Benutzer:Asthma/ablage/Was ist eigentlich eine Enzyklopädy?
Was ist eigentlich eine Enzyklopädy?
Die Wikipedia ist entgegen ihrem Namen kein wissenschaftlich arbeitendes Projekt zur Erstellung einer Enzyklopädie, sondern ein Verein, der Aktivisten der Geekbewegung organisiert (u. a. in Cliquen, Redaktionen, Projekten, Cafés, Petitionen, Initiativen, Verschwörungen, Chatrooms, MySpace, Irrenhäusern, Verschwörungen, Second Life, Schönheitswettbewerben, Sportvereinen, Clubs, Clubs, Clubs, Clubs und Clubs). Die Tatsache, dass sich auch Akademiker (sogar Wissenschaftler) in der Wikipedia angemeldet haben ändert daran nichts: Sie treten hier nicht als Wissenschaftler, sondern als Wikipedianer auf.
Viele Wikipedianer und andere Lebewesen glauben dennoch, dass die Wikipedia eine Enzyklopädie sei oder zumindest eine sein sollte. Da aber Sollen nicht aus Sein gefolgert werden kann, läßt sich nicht rein analytisch vom Faktum des Artikelnamensraums auf die Ideale der Wikipedia schließen. Beide Sachverhalte haben mit „Enzyklopädie“ wenig zu tun, letztere werden als real-existierende unter dem Begriff „Enzyklopädy“ zusammengefasst: wird ähnlich wie „Enzyklopädie“ geschrieben, ist aber nicht dasselbe. Im Folgenden wenden wir uns zur Erörterung des semantischen Gehalts von „Enzyklopädy“ dem Eingemachten zu, will heißen: dem Histomat der Wikipedia. Dem schon jetzt nicht mehr ganz wohlwollenden Leser sei dabei noch als Warnung mit auf den Weg gegeben: „Nichts davon ist besonders neu oder originell, kann aber nicht oft genug gesagt werden.“[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Präsentation, Köpfchen und Repräsentation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufschlußreich für das Selbstverständnis eines Mitmach- und Gemeinschaftprojekts ist die Art und Weise, wie die eigene Ideologie durch Präsentation des eigenen Zwecks und der damit verbundenen Arbeitsweise vermittelt wird. Werfen wir dafür zunächst einen Blick auf die Hauptseite der deutschsprachigen Wikipedia:
ACHTUNG! Volksmund schreibt mit! |
In deren allerersten Version vom 28. August 2002 ist schon von „Enzyklopädie“ die Rede, aber noch nicht davon, was damit gemeint ist. Dies änderte sich am 2. Oktober 2002: Auf einmal wird „Wissen“ als Qualifikator zum Beitragen angegeben. Das schien selbstverständlich genug zu sein („Wissen“ verlinkte auch nirgendwohin, nichtmal nach Wissen), denn in den darauffolgenden Monaten änderte sich daran erstmal nichts. Dann, am 3. September 2003, erfolgte eine Verlinkung von „Wissen“ nach Wikipedia:Wie schreibe ich einen guten Artikel – vermutlich, weil die dortige Richtlinie das mit dem Wort „Wissen“ gemeinte erklären soll. So weit, so gut, bis am 4. Januar 2004 der Link von „Wissen“ auf WP:WSIGA rausfiel – wahrscheinlich hielt man die Richtlinie zur Klärung der Bedeutung von Wissen doch nicht geeignet genug.
Schließlich verzichtete man am 1. Mai 2004 mit der Begrüßungsformel „Bei Wikipedia kann jeder mitschreiben“ auf jegliche einschränkende Qualifikation zum Mitschreiben – von „Wissen“ o. ä. keine Spur mehr! Komischerweise blieb das auch fast zwei Wochen so, bis am 13. Mai 2004 irgendein Wunsch umgesetzt wurde. Nun hieß es „Bei Wikipedia können alle ihr Wissen einbringen“ (später, etwas individualistischer, „jeder sein Wissen“), verlinkt war in dem Satzteil aber wiederum nichts. Es wurde zwar in derselben Begrüßungsformel auf Wikipedia:Portal verwiesen, so richtig erklärt, was Wissen ist, wurde und wird dort aber nicht (obwohl dort, so die Begrüßung damals, „[a]lles Weitere“ zu finden sei).
Augenscheinlich war diese in theoretischer Hinsicht eher dunkel gebliebene Begrüßung unbefriedigend für einen bestimmten Wikipedianer (manche nennen ihn einen Troll), so dass dieser kurzerhand am 26. Juli 2005 die bis dato vollumfängliche Einladung zum Beitragen mit persönlichem Wissen auf die Suche nach „fähigen Mitarbeitern“ einschrumpfte (wer zu diesen „fähigen Mitarbeitern“ gehören sollte, wurde zwar nicht erklärt). Aber Wikipedianer lieben solche normativen Formulierungen mit elitärem Tonfall nicht, deswegen setzte es sofort Revert, Gegen-Revert und Gegen-Gegen-Revert, bis dann besagter Troll auf die geniale Idee kam, die Fähigkeit zum Beitragen mit Wissen zum impliziten Kriterium für fähige Mitarbeiterschaft zu erklären. Das war aber wohl zu unklar formuliert, deswegen einigte man sich am 10. August 2005 auf einen Kompromiss, der zweierlei inhaltlich als auch grammatikalisch voneinander trennte: Die Sphäre des Willkommenseins für „gute Autoren“ (früher einmal galt das universale Willkommen übrigens den Anmeldungsmuffeln) und die Sphäre des Beitragens für das Wissensmaterial.
Aber was war mit „gute Autoren“ gemeint? Wichtiger als Aufklärung in diesem Fall, war eine AntI-SexIsmus-AktIon, in deren Zug die „guten Autoren“ 14. September 2005 um 14:48 durch „neue Beiträge“ ersetzt wurden, 1 drauf um 15:04 dann diese durch „gute Beiträge“, die ihrerseits 1 drauf um 18:04 wieder zu „guten Autoren“ wurden. Aber was war jetzt nochmal mit dem „gut“ bei den Autoren und Autorinnen gemeint gewesen?
Erklären oder zumindest bewußt machen wollte man schließlich, erstmal und endlich am 9. Januar 2006 die Differenz von Ideal und Realität bzw. von Projektziel und Projektwirklichkeit. Während dieser löblichen Versuche der Aufklärung schwelte der Sexismus-Streit jedoch weiter, was dazu führte, dass aus „Wir heißen gute Autoren willkommen“ um 16:36 am 5. April 2006 „Wir heißen alle willkommen, die gute Artikel ausarbeiten können“ wurde. Es ging also wohl um das Produkt, nicht den Produzenten – die Beurteilung von diesem wurde davon abhängig gemacht, inwiefern er zur Manufaktur jener in (wiederum nicht näher spezifierter) Qualität beizutragen vermochte. Oder auch nicht, denn um 18:29 erfolgte die Revertierung der neuen Formulierung nebst Hinzufügung des einstmals gelöschten „Autorinnen“ zur alten (by the way: wie wär's mit taz-I?). Am 24. April 2006 wechselte dann nach Meinungsbild nochmal „Gute Autorinnen und Autoren“ mit „Neue Autorinnen und Autoren“, was aber wohl ein Lapsus war.
Wie dem auch sei, es blieb erstmal alles bei dieser Version der Begrüßung, jedenfalls in der wesentlichen Formulierung und Verlinkung. Etwa ein Jahr später muß jedoch irgendein Homöopath Rabatz gemacht haben – wie sollte man sich sonst erklären, was am 31. Mai 2007 geschah? „Wissen“ wurde nun erstmals (von einer prominenten Verteidigerin der skeptischen Sache) mit WP:WWNI verlinkt – eine seit 2002 existente, zentrale Richtlinie…
Update: Am 28. Oktober 2007 wurde die Hauptseiten-Begrüßung von allerlei Verlinkungen befreit. Die heiklen Begriffe werden fürderhin in Hilfe:Erste Schritte per Verlinkung erläutert.
Negative Dialektik und Angewandte Ornithologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es ging also zwar irgendwie immer schon um „Enzyklopädie“ und „Wissen“ und dass daran wohl auch Artikel und deren Autoren, Autorinnen sowie womöglich der oder die ein oder andere(r) Trans-Autor beteiligt sein müssen, aber Licht ins Dunkel bzw. Bestimmung ins Unbestimmte des wie, was und wozu usw. brachte erst (und das nach knapp fünf Jahren paralleler Existenz) die Hauptseiten-Verlinkung von „Wissen“ mit WP:WWNI. Letzteres ist, wie die meisten Richtlinien in diesem Projekt, offensichtlich auf dem Mist der englischsprachigen Wikipedia gewachsen[2]. Aber auch wenn die Überschreitung des Tellerrandrubikons in Richtung Horizont oftmals weiterhilft, soll dies hier nicht weiter verfolgt werden. Gerade weil „hier“ kein deutscher Sonderweg im Vergleich zum Mutterprojekt vorliegt, dürfen wir uns im Folgenden mit Baumschulenniveau begnügen. Auf WP:WWNI sah man das übrigens ähnlich…
Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist ist eine der meistverlinkten Richtlinien innerhalb der Wikipedia. Keine wird so oft zitiert, wenn es darum geht, die Löschung (oder auch Nicht-Löschung) von Inhalten zu legitimieren.[3] Die dort versammelten Antworten auf die Frage „Was ist Wikipedia nicht?“ scheinen ex negativo ungleich besser zur Enzyklopädyfindung zu helfen, als das Antworten auf eine entsprechend positiv formulierte Frage („Was ist Wikipedia?“) vermöchten – eine Richtlinie Wikipedia:Was Wikipedia ist existiert nicht (auf en.wikipedia.org hingegen irgendwie doch). Ungeachtet der offensichtlichen Umkehrung des schon 1674 formulierten Satzes „determinatio negatio est“ in ein hier vorliegendes „negatio determinatio est“ bleibt die Frage: Wieso diese Beliebtheit und diese Wirkungsmacht auf die Enzyklopädy? Werfen wir, um uns dahingehend schlau zu machen, den ein oder anderen Blick auf den Wandel dieser Richtlinie im Lauf der Zeiten.
Auch auf WP:WWNI wußte man bereits sehr früh, genauer: seit dem 20. August 2002, dass „Enzyklopädie“ irgendwie wichtig ist und darum verlinkt gehört: „Wikipedia ist eine Enzyklopädie“ (eigene Hervorhebung), so die vollmundige Behauptung in den frühen Tagen des Projekts, die ein bißchen im Gegensatz zur (späteren) demütigeren Formulierung auf der Hauptseite steht, über fünf Jahre so behalten wurde[4] und über die Zeit vermutlich ebenso wieder enzyklopädytheoretisches Grübeln über die Bestimmung des Begriffs veranlasst.
Insbesondere Punkt 2 („kein Wörterbuch“) war absonderlicherweise lange Zeit ein Streitpunkt. Schon am 3. Januar 2003 erfolgte der Hinweis auf das deutschsprachige Wiktionary, „das freie Wörterbuch“, seit dem 10. April 2003 flankiert durch die seit demselben Tag existente Meta-Seite, Wikipedia:Wikipedia ist kein Wörterbuch. Trotzdem war WP:WWNI wiederholt der zentrale Ort, um über den Sinn dieser Richtlinie zu disputieren[5]
Leidlich weniger umstritten war „keine Datenbank“. Die erste große Erweiterung dieses Punktes durch den Larry Sanger der deutschsprachigen Wikipedia vom 30. August 2003 wurde bereits am folgenden Tag zurückgewiesen (die allgemeineren Gedanken dazu wurden einen Monat später anderswo aufbereitet). „Datenbank“, so am 4. September 2003, stehe aber irgendwie im Gegensatz zu Fließtext und Lesegenuß. Was aber nicht so schlimm sei, wie man noch am selben Tag befand. Auch die am 2. September 2004 erfolgte Zusammenlegung div. Anti-Datenbank-Punkte konnte nicht verhindern, dass „Datenbank“ weiterhin nur ein Schlagwort blieb, dass aber wegen seines Verbleibs in WP:WWNI nicht nur einmal Anlass zur Demagogie gab.
WP:WWNI ist immer auch Versammlungsort der anderen, zentralen Richtlinien zum Ausschluss von Inhalten (wie z. B. Wikipedia:Relevanzkriterien, Wikipedia:Neutraler Standpunkt und Wikipedia:Belege) gewesen. Das ist übrigens ein alter Trick aus dem Überbauwesen: Die Pflicht zur Aufklärung wird umgangen, indem Obskurität delegiert wird, in diesem Fall an andere Richtlinien. Eine der jüngsten wurde sogar hier geboren, nämlich die Entsprechung von No original research: Am 20. September 2003 wurde folgender Punkt eingestellt: „In Wikipedia-Artikeln sollen weder neue Theorien, Modelle, Konzepte, Methoden usw. noch neue Begriffe etabliert werden. Ebenso unerwünscht sind nicht nachprüfbare Aussagen. Ziel des Enzyklopädieprojektes ist die Zusammenstellung bekannten Wissens.“ Zwei Sachen waren dabei pikant: 1) dass dieser Punkt dem Zusammenfassungskommentar nach auf Diskussion:Kommunikative Direktion enstanden ist (ein am 10. Juli 2005 wegen Theoriefindung gelöschter Artikel) und 2) dass bei diesem Edit gleichzeitig beim am 3. September 2003 eingestellten Satz „Was Wikipedia aber ist, findet Ihr hier“ die Verlinkung von „hier“ nach „Wikipedia:Wie schreibe ich einen guten Artikel“ auf „Wikipedia“ geändert wurde. Die Phrase „Theoriefindung“[6] wurde schließlich am am 2. Oktober 2003 erstmals auf WP:WWNI eingestellt. Die entsprechende Richtlinie ließ aber bis zum 23. Mai 2006 auf sich warten. Bis dahin wurde noch zweimal, am 28. Juli 2005 und am 21. Februar 2006, erfolglos versucht, das „bekannte Wissen“ in „gesichertes Wissen“ zu ändern… Bekanntheit erwies sich schließlich als populärer als Sicherheit, analog zur 13. September 2005 getätigen Feststellung, dass Popularität wichtiger sei als Wahrheit oder Wirklichkeit.
Enzylopädya perennis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]glauben daran
Daß man sie durch Glauben
Versetzen kann“
-- Kevin, Susi und Hotte[7]
Wikifrömmigkeit: Wille, Glaube und Gebote
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wer im Richtlinien- und Regelwerk der Wikipedia herumgestöbert hat, dürfte über die Tatsache gestolpert sein, dass viele bereits im Titel wie Gebote formuliert sind, z. B. aus der Tugendethik „sei freundlich!“, „sei tapfer!“, „sei mutig!“ aber auch „sei grausam!“. Mit „ignoriere alle Regeln“ wird dem Autoren zwar ein privater Agnostizismus anheimgestellt, womit aber nicht die Erlaubnis zum bewußten Brechen der Regeln gemeint ist.
Diese Gebote illustrieren alle, dass zur Aufrechterhaltung von Glaubensbekenntnissen (z. B. „Wikipedia ist eine Enzyklopädie“) der Glaube allein nicht ausreicht, er muß auch moralisch emp- bzw. befohlen werden. Und damit das ganze Projekt funktioniert, muß er sogar allen unterstellt werden: Nichts anderes besagt Wikipedia:Geh von guten Absichten aus,[9] eine aus en:Wikipedia:Assume good faith übertragene Richtlinie (wobei die religiös schillernde Bedeutung von faith (Glaube) verlorengegangen ist, die wohl auch einige Wikipedianer mit belief (Glauben) verwechseln). „Glaube daran, dass die Wikipedianer“, so dieses deontologische Gebot, „von Grund auf gut sind und vertraue daher a priori darauf, dass jeder einzelne Wikipedianer gute Absichten hat oder über einen guten Willen verfügt!“ Believe It or Not! Aber wer’s eben nicht glaubt und stattdessen seinen Brägen in argwöhnischer Absicht missbraucht, darf bloß sein einziges Recht, nämlich zu gehen, in Anspruch nehmen: „Wenn du mit den Zielen und Grundsätzen der Wikipedia nicht einverstanden bist, zwingt dich niemand zu bleiben.“[10] Ach, wie gut dass niemand weiß, was die Ziele und Grundsätze der Wikipedia überhaupt bzw. eigentlich sind bzw. bedeuten! Denn der semantisch-normative Gehalt der enzyklopädyschen Richtlinien ist, wie bei allen heiligen Schriften, nunmal Auslegungssache, was in einer größtenteils egalitär organisierten Gemeinde wie der Wikipedia dann oftmals zu lesenswerten Disputen über die rechte Exegese führt. Eine große Hilfe bei diesem Wildwuchs der Widersprüche ist die bereits erwähnte und wie gewollt erscheinende Differenz von Begriff und Gegenstand. Wer dagegen opponiert, dem wird bei analytischem Vorgehen aus der konsequentialistischen Ecke zugerufen: „Bitte nicht stören!“[11] Vom demokratischen Weg der Wahrheitsfindung wird ebenfalls abgeraten: „Nimm nicht an Abstimmungen teil!“ So ist im enzyklopädyschen Klostergarten das Unkraut des Denkens letztlich beinahe vollständig immun geworden und die so gleichsam perpetuierte Heterodoxa macht verständlich, dass es oftmals zu Verschwörungstheorien kommt, in denen vermeintliche Kabale wirken.
Absonderlicherweise dienen die hier genannten Gebote noch nichtmal vorgeblich der Erstellung einer Enzyklopädie, sondern gereichen vielmehr mehrheitlich zur Wahrung des innenpolitischen Friedens und der Pflege der Wikiliebe. Man wendet sich zwar an den Einzelnen, der aber immer nur als Teil des großen Ganzen aller Anderen angesprochen wird. Das eingangs erwähnte Community-Gedöns hat tatsächlich in weiten Teilen die Normen des Projekt okkupiert. Vor allem die Gutgläubigkeit wird dabei als holistische Grundbedingung verkauft: „Wäre dem nicht so, dann wäre ein Projekt wie Wikipedia von Anfang an zum Scheitern verurteilt.“[12] Will heißen: Wer die so unterstellten Mehrheitsverhältnisse zu ändern trachtet, sucht offenkundig die Enzyklopädy zu vernichten. Und auch hier gilt, wie bei allen Normen, deren Gültigkeitsanspruch durch Vollstreckbarkeit einlösbar sein soll: Wer nicht hören will, muss fühlen.
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Ideologie unser, die du bist in unseren Richtlinien…
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Unser tägliches Buddhabrot gib uns heute…
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Es gibt keine Enzyklopädie außer der Enzyklopädy und die Wikipedia ist ihr Musailima!
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Eine Enzyklopädie und keine Enzyklopädie ist eine Enzyklopädy…
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Ik gihorta dat Om-seggen…
Was ist eigentlich eine Enzyklopädy?
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um zur Eingangsfrage zurückzukommen und ungeachtet der Tatsache, dass der ursprüngliche Autor dieser Zeilen selbst schon das ein oder andere mal dem allgemeinen Verblendungszusammenhang verfiel: Die Enzyklopädy ist nicht eine Enzyklopädie, und die Enzyklopädy ist nicht keine Enzyklopädie. Die Enzyklopädy ist weder eine Enzyklopädie noch ist sie keine. Sie ist sowohl eine als auch keine Enzyklopädie.[13] Das gilt analog für die Wikipedia, die eben immer mehr und zugleich weniger als bloß Wiki- oder -pedia ist und sein wird. Die Enzyklopädy wird so ähnlich geschrieben wie eine Enzyklopädie, wird von vielen, manchmal sogar wichtigen Leuten wie eine benutzt und gesehen, ist aber auf dieselbe Weise genausogut keine. Neben allerlei Inhalten, die mehr oder weniger zufällig tatsächlich den Kriterien der in den Wissenschaftstheorien und Erkenntnistheorien gängigsten Definitionen von Wissen entsprechen und deswegen auch so in einer Enzyklopädie erwartet werden, findet sich auch allerlei anderes; dieses geht aber mit jenem ein gleichsam dynamisch-dialektisches Wechselverhältnis ein und findet dabei trotz aller Richtlinien und Regeln weder ein vorhersagbares noch ein natürliches Ende. The sky is the limit – bzw. in diesem Fall die MediaWiki-Software.
In wissenschafts- oder literaturtheoretischer Hinsicht taucht hier das Zombie-Problem aus der Bewußtseinstheorie auf: die Enzyklopädy ist eine untote Enzyklopädie, ein vor allem durch viele gute Absichten und die Abwesenheit einer präzisen Vorgabe erschaffenes und stetig mutierendes, wechselvolles und daher in seiner Qualität wie auf hoher See schwankendes Faksimile einer Enzyklopädie, bei der man sowohl als Leser als auch als Autor ständig Gefahr läuft, sein Gehirn gefressen zu bekommen. Keiner weiß so recht, was mit „Enzyklopädie“, „Wissen“ oder „gut“ in Hinblick auf Artikel und Autoren gemeint sein soll, aber alle jonglieren fleißig mit diesen Begriffen, als wüßten sie es. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Artikel Enzyklopädietheorie, der für diverse interne Auseinandersetzungen um solche Fragen herangezogen und schließlich nach Löschantrag vom 5. September 2007 am 19. September gelöscht wurde – wegen unbelegter Theoriefindung.[14]
Die Diskrepanz, die zwischen den vielen, teils kon-, teils divergierenden Vorstellungen einerseits und der Realität des Projekts andererseits zwangsläufig enstand und als Synthese das Wesen der Enzyklopädy ausmacht, ist wohl nicht nur dem Autoren des hier vorliegenden Essays offenkundig geworden – warum sonst gäbe es derart viele Überlegungen zu der selben bzw. gleichen Problematik? Die typische Reaktion auf die offenbare Enzyklopädy besteht für gewöhnlich aus drei Schritten: Analyse der Situation, Zurückweisung dieser als inakzeptabel und Alternativvorschlag dazu. Die Alternativen beinhalten als Subtext stets eine Art Pascalsche Wette: Indem man „die Erstellung einer Enzyklopädie als Projektziel“ als richtige Ideologie affirmiere, verliere man nichts und könne doch alles gewinnen. Aber die dann noch ausstehende Antwort auf die unschuldige Frage “Mommy, what is an encyclopedia?” wäre allerdings, so scheint es, nicht oder wenigstens nicht nur theoretisch, sondern (auch) praktisch (d. h. in der Tat) zu beantworten, denn: It's a wiki, stupid! Auch die Richtlinien, die den Inhalt vorgeben sollen, sind selber Inhalt und insofern von den Benutzern gemacht bzw. eingestellt und daher auch immer veränderbar. Es gibt zwar unverhandelbare Grundprinzipien, aber wie in allen Verfassungen gilt dieses Prädikat dem Buchstaben und nicht dem Geist des Gesetzes – man will sich schließlich trotz allem Handlungsfreiheit bewahren, um nicht vor der enzyklopädyschen Frustration kapitulieren zu müssen.
Wer sich mit der Enzyklopädy nicht abfinden mag, sieht sich also anscheinend unweigerlich mit folgender Frage konfrontiert: Was tun?
In einem eventuellen fünften Teil erfahren Sie, wie man im Leben garantiert zu Ruhm, Reichtum und Glück gelangt.
Tatort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geklaut von: Benutzer:P. Birkens Essay „Was ist eigentlich eine Enzyklopädie“, Version vom 1. Mai 2007, 08:50.
- ↑ Wegen einiger verlorengegangener Versionen und lückenhaften Logbucheinträgen aus den ersten Tagen schwer nachvollziehbar, cf. [1], [2], [3]; aber auch [4]
- ↑ Die wirklich lustigen Sachen findet man übrigens nicht im Humorarchiv, sondern im Kuriositätenkabinett und aufm Dachboden.
- ↑ Der ursprüngliche Autor dieser Zeilen hat sich erlaubt, am 12. Oktober 2007 diesen Passus entsprechend zu relativieren, man wird sehen, was daraus wird.
- ↑ z. B. am 10. Mai 2003 über Wörterbuch vs Sprachwörterbuch, am 20. September 2004 mit klärendem Gedöns, am 29. Juni 2005 mit einem Plädoyer für Etymologien, am 6. Oktober 2005 mit einem Plädoyer für wissenschaftlich fundierte Trivia und am 27. Juni 2006 über Wörter vs Begriffe.
- ↑ Siehe hierzu Benutzer:20percent/Mein Onkel
- ↑ Geklaut aus konkret 10/Oktober 2007, S. 49.
- ↑ Geklaut aus The Devil's Dictionary.
- ↑ Spätestens seit dem 28. April 2006 nicht mehr wie zuvor Wikipedia:Geh von gutem Willen aus
- ↑ Geklaut von Wikipedia:Recht zu gehen, Version vom 25. September 2007, 20:32.
- ↑ Bis zum 14. September 2007 als Bitte formuliert (Wikipedia:Bitte nicht stören), von da an kurzfristig archimedisch (Wikipedia:Störe Wikipedia nicht, um etwas zu beweisen), ab dem 16. November dann als Sozialarbeiter-Ansage (Wikipedia:Du brauchst uns nichts zu beweisen), danach ab 18. November kurzfristig nur noch Reklame-Phrase (Wikipedia:Du brauchst nichts zu beweisen), ab 2. Dezember das Primat des Konstruktivismus (Wikipedia:Handle nicht destruktiv, um etwas zu beweisen), doch schon am 3. Dezember dann die volle Weichspül-Pädagogik (Wikipedia:Bleibe konstruktiv, wenn Du andere überzeugen willst) und schließlich seit dem 10. Dezember wieder am angestammten Platz.
- ↑ Geklaut von Wikipedia:Geh von guten Absichten aus, Version vom 12. September 2007, 19:31.
- ↑ Vgl. R. D. Gunaratne: "Understanding Naagaarjuna's Catuskoti", in: Philosophy East & West, V. 36 No. 3 (July 1986), pp. 213-234.
- ↑ Der Inhalt des Artikels nebst Versionsgeschichte wurde von Benutzer:Rax am 19. September 2007 um 22:37 im Artikel Enzyklopädik versenkt.