPBl), HEB (alt: IPB), und HEM (alt: IPBv) sind die handelstypischen Bezeichnungen für Breitflanschträger mit DIN-Profilen. | ||
Buckelplatte | Buckelplatten waren von dem irischen, damals in London tätigen Ingenieur Robert Mallet in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte Eisenplatten zur Verwendung in den Tragwerken verschiedener Eisenkonstruktionen, insbesondere zur Herstellung der Fahrbahntafeln von Eisenbahn- und Straßenbrücken. | ||
Bündelpfeiler | Ein Bündelpfeiler (engl. compound pier, bundle pier, franz. pilier en faisceau) ist in der spätromanischen und gotischen Architektur eine kapitelllose Form der Stütze, bei der diese scheinbar aus mehreren Rundstäbenzusammengesetzt ist. | ||
Dachbinder | Ein Dachbinder ist ein vertikales großflächiges tragendes und aussteifendes Bauteil eines Dachstuhles. Dachbinder mit parallelen oder annähernd parallelen Ober- und Untergurten werden oft auch als Träger bzw. Fachwerkträgerbezeichnet. | ||
Dachlatte | Dachlatten sind Holzlatten, welche die Dachdeckung tragen und quer auf der Konterlattung oder direkt auf den Sparren vernagelt sind.
Dachlatten werden im Gegensatz zu Sparren nicht hochkant, sondern flach befestigt. Der Abstand der Dachlatten hängt von der verwendeten Dachdeckung ab. Die unterste und an der Traufeabschließende Latte kann aus zwei übereinander vernagelten Latten oder der Traufbohle bestehen. Dachlatten werden häufig auch zur Aussteifung des Daches als Windrispe angeordnet. |
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Doppel-Flachstahlpfosten | Der Doppel-Flachstahlpfosten ist ein Geländerpfosten und bildet das statisch tragende Element eines Geländers für die Überleitung der (Holm-)Last vom Geländer-Handlauf zur Befestigung am tragenden Element (Deckenrand, Treppe, Balkon etc.). | ||
Doppelstegträger | Ein Doppelstegträger ist ein aus Holzwerkstoffen gefertigtes Konstruktionselement. Ein Doppelstegträger ist ähnlich wie ein Doppel-T-Träger aufgebaut. Zwei Gurte aus verleimtem Schichtholz (Furniersperrholz) werden durch einen Steg aus OSB (Grobspanplatte) über spezielle Verleimung verbunden und bilden so einen biegesteifen Träger. Dieser Träger ist sehr leicht bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit. | ||
Dreiecksverband | Als Freigespärre bezeichnet man ein giebelseitig frei vor die Giebelwand gesetztes Sparrenpaar. Das Freigespärre wird häufig am Fuß durch einen auf dem vorkragenden Rähm liegenden, in sich unverrückbaren Dreiecksverband gehalten und ruht im oberen Bereich auf vorkragenden Konstruktionshölzern. Im Rheinlandspricht man auch von Schwebegiebel und in der Schweizvon Flugsparren. | ||
Durchlaufträger | Als Durchlaufträger wird in der Baustatik ein Mehrfeld-Trägerüber mehr als zwei Abstützungen als Element eines Balkentragwerks bezeichnet. Er ist das Modell eines Bauteils, das in der Realität z. B. eine Brücke, eine Gebäudedecke, eine Kranbahn oder Ähnliches sein kann. | ||
Einfeldträger | Der Einfeldträger oder auch Träger auf zwei Stützen ist das einfachste statischeElement. Er ist das Grundelement vieler Brücken und Gebäude und wird in der Technischen Mechanik häufig als Übungsbeispiel verwendet. | ||
Einhängeträger | Ein Einhängeträger (früher auch Schwebeträger) ist im Brückenbau der Teil einer Auslegerbrücke, der gelenkig zwischen zwei andere Brückenträger, die an einem ihrer Enden über den Brücken-Pfeiler hinausragen, eingehängt ist. Die beiden die Last des Einhängeträgers aufnehmenden Träger sind um einen Ausleger bzw. um einen auskragenden Balken – einem Kragträger – verlängert. Es kommt auch vor, dass der Einhängeträger nur auf einem Kragträger und am anderen Ende auf einem Pfeiler oder auf einem Widerlagergelenkig aufliegt. | ||
Firstsäule | Eine Firstsäule auch Hochsäule, in der Schweiz und alemannisch Stud, Hochstud oder Firststud; ist ein massiver, senkrecht stehender Balken in einem Firstsäulenhaus, der das Dach mit dem Firstbalken, auch Firstbaum genannt, trägt. Die Firstsäule ist typisch für das frühe Schwarzwaldhaus und wurde zumeist aus einer mächtigen Weißtanne gefertigt. | ||
Fischbauchträger | Der Fischbauchträger oder Linsenträger ist ein Träger für Baukonstruktionen und stellt eine besondere, heute kaum noch verwendete Form des Brückenbaus dar. Der Name kommt von dem besonderen Aussehen des Trägers, der im Gegensatz zu einer "normalen" Bogenbrücke in der Seitenansicht eine elliptische Form hat. In der ursprünglichen Variante hat der Träger dabei die Form einer vollständigen Ellipse (oder Linse) mit gebogenen Ober- und Untergurten, in der späteren Entwicklung besteht er nur aus einer unter der Fahrbahn liegenden Hälfte einer Ellipse und erinnert daher an den Bauch eines Fisches. Die Namen werden jedoch auch in der Fachliteratur bisweilen unterschiedslos für beide Formen verwendet. | ||
Flugsparrendreieck | Das Flugsparrendreieck, Sparrendreieck oder umgangssprachlich auch Züri-Vieri ist eine Stützkonstruktion für Vordächer, die ihren historischen Ursprung in der Region Zürich hat. Flusparrendreiecke verhindern das Abrutschen der Flugsparren von steilen Sparrendächern. Sie sind bei Wand- und Zwischenpfetten oder nur bei Wandpfetten angeordnet.
Die Holzkonstruktion wurde ab dem 17. Jahrhundert und wird auch heute nochmit Erfolg angewandt. |
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Freigespärre | Als Freigespärre bezeichnet man ein giebelseitig frei vor die Giebelwand gesetztes Sparrenpaar. Das Freigespärre wird häufig am Fuß durch einen auf dem vorkragenden Rähm liegenden, in sich unverrückbaren Dreiecksverband gehalten und ruht im oberen Bereich auf vorkragenden Konstruktionshölzern. Im Rheinlandspricht man auch von Schwebegiebel und in der Schweizvon Flugsparren. | ||
Fußpfette | Die Fußpfette oder Wandpfette liegt in der Regel im Traufbereich einer Dachfläche auf einer Geschossdecke oder einem Drempel. Wenn sie vollflächig auf der Außenwand aufliegt, wird sie auch als Mauerlatte bezeichnet und kann schwächer dimensioniert werden als die anderen Pfetten. | ||
Gerberträger | Gerberträger oder Gelenkträger sind in der Baustatik Träger über mehrere Auflager, die so mit Gelenken unterteilt sind, dass ihre Lagerungstatisch bestimmt ist. Ihr Erfinder war der Bauingenieur Heinrich Gerber, der einen solchen mit zwei Gelenken in drei Teile unterteilten Träger erstmals bei Brückenanwendete. Solche in der Folge Gerberträger-Brücken genannten Bauwerke werden im Englischen als Cantilever Bridges bezeichnet. | Gerber ließ das in seinen späteren Brücken angewendete Prinzip 1866 patentieren.1867 baute er über die Regnitz bei Bamberg die erste Brücke nach diesem Prinzip und danach eine Main-Brücke in Haßfurt. | |
Gewölbeanfänger | Als Gewölbeanfänger wird in der Architektur jener Bereich bezeichnet, der bei einem Rippengewölbe den Übergang zwischen der Wand und der frei den Raum überspannenden Gewölbekonstruktion bildet. | ||
Gewölberippe | Unter einer Gewölberippe, auch kurz Rippe genannt, (englisch rib; italienisch nervatura; französisch nervure) wird in der Kunstgeschichte ein bogenförmiges Bauteil eines Gewölbes aus Naturstein verstanden, das eine tragende Funktion einnimmt. Rippen sind nicht immer sichtbar, sondern können innerhalb oder über der Gewölbeschale liegen. Lediglich der bearbeitete profilierte Teil der Rippe ist sichtbar. | ||
Gitterträger | Ein Gitterträger ist ein Träger, der aus einer Vielzahl von Stäbenbesteht, die diagonal übereinander gelegt und an den Kreuzungspunkten miteinander zu einem Gitter verbunden werden. Die Ober- und Unterkanten werden mit leichten Stäben fixiert. Diese Konstruktionsweise ist eng verwandt mit dem Fachwerkträger. Umgangssprachlich werden heute auch Stahl-Fachwerkträger fälschlicherweise als Gitterträger bezeichnet.
Diese Gitterträger dürfen auch nicht mit den speziell für diese Bauweise hergestellten und bauaufsichtlich zugelassenenGitterträgern von Gitterträgerdecken oder -wänden verwechselt werden. |
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Gratsparren | Ein Gratsparren ist ein besonderer Dachsparren an zwei sich schneidenden Dachflächen, wenn sie einen Dachgrat bilden. Der Gratsparren ist das Pendant zum Kehlsparren an einer Dachkehle. Ein Gratsparren besteht in der Regel aus Bauholz, bei höherer Beanspruchung und/oder Stützweite wird er aber auch aus Profilstahl hergestellt. Der Zimmerer fertigt einen Gratsparren als Anschlusspunkt für die Schifter im Dachtragwerk, zum Beispiel eines Walmdaches. | ||
Gurtbogen | Der Gurtbogen ist ein – meist aus größeren Steinen und Keilsteinen – gemauerter Bogen eines Gewölbes, der das Gewölbe quer unterteilt oder auch abschließt. Er ruht oft auf Wandvorlagen wie Wandpfeilern, Halbsäulen und anderen. Er dient anfangs zur Stützung und Gliederung des Tonnengewölbes. Ab dem 10. Jahrhundert waren die ersten Versuche unternommen worden, Kirchen in dieser Weise einzuwölben. In späterer Zeit überwog die Funktion der Gurtbögen als optisches Gliederungselement. Durch sie werden die Gewölbe in einzelne Joche unterteilt. | ||
Hahnenbalken | Der Hahnenbalken (auch Hahnebalken) ist ein im Dachbau verwendetes hölzernes Bauelement.
Er wird oberhalb und parallel zum Kehlbalken eingebaut. Notwendig wird er bei sehr hohen und breiten Spitzdächern und versteift die gegenüberliegenden Sparren. Das trifft besonders beim Kehlbalkendach ohne Kniestock zu. |
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Halbparabelträger | Ein Halbparabelträger ist ein Fachwerkträgermit einem geradlinigen, horizontalen Gurt für die Fahrbahn und einem gemäß einer Parabelgebogenen Gurt, deren Enden sich jedoch nicht berühren, sondern mit den beiden Enden eines vertikalen Pfostens verbunden sind. Die Träger bieten in der Seitenansicht die Form eines an beiden Enden abgeschnittenen Bogensegments. | ||
Hohlkastenträger | Als Hohlkasten oder Hohlkastenträger wird im Bauwesen ein Träger bezeichnet, dessen Querschnittsform im Gegensatz zu einem Vollwandträger einen Hohlraum umschließt. Die Querschnittsform verleiht dem Träger eine große Stabilität, ähnlich einem Rohr. Hohlkastenträger werden für den Überbau von Balkenbrücken wie auch für den Bogen von Bogenbrückenverwendet und können für andere Tragwerke genutzt werden. Senkrechte Bauteile mit einem hohlen Kern wie große Brückenpfeiler werden nicht als Hohlkasten bezeichnet, sondern als „Bauteile mit Hohlquerschnitt“. | ||
Hängesäule | Im Holzbau ist die Hängesäule, genannt auch Hängepfosten, Bestandteil des Hängewerkes im Dachwerk. Im Treppenhausfinden Hängepfosten sich insbesondere bei Wangentreppen (Fig. 13). Die im Zentrum eines mehreckigen oder runden Dachwerkes befindliche Hängesäule ist durch Balken mit dem sonstigen äußeren Dachstuhl verbunden. Ebenso verbindet im Treppenhaus die Hängesäule die Treppengeländer über die Balken des Treppenhauses mit den Wänden. Das untere Ende der von der Hängesäule getragenen Balken schließt oft ein Abhängling ab. | ||
Kantonierter Pfeiler | Ein Kantonierter Pfeiler ist ein Pfeiler, dessen runder, polygonaler oder rechteckiger Kern mit (runden oder eckigen) Vorlagen, meist Halb- oder Dreiviertelsäulen, besetzt ist. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff einen Pfeiler mit rundem oder polygonalem Kern und vier Vorlagen. Der Begriff ist abzuleiten aus der französischen Wappenkunde, in der als "cantonné" eine Figur bezeichnet wird, die von vier Nebenfiguren in den Vierteln des Wappenschilds umgeben ist. | ||
Kehlbalken | Das Sparrendach ist eine der traditionellen Dachkonstruktionen zur Herstellung eines geneigten Daches. Das hölzerne Sparrendach wurde und wird insbesondere bei kleinen Gebäudetiefen von 7 bis 8 Metern und einer Dachneigungvon ≥ 30° gebaut. Durch den Einbau eines Kehlbalkensentsteht ein Kehlbalkendach, eine Sonderform des Sparrendaches. Mit dem Kehlbalkendach lassen sich auch größere Spannweiten beziehungsweise Gebäudetiefen realisieren.
Ein anderes Konstruktionsprinzip für Dächer ist das Pfettendach. |
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Kehlsparren | Ein Kehlsparren wird in eine hölzerne Dachkonstruktion eingebaut, wenn zwei Dachflächen in einer Kehle aufeinandertreffen. Der Kehlsparren hat ähnliche Eigenschaften wie der Gratsparren, nur die Abgratung und die Klauen (Kerve) unterscheiden sich im Aussehen. Die Abgratung heißt hier Kehlung und verlängert die Dachflächen bis zur Mitte des Kehlsparrens (Kehllinie). | ||
Konterlattung | Die Konterlattung sind senkrecht zu den eigentlichen Lagerhölzern verlegte Latten, um bei Dächern einen bestimmten Abstand zwischen Dachpappe oder Unterspannbahn und Dachdeckung zu erreichen. Auch im Trockenbau spricht man bei der Unterkonstruktion von abgehängten Decken und Wandverkleidungen von Konterlattung. | ||
Koppelpfette/ Koppelträger | Für Koppelträger gibt es verschiedene Definitionen, die sich auf im Ingenieur-Holzbau verwendete Träger beziehen.
Zum einen werden als Koppelträger kurze Träger bezeichnet, welche an beiden Enden gelenkig mit den freitragenden Enden von Kragträgernverbunden sind, diese also miteinander koppeln. |
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Kragträger | Ein Kragträger (auch: Kragbalken oder Kragarm) ist in der technischen Mechanik (insbesondere in der Baustatik) ein einseitig gelagerter (im engeren Sinne fest eingespannter), oft waagerechter Balken, der an seinem freien Ende oder bis über seine ganze Länge quer belastet wird. | ||
Kreuzrippe | Ein Kreuzrippengewölbe ist ein Gewölbe, das durch selbsttragende Rippen (Kreuzrippen) gebildet und gehalten wird. Die Rippen kreuzen sich dabei wie die Diagonalen in einem Rechteck; sie leiten die Druck- und Schubkräfte des Gewölbes auf die Pfeiler ab. Jede Kreuzrippe setzt sich aus mehreren profilierten Werksteinen zusammen. An der Stelle, an der sich die Rippen kreuzen, befindet sich ein Schlussstein. | ||
Langerscher Balken | Als Langerscher Balken wird eine in sich verankerte Bogenbrücke bezeichnet. Die Konstruktionsart, auch Stabbogenbrücke oder verstärkter Balken genannt, wurde von dem Österreicher Josef Langer erfunden und 1859 in Wien patentiert. Sie kam erstmals 1881 bei der Ferdinandsbrücke über die Mur in Graz zur Anwendung. | ||
Marienfelder Pfeiler | Der Marienfelder Pfeiler ist in der Architektur ein kreuzförmiger Pfeiler, dem Halbsäulen vorgelegt sind. Zusätzlich sind Runddienste eingestellt. Optisch wechseln sich somit eckige und runde Form ab. Dieser in der spätromanischen und frühgotischen Baukunst Europas weitverbreitete Pfeilertypus tritt in Westfalen erstmals an der Kirche des Klosters Marienfeld auf. Von dort verbreitete er sich und ist an mehreren westfälischen und niedersächsischen Bauten aus der Mitte des 13. Jahrhunderts zu finden. Nur an diesen, mit dem Marienfelder Beispiel zusammenhängenden Bauten wird der Pfeiler so benannt. | ||
Oktaplatte | Die Oktaplatte ist ein Bauelement im Stahlbau. Sie dient als Verbindungselement in einem räumlichen Stabwerk. | Das 1959 von Josef Fröhlich bei der Mannesmann entwickelte Bauelement ist eine aus S355-Stahl gefertigte Hohlkugel, an der acht Rohre angeschweißt werden, die gewöhnlich in drei Ebenen liegen, die jeweils im 60° Winkel zueinander stehen. | |
Palmettenpfeiler | Als Palmettenpfeiler (franz. palmier), seltener auch als Palmettensäule wird ein zentralstehendes und in der Regel kapitellloses Stützelement bezeichnet, über welchem sich Gewölberippen in alle Richtungen ausbreiten. | ||
Parabelträger | Ein Parabelträger ist ein Fachwerkträger mit einem geradlinigen, horizontalen Gurt für die Fahrbahn und einem gemäß einer Parabel gekrümmten Gurt, deren Enden miteinander verbunden sind. Die Träger bieten in der Seitenansicht die Form eines Bogensegments. | ||
Pendelstab | Ein Pendelstab oder eine Pendelstütze ist ein gerader Stab, der an beiden Enden gelenkig gelagert ist. An den Stabenden sind Gelenke, an denen keine Drehmomente übertragen werden können. Bei zu großer Druckkraft versagt eine Pendelstütze durch Biege-Knicken. | ||
Pfeiler | Ein Pfeiler ist im Bauwesen die Bezeichnung für eine senkrechte Stütze, die die Lasten der darüber liegenden Bauteile(beispielsweise Bögen, Balken, Decken, Dachkonstruktionen) aufnimmt. | ||
Pfeileranzug | Ein Pfeileranzug ist die Verkleinerung der Abmessungen eines Pfeilerquerschnittes zwischen Fundament und Pfeilerkopf. Die Verkleinerung ist meist als Abweichung der aufsteigenden Pfeilerkanten von der Lotrechten definiert. Beispielsweise bedeutet 50:1, dass auf 50 Meter Höhe die horizontale Abweichung von der Lotrechten 1 Meter beträgt. | ||
Pfette | Mit Pfette ist meist eine Dachpfette gemeint, also ein waagerechter Träger in der Dachkonstruktion. Pfetten liegen in der Regel parallel zu First und Traufe eines Daches. | ||
Pilaster | Ein Pilaster (von lateinisch pila „Pfeiler“) ist ein pfeilerartiges Formelement der Architektur. | ||
Pilotis | Pilotis (frz. m Pfahlwerk) ist in der modernen Architektur die Bezeichnung für eine offene beziehungsweise sichtbare Pfeilerkonstruktion des Erdgeschosses. Der schweizerisch-französischen Architekt Le Corbusier führte den Fachbegriff ein, den er in seinen cinq points erläuterte | ||
Platte (Technische Mechanik) | Eine Platte ist in der technischen Mechanik bzw. in der Bautechnik ein Modell für ein flächiges Bauteil, das im Referenzzustand eben ist, aus steifem Material besteht (ebenes Flächentragwerk) und belastet wird durch Kräftesenkrecht zu seiner Ebene und durch Momente um Achsen, die in der Plattenebene liegen. | ||
Plattenbalken | Ein Plattenbalken ist ein Tragelement im Stahl- und Stahlbetonbau (Massivbau). Er besteht aus einer Platte mit Gurt(en) und Stegen. Je nach Einsatzgebiet variieren Material, Steghöhe des Balkens und Anzahl der Gurte. | ||
Pylon (Brückenbau) | Ein Pylon ist im Brückenbau der hochaufragende Bauteil, über den die Tragseile von Hängebrücken laufen bzw. an dem die Schrägseile von Schrägseilbrücken verankert sind. | ||
Rahmen (Bauwesen) | Als Rahmen bezeichnet man in der Baustatikeine idealisierte Konstruktion, die sich aus Stäben zusammensetzt (einen Stabzug). Wenigstens einer der Stäbe muss dabei eingespannt oder mit dem benachbarten Stab über einen biegesteifen Knoten verbunden sein, um eine belastbare Gesamtkonstruktion zu erhalten. | ||
Rofen | Rofen, Roofen oder Rafen (m., Pl.; Sg.: Rafe) sind die geneigt verlaufenden Tragbalken, welche Dachlatten und Dachhaut in der Dachkonstruktion von Pfettendächern tragen. | ||
Rähm | Der Rähm ist der obere waagerechte Abschluss der Fachwerkwand bzw. der Holzrahmenkonstruktion. Der Rähm hat die Aufgabe, den Längsverband in der Konstruktion herzustellen, die horizontalen Schubkräfte über die Streben und die vertikalen Kräfte über die Stiele/Ständer in die Schwellen bzw. in das Fundament abzuleiten. Ferner ist der Rähm das Auflager für Balkenlagen oder Sparren, dann wird es auch Pfette genannt. Alternativ wird auch der Begriff Stockschwelle verwendet. | ||
Schalungsträger | Ein Schalungsträger, ist ein aus Holz, seltener aus Aluminium, gefertigter I-Träger der meist als Balkenlage für Schalungen im Bauwesen verwendet wird. | ||
Scheidbogen | Der Scheidbogen (auch Scheidebogen) ist ein Bogen, der als Arkade das Mittelschiff einer Kirche vom Seitenschiff scheidet, oder ein Bogen zwischen zwei benachbarten Seitenschiffen . Er findet sich vor allem in Hallenkirchen. Ein Scheidbogen kann durch eine Scheidbogenrippe konstruktiv ersetzt oder dekorativ betont werden. In diesem Fall spricht man – statt von einem Scheidbogen – auch von einer Scheidrippe. | ||
Schifter | Der Schifter, auch Schiftsparren, ist ein spezieller Dachsparren, der einen schrägen Abschnitt hat, um an einen Gratsparren, Kehlsparren oder Gratkehlsparren anzuschließen. Seine Bearbeitung wird mittels Schiftung vom Zimmerer ermittelt. | ||
Schildbogen | Ein Schildbogen ist die Linie oder Innenkante, die beim Aufeinandertreffen einer Laibung der Gewölbekappe eines Tonnengewölbes oder Kreuzgewölbes auf die Schild- oder Stirnmauer entsteht. | ||
Schlussstein | Als Schlussstein oder Scheitelstein wird der Keilstein am höchsten Punkt („Scheitel“) eines Bogens, einer Kuppel oder eines Rippengewölbes bezeichnet. | ||
Seilbahnstütze | Eine Seilbahnstütze (Schweizer Hochdeutsch; Mast) ist eine turmartige Konstruktion zur Spurführung und Stützung der Seile einer Luftseilbahn, um einen definierten Abstand der an den Seilen verkehrenden Fahrzeuge über dem Gelände zu gewährleisten. | ||
Stab (Statik) | Ein Stab ist das einfachste Tragglied in einem Tragwerk wie z. B. einem Fachwerk oder einem Rahmen. Im Unterschied zu einem Balken ist ein Stab im Vergleich zu seiner Länge sehr dünn. Die Stabachse repräsentiert die Schwerachse eines Bauteils. Er kann Normalkräfte übertragen, im Dreidimensionalen auch Torsion. Ein Tragwerk aus Stäben wird mit der Stabstatik berechnet; ein Tragwerk aus Balken nach der Balkenstatik. | ||
Strebewerk | Das Strebewerk (seltener Strebeapparat) ist ein zentrales konstruktives und gestalterisches Element der gotischen Kathedrale. Es setzt sich aus Strebepfeilern und ggf. Strebebögen zusammen. Das Strebewerk dient dazu, den Gewölbeschub und die Windlast aus dem Mittelschiff einer Basilika und dem Hochchor beim Umgangschorabzuleiten. | ||
Ständer | Ständer, Steher, Stempel, Pfosten oder Stielbezeichnen im Bauwesen einen senkrecht stehenden Balken, welcher der Aussteifung und Lastabtragung dient. | ||
Stütze (Bauteil) | Eine Stütze ist ein (meist) vertikales Bauteil, das Lasten hauptsächlich in Richtung seiner Längsachse aufnimmt und weiterleitet. Die Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonnorm DIN 1045-1 definiert eine Stütze als stabförmiges Druckglied, dessen größte Abmessung im Querschnitt – im Unterschied zu einer Wand – das Vierfache der kleinsten Abmessung nicht übersteigt. | ||
Stützenwechsel | Als Stützenwechsel bezeichnet man in der Architektur den rhythmischen Wechsel von dicken und schlanken Pfeilernund/oder Säulen. Üblich war er im Langhaus flach gedeckter vorromanischer Basiliken. Im Quadratischen Schematismus, besonders im Gebundenen System betont der Stützenwechsel die geometrische Struktur und oft auch das Tragwerk des Gebäudes. | ||
Tierceron | Als Tierceron werden in der gotischen Architektur kleine Nebenrippen 2. Grades eines Gewölbes bezeichnet. Sie führen von der Ecke des Jochs nicht zum Schlussstein, sondern zur Scheitel- oder Kreuzrippe; sie haben keine tragende, sondern nur mehr eine dekorative Funktion. | ||
Trambaum | Ein Trambaum ist ein starker Balken im Tragwerk eines Holzbaus oder einer hölzernen Maschine wie bei einem Pochwerk. | ||
Traverse (mechanischer Träger) | Eine Traverse (lat. transversus „quer(liegend)“) ist ein mechanischer Träger, der zur Stabilisierung, Befestigung oder Verbindung dient. Sie findet Verwendung in Konstruktionen oder als Lastaufnahmemittel beim Anschlagen („an den Kran bekommen“) von Lasten und immer dann, wenn Lasten über eine gewisse Breite verteilt aufgehängt werden müssen. | ||
Trennpfeiler | Ein Trennpfeiler, oft auch Gruppenpfeiler genannt, ist eine Stütze, auf der die Enden von zwei Überbauteneiner mehrteiligen Brücke hintereinander gelagert sind. Über einem Trennpfeiler hat der Brückenüberbau eine Fuge. Der Kopf des Trennpfeilers besitzt zwei Lagerachsen quer zur Brückenlängsrichtung und ist daher breiter als ein Normalpfeiler desselben Bauwerks. | ||
Träger (Statik) | Ein Träger ist im Bauingenieurwesen ein meist horizontal verlaufender, im Verhältnis zu seiner Länge schmaler und schlanker Balken, der die aufliegenden Lasten an Wände oder senkrechte Stützen ableitet. Anders als ein Bogen wird ein Träger vorwiegend auf Biegung belastet. Aufgrund der geringen Zugfestigkeit ist Stein als Material ungeeignet. Gefordert sind Werkstoffe mit hohen Zugfestigkeiten wie Holz, Metall oder Spannbeton. | ||
Unterspannter Träger | Ein unterspannter Träger ist eine Konstruktion, die aus einem Trägerbesteht, der auf der Unterseite mit einem Zugband versehen ist, das über ein oder mehrere kurze Pfosten verläuft. Diese Unterspannung verringert die Durchbiegung des Trägers, so dass dieser schwächer ausgeführt werden kann. Typische Ausführungen haben eine Länge zwischen 10 und 30 Metern. | ||
Unterzug (Bauwesen) | Ein Unterzug ist in der Bautechnik ein Träger, der die Last einer Decke, eines Bogens oder einer Wandaufnimmt und auf andere Bauteile ableitet. Die Tragkraft bzw. die Spannweite einer Decke oder eines Bogens können auf diese Weise erhöht werden. | ||
Verkehrter Plattenbalken | Ein verkehrter Plattenbalken besteht aus einer Platte, auf die Balken oder Stege schubfest aufgesetzt sind. Somit sind im Gegensatz zum Plattenbalken, bei dem die Stege unter der Platte angeordnet sind, diese oberhalb. Eingesetzt werden die verkehrten Plattenbalken bei hohen Wandkonstruktionen, bei denen Erd- und/oder Wasserdruck aufzunehmen ist. | ||
Vierendeelträger | Der Vierendeel-Träger ist ein Träger aus zusammenhängenden Viereck-Rahmen, die je von vier Stäben gebildet werden.
Im Unterschied zum Fachwerk-Träger mit Stabdreiecken ermöglicht ein in Fassaden oder Wänden eingebauter rechteckiger Vierendeel-Träger das Anbringen üblicher rechteckiger Fenster, Türen oder Durchgänge in die Zwischenräume. Vierendeelträger werden auch lediglich als Teil des Tragwerks von mehrstöckigen Gebäuden eingesetzt. Zur Gesamt-Festigkeit tragen in die Zwischenräume eingesetzte Wände bei. |
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Vollwandträger | Ein Vollwandträger ist ein insbesondere bei stählernen Brücken, im Stahlgeschossbau und bei Krananlagen verwendeter horizontaler Träger aus einem senkrechten, nicht durchbrochenen (vollwandigen) Steg mit horizontalen Ober- und Untergurten (Flanschen). Vollwandträger können gewalzte Stahlprofile mit genormten Querschnitten sein oder Blechträger, die aus einzelnen Teilen zusammengesetzt sind (meist geschweißt, seltener geschraubt, früher oft auch genietet) und deren Abmessungen (Blechstärken, Höhe des Steges, Breite der Gurtbleche) entsprechend den konstruktiven Erfordernissen gewählt werden können. Blechträger werden häufig durch angeschweißte Aussteifungen und Rippen versteift und verstärkt. Die Höhe ihres Steges kann variabel gestaltet werden. | ||
Wellstegträger | Als Wellstegträger bezeichnet man Träger für weitgespannte Dach- und Deckenkonstruktionen, deren massiver Ober- und Untergurt durch einen leichtgewichtigen Steg aus Sperrholz oder Stahlblechmiteinander verbunden bzw. auf Abstand gehalten werden. Um ein Beulen des dünnen Stegs zu vermeiden, wird dieser wellenförmig verlegt. | ||
Widerlager (Bautechnik) | Widerlager sind in der Bautechnik Bauteile, die horizontale und etwaige vertikale Kräfte (z. B. Gewölbeschub) aufnehmen können. Früher handelte es sich hauptsächlich um Strebepfeiler und Strebebögen, später dann um massive Mauerwerks- oder Betonkörper, die so konstruiert sind, dass sie horizontale Druckkräfte aufnehmen und in den dazu ausreichend tragfähigen Baugrund ableiten können. Auch andere Bauteile (z. B. Apsiden-, Kapellen- oder Turmanbauten) können als Widerlager fungieren. |
Fassade
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauteil | Bild | Beschreibung | Ursprung |
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Doppelfassade | Die Doppelfassade ist eine Fassade, welche zwei Fassadenebenen besitzt. Die äußere Ebene (Sekundärfassade) hat die Funktion, auftretende Umwelteinwirkungen wie solaren Wärmeeintrag, Windlasten (vor allem bei hohen Gebäuden) oder Witterungsbedingungenaufzunehmen. Die innere Ebene (Primärfassade) stellt den Abschluss zu den einzelnen Nutzbereichen dar und übernimmt in der Regel auch die Wärmedämmfunktion. Dazwischen entsteht ein Zwischenraum von min. 20 cm bis zu mehreren Metern. Eine Doppelfassade kann entweder als Zu- oder als Abluftfassade ausgebildet werden. | ||
Glasfassade | Eine Glasfassade ist die hauptsächlich aus Glas bestehende Außenwand eines Gebäudes. Da das Material nicht die Last des Gebäudes tragen kann, werden Glasfassaden oft als vom Tragwerk des Gebäudes getrennte Vorhangfassaden ausgeführt. Vereinzelt kommen auch Glasbausteine oder Betonglasals dekorative Elemente ohne statische Funktion zum Einsatz. | ||
Glaslamelle | Als Glaslamellen werden in der ArchitekturLamellen aus Glas bezeichnet. Feststehende Glaslamellen dienen als Sonnenschutz und Gestaltungsmittel für Fassaden. Bewegliche Glaslamellen werden zur Regelung der Belüftung eingesetzt oder einfach, weil man freie Sicht haben will. Sie werden als Lamellenfenster oder großflächige Lamellenfassade ausgeführt. Auch als zweite Haut einer Doppelfassade werden Glaslamellen eingesetzt. | ||
Holzfassade | Als Holzfassade werden alle Fassadensystemean Gebäuden bezeichnet, die aus Schnittholz, Sperrholz-Platten, Vollholz oder Materialien mit Rohstoffanteilen aus Holz sind. Mit Ausnahme des massiven Holzblockbaus sind alle diese Fassaden nicht tragend und Verkleidungen. | ||
Lamellenfassade | Als Lamellenfassade werden in Architektur und Bauwesen alle Fassadenkonstruktionenbezeichnet, bei denen großflächig Lamelleneingesetzt werden. Die Lamellen können aus allen möglichen Baustoffen bestehen, üblich sind Holz, Metall und Glas. Auch Materialien wie zum Beispiel Keramik oder Solarzellen kommen zum Einsatz. Die Lamellen können feststehend auf einer Unterkonstruktion angebracht oder beweglich sein. Fast immer sind die Lamellen waagrecht angeordnet, in seltenen Fällen aber auch senkrecht (Vertikallamellen). | ||
Medienfassade | Eine Medienfassade ist eine flächige, animierte Lichtinstallation, typischerweise an großstädtischen Geschäfts- und Kulturbauten, die Zwecken der Werbung, der Information oder der Kunst dient.
Medienfassaden sind alle Fassaden, die neben dem bauphysikalischen und gestalterischen Gebäudeabschluss einen Mehrwert durch medialen Austausch, Transport von Informationen oder optische Reize erzeugen. |
Mit der flächendeckenden Einführung der Elektrizität Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die Lichtwerbung eine Blütezeit. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurden in Berlin Glühlampentableaus an Häuserfassaden und auf Dächern installiert. Bereits um 1910 kamen auch Neonröhren und Moore-Licht zur Anwendung. Eine Häufung dieser Anlagen ergab sich an Stadtplätzen der Metropolen wie dem Potsdamer Platz, dem Piccadilly Circus oder dem Times Square, deren hohe Passantenfrequenz optimale Reichweite erwarten ließ. | |
Pfosten-Riegelkonstruktion | Eine Pfosten-Riegelkonstruktion ist eine Konstruktionsmethode für Fassaden, mit der sich äußerst filigrane Glasfassaden herstellen lassen.
Der Lastabtrag erfolgt hierbei über die senkrechten Pfosten, an die die horizontalen Riegel angeschlossen sind. Gehalten werden die Füllungselemente durch horizontale und vertikale Pressleisten, die auf die Pfosten oder Riegel geschraubt werden. Als tragende Materialien kommen Stahl, Alu oder Holz zum Einsatz. Zwischen Fassadenfeldern und dem tragenden Fassadengerüst werden elastische Dichtungselemente verwendet. |
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Rhombusleiste | Eine Rhombusleiste ist eine Holzleiste, die als Querschnitt ein Parallelogramm besitzt. Entgegen der Namensgebung bildet der Querschnitt meist keinen tatsächlichen Rhombus, was ein Parallelogramm mit vier gleich langen Seiten wäre, das auch Raute genannt wird. | ||
Schaufassade/Schauwand | Als Schaufassade (auch Schauwand, Schauseite, Schauansicht) bezeichnet man die prächtige Fassade eines repräsentativen Gebäudes. | ||
Structural-Glazing-Fassade | Eine Structural-Glazing-Fassade (SG-Fassadeoder SSGS-Fassade: structural sealant glazing system) ist eine Glasfassade, bei der die Glaselemente durch Verklebungen im Tragsystem gehalten werden und eine aussteifende Wirkung haben können. | ||
Vorgehängte hinterlüftete Fassade | Als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF), auch hinterlüftete Fassade oder vorgehängte Fassade bezeichnet man im Bauwesen eine mehrschichtige Außenwandkonstruktion beziehungsweise Fassade. | ||
Vorhangfassade | Eine Vorhangfassade, auch Vorhangwand genannt, (englisch curtain wall, deutsch ‚Vorhangwand‘) ist eine Konstruktionsweise für Fassaden von Gebäuden. | ||
Wärmedämmverbundfassade | Ein Wärmedämmverbundsystem (abgekürzt WDVS oder WDV-System) ist ein System zum Dämmen von Gebäudeaußenwänden. Der geregelte Aufbau besteht aus der Befestigungsart (geklebt und/oder gedübelt oder einem Schienensystem), einem Dämmstoff, einer Putzträgerschicht (armierter Unterputz) und einer Oberflächenschicht (Oberputz oder Flachverblender). Als Alternative bzw. Konkurrenzmodell gilt u. a. die vorgehängte hinterlüftete Fassade. |
Fenster
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauteil | Bild | Beschreibung | Ursprung |
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Ajimez | Unter dem vor allem in Spanien gebräuchlichen Begriff Ajimezversteht man ein für den Maurischen Stil typisches Zwillingsfenster(Biforium), bei dem zwei gleich große, nebeneinander liegende und von einer Mittelstütze getrennte Fenster oder Fensteröffnungen durch eine gemeinsame Rahmung oder Bekrönung zu einer Einheit zusammengefasst werden. Bei vielen Ajimeces tritt die eigentliche Belichtungsfunktion gegenüber einer dekorativen bzw. ornamentalen Außen- und/oder Innenwirkung zurück. | Wie weit derartige gekuppelte Fenster oder Blendfenster in der europäischen Baukunst zurückreichen, ist klar. Er ist im Römischen Reiches während des späten Ende der Antike, insbesondere in der frühchristlichen Architektur. Ein Frühbeispiel lässt sich auf der Fassade der spätantiken Kirche Sant’Apollinare Nuovo in Ravenna (die Turm ist später), und auf anderen Monumenten meines selben Zeitalters in dieser Stadt. In der byzantinischen Architektur werden das „Triforien“ häufiger, aber die „Biforien“ werden auch benutzt | |
Allgäuer Fenster | Das Allgäuer Fenster ist eine historische Fensterbauart, die im süddeutschen Raum und dort insbesondere im Allgäu weit verbreitet war. Es handelt sich dabei um ein senkrecht dreigeteiltes Fenster mit Sprossen in Quer- und Längsrichtung. Die mittlere Scheibe (das so genannte Lüftungsfenster) eines jeden Fensterflügels war dabei so ausgebildet, dass diese seitlich auf einer Holznut verschoben werden konnte und somit eine kleine Lüftungsöffnung geschaffen wurde. Auf diese Weise wurde eine Belüftung des Raumes ermöglicht, ohne dass der gesamte Fensterflügel geöffnet werden musste. | ||
Bullauge | Unter einem Auge versteht man in der Technik und der Seefahrt ein lösbares Lastaufnahmemittel, das eine Öffnung vollständig umschließt und durch das ein gegenüberliegendes Lastaufnahmemittel hindurchgesteckt wird, etwa ein Schäkel, ein Haken oder ein Bolzen. | ||
Bleiglasfenster | Bleiglasfenster sind Fenster, bei denen die einzelnen Flachglas-Stücke durch U- und H-förmige Bleiruteneingefasst und entlang der Kanten miteinander verlötet werden. Bevor es gelang, größere Glasflächen herzustellen, waren Sprossen- und Bleiglasfenster die einzige Möglichkeit, größere Wandöffnungen zu verglasen. Heute werden sie überwiegend als künstlerische Arbeiten realisiert. Trotz der Namensähnlichkeit wird in Bleiglasfenstern kein Bleiglasverwendet. | Bleiglasfenster sind seit dem Hochmittelalter in Europa üblich. Zunächst wurde diese Technik nur für die Fenster der großen Kathedralen angewandt. Bleiglasfenster bilden ein wichtiges Merkmal der Gotik. Ab dem ausgehenden Mittelalter wurden aber auch immer mehr profane Gebäude mit Glasmalereien ausgestattet. | |
Blindfenster | Es ist keine Wandöffnung, sondern nur eine Wandnische. Es gibt für die Anbringung von Blindfenstern gestalterische Gründe, wie ein einheitliches Fassadenbild, aber auch statische Gründe, da eine Fensteröffnung wie auch eine Fensternische mit einem Lastverteilungswinkel von 60° Auflasten um die Öffnung herumleitet und in den Randbereichen abgibt. | ||
Brandschutzfenster | Brandschutzfenster verhindern den Brandüberschlag an oder in Gebäuden. | ||
Dachfenster | Das Dachfenster ist ein Fenster im Dach eines Gebäudes. Es dient der Belichtung und der Belüftung des Dachraumes. Bei zu Wohnzwecken ausgebauten Dachräumen bietet es überdies eine Aussicht auf die Umgebung. | ||
Dachgaube | Eine Dachgaube, kurz Gaube, vereinzelt auch Dachgaupe (bzw. Gaupe), in Teilen Österreichs auch Dachkapfer und in der Schweiz Lukarne genannt (vom franz. Lucarne), ist ein Dachaufbau im | ||
Dachluke | Bei Häusern, Wohnwagen oder Wohnmobilen gibt es Dachluken in Form von waagerechten oder diagonalen transparenten Klappen auf dem Dach. Sie dienen zur Belichtung und Lüftung des Innenraums und bei Häusern darüber hinaus auch als Dachausstieg, der für Wartungsarbeiten am Dach oder an den Schornsteinen genutzt wird. Im Unterschied zu Dachfenstern kommen Dachluken eher bei unausgebauten Dachräumen zum Einsatz, beispielsweise als Tageslichtquelle für einen Dachboden. | ||
Erscheinungsfenster | Ein Erscheinungsfenster ist ein Bauelement in einem altägyptischen Königspalast, von dem aus sich der Pharao den Untertanen zeigte und Geschenke verteilte. Es bestand aus einem Balkon mit gepolsterter Brüstung und wurde von einem Baldachin beschattet. Das Erscheinungsfenster wird in Abbildungen aus Privatgräbern der 18. Dynastiegezeigt, konnte jedoch bisher noch nicht archäologisch nachgewiesen werden. | ||
Eulenloch | Als Eulenloch oder niederdeutsch Ulenflucht oder Ulenlock bezeichnet man die bei alten Walmdachgebäuden, aber auch bei Satteldächern, häufig zu findende Öffnung unterhalb des Firstes. Diese diente vor Einführung des Schornsteines sowohl als Rauchabzugund dient als Flugloch für Vögel wie Schleiereulen (daher der Name Eulenloch) und Schwalben, die als Ungeziefer jagende Nutztiere im Haus willkommen waren. | ||
Fassadenanschlussfenster | Ein Fassadenanschlussfenster ist die Kombination eines Dachfensters mit unmittelbar unter dem Dachfenster anschließendem vertikalem Fenster. Konstruktiv ist es oft ein abgeknicktes Fensterelement. | ||
Fensterband (Architektur) | Ein Fensterband bezeichnet in der Architektur eine Reihung von aneinandergesetzten Fenstern oder Glaselementen. | ||
Fensterrose | Als Fensterrose (auch einfach: Rose) oder Rosenfenster wird in der Architektur ein kreisrundes verglastes Fenster mit Maßwerkfüllung bezeichnet. Fensterrosen sind vor allem an gotischen Kirchen zu finden; es gibt jedoch ältere Vorbilder. | ||
Fledermausgaube | Als Fledermausgaube, bisweilen auch Ochsenauge oder Froschmaulgaube, bezeichnet man eine Dachgaube, die, ähnlich einem Karniesbogen geschwungen, in eine Dachfläche eingebunden wird. | ||
Fortotschka | Ein Fortotschka (russisch: фо́рточка; [ˈfortətɕkə] vom deutschenPförtchen über polnisch fortka) ist eine kleine Lüftungsklappeinnerhalb eines Fensters und lässt sich über ein Scharniergetrennt vom restlichen Fenster öffnen. Fortotschkas (ukrainisch: кватирка kwatyrka) werden vor allem in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion sowie in Finnland(finnisch: tuuletusikkuna) verwendet. | ||
Glaslamelle | Als Glaslamellen werden in der ArchitekturLamellen aus Glas bezeichnet. Feststehende Glaslamellen dienen als Sonnenschutz und Gestaltungsmittel für Fassaden. Bewegliche Glaslamellen werden zur Regelung der Belüftung eingesetzt oder einfach, weil man freie Sicht haben will. Sie werden als Lamellenfensteroder großflächige Lamellenfassade ausgeführt. Auch als zweite Haut einer Doppelfassadewerden Glaslamellen eingesetzt. | ||
Guckehürle | Guckehürle sind kleine Ausgucktürmchen, überwiegend mit einem Satteldach, die auf dem First auf zwei Dachsparrenpaaren montiert sind und über eine steile Treppe vom obersten Dachboden aus erreicht werden. | ||
Hebeschiebetür | Hebeschiebetüren sind verglaste Balkon- oder Fenstertüren aus Holz, Kunststoff, Leichtmetall oder Kombinationen aus diesen. Im Vergleich zu einer Flügeltüre lassen diese erheblich größere Durchgangsöffnungen zu, sorgen dadurch für eine erheblich bessere Lüftung und bieten die Möglichkeit von großflächigen Verglasungen. Gerade große Fensterfronten lassen sich durch Anordnung mehrerer Flügel ansprechend gestalten. Auch wenn es sich hier um eine Schiebetür handelt, können diese ein sehr hohes Maß an Dichtigkeit aufweisen. | ||
Kehlbohlenanlage | Die Kehlbohlenanlage ist eine Zimmermannskonstruktion zur Erstellung des Gaubendaches im Gaubenbereich von Fledermausgauben oder Ochsenaugen. Auf der Grundebene der Kehle/Kehlbohle baut sich die Konstruktion auf, daher der Name „Kehlbohlenanlage“. Stützbögen, ähnlich den Spanten eines Schiffsrumpfes, vervollständigen die Konstruktion. | ||
Koberfenster | Als Koberfenster bezeichnet man die Schaufenster von Bordellen, in denen sich Prostituierte anbieten. Kobernbezeichnet das sichtbare Warten einer Prostituierten, die Ausschau nach Freiern hält. | ||
Koppelfenster | Als gekuppeltes Fenster oder Koppelfenster bezeichnet man eine Fensterkonstruktion, bei der eine breite Fensteröffnung durch Stützen unterteilt wird. | ||
Kreuzstockfenster | Das spätgotische Kreuzstockfenster (auch als ‚Kreuzfenster‘, oder ‚Steinkreuzfenster‘ bezeichnet) ist seit dem 14. Jahrhundert bekannt und ersetzte an Wohnbauten die früher üblichen romanischen oder gotischen Bogenfenster, die seitdem nahezu ausschließlich Sakralbauten vorbehalten blieben. Die beiden oberen Fenster waren meist etwas kleiner als die unteren und konnten separat geöffnet werden. Letzteres gilt in ähnlicher Weise für ein Querstockfenster, welches statt des Kreuzes lediglich einen trennenden horizontalen Riegel (Kämpfer) besitzt. | ||
Kämpferfenster | Kämpferfenster oder Oberlicht (pl. Oberlichter oder Oberlichte) nennt man Fenster, die oberhalb des Kämpfers einer Tür oder eines Fensters angebracht sind.
Kämpfer im bauhistorischen Sinn bezeichnet den obersten Stein eines Widerlagers, auf welchem ein Bogen oder ein Gewölbe ruht. Inzwischen wird der Begriff vorwiegend auch für das Kämpferholz oder den steinernen Kämpfer verwendet, welche als durchlaufende waagerechte Riegel den oberen Bereich eines Fensters oder einer Tür vom darunterliegenden Hauptflügel abtrennen. Der Kämpfer in diesem Sinne kann als Verbindungsbalken zwischen den Kämpfersteinen im ursprünglichen Sinne gesehen und auch als Querstock bezeichnet werden. |
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Lichtplatte | Lichtplatten sind transparente Platten aus Kunststoffen, die in Dächern eingesetzt werden, um Tageslicht in die darunter gelegenen Räume zu bringen. Bewährte Materialien für Lichtplatten sind PVC, Polycarbonat, PMMA; in neuerer Zeit wurden auch Platten aus PET oder Polypropylen angeboten, konnten sich jedoch noch nicht durchsetzen. Konkurrenz für die Lichtplatten aus Kunststoff ist Glas, das sich aufgrund seiner Klarheit, Festigkeit und Dauerhaftigkeit und des stark gesunkenen Preises wieder mehr in den Vordergrund schiebt. | ||
Lichtröhre | Eine Lichtröhre ist ein Tageslichtsystem, welches natürliches Licht (Sonnenlicht und Mondlicht) durch einen Schlauch oder ein Rohr in das Innere eines Gebäudes leitet. Andere Begriffe dafür sind Hohllichtleiter, Lichttunnel und Lichtkamin. | ||
Luke | Der Ausdruck Luke (auch Luk) (mittelniederdeutsch, altsächsisch für lukan „schließen“) bezeichnet eine meist durch eine Klappeverschließbare Öffnung in Böden, Wänden oder Dächern; Luk(seemännisch) bezeichnet eine „Öffnung im Deck oder in der Schiffswand“. | ||
Monoforium | Ein Monoforium (Plural: Monoforien) ist eine Einzelöffnung (lat. foramen, it. foro = Öffnung), eine Luke in einer Wand, eine spezielle enge und hohe Fensterart.
Es ist ein Terminus technicus, der in der Architektur einen speziellen Fenstertyp bezeichnet, eine „einfache“ Öffnung in der Wand im Unterschied zu den durch Pfeiler oder Säulen unterteilten Biforien und Triforien, insbesondere in den Epochen von Romanik, Gotik und Renaissance bis zum Eklektizismus. |
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Oberlicht | Das Oberlicht (in Bayern und Österreich die Oberlichte, in der Schweiz das Oblicht) ist eine Lichtöffnung in der Decke oder (seltener) in einer Wand, die den Innenraum wie ein Fenster mit Tageslicht versorgt. Im Unterschied zum im Schrägdach geneigt eingebauten Dachfenster ist ein Oberlicht nicht für den Ausblick auf die Umgebung konzipiert, sondern beschränkt sich auf die Funktion der Belichtung und gegebenenfalls der Belüftung. | ||
Ochsenauge (Architektur) | Ein Ochsenauge (französisch œil-de-bœuf), auch Rundfensteroder Oculus (lat. für „Auge“), ist eine seit der Antike bekannte, sowohl in der Romanik als auch in der Gotikwiederaufgenommene Fensterform, die später vor allem im Barock und Jugendstil verbreitet war: Ein kreisrundes oder ovales Fenster, das meist dekorativ über Portalen oder im Giebelbereich eingesetzt wird. Auch Blendfenster sind oft in dieser Form ausgeführt. Kreisrunde Fenster mit einer steinernen Maßwerkfüllung nennt man dagegen Rosette, deren romanische Vorläufer mit Füllung in Form eines Speichenrades Radfenster. | ||
Qamarīya | Als Qamarīya (arabisch , DMG qamarīya ‚Zugluftfenster‘) oder Qamrīya werden im arabischen Raum geschlossene Fenster aus vielfarbigen Gläsern bezeichnet, deren Stege geometrische oder florale Ornamente bilden. Sie sind charakteristisch für die traditionelle Architektur des Jemen. Der Begriff ist vom arabischen Wort für „Mond“ (arabisch , DMG al-qamar) abgeleitet. | ||
Querstockfenster | Das Querstockfenster ist eine rechteckige Fensterfläche, die im Gegensatz zu Kreuzstockfenstern nur durch ein Querstockprofil in zwei Einzelfenster aufgeteilt ist. Es entspricht damit funktional und gestalterisch weitgehend dem Kämpferfenster. | ||
Radfenster | Ein Radfenster ist ein Rundfenster, bei dem die Fensteröffnung durch „Speichen“ aus Holz oder Stein unterteilt ist. Radfenster sind Vorstufen der gotischen Fensterrosen, die jedoch oft noch die Form eines Radfensters aufnehmen und variieren. | Radfenster sind typische Fensterformen in der Architektur der Hoch- und Spätromanik. Ihre Ursprünge – und damit auch ihr erstmaliges Auftreten – sind nicht erforscht. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass die frühesten Radfenster im 11. Jahrhundert in Italien entstanden sind. | |
Schaufenster | Als Schaufenster bezeichnet man meist großflächige Durchsichtfenster eines Handelsbetriebs oder eines Ladens, hinter denen Waren von außen sichtbar für Passantenzur Schau gestellt werden oder auf Dienstleistungen hingewiesen wird. | Schaufenster entstanden erstmals um 1780 – in Paris z. B. bis 1788 die Galeries de Bois im Palais Royal. Größere Verbreitung fand das Schaufenster erst, nachdem es in den USA üblich geworden war. Die französische Bezeichnung vitrine deutet auch auf das verwendete Material Glas hin. | |
Schleppgaube | |||
Spion (Bautechnik) | Als Spion wird ein kleines Fenster in der Außenwand eines Gebäudes bezeichnet, das den Blick auf einen Eingangsbereich, eine Straße oder einen Platz ermöglicht. Der Spion dient vornehmlich dazu, das öffentliche Geschehen beobachten zu können. Die Zugangshöhe auf der Gebäudeinnenseite ist daher in Augenhöhe einer stehenden oder sitzenden Person, andernfalls wäre es eine Oberlichte. Ein Spion ist wesentlich kleiner als ein normales Fenster. | ||
Spitzgaube | |||
Thermenfenster |
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Venezianisches Fenster | Das Venezianische Fenster (auch Palladio-Motiv oder Serliana) ist eine Abwandlung des Triumphbogenschemas. Es handelt sich um eine mit einem Rundbogen überwölbte Portal- oder Fensteröffnung, die seitlich von schmaleren und niedrigeren Rechtecköffnungen flankiert ist, über denen sich kleine Rundfenster (Oculi) oder Oberlichter befinden können. Mit seiner Dreiteilung erinnert es auch an ein Triptychon, ein klappbares Altarbild. | ||
Verglasung (Bauteil) | Als Verglasung wird in der Regel der Verschluss einer dafür vorgesehenen Öffnung durch flächige Glaselemente bezeichnet. Im weiteren Sinne kann mit Verglasung auch jede Ver- bzw. Bekleidung oder Verblendung einer Fläche oder eines Objekts mit Glas gemeint sein. | ||
Walmgaube | |||
Zwillingsfenster | Unter gekuppelt, bisweilen auch gekoppelt, versteht man in der Architektur gleichartige und nebeneinanderliegende Bauteile, die durch ein gemeinsames Bauglied miteinander verbunden sind. Diese verbundenen Bauteile werden damit zu einer gemeinsamen Gruppe zusammengefasst, es entsteht eine betonte Zuordnung. | ||
Überkopfverglasung | Als Überkopfverglasung werden Verglasungen bezeichnet, die an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten durchgehend linienförmig gelagert sind und einen Neigungswinkel aus der Vertikalen von mehr als 10° aufweisen. |
Giebel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauteil | Bild | Beschreibung | Ursprung |
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Clocher trinitaire | Ein Clocher trinitaire ist eine Sonderform des Glockengiebels mit drei – meist gleich hohen – Spitzen. Derartige Giebel sind typisch für Kirchen im Pays de Soule(baskisch: Xiberoa oder Zuberoa) im französischen Teil des Baskenlandes. | ||
Dreiecksgiebel | |||
Gesprengegiebel | Als Gesprenge bezeichnet man den geschnitzten Zieraufsatz oberhalb gotischer Flügelaltäre. Es besteht meist aus schlank nach oben strebenden Fialen und Tabernakeln, die meist mit reichem Zierwerk und Figuren besetzt sind. Weit verbreitet waren dabei Altaraufbauten aus drei turmartig nebeneinanderliegenden Schmuckfeldern. Als figürlicher Schmuck der Gesprenge dienten meist Kreuzigungsgruppen mit Maria und Johannes, aber auch Heiligenfiguren oder Schmerzensmann-Darstellungen und Engel mit den Leidenswerkzeugen Christi sowie Wappen der Auftraggeber. Mit der Hinwendung zur Renaissance wurde immer öfter auf die Figuren verzichtet und diese wurden durch Pflanzendarstellungen ersetzt. | ||
Gesprengter Giebel | Gesprengter Giebel, oder Sprenggiebel, auch gebrochener Giebel, ist ein Fachbegriff aus Architektur- und Kunstgeschichte. | ||
Glockengiebel | Ein Glockengiebel (französisch clocher-mur; englisch bell-gable, spanisch espadaña, katalanisch espadanya) ist ein Element der Kirchenarchitektur Südeuropas und im ehemals spanisch-portugiesischen Kolonialreich. Er dient bei Kirchenbauten – ähnlich wie ein Dachreiter – als kostengünstiger Ersatz für einen Glockenturm oder Glockenstuhl.
Neuzeitliche, in der Funktion vergleichbare, aber meist freistehende Gebäudeteile, die nicht über dem Giebel errichtet wurden, werden Glockenträger genannt. |
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Schaugiebel | Als Schaufassade (auch Schauwand, Schauseite, Schauansicht) bezeichnet man die prächtige Fassade eines repräsentativen Gebäudes. | ||
Schweifgiebel | Schweifgiebel ist die fachliche Bezeichnung für eine Giebelform. Diese zeichnet sich durch eine geschwungene Giebelkontur aus und war insbesondere in der Renaissance und im Barock (und den entsprechenden historistischen Neostilen) verbreitet. Schweifgiebel sind meist kunstvoll verziert. Eine engere Bestimmung gilt für den Begriff Schweifwerkgiebel, der nicht allein den geschweiften Umriss, sondern die Verwendung des Schweifwerks, einer Ornamentform der Zeit um 1600, bezeichnet. Der Schweifgiebel kann auch mit Voluten versehen sein (vgl. Volutengieb | ||
Segmentgiebel | |||
Staffelgiebel/Stufengiebel/ Treppengiebel | Staffelgiebel (auch Treppengiebel, Stufengiebel oder Katzentreppe) bezeichnet eine stufenförmig gegliederte Giebelform. Das Giebelfeld reicht dabei über die Dachhauthinaus und verdeckt sie. | ||
Verkröpfter Giebel | Eine Verkröpfung (insbesondere in älteren Quellen auch Kröpfung) ist in der Architektur das Herumführen eines waagerechten Bauglieds (z. B. Gesims, Schaftring) um einen senkrechten Wandvorsprung (z. B. Säule und Dienst sowie Pfeileroder Pilaster). Dabei entsteht eine vorspringende Kante, die auch als „Kropfkante“ bezeichnet wird. | ||
Volutengiebel | Der Volutengiebel ist eine Giebelform, bei der seitlich Voluten gerahmt angebracht sind. Meist ist der Giebel in mehrere Teile, die höhenmäßig schmaler werden, unterteilt. Er wird von einem halbrunden und dreieckigen Maueraufsatz bekrönt. | Diese Giebelform hat in Renaissance und BarockVerwendung gefunden. | |
Welscher Giebel | Welscher Giebel bezeichnet einen Giebel, dessen geschweifte Umrisse von Viertel- u. Halbkreissegmenten bestimmt sind, die nach innen oder außen schwingen. Welsche Giebel wurde insbesondere in der Weserrenaissance verwendet. |
Bauteil | Bild | Beschreibung | Ursprung |
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Abhängling | Der Begriff Abhängling oder Hängezapfen stammt aus der Sprache der Architektur und steht im Gewölbebau für einen herabhängenden Schlussstein. Dieser ist oft in Form eines Zapfens oder eines Knaufes ausgebildet. Beim Zweischichtengewölbe gibt es auch Abhänglinge in Form eines mittels Eisenanker tief herabhängenden Schlusssteins, auf welchem in filigraner Form Gewölberippen ihr Auflager habe | ||
Akanthus (Ornament) | Akanthus (Endung latinisiert) oder Akanthos(altgriechisch ὁ ἄκανθος ho akanthos „der Dornige“), häufig auch Akanthuswerk, ist die archäologisch-kunsthistorische Bezeichnung für den Typus eines Ornaments, das die Gestalt der Blätter der gleichnamigen Pflanzengattungin stilisierter Form aufgreift. | ||
Akroterion | Das Akroterion, auch der Akroter oder die Akroterie (Plural Akroteria, Akroterien, Akrotere oder Akroteren, altgriechisch τὸ ἀκρωτήριον akrotérion „oberste Ecke, Spitze“) dient als Architekturelement der Bekrönung des Giebelfirstes und der Verzierung der auslaufenden Dachschrägen an den Giebelecken, dann Eckakroter (acroteria angularia) genannt. | Das Akroterion kommt häufig in der antiken griechischen, etruskischen und römischen Tempelarchitektur sowie bei Grabstelen vor.
Anfänglich eine kreisförmige Scheibe aus bemaltem Ton (Scheibenakroter), etwa am Heraion in Olympia, wurde das Akroterion ornamental und plastisch immer reicher ausgebildet, meist unter Verwendung pflanzlicher Motive wie dem Akanthus oder der Palmette. | |
Alfiz | Ein Alfiz ist die vermutlich über das andalusisch-arabische Wort alḥiz aus dem Klassischen-Arabisch ( / ḥayyiz / ‚Bereich‘) stammende Bezeichnung für ein architektonisches Schmuckelement in Form eines rechteckigen oder (nahezu) quadratischen Rahmens um eine gewölbte Fenster-, Tür- oder Arkadenöffnung. Die verbleibenden Zwickel (albanegas) sind manchmal undekoriert, manchmal aber auch mit andersfarbigen Steinen oder mit Stuckornamenten gefüllt. | Diese Umrahmungen sind in der islamischen Architektur allgemein verbreitet, aber auch charakteristisch für die Mozarabische Architektur sowie für den Mudéjar-Stil in Spanien und die zum Teil daran anknüpfende christliche Architektur Süd- und Mitteleuropas. | |
Antefix | Das Antefix (von lateinisch antefixus) oder der Stirnziegel ist ein figürlich oder ornamental verzierter Ton- oder Steinziegel. | ||
Anthemion | Als Anthemion oder auch Anthemienfriesbezeichnet man ein Friesband, das sich aus Lotosblüten und Palmetten im Wechsel zusammensetzt, die durch Rankenkettenmiteinander verbunden sind. | ||
Apotropaion | Ein Apotropaion(griechisch ἀποτρόπαιος (Unheil) abwendend), auch Apotropäum, ist ein magischer Gegenstand oder ein Bild zum Schutz gegen böse Kräfte. | ||
Astrippe | Als Astrippe wird eine Rippe, ein gekrümmtes Bauteil aus Naturstein, an einem spätgotischen Gewölbe bezeichnet, die mit Ästen und Aststümpfen verziert ist. Dieses Dekor wurde von Steinbildhauern angefertigt, da das Herausschlagen aus Stein hohe gestalterische und technische Fähigkeiten erforderte | ||
Astwerk | Astwerk (engl. branch tracery, branchwork; frz. bois mort, branchage; it. intreccio di rami) ist ein architekturbezogenes Ornament der Spätgotik und nordalpinen Renaissance, das aus knorrigen, verschlungenen und blattlosen Ästen besteht. Astwerk war besonders in der mitteleuropäischen Kunst zwischen 1480 und 1520 verbreitet und kommt in allen Gattungen vor. Seinen Ursprung hat diese Konjunktur des Astwerks in der Auseinandersetzung des Renaissance-Humanismus mit antiken Theorien vom Ursprung der Architektur aus der Natur. | ||
Beschlagwerk | Das Beschlagwerk ist ein Dekorationselement für Räume oder Gebäude. | ||
Blattmaske | Die Blattmaske (oder Green Man) ist zumeist ein skulpturales Detail in der Architektur, das als Archetyp auftritt. Das Bauornament ist ein Gesicht, dessen Behaarung von akanthusartigen Blattformen gebildet wird, es kann jedoch auch ausschließlich aus Blättern zusammengesetzt sein und dadurch nur die Illusion eines Gesichts hervorrufen. Die Blattmaske ist seit römischer Zeit (1. Jahrhundert v. Chr.) nachgewiesen und findet in Deutschland ihren bekanntesten Ausdruck im rechten Konsolstein des Bamberger Reiters. Aus dieser Zeit (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts) sind auch zeichnerische Darstellungen beider Varianten im Bauhüttenbuch von Villard de Honnecourterhalten. Blattmasken sind bis in die Renaissance zu finden und leben in der französischen und deutschen Romantik wieder auf. Sie treten hingegen in der Barockzeit und in der Zeit des Manierismus nur noch selten auf. Blattmasken finden sich an Konsolen, Kapitellen, Schlusssteinen und Agraffen, aber auch in Chorgestühlen und in Handschriften im Mittelalter. | ||
Blattwerk | Als Blattwerk, auch Laubwerk (frz. feuillage, ital. fogliami), wird jede aus Blättern gestaltete Verzierung in der Bildenden Kunst bezeichnet. | ||
Blendarkade | Eine Blendarkade, auch Wandarkade, ist eine Verzierung an Gebäuden. Durch sie wird die glatte Fläche einer Wand durch das Andeuten einer Arkade aufgelockert. Im Unterschied zu dieser verfügt die Blendarkade jedoch über keine Durchbrüche, die Bögen werden nur angedeutet. Ein einzelner solcher dekorativer Bogen wird Blendbogen genannt.
Blendarkaden sind Bestandteil in vor allem romanischer und gotischerArchitektur. Vorbilder sind jedoch schon bei den Römern zu finden. Eine Sonderform der Blendarkade ist der Bogenfries. |
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Blendbogen | Ein Blendbogen (selten auch Blindbogen) ist ein Bogen an einer Wand, durch den man nicht hindurchgehen kann. Er ist ein typisches Architekturmerkmal der Romanik. Er hat weniger statische Bedeutung, sondern dient vor allem der ästhetischen Gliederung von Fassaden.
Bei mehreren Blendbögen nebeneinander spricht man auch von Blendarkaden. Beim Blendbogenfrieswird die Wand meistens durch vorgelagerte Lisenen, Halbsäulen oder Pilaster gegliedert. |
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Blende (Architektur) | Die Blende (von mhd. blenden „blind machen“ und mhd. verblenden„verkleiden“, im übertragenen Sinn „tarnen“) ist im Bauwesen ein Bauelement, das vornehmlich der Mauerverkleidung dient und den Elementen der Scheinarchitekturzuzuordnen ist. | Blenden dienten im Burg- und Festungsbau der Tarnung. Allgemein fanden und finden sie als Wandschmuck oder zur Gliederung glatter Mauerflächen Verwendung. | |
Blendsäule | Eine Blendsäule ist ein Formelement der Architektur.
Als Blendsäulen werden Säulen, die einer Wand scheinbar vorgeblendet sind, bezeichnet. Als Bauglied stehen sie jedoch in festem Mauerverband mit der Wand, die sie gliedern. Sie sind daher als halb hervortretender Zylinder in die Wand eingebaut. In romanischen und gotischen Kirchen dienen sie in der Regel |
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Blitzbündel | Als Blitzbündel wird in der bildenden Kunst ein Attribut antiker Himmels- und Wettergötter bezeichnet, das aus stilisierten Blitzstrahlen besteht. Blitzbündel waren ein Sinnbild für den Himmelsgott, der als Blitzeschleuderer und Donnerer über Götter und Menschen herrschte. In der Heraldik wird das Blitzbündel als Donnerkeil bezeichnet. | ||
Blume des Lebens | Die Blume des Lebens ist ein Ornament auf einem sechseckigen Ausschnitt eines Dreiecksgitters. An jedem Gitterpunkt schneiden sich Kreise bzw. Kreisbögen um die sechs benachbarten Gitterpunkte, sodass benachbarte Gitterpunkte durch Linsen verbunden sind, neunzig an der Zah | ||
Bogenfries | Der Bogenfries (meist Rundbogenfries; seltener Spitzbogenfries) ist ein Ornament in der Baukunst und gilt als eine typisch mittelalterlicheErscheinungsform des Frieses. Er besteht aus aneinander gereihten Halbkreisbögen, deren Schenkel auf kleinen Konsolen aufliegen können. Dieser Friesstreifen diente meist als oberer Abschluss (eines Abschnitts) der Außenwand oder aber zur Belebung und Strukturierung der Fassade und wurde regelmäßig mit Lisenen kombiniert. | ||
Bukranion | Das Bukranion (Mehrzahl: Bukranien) (von altgriechischβουκράνιον boukránion „Rinderschädel“), gelegentlich auch Ochsenkopf genannt, ist die als Schmuckmotiv eingesetzte Vorderansicht eines Rinderschädels mit Gehörn. Dieses Schmuckmotiv fand bereits vorgeschichtlich Verwendung, war in der griechischen und römischen Antike besonders beliebt und wurde in der Renaissance wieder aufgegriffen. Aigikranionsteht für die Vorderansicht eines Ziegen- bzw. Widderschädels. Im 19. Jahrhundert benutzte man Aaskopf als Oberbegriff für Bukranien und Aigikranien. | ||
Bänderung (Architektur) | Die Oberfläche eines Bauglieds heißt gebändert, wenn sie aus waagerechten Streifen (Bändern) besteht, die sich in Material, Farbe und/oder Tiefe unterscheiden. Die Bänderung kann durch Farbanstrich, Gesteinsschichtung oder Rustizierung entstehen. | ||
Cheker-Fries | Ein Cheker-Fries ist ein altägyptisches oberes Abschlussornamentdekorierter Wandflächen, das aus einer Abfolge von aufrecht stehenden, gebündelten und geknoteten Teppichfransen oder Schilfbündeln besteht. Diese bildeten wahrscheinlich einen frühen Wandbehang. Die meisten Friese sind entweder oben zugespitzt ohne Innenzeichnung oder mit detaillierter Innenzeichnung (rot–grün–blau) und kelchartigem offenem oberen Ende. Die ältesten Beispiele finden sich in der Djoser-Pyramide und in Meidum. Im Neuen Reich entstanden phantasievolle Varianten mit z. B. aufgesetzten Sonnenscheiben. | ||
Chinesische Holzgitter | Die in Türen und Fenstern verarbeiteten Holzgitter sind ein für die traditionelle chinesische Architektur bestimmendes Element, dem in China eine besondere handwerklich-ästhetische Aufmerksamkeit gilt. | ||
Chofah | Chofah (thailändisch ช่อฟ้า, wörtlich Himmelsbüschel) sind die charakteristischen architektonischen Verzierungen, die auf Dächern von buddhistischen Gebäuden in thailändischen Wat angebracht sind. Sie sind aus Hartholz geschnitzt und ähneln schlanken, graziös geschwungenen Fingern, welche in den Himmel zeigen. Jeder Chofah wird in einer speziellen Zeremonie oben am Dachfirst angebracht. Bei königlich gesponserten Wat sind bei dieser Zeremonie sogar Mitglieder der königlichen Familie zugegen. | ||
Diamantquader | Der Diamantquader ist in der Architektur eine Sonderform des Bossenwerks oder Rustika. Diamantquader sind glatt behauene Werksteinquader mit quadratischem oder rechteckigem Grundriss und einer facettierten Vorderseite. Durch das gleichmäßige glatte Behauen entsteht eine Pyramide. | ||
Dienst (Architektur) | Mit Dienst wird im Zusammenhang mit der romanischen und insbesondere der gotischenArchitektur eine vergleichsweise schlanke Viertel-, Halb- oder Dreiviertelsäule, aber auch eine En-Délit-Säule (wie z. B. im Chor der Kathedrale von Laon) bezeichnet, die einem Pfeiler oder einer Wand scheinbar vorgelegt ist. Eine Gruppe von kleinen und großen Diensten, die gemeinsam um einen Pfeilerkern oder an einer Wand angeordnet ist, bezeichnet man auch als Dienstbündel. Ein mehr oder weniger dicht von Diensten umstandener Pfeiler wird auch Bündelpfeiler genannt. Dienste setzen sich in die Gurte bzw. Grate oder Rippen eines Gewölbes hinein fort und tragen deren Lasten ab. | ||
Drempelmalerei | Drempelmalerei bezeichnet einen Fries, der an die Außenseite des Kniestocks (Drempel) unter dem Traufgesims eines Gebäudes gemalt ist. | ||
Drolerie | Eine Drolerie (franz.: drôle, drollig/komisch/lustig) in der mittelalterlichen Kunst ist eine derb-lustige, grotesk überzeichnete Darstellung von Menschen, Fabelwesen und Tieren. Drolerien finden sich sowohl in der Buchmalerei als auch in der plastischen Kunst. Auf dem Papier waren Drolerien eine Art mittelalterlicher Karikaturen. Die heute bekanntesten Drolerien finden sich an gotischen Kirchen, wo sie öfters als Wasserspeier am Rand des Daches fungieren. Als Halbplastik ausgeführte Drolerien werden auch als Maskaron (Fratzenkopf) bezeichnet. | ||
Eckblatt | Eckblatt oder Eckknollen ist in der Architektur eine Verzierung an der Basis einer Säule.
Das Eckblatt bildet die Vermittlung zwischen den vier Ecken der rechteckigen Fußplatte (Plinthe) und dem auf dieser ruhenden untersten Glied der Basis. Am häufigsten findet sich die Blattform, weniger oft andere Ornamente, selten Tierformen. |
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Eroten | Als Eroten bezeichnet man in der ArchäologieMehrfachdarstellungen des Liebesgottes Erosals Dekoration oder Ornament an Schalen oder Gefäßen. Analog zu Amor, der römischen Entsprechung des Eros, spricht man bei römischen Kunstwerken auch von Amoretten. | ||
Fasche | Faschen sind die gestalterisch abgesetzten Umrahmungen von Fassadenöffnungen in Gebäuden, üblicherweise um Fenster und Türenherum.
Faschen können aus der Wandfläche plastisch hervortreten, in diese vertieft eingelegt sein oder auch nur farblich gestaltet sein (Farbfasche). Traditionell bestehen Faschen aus einer Holzverkleidung, Werksteinenoder Putz. |
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Fensterschürze | Die Fensterschürze ist ein Verzierungselement eines Fensters im unteren Brüstungsfeld. Sie gehört zu den Schmuckelementen an Steinhäusern des barocken und klassizistischen Baustils, um die Gebäudefassade zusammen mit fein profilierten Gesimsen, Traufen, Fensterrahmung und aufwändigen Portalen zu gestalten. Diesen Baustil findet man im 18. und 19. Jahrhundert fast ausschließlich an Herrschaftsbauten und hochbürgerlichen Stadthäusern. | ||
Fensterverdachung | Eine Fensterverdachung bzw. auch Fensterbekrönung ist ein architektonisches Bauteil. Es dient als Verzierung des Fensters bzw. der Fassade, aber auch als Wetterschutz. | ||
Freisäule | Eine Freisäule ist ein Formelement der Architektur.
Als Freisäulen werden Säulen bezeichnet, die frei im Raum, in einem Raumteil oder einer Wandvertiefung (Ricetto-Motiv) stehen und keine tragende Funktion übernehmen. Freisäulen werden als Zier- oder Gliederungselement verwendet und können dabei auch Statuen oder Ähnliches tragen. Als Pfeiler wird eine frei stehende Stütze auch als Freipfeiler bezeichnet. |
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Fries | Als Fries wird in der Architektur ein lineares, meist waagerechtes Stilelement bezeichnet. Es ist ein schmaler Streifen, der einer Umgrenzung, Abgrenzung, Gliederung und Dekoration von Teilen eines Bauwerks dient. Der Fries kann glatt sein oder plastisch hervortreten, gemalt oder aus einzelnen Bauteilen zusammengesetzt sein. Manche bestehen aus mehreren schmalen Friesbändern beziehungsweise ihren Ornamenten. | ||
Fugenmalerei | Unter Fugenmalerei versteht man einen Teilbereich der illusionistischen Malerei, bei der regelmäßiges Mauerwerk durch entsprechende Malereien auf Putz nachgeahmt wird. Durch Strukturierung des Putzes suggerierte Mauerfugen bezeichnet man dagegen als Fugenschnitt. | ||
Fächerrosette | Fächerrosetten oder Halbrosetten gehören zum Schmuckrepertoire der europäischen und indischen Kunst. Sie sind abgeleitet aus Vollrosetten und können sowohl stehend als auch hängend gestaltet sein. Eine weite Verbreitung als Ziermotiv haben sie an Renaissance-Fachwerkbauten vor allem in Deutschland gefunden. | ||
Gaffkopf | Ein Gaffkopf ist eine Art von Fassadenschmuck. Dabei handelt es sich um figürliche Darstellungen von Köpfen und Büsten, die von der Fassade nach unten „auf den Betrachter“ blicken. Oft werden dabei übergroße Augen verwendet, häufig auch geöffnete Münder mit herausgestreckten Zungen und gezeigten Zähnen. | ||
Geckpfahl | Als Geckpfahl bezeichnet man einen Giebelschmuck in Form eines senkrechten, verzierten Holzbalkensam oberen Ende des Giebels eines Fachwerkhauses. | ||
Geison | Das Geison (altgriechisch τό γεῖσον geîson, Plural Geisa), auch Corona genannt, ist das weit vorragende Kranzgesimsgriechischer und römischer Architektur, das sich an der Traufe antiker Repräsentationsbauten oberhalb des Frieses oder des Zahnschnitts befindet. Das die Giebelschräge, den sogenannten Ortgang begleitende Geison wird auch Schräggeison genannt. Bekrönt wird das Geison von der Sima, der Traufleiste antiker Bauten. | ||
Gesims | Das Gesims, auch der oder das Sims, ist ein meist horizontales Bauglied, das aus einer Wand hervorragt. Ein Gesims dient zusammen mit senkrechten Architekturelementen wie Lisenen, Pilastern und Säulen der strukturbezogenen Gestaltung (Gliederung) von Wandflächen und Fassaden. | ||
Giebelohr | Giebelohr oder Giebelschulter ist der Abschluss der Dachtraufe zum Giebel, oft auch der Übergang vom Traufgesims zum Giebelgesims bzw. Ortganggesims. | ||
Grüner Mann | Als Grüner Mann werden bestimmte architektonische Zierelemente an sakralen und profanen Gebäuden des Mittelaltersund der frühen Neuzeit bezeichnet. Dargestellt wird zumeist ein männlicher Kopf, dessen Haupt- und Barthaare die Gestalt von Blättern haben, die auch aus dessen Mund hervorwachsen. Die Abbildungen ähneln häufig denen der Wilden Männer. Lady Raglan prägte die Bezeichnung 1939 mit ihrem Aufsatz The „Green Man“ in Church Architecture. Im deutschen Sprachraum war zu diesem Zeitpunkt bereits die Bezeichnung Blattmaskeüblich. | ||
Guldasta | Guldasta (selten Goldasta, persisch und urdu, „Blumenstrauß“) ist ein kleiner Dachaufbau an Moscheen, der in der persischen Architektur etwa vom 17. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert vorkam. Im Iran diente während der Herrschaft der Kadscharen ein meist quadratischer Pavillon aus Holz auf einem der Iwane dem Muezzin anstelle des Minaretts als Platz für den Gebetsruf (adhān).
In der älteren indo-islamischen Architektur ist der Guldasta auf den Dächern indischer Moscheen etwa seit der Zeit des Bahmani-Sultanats und im Mogulreich ein gemauertes, spitz zulaufendes Schmucktürmchen, häufig in der miniaturisierten Gestalt eines Minaretts oder eines Pavillons mit dem oberen Abschluss einer kugelförmigen Lotosknospe. |
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Harmika | Mit dem Begriff Harmika wird ein zaunartiges oder würfelförmiges Gebilde auf buddhistischen Stupasbezeichnet, welches später auch eine geschlossene Kastenform annehmen konnte. | ||
Inkrustation (Baukunst) | Inkrustation (von lateinisch crusta [marmoreae] „[marmorne] Schale“) bezeichnet in der Baukunst die großflächige oder auch nur teilweise Verkleidung von Wänden oder anderen Bauteilen (minderen Materials) mit flachgeschnittenen, meist verschiedenfarbigen Marmorplatten. Die Inkrustation ist eine Form der Polylithie. | ||
Intarsie | Bei einer Intarsie (von italienisch intarsiare = einlegen) handelt es sich um eine Dekorationstechnik, bei der auf einer planen Oberfläche verschiedene Hölzer so in- oder aneinandergelegt werden, dass wieder eine ebene Fläche entsteht, die verschiedenfarbige und unterschiedlich strukturierte Einschlüsse enthält. | ||
Kalasha (Architektur) | Als Kalasha wird ein steinerner krug- oder vasenförmiger Aufsatz auf einem Hindu-Tempel des nordindischen Nagara-Stilsbezeichnet. Später wurden in einigen Fällen auch die Dächer von Palastbauten oder muslimischen Kuppelgräbern mit derartigen Aufsätzen überhöht; bei letzteren erscheint oft zusätzlich ein gerippter amalaka-Ringstein. | ||
Karnies | Das Karnies (italienisch cornice Fries oder Rahmen) ist ein Schmuckelement in der Architektur. Es wird auch als Glockenleiste bezeichnet und besitzt eine konkav-konvexe (sprich s-förmige) Profilform. Der konvexe Teil wird als Stab, der konkave als Kehle bezeichnet. | ||
Kartusche (Kunst) | Eine Kartusche ist in der Ornamentik ein Zierrahmen. Kartuschen können Wappen, Porträts, Gemälde oder Inschriftfelder umrahmen. Verwendet wurden Kartuschen vor allem von der Renaissance an bis zum Rokoko und wieder im Historismus. Gebräuchlich waren und sind Kartuschen in weiten Bereichen der Kunst und des Kunsthandwerkseinschließlich der Architektur. | ||
Klötzchenfries | Ein Klötzchenfries oder Würfelfries bzw. Schachbrettfries (in abgerundeter Form auch als Rollenfries oder Röllchenfries bezeichnet) ist ein architektonisches Dekorelement aus kleinen, in der Höhe alternierenden Steinen. | ||
Knorpelwerk | Das Knorpelwerk (auch Knollenwerk) ist eine symmetrische Ornamentform mit knorpelartigen Verdickungen, eine spezifische Ausbildung des deutschen Manierismus (zweite Hälfte 16. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert). Als Schöpfer des Knorpelwerks gilt der niederländische Gold- und Silberschmied Paulus van Vianen. Einen großen Anteil an der Verbreitung des Knorpelwerks hatten Cornelis Floris (Florisstil) und Christoph Jamnitzer. Man findet diese Form nur nördlich der Alpen, hauptsächlich in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. | ||
Kokoschnik (Architektur) | Ein Kokóschnik (russisch Кокошник; Plural Kokoschniki) ist ein vor allem im Kirchenbau häufig verwendeter Fassadenschmuck der russischenArchitektur in Form eines halbkreis-, dreiecks-, kielbogen- oder passförmigen Ziergiebels. Die Bezeichnung leitet sich von der gleichnamigen, vergleichbar geformten Kopfbedeckung der russischen Frauentracht her. Der Kokoschnik ist eine Abwandlung der Sakomara, hat im Gegensatz zu dieser allerdings rein dekorative bzw. gliedernde Funktion und wird häufig stufenartig angeordnet. | ||
Konsolenfries | Ein Konsolenfries ist ein horizontales serielles Architekturelement, welches hölzerne Balkenenden (auch 'Balkenköpfe' genannt) in Stein nachahmt. Enggestellte Konsolenfriese werden auch als Zinnenfriese bezeichnet | Beim Übergang von der Holz- zur Steinarchitektur blieben gleichwohl manche – ehemals funktionalen – Elemente als Baudekor erhalten: Eins der charakteristischsten Beispiele sind Konsolenfriese; diese erscheinen bereits am Giebelfeld des Pantheons in Rom und anderen provinzialrömischen Bauten (z. B. Jupitermonument in Saint-Rémy-de-Provence). Auch in der Spätantike sind sie zu finden (z. B. Portal im Obergeschoss des Theoderich-Grabmals in Ravenna). Eine wesentliche Bedeutung für die dekorative Gestaltung des Bauwerks erhalten Konsolenfriese in der romanischen Kirchenarchitektur des Mittelalters, doch auch in der Baukunst der Renaissance, des Barock und des Rokoko tauchen sie unterhalb von Gesimsen und Traufen auf. Auch die historisierende Baukunst des 19. Jahrhunderts, die sehr häufig mit den – gegenüber Hausteinen immer billiger werdenden – Ziegelsteinen arbeitet, verwendet Konsolenfriese als dekoratives Element in der Fassadengestaltung. | |
Krabbe (Kunstgeschichte) | In der Kunstgeschichte ist Krabbe ein Fachausdruck für aus Stein gemeißelte, faltig verbogene Blätter, die, beginnend mit einfachen Arbeiten in der Frühgotik bis zu fein ausgearbeiteten Verzierungen in der Spätgotik, als Schmuckelemente an Gebäuden kreiert wurden. Sie wird auch als Kriechblume bezeichnet. Zumeist befinden sie sich an Schrägen von Wimpergen, Fialen oder Turmhelmen, wo es den Anschein hat, dass sie diese emporkriechen. | ||
Kreuzblume | Eine Kreuzblume ist ein blumenähnliches Ornamentaus Naturstein an gotischenoder neugotischen Bauten. Von oben betrachtet ist sie quadratisch und in seitlicher Ansicht ist sie kreuzförmig.
Sie findet sich als First- oder Giebelblume an Wimpergen, an schmalen Türmchen (Fialen) oder auch Turmpyramiden. Das kreuzförmige und stilisierte Gebilde aus Blätterformen (Krabben) gibt es nicht nur in einfacher Form, sondern auch zweifach übereinander. |
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Kymation | Ein Kymation (altgriechisch κυμάτιον, PluralKymatia oder Kymatien) oder Kyma (κῦμα kyma„Welle“; lateinisch n. und f. cyma) ist eine fortlaufende Zierleiste mit friesartigem Ornament, meist an Fassaden oder Säulen. Sie kann plastisch ausgearbeitet oder auch nur aufgemalt sein und weist vorwiegend stilisierte pflanzliche Elemente auf. | ||
Laufender Hund | Als Laufender Hund wird ein Fries bezeichnet, der an sich überschlagende Wellen erinnert. Er ist die gerundete Abwandlung des Mäanders.
Der wissenschaftliche Begriff für den Laufenden Hund ist Vitruvianische Veloute, benannt nach dem römischen Architekturtheoretiker Vitruv aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, oder Figura serpentinata, was auf die schlangenartige Form verweist. |
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Lünette (Bildende Kunst) | Als Lünette, auch Lunette, bezeichnet man in der bildenden Kunst und Architektur halbkreisförmige oder kreissegmentförmig gerahmte Wandfelder (auch Bogenfelder genannt), die sich über Türen und Fenstern befinden. Sie sind häufig mit malerischem oder plastischem Schmuck versehen. Auch bogenförmige Bildtafeln in einem Flügelaltar und halbkreisförmige Bildfelder auf antiken Stelen werden Lünette genannt. | ||
Maskaron | Ein Maskaron (franz. Fratzengesicht) oder Fratzenkopf (Fratze) ist ein als Halbplastik ausgeführter Schmuck an Bauwerken im Innen- und Außenbereich und, in kleinerer Form, an Möbeln, Gefäßen, Waffen und in der Heraldik. Der Maskaron stellt das grotesk oder schreckeinflößend gestaltete, menschenähnliche Antlitz eines Fabelwesens oder einer Gottheit dar. Im Gegensatz zum Neidkopf, der seinen Ursprung im Zauberglauben hat, und zum Wasserspeier, der dem Ableiten von Regenwasser dient, hat der Maskaron reine Schmuckfunktion. | Der Maskaron ist als karikierende Form einer Maskendarstellung seit der Antike bekannt | |
Maßwerk | Mit Maßwerk bezeichnet man in der Architektur die filigrane Arbeit von Steinmetzen in Form von flächigen Gestaltungen von Fenstern, Balustraden und geöffneten Wänden. Das Maßwerk besteht aus geometrischen Mustern, die als Steinprofile umgesetzt werden, wobei der Stein komplett durchbrochen (skelettiert) wird. Werden diese Dekorationen als Blende einer geschlossenen Wandfläche aufgelegt, spricht man von Blendmaßwerk. Stehen sie frei vor einer Wand, bezeichnet man sie als Schleiermaßwerk. Parallel laufende, senkrechte Streben werden auch als Stabwerk bezeichnet. | ||
Mesusa | Mesusa (hebr. מזוזה, auch Mezuzah oder Mesusah, Plural: Mesusot) bedeutet Türpfosten und bezeichnet eine Schriftkapsel am Türpfosten, die im Judentum Bedeutung hat und Verwendung findet, sowie auch das darin enthaltene beschriftete Pergament. | ||
Neidkopf | Als Neidkopf bezeichnet man Fratzen, die an Mauern, Türen oder Giebeln von Häusern und anderen Gebäuden angebracht sind. Der Begriff stammt vom althochdeutschen Wort nid ab, das für Hass, Zorn oder Neid steht. | ||
Nonnenkopf | Der Nonnenkopf ist ein zweiteiliges Maßwerk, das in der Gotik die Spitzbogenfenster aus Naturstein verzierte. Der Nonnenkopf besteht normalerweise aus zwei steinernen Werkstücken. Der Nonnenkopf wird aus einer geometrischen Konstruktion entwickelt, die mit unterschiedlichen Steinprofilen besetzt werden kann. Steinmetzen sprechen von Profil-Besatz. Mit der Entwicklung der Gotik wurden die Profile reichhaltiger. Der Naturstein wird aus einem Rohblock von einem Steinmetzen herausgearbeitet und profiliert. Die radialen Linien der Profile enden in sogenannten Nasen, die entweder spitz auslaufen oder abgeflacht werden. Nonnenköpfe befinden sich auch an hölzernem Gestühl oder an Möbeln. | ||
Ohr (Ornament) | Als Ohren oder Ohrung bezeichnet man die vorspringenden Ecken von Rahmen bei Fenstern und Türen, Möbel, Täfelungen, Bilder- und Spiegelrahmen. Objekte mit Ohren bezeichnet man auch als geohrt. | ||
Onigawara | Onigawara (jap. 鬼瓦, „teufelsgesichtiger Dachziegel“) ist ein dekoratives Element in der japanischen Architektur, das zudem als Talisman dient. Mythologisch betrachtet haben Onigawara in der japanischen Architektur ähnliche unheilabwehrende Funktion wie Wasserspeier in der Architektur des Westens. Es handelt sich um einen Dachziegel, der in der Heian- und Nara-Zeit mit Blumen- und Tiermotiven, ab der Kamakura-Zeitjedoch zumeist als Fratze eines Kobolds (Oni) gestaltet ist. Der „Onigawara-Ziegel“ ist in der Regel am Ende des Dachfirsts angebracht. Bisweilen werden Onigawara auch aus Holz oder Stein gearbeitet. Sie besitzen häufig voluten- oder wellenförmige Ornamente, die „Hire“ (鰭, Flossen) genannt werden. Plastische Onigawara werden seit der Muromachi-Zeit hergestellt. | ||
Palmette | Die Palmette (franz. „Palmbäumchen“) ist ein Schmuckmotiv, das eine symmetrische Abstraktion eines Blattes der Fächerpalmedarstellt. Seit der Antike ist sie ein beliebtes Ornament in der Architektur und Vasenmalerei. Neben dem Akanthus gehört sie zu den häufigsten stilisierten Pflanzenmotiven. | ||
Pferdeköpfe (Giebelschmuck) | Die Pferdeköpfe (seltener auch Köpfe anderer Tierarten), auch als Hengst und Hors oder Rossgoschen bezeichnet, sind eine an niederdeutschen Hallenhäusern häufig zu findende Verzierung der Windbretter am Giebel des Daches. Die Bretter sind etwa einen halben Meter über den Dachfirst herausgezogen und kreuzen sich in Form eines Schragens. | ||
Pilaster | Ein Pilaster (von lateinisch pila „Pfeiler“) ist ein pfeilerartiges Formelement der Architektur. | ||
Pinienzapfen (Architektur) | Pinienzapfen ist die archäologisch-kunsthistorische Bezeichnung für den Typus eines Ornaments, das in der stilisierten Gestalt der Frucht einer Pinie auftritt. In der Wappenkunde wird die Figur auch als Zirbelnussbezeichnet. | ||
Profil (Ornamentik) | Mit dem Begriff Profil bzw. Profilierung bezeichnet man im Bereich der Ornamentik die Abrundung und Einkehlung eines ursprünglich kantigen Werkstücks oder eines ganzen Bauteils.
Im Hintergrund können überwiegend praktische Funktionen (z. B. bei Handläufen oder Dachziegeln) oder aber dekorative Gründe stehen (z. B. bei Maßwerk, Gewölberippen, Konsolen) – manchmal vermischen sich praktische und dekorative Gründe (z. B. bei der Profilierung von Gesimsen). |
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Putzband | Ein Putzband entsteht, wenn das horizontale Bauglied schlicht und unprofiliert, das heißt flach und mit rechteckigem Querschnitt, aufgeputzt wird. Es kann auf der Fassade genauso angeordnet sein wie die oben beschriebenen Gesimse. | ||
Radfenster | Ein Radfenster ist ein Rundfenster, bei dem die Fensteröffnung durch „Speichen“ aus Holz oder Stein unterteilt ist. Radfenster sind Vorstufen der gotischen Fensterrosen, die jedoch oft noch die Form eines Radfensters aufnehmen und variieren. | ||
Rankenfrau | Als Rankenfrau (oder Rankengottheit) werden in der Klassischen Archäologie Figuren bezeichnet, deren Oberkörper aus einem Blätter- oder Blütenkelch auftaucht. Ihre Darstellung findet sich an Tempeln und anderen Gebäuden, aber auch an Schmuck- und Gebrauchsgegenständen besonders im kleinasiatischen Raum. | ||
Risalit | Der Risalit (aus italienisch risalto ‚Vorsprung‘, italienisch saltare ‚springen‘), auch Avantcorps[1] oder Avant-corps (von französisch avant corps ‚vor dem Baukörper‘),[2] ist ein zumeist auf ganzer Höhe aus der Fluchtlinie eines Baukörpers hervorspringender Gebäudeteil. Als Mittel zur Fassadengliederung ist er ein typisches Gestaltungsmittel der Architektur der Renaissance und des Barock (sowie des entsprechenden Historismus), tritt jedoch auch in anderen Epochen auf. | ||
Rocaille | Rocaille ist das kunstwissenschaftliche Fachwort für muschelförmige Ornamente. Häufig sind Verbindungen mit Blatt- und Rankendekorationen. Das Wort rocaille kommt aus dem Französischen und bedeutet „Muschelwerk“. Das Rokoko wird im Französischen auch style rocaille genannt. | ||
Rollwerk | Das Rollwerk ist eine Dekorationsform, die hauptsächlich in der Kunst und Architektur des Manierismus und Frühbarock ab etwa 1530 bis zum frühen 17. Jahrhundert vorkommt. Verschränkte und aufgerollte, durchgesteckte und mehrschichtige, plastisch wirkende Bandformen sind ihre Merkmale, die vor allem bei dekorativen Rahmungen, bei Wappenund Kartuschen vorkommen. Daher wird das Rollwerk auch als Kartuschenwerk bezeichnet, entsprechende Gebilde als "Rollwerkkartuschen". Häufig tritt das Rollwerk in Kombination mit dem Beschlagwerk auf. | Entwickelt wurde das Rollwerk um 1530 in der Schule von Fontainebleau, weiterentwickelt wurde es in den Niederlanden. | |
Rosette (Ornamentik) | Rosetten sind dekorative Rundelemente z. B. in der Mitte größerer Flächen und als Schlusssteine von Kreuzgewölben. Verziert sind Rosetten mit geometrischen Formen, Spiralen und auch Blatt- bzw. Blütenwerk. | ||
Rundstab | Ein Rundstab ist ein profiliertes Zierelement mit konvexem Querschnitt, das oft als begrenzendes oder rahmendes Eckprofil von Baukanten oder anderen Bauelementen eingesetzt wird, aber auch in anderen Dekorationszusammenhängen verwendet und als solches angesprochen wird. | ||
Schachbrettstein | Schachbrettsteine mit ihren meist schwarzen und weißen Feldern sind ein seltener Bauschmuck an den Außenwänden mittelalterlicher spätromanischer und frühgotischer Feldsteinkirchen. Sie wurden bevorzugt im Eingangsbereich oder an Mauerecken von Apsis, Chor, Schiff und Turmgut sichtbar angebracht. Die dänischen und deutsche Kirchen mit Schachbrettsteinen stammen aus der gleichen Zeit und in beiden Bereichen muss davon ausgegangen werden, dass die Steine mit dem Kirchenbau assoziiert wurden. Es ist schwierig, sich vorzustellen, dass in beiden Bereichen keine Korrelation zwischen dem Auftreten des gleichen Phänomens besteht. | ||
Schiffskehle | Schiffskehlen oder auch Schiffchen sind typische Verzierungen an niederdeutschen Fachwerkhäusern. Der Name leitet sich vom Aussehen eines umgekehrten Schiffskiels ab. Der Wortstamm -kehle steht für die Hohlkehle, die runde Ausbuchtung der Kante. | ||
Schwalbenschwanzzinne | Eine Schwalbenschwanzzinne (auch Kerbzinne, Welsche Zinneoder Scaliger-Zinne genannt) ist die Zierform einer Zinne, die vor allem in Südtirol und Norditalien an Wehr- und Ringmauern von Burgen ausgeführt wurde. Sie sind nach dem gegabelten Schwanz von Schwalben benannt.
Meist wurde sie als Erkennungszeichen im Kranz angebracht, wobei besonders die Schwalbenschwanzform der Ghibellinenzinnenbekannt geworden ist. In der späten Gotik und Renaissance wurde diese Art von Zinnen mehrheitlich zur Dekoration genutzt. |
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Schweifwerk | Das Schweifwerk ist eine aus dem Beschlagwerkhervorgegangene Dekorationsform. Es besteht aus C- und S-förmigen Schwüngen, deren Enden wie Keulen verdickt sind (daher auch Keulenschwung genannt) und sich teilweise überschneiden. Es kann mit Masken, Blumengirlanden und Grotesken verbunden werden. | ||
Sima | Als Sima (femininum, von griechisch σιμός simós „nach oben gebogen“) bezeichnet man den aus gebranntem Ton oder Marmor bestehenden Dachrand in der griechischen und römischen Architektur. Die Sima sitzt oberhalb des Geison. Oft S-förmig geschwungen, konnte sie doch sehr unterschiedlich profiliert sein. Je nach benutztem Material trägt sie kunstvollen Dekor in Form von Bemalung oder Relief: Rankenmotive, Anthemien und geometrische Ornamente mit Mäander, laufendem Hund oder Flechtband, die besonders in archaischer Zeit verbreitet waren. Die Sima des archaischen Artemistempelsvon Ephesos trug einen Kriegerfries mit Pferden und Wagen. Vor allem in klassischer Zeit und im Hellenismus waren Rankenmotive beliebt. | ||
Soffitte (Architektur) | Eine Soffitte ist in der Architektur die Verzierung einer frei sichtbaren Unterseite von Baugliedern. Zumeist handelt es sich hierbei um die Unterseite von Architraven oder von Archivolten, doch begegnen sie auch zwischen den Konsolen von Geisa und Gesimsen. | ||
Spiegel (Architektur) | Ein Spiegel bezeichnet in der Architektur eine ebene, zweidimensionale Fläche, die von einer nicht ebenen, dreidimensionalen Struktur umgeben ist. Auf dem Spiegel werden oft Bilder, Flachreliefs oder Ornamente gezeigt. | ||
Spiegelfeld (Architektur) | Ein Spiegelfeld ist ein durch Umrahmung mittels Profilen oder Stabwerk von der übrigen Fläche abgegrenztes, meist in der Mitte angeordnetes Decken- oder Wandfeld. Der Spiegel einer Decke ruht meist auf einer ringsumführenden Wölbung (sogenannte Voute) in Form eines Viertelkreises. In reicherer Ausbildung auf einer Reihe dreieckiger Walmen, die mit Stichkappen und Lünetten abwechseln. | ||
Stab (Ornamentik) | Mit dem Begriff Stab werden in der Ornamentkunst schmale Dekorelemente mit eng aneinandergereihten (seriellen) und meist geometrischen Einzelformen bezeichnet, die innerhalb eines größeren dekorativen Zusammenhangs auftreten (z. B. an Fenster- und Türrahmungen, Archivolten, Bilderrahmen oder Schmuckstücken). Stäbe haben keine besonders betonten Anfangs- oder Endstücke; regelmäßig wiederkehrende Unterbrechungen bzw. Auflockerungen des jeweiligen Motivs durch Zwischenstücke sind jedoch möglich (vor allem bei Perlstäben). Stäbe dienen in der Regel als Rahmungen. | ||
Stabwerk (Architektur) | In der Architektur ist das Stabwerk das Resultat einer spezifischen Bauweise. Neben Schichten (z. B. Mauerwerke) und Giessen (z. B. mit Beton) sind im Stabwerk alle Baustrukturen enthalten, bei welchen Stäbe zum Einsatz kommen. Die Stäbe bilden die tragenden Elemente, wobei die Flächen dazwischen nicht tragend sind und der reinen „Verkleidung“ dienen. Eine Konkretisierung erfährt dies beispielsweise im Riegelbau, in welchem die tragenden Stäbe nicht verputzt oder anderweitig abgedeckt werden. Im Speziellen kann der Begriff „Stabwerk“ die vertikalen Pfosten bezeichnen, die eine Glasfläche unterhalb eines Couronnements im Maßwerk gotischer Fenster einfassen. Nach Lage und Dicke unterscheidet man Hauptstäbe (alte Pfosten) und Nebenstäbe (junge Pfosten). | ||
Tabula ansata | Eine Tabula ansata (lat. „Tafel mit Handhaben“, Plural tabulae ansatae) ist eine rechteckige Inschriftentafel mit dreieckigen oder peltenformigen Ansätzen an den Schmalseiten. Rahmen in Form einer tabula ansata waren in der römischen Antike ein beliebtes Stilmittel bei der Einfassung von Inschriften. Diese finden sich vor allem bei reliefierten Steindenkmälern, wie dem Dativius-Victor-Bogen in Mainz, aber auch auf Alltagsgegenständen wie Geschirr oder auf Waffen. Ihre Funktion war die Hervorhebung der eingefassten Inschrift. | ||
Tauband | Als Tauband bezeichnet man in der Architektur eine Profilleiste, die mit Spiral- oder Flechtmuster nach der Struktur eines Taus oder Stricks versehen ist. Gelegentlich wird sie auch als Taustab bezeichnet. | ||
Triglyphe | Die Triglyphe (auch der Triglyph, griechisch τρίγλυφος zu dt. „Drei Rillen/Kerben“) ist eine Platte am Fries der dorischen Ordnung mit zwei vollen inneren und zwei halben äußeren Rillen (ohne diese auch Diglyphe genannt) zwischen den Metopen, mit denen zusammen sie den Triglyphenfries bilden. | ||
Trophäe (Ornament) | Als Trophäe werden in der Kunstwissenschaft Ornamente bezeichnet, die gleichartige Gegenstände, meist Waffen, in dekorativer Anordnung zusammenfassen. | ||
Turmkugel | Eine Turmkugel – gebräuchlich sind oder waren auch die Ausdrücke Turmknauf und Turmknopf– ist eine verschlossene, oft runde und oft vergoldete Metallkapsel auf der Spitze eines Burg-, Schloss- oder Kirchturms. Dann meist Dachknäufe genannt, zieren solche Gegenstände auch den Dachgipfel von Rathäusern und anderen öffentlichen Gebäuden. Auch auf architektonischen Stücken in Parks wie Tempeln und Pavillons sind sie nicht selten zu finden. Sie haben nicht immer die Form einer Kugel, sondern sind bisweilen auch zapfenförmig. | ||
Türrolle | Die Türrolle ist ein Element der altägyptischenGrabarchitektur, das vor allem im Alten Reichverwendet wurde. Sie stellt einen in Stein nachgebildeten aufgerollten und durch zwei Schlingen befestigten Mattenvorhang dar. Sie kann direkt am Grabeingang angebracht, aber auch Bestandteil einer meist im Grabinneren befindlichen Scheintür sein. Im Pyramidenbezirkdes Djoser aus der 3. Dynastie sind die einzelnen Glieder des Schilfmatten-Vorhangs detailliert durch blau-grüne Fayence-Kacheln nachempfunden. Spätere Exemplare weisen eine solche Gliederung meist nicht auf und sind stattdessen glatt. | ||
Vedika | Vedika ist ein Schutzzaun aus behauenen und polierten Steinen, der einen buddhistischen Stupaumgibt und symbolisch die innere sakrale von der umgebenden weltlichen Sphäre trennt. | ||
Volute | Volute (lat. volutum „das Gerollte“) ist ein aus dem Französischen abgeleiteter Ausdruck für eine Schneckenform (Spirale) in der künstlerischen Ornamentik, besonders in der Architektur. | ||
Volutenranke | In der Ornamentik wird eine Ranke mit einer oder mehreren Voluten als Volutenrankebezeichnet. Statt des speziellen Begriffs Volutenranke wird meist der allgemeine Begriff Ranke verwendet. | ||
Windbrett | Ein Windbrett (auch Giebelbrett, Windfederoder Ortbrett genannt) ist allgemein ein Brett, das den Dachüberstand am Ortgang von unten verkleidet. Dort dient es zum Abdecken der Fuge zwischen Stirnbrett und Giebelmauerwerk und behindert das Eindringen von Wind an dieser Stelle. Häufig wird das Stirnbrett mit dem Windbrett verwechselt. | ||
Wirtel (Baukunst) | Ein Wirtel oder Schaftring ist ein plastisch vortretender Ring um den Schaft einer Säule oder eines Rundpfeilers. Bauelemente, die einen Schaftring besitzen, werden auch als „gewirtelt“ bezeichnet. | ||
Wulst (Architektur) | Als Wulst wird ein meist horizontal verlaufendes Architekturelement mit profiliertem halb- oder dreiviertelrunden Querschnitt bezeichnet, welches um senkrechte Bauglieder wie Säulen, Pilaster, Lisenen oder um Fensterwölbungen herum verkröpft sein kann. Auch im Zusammenhang mit Archivoltenbögen ist häufig von Wülsten die Rede; als Fensterrahmungen sind sie vergleichsweise selten. | ||
Zahnschnitt | Der Zahnschnitt oder auch Zahnschnittfries ist ein abstrakt geometrischer Fries; | ||
Zirbel (Verzierung) | Als Zirbel bezeichnet man eine kunstvolle Verzierung an schmiedeeisernen Treppengeländern und Toren aus Metall. Dabei ist in einem Geländerstab das Metall in Einzelfäden verdreht. Früher wurden Zirbel hergestellt, indem ein Vierkanteisen eingeschnitten, aufgespalten, verdreht und gestaucht wurde. Heute ist die Herstellung maschinell möglich. | ||
Zophoros | Der Zophoros oder auch Zôophoros ist ein Begriff aus der griechischen Sprache (von ζοον, zóon Lebewesen, Tier und φέρω, phéro tragen) und bezeichnet einen Fries zumeist an einem Tempel, der, mit (Fabel-)(Tier-)Figuren bemalt oder als Relief gestaltet, als eine Art Band über den Säulen um das ganze Gebäude läuft. Dieser Figurenfries ist ursprünglich ein Merkmal der attisch-ionischen Tempel. Er findet sich aber auch später, so bei einer Reihe von römischen Tempeln, noch immer in diesem Stil errichtet. | ||
Ähre (Architektur) | Eine Ähre ist in der Architektur das verzierte Ende einer Turm- oder Giebelspitze an den Profanbauten der nordischen Renaissance. Diese Verzierung besteht aus Eisen oder auch aus Ton. |
Säule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauteil | Bild | Beschreibung | Ursprung |
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Atlant | Ein Atlant (Betonung auf der zweiten Silbe) ist – nach Atlas, dem titanischen Himmelsträger aus der griechischen Mythologie – in der Baukunst eine architektonische Stütze in Form einer oft überlebensgroßen, männlichen muskulösen Figur, die anstelle einer Säule angebracht ist, um bestimmte Bauglieder wie Gebälk oder Konsolen zu tragen. Die römische Bezeichnung für Atlant lautet Telamon. Atlanten haben im Unterschied zur Karyatide die Arme erhoben und oft auch den Oberkörper vornübergebeugt, um das Tragen der Last auf den Schultern anschaulich zu machen. | Die Verwendung beschränkte sich in der Architektur nicht auf die griechische oder römische Antike, sondern erfolgte auch zu späteren Zeiten wie in der Renaissance, im Barock, im Rokoko, im Klassizismus beziehungsweise auch in der Neorenaissance und dem Neoklassizismusdes Historismus im 19. Jahrhundert mit den Kennzeichen des Manierismus. | |
Bestiensäule | Eine Bestiensäule (oft auch Bestienpfeiler) ist eine Säule bzw. ein Pfeiler mit einer plastischen Darstellung kämpfender Menschen und Tiere auf dem Schaft. Wichtigstes Kennzeichen ist, dass die Stütze selbst völlig zurücktritt gegenüber den übereinander und nebeneinander angebrachten Personen und Tieren. Die Bestiensäule ist eine seltene Säulenform der romanischen Baukunst, sie galt schon zu ihrer Entstehungszeit als sehr kostbar, da ihre Gestaltung höchstes bildhauerisches Können voraussetzt. | ||
Blendsäule | Eine Blendsäule ist ein Formelement der Architektur.
Als Blendsäulen werden Säulen, die einer Wand scheinbar vorgeblendet sind, bezeichnet. Als Bauglied stehen sie jedoch in festem Mauerverband mit der Wand, die sie gliedern. Sie sind daher als halb hervortretender Zylinder in die Wand eingebaut. In romanischen und gotischen Kirchen dienen sie in der Regel zur Aufnahme des von den Gurtbögen kommenden Gewölbeschubes. |
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Dienst (Architektur) | Mit Dienst wird im Zusammenhang mit der romanischen und insbesondere der gotischenArchitektur eine vergleichsweise schlanke Viertel-, Halb- oder Dreiviertelsäule, aber auch eine En-Délit-Säule (wie z. B. im Chor der Kathedrale von Laon) bezeichnet, die einem Pfeiler oder einer Wand scheinbar vorgelegt ist. Eine Gruppe von kleinen und großen Diensten, die gemeinsam um einen Pfeilerkern oder an einer Wand angeordnet ist, bezeichnet man auch als Dienstbündel. Ein mehr oder weniger dicht von Diensten umstandener Pfeiler wird auch Bündelpfeiler genannt. Dienste setzen sich in die Gurte bzw. Grate oder Rippen eines Gewölbes hinein fort und tragen deren Lasten ab. | ||
Fahrzeugsäule | Tragende Fahrzeugsäulen, die den Dachbereich (Dach und innere Seitenteile) mit dem Karosserieunterbau (Schweller, Boden vorn/hinten) verbinden, werden mit von vorn nach hinten fortlaufenden Buchstaben bezeichnet | ||
Freisäule | Eine Freisäule ist ein Formelement der Architektur.
Als Freisäulen werden Säulen bezeichnet, die frei im Raum, in einem Raumteil oder einer Wandvertiefung (Ricetto-Motiv) stehen und keine tragende Funktion übernehmen. Freisäulen werden als Zier- oder Gliederungselement verwendet und können dabei auch Statuen oder Ähnliches tragen. Als Pfeiler wird eine frei stehende Stütze auch als Freipfeiler bezeichnet. |
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Halbsäule | Als Halbsäule wird eine Säule bezeichnet, deren Schaft nur zur Hälfte aus einer Wand oder dem Kern eines Pfeilers hervortritt. Innerhalb der Geschichte der Architektur wurden Halbsäulen sowohl zur Gliederung von Fassaden als auch zur Umformung von tragenden Pfeilern benutzt. In diesen Zusammenhängen existieren auch die Begriffe Viertel- und Dreiviertelsäule. | ||
Hartungsche Säule | Hartungsche Säulen, benannt nach dem in Berlin tätigen Architekten Hugo Hartung, sind verzierte gusseisernePendelstützen für stählerne Eisenbahnbrücken, die im Berliner Raum zwischen 1880 und 1910 verwendet wurden. Sie wurden zunächst beim Bau der Berliner Stadtbahn, aber auch bei der Hochlegung der Anhalter Bahn sowie bei den meisten danach erstellten Brückenbauwerken eingesetzt. Die Hartungsche Säule ist ein wichtiges und stilprägendes Element der Berliner Eisenbahnarchitektur und damit auch eng mit der Berliner S-Bahn verbunden. | In den Jahren ab 1870 mussten im Berliner Raum viele Bahnstrecken aufgrund der zunehmenden Verkehrsbelastungen durch die Anlage von Eisenbahndämmen hochgelegt werden, um höhengleiche Kreuzungen zwischen dem Eisenbahn- und dem Straßenverkehr zu vermeiden. Deshalb wurden an vielen Stellen neue Eisenbahnbrücken gebaut. Aufgrund der Brückenspannweiten von bis zu 26,4 Metern (teilweise auch mehr) waren Zwischenstützen notwendig, um die Biegebeanspruchungen der Brückenträger in vertretbaren Grenzen halten zu können. Diese Stützen waren im Regelfall zwischen Gehweg und Fahrbahn angeordnet. | |
Hathorsäule | Die Hathorsäule (auch Hathorpfeiler oder Sistrumsäule) ist ein altägyptischerSäulentyp. Sie besteht aus einem runden Schaft oder einem Pfeiler und einem zweistöckigen Kapitell. Die untere Hälfte des Kapitells ist zwei- oder vierseitig und zeigt auf jeder Seite ein Gesicht der kuhohrigen Göttin Hathor. Das Oberteil hat die Form eines Sistrums, das als ein typisches Musikinstrument der Göttin gilt. | Die Hathorsäule hat sich aus dem Fetisch weiblicher ägyptischer Gottheiten entwickelt und ist in Ägypten seit dem Mittleren Reich weit verbreitet. | |
Karyatide | Eine Karyatide (griechisch καρυάτιδα ‚Frau aus Karyai‘ [bei Sparta]) ist eine Skulptur einer weiblichen Figur mit tragender Funktion in der Architektur. Eine alternative Bezeichnung ist Kanephore (griechisch ‚Korbträgerin‘). Karyatiden ersetzen in der Architektur Säulenoder Pfeiler bei Portalen und in der Fassadengliederung. Sie tragen Ziergiebel, Architrave, Dächer oder andere Dachelemente.
Karyatiden sind ein Sonderfall der Koren. |
Antikes Griechenland | |
Kretische Säule | Als kretische Säule bezeichnet man eine bei minoischen Bauten verbreitete Säulenform, bei der sich der Säulenschaft nach unten verjüngt, im Gegensatz zur griechischen Säule, so dass der Durchmesser an der Basis deutlich kleiner als am Kapitell ist. Kretische Säulen stehen auf einer flachen Basis und werden oben von einem wulstförmigen Kapitell und einer Abakus-Platte abgeschlossen. | ||
Papyrussäule | Die Papyrussäule ist ein in der altägyptischen Architektur weit verbreiteter Säulentyp. Sie stellt ein Abbild der Papyruspflanze dar, die als Sinnbild für Grünen und Gedeihen gilt und in Verbindung mit der Wappenpflanze Unterägyptens steht. |
Geschichte der Säulenformen