Benutzer:Birgit Heintz/Pferdegestützte Psychotherapie
Pferdegestützte Psychotherapie
Mit dem Einbeziehen von Pferden in die Psychotherapie kommt ein zusätzliches, lebendiges Medium zum Einsatz. Die Öffnung und Erweiterung des Settings mit dem Lebewesen Pferd ist eine psychotherapeutische Behandlungsvariante, nicht etwa eine neue Therapiemethode. Der Begriff des Mediums verweist auf die Rolle des Pferdes als Mittler. Die pferdgestützte Psychotherapie impliziert die Beibehaltung aller wesentlichen Grundsätze etablierter psychotherapeutischer (Richtlinien-) verfahren und ist immer integriert in die ambulante oder stationäre Gesamtbehandlung. Die pferdgestützte Psychotherapie postuliert, ebenso wie die Psychotherapie an sich, kein einheitliches Vorgehen. Art und Weise, Dauer und Zeitpunkt des Einbeziehens der Pferde orientieren sich vor allem an den Themen und Inhalten der individuellen Psychotherapieprozesse. Die Arbeit mit dem Pferd bedarf, wie jede Form der Psychotherapie, eines geschützten, professionellen Rahmens.
Indikation
Grundsätzlich können alle psychischen Störungen, bei denen eine Psychotherapie indiziert ist, auch Indikation für eine pferdgestützte Psychotherapie sein. Die Indikationsstellung orientiert sich an der individuellen Thematik und wird im Einzelfall getroffen. Besonders bei Patientinnen mit Beziehungstraumatisierungen sowie Traumafolgestörungen liegt eine Irritation von Vertrauen und Bindungsfähigkeit vor. In diesen Fällen scheint die Einbeziehung von Pferden in die Therapie besonders wertvoll.
Wirkfaktoren
Auf der Grundlage qualitativ angelegter Studien und zahlreich publizierter Einzelfalldarstellungen[1] lassen sich spezifische Wirkfaktoren beschreiben, die die Möglichkeiten rein gesprächsbasierter Psychotherapie bzw. der in der Kinderpsychotherapie neben dem Spiel eingesetzten Medien eindeutig erweitern: Vor allem für Patientinnen mit Beziehungs- und Bindungsstörungen ermöglicht das Einbeziehen der Pferde oft überhaupt erst das Zustandekommen einer tragfähigen therapeutischen Beziehung - wesentliche Voraussetzung für das Gelingen psychotherapeutischer Behandlungen. Über das Vertrauen zu dem emotional unbelasteten Lebewesen Pferd kann Vertrauen zur Therapeutin / zum Therapeuten entwickelt werden. So bedeuten die Pferde für viele Patientinnen eine Art Brücke in die Therapie und sie triangulieren die dyadische Beziehung.
· Auf der Basis des gemeinsamen, evolutionären Erbes aller Säugetiere verfügen Pferde untereinander und artübergreifend, in der Interaktion mit dem Menschen, über sehr sensible Formen emotionaler Resonanz und Empathie. Die Erfahrung ´wortlosen Bezogenseins´ knüpft an frühe, vorsprachliche Stadien der Selbstentwicklung und des Selbstempfindens an. Oft lösen die Pferde ein Gefühl tiefer, intersubjektiver Verbundenheit aus. Es ist anzunehmen, dass dieses Erleben Wunden frühkindlicher, unter Umständen defizitärer Interaktionen zwischen Säugling bzw. Kleinkind und Bezugspersonen heilsam überwachsen und das nonverbale Repräsentationssystem bereichern bzw. aktualisieren kann.[2]
· Die basale körperliche Erfahrung des Berührt- und Getragenwerdens in einem sehr umfassenden Sinn geht (s.o.) einher mit der Resonanz, die das Pferd auch auf der affektiven Ebene zu geben vermag. Häufig werden durch diese in jeder Hinsicht bewegenden Körperempfindungen im Körpergedächtnis gespeicherte Erinnerungen und innere Bilder berührt. Damit verbundene, auch schwierige, schmerzliche und abgespaltene Emotionen können u. a. über die Lockerung muskulärer Erstarrungen gelöst und wahrnehmbar werden. Der Berührungskontakt und der Bewegungsdialog mit dem Pferd erleichtert darüber hinaus auch die Emotionsregulierung. Häufig werden Gefühle des ´Geerdetseins´ und eine im weitesten Sinne antidissoziative Wirkung beschrieben, die vor allem während der Bearbeitung traumatischer Erlebnisse von Bedeutung ist.
· In der Psychotherapie bedeutet die Arbeit mit dem Pferd mit der Therapeutin geteilte Erfahrung in einer Art Übergangsraum zwischen Praxis und Lebenswelt. In diesem „intermediären Raum“ (Winnicott) - schon jenseits des Praxiszimmers, aber noch im Schutz der therapeutischen Beziehung - begegnet das Pferd der Patientin und dem Patienten einerseits als reales Wesen mit all seinen arttypischen Eigenschaften. Andererseits wird es aber, ebenso wie die Therapeutin, zum Träger vielfältiger Übertragungen und Projektionen, die somit einer therapeutischen Bearbeitung zugänglich werden. Aus der Interaktion zwischen Patientin und Pferd ergeben sich meist zusätzliche diagnostische Hinweise sowie Hinweise auf bisher unerkannte Ressourcen und Potenziale der Patientinnen.
· Der Erkenntnisgewinn durch ´modellhaftes Handeln´ in dem Erfahrungsraum mit dem Pferd basiert auf den aus der Psychotherapieforschung bekannten, elementaren Wirkfaktoren ´Ressourcenaktivierung´, ´Problemaktualisierung´, ´Problembewältigung´ und ´motivationale Klärung´.[3]
· In der Gruppenpsychotherapie befördert das sozial verbindende Potential des Pferdes in parallelen und gemeinsamen Erfahrungen der Teilnehmenden die Gruppenkohäsion. Zudem ermöglicht das psychotherapeutisch begleitete soziale Miteinander der Pferdeherde und der Menschengruppe die modellhafte Erprobung und Aneignung sozialer und sachbezogener Kompetenzen bzw. den Anstoß zur Überwindung individueller Entwicklungswidersprüche.
· Die Höfe und Reitanlagen, auf denen therapeutisch eingesetzte Pferde leben und Patientinnen ihnen begegnen, liegen meist weit ab dicht besiedelter Städte. Die Pferde sind Mittler und Medium zwischen PsychotherapeutIn und PatientIn, aber sie sind auch Mittler zwischen Kultur und Natur, zwischen einer sich zunehmend mechanisierenden und digitalisierenden Umwelt und der Lebendigkeit der Schöpfung.[4]
Zielgruppen und Anwendungsbereiche
Das pferdgestützte psychotherapeutische Behandlungsangebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich in komplexen Problemlagen befinden und unter psychischen Störungen mit Krankheitswert leiden. Dies ist häufig kombiniert mit familiären und sozialen Konflikten und einer ernsten Bedrohung der sozialen Integration und Teilhabe der Betroffenen. Wie beschrieben, verstehen und nutzen alle modernen Ansätze pferdgestützter Psychotherapie das kontakt-, beziehungs-, emotions- und lernaktivierende Potential des Pferdes - über unterschiedliche fachliche Akzentuierungen hinweg - als „Medium“ psychotherapeutischer Zielsetzungen. So können je nach Symptomatik und psychotherapeutischem Arbeitsschwerpunkt bzw. Patientinnen- und Therapeutinnenpersönlichkeit unterschiedliche Binnensettings entwickelt bzw. angeboten werden.
Pferdgestützte Psychotherapie kann als Einzel- oder Gruppentherapie, als ambulante oder stationäre Maßnahme und mit einzelnen oder mehreren Pferden durchgeführt werden. Sie kann vor allem im Gruppenkontext in Co-Therapie mit weiteren Psychotherapeutinnen und assistierendem Personal stattfinden. Die Gestaltung des jeweiligen Settings orientiert sich vor allem an den Themen und Inhalten der individuellen Psychotherapieprozesse (s.o.). Sie reichen von der Beobachtung eines oder mehrerer Pferde auf einem Platz, evtl. in einer Herde, der Kontaktaufnahme mit Stimme, Körper und Berührungen bis zu verschiedensten Formen des Bewegungsdialogs mit den Pferden.
Die Aktivitäten ähneln mitunter äußerlich üblichen Vorgehensweisen in den anderen Bereichen des Therapeutischen Reitens; entscheidend für die Psychotherapie ist ihre spezifisch auf die Therapieziele bezogene Auswahl, die achtsame Konzentration auf die innerpsychischen Prozesse und v.a. die Rückbindung des Erlebten in die psychotherapeutische Bearbeitung. Dies geschieht sowohl simultan direkt im Geschehen, als auch in der nachträglichen Reflexion. Sie schafft eine Verbindung der am Pferd geäußerten Gefühle, Gedanken und inneren Bilder mit zentralen Lebensthemen, Beziehungserfahrungen und Schemata, die im Fokus der Psychotherapie stehen.Im Schutz der therapeutischen Arbeitsbeziehung können bestimmte Aspekte, z.B. zuvor unbewusste Gefühle und innerpsychische Konflikte, die im Umgang mit dem Pferd oft besonders deutlich und sichtbar sind, erkannt, versprachlicht und bearbeitet werden. Die Psychotherapeutin muss zudem in der Lage sein, den Patientinnen ihre ganz eigene Beziehung zum Pferd zu ermöglichen. Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse beziehen sich nun in komplexer Weise auch auf das Pferd als triangulierendes Drittes und bedürfen einer entsprechend differenzierten Reflexion.
Neben den Impulsen, die die Begegnung und der Umgang mit dem Pferd für Assoziationen, Erinnerungen und Vergleiche mit anderen Erlebnissen der Patientinnen geben, liefert die gemeinsame ´Sitzung` am Pferd den Patientinnen und Therapeutinnen auch eine konkrete gemeinsame Geschichte. Anhand real miteinander erlebter Episoden können Erkenntnisse konkret erprobt und auf die Arbeit mit inneren Bildern, Erlebens- und Reaktionsmustern bezogen werden. Auch in diesem Sinne ist der Begriff des ´Mediums´ zu verstehen, da das Pferd einen gemeinsamen und hinsichtlich sozialer Beziehungsgestaltung hochentfalteten Erfahrungsraum sowohl für Patientin und Therapeutin, als auch für die Mitglieder einer Therapiegruppe bietet.
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit dem Pferd
Berufs- und kassenrechtlich wird zwischen Psychotherapie für Erwachsene ab 18 Jahren und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie bis 21 Jahre unterschieden, wobei die Einbeziehung von Eltern und Bezugspersonen vorgesehen ist. Die Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen ist ein eigenes Arbeitsfeld mit besonderen Methoden, um den spezifischen Entwicklungsbedingungen und Störungen im Kindes- und Jugendalter gerecht zu werden. So gibt es eine Vielzahl psychischer Erkrankungen, die insbesondere bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Zudem erfordert die psychotherapeutische Behandlung der Kinder und Jugendlichen den verstärkten Einsatz von Medien und Spiel.
Während in der Psychotherapie mit Erwachsenen das Gespräch zentrales Mittel der psychotherapeutischen Behandlung ist, ist die Sprache allein für Kinder zu abstrakt, um ihre psychische und soziale Befindlichkeit zum Ausdruck zu bringen und dynamisch zu verändern. Vor allem jüngere Kinder drücken ihre inneren Konflikte viel mehr auf der symbolischen Ebene des Spiels, ihrer Zeichnungen oder anderer (Bild-) gestaltungen aus. Kindertherapien brauchen den gezielten Einsatz von Medien, über die das ´Beziehungsspiel´ abläuft, die dem Wachsen einen Sinn geben und Lern- und seelische Entwicklungsprozesse unterstützen.
Das Pferd bietet als lebendiges Medium und als ´Übergangsobjekt´ für Kinder und Jugendliche besondere Möglichkeiten zur Identifikation und Projektion. Es bewirkt durch seinen Aufforderungscharakter meist eine verstärkte emotionale Öffnung und fördert damit als eigenständiges, ´du-evidentes´, antwortendes Gegenüber heilsame Erfahrung, Beziehungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit. In der von der Psychotherapeutin individuell begleiteten Begegnung mit dem Pferd entsteht ein therapeutischer Raum, der den Patientinnen einen spielerischen und emotional beteiligten Zugang zu ihren innerpsychischen Konflikten eröffnet. Das Pferd ´erlöst´ die Kinder und jungen Patientinnen zudem von der oft stigmatisierenden Herausforderung, sich auf eine Psychotherapie einzulassen. Ihre Bereitschaft „zu den Pferden zu gehen“, ist oft um ein Vielfaches höher, als ausschließlich eine psychotherapeutische Praxis zur Behandlung aufzusuchen.
Anforderungen an Fachkräfte und Setting
Pferdgestützte Psychotherapie wird von Psychotherapeutinnen angeboten, die neben ihrem Grundstudium und ihrer psychotherapeutischen Ausbildung (s.o.) über umfangreiche hippologische Qualifikationen verfügen.
Pferdgestützte Psychotherapie benötigt – auch im erweiterten Setting mit dem Pferd / den Pferden - einen geschützten ´therapeutischen Raum´ in dem sich alle an der Therapie Beteiligten konzentriert aufeinander beziehen und themenbezogen arbeiten können. Gemeint ist eine Atmosphäre der Ruhe, Geborgenheit und gesicherten Intimität der Arbeitssituation in allen Bereichen, d.h. auch in der Reithalle, auf Reitplätzen, im Gelände oder in den Stallungen, insbesondere wenn sich die Pferde auf einer gemeinschaftlichen Reitanlage befinden.
Das psychotherapeutische Setting, d. h. der Rahmen, in dem ein oder mehrere Pferde in die Psychotherapie integriert werden, kann sehr unterschiedlich sein und richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patientin, dem hippologischen und psychotherapeutischen Verfahrenshintergrund der Therapeutin und den zur Verfügung stehenden Pferden. Neben reiner Beobachtung oder dem (Berührungs-) Kontakt vom Boden aus, ist neben der Pflege und Versorgung des Pferdes die Arbeit mit dem geführten oder longierten, auch gerittenen Pferd sowie die Arbeit am Langzügel oder mit Handpferd möglich. Das Reiten kann vielfältig zwischen passivem Getragenwerden und aktiver Einflußnahme und Hilfengebung durch die Patientinnen gestaltet werden, auf dem blanken Pferderücken, mit Decke oder Sattel; entscheidend ist hier der Bewegungsdialog als ganzheitliches, leib-seelisches Geschehen. Die Ausrüstung von Patientin und Pferden variiert entsprechend den individuellen Bedürfnissen und sicherheitsrelevanten Anforderungen.
Anforderungen an den Einsatz der Pferde
Um die Aufgabe als Therapiepferd ethisch vertretbar erfüllen zu können, müssen alle Pferde artgerecht - im Sinne möglicher Sozialkontakte mit Artgenossen, Weidegang, Auslauf, Licht, Luft und gutem Futter - gehalten werden und leben idealerweise in einer Herde.
Zunächst sind Pferde aller Rassen und jeden Alters für den Einsatz in der Psychotherapie geeignet. Auch ein junges, altes, krankes, gehandicaptes oder unangepasstes Pferd hat seinen Platz in der (Pferde-)Gesellschaft und kann im psychotherapeutischen Prozess von individueller Bedeutung sein. Selbstverständlich bekommt ein Pferd weiterführende, z.B. tragende Aufgaben nur, wenn es körperlich, psychisch und charakterlich geeignet, dazu in der Lage und entsprechend ausgebildet ist. Die Sicherheit von Mensch und Pferd sind jederzeit vorrangig.
Die Ausbildung des Therapiepferdes soll abwechslungsreich und vielseitig sein. Sie berücksichtigt Stärken und Schwächen, um die jeweilige Persönlichkeit des Pferdes, insbesondere sein Vertrauen in den Menschen, zu fördern. Regelmäßige Gymnastizierung und ggf. Korrekturreiten erhalten die mentale und physische Gesundheit. Turniermässiger Einsatz oder andere gemeinsam bewältigte Herausforderungen, am besten zusammen mit der Psychotherapeutin, festigen die Beziehung und tragen zur Gelassenheit gegenüber ungewohnten Umwelteinflüssen bei.
Qualitätssicherung und Forschung
Psychotherapeutinnen sind zur Dokumentation der einzelnen Therapiesitzungen und zur Teilnahme an kammerzertifizierten Fortbildungen verpflichtet. Ein wesentliches Qualitätssicherungsinstrument in der ambulanten Psychotherapie ist das Gutachterverfahren, das für alle Psychotherapien, die den Umfang einer Kurzzeittherapie überschreiten, anzuwenden ist. Gutachteranträge für Langzeittherapien, in denen das Einbeziehen der Pferde schlüssig begründet ist, werden erfreulicherweise immer häufiger positiv beschieden.
In der stationären Psychotherapie gelten Vorgaben der Qualitätssicherung anhand der regelmäßigen (Re-)Zertifizierung durch akkreditierte Prüfgesellschaften. Anerkannte Qualitätsmanagementsysteme für medizinische und soziale Einrichtungen kontrollieren die Übereinstimmung mit einschlägigen Normen (z.B. Din ISO 9000 ff.), die Erfüllung der rechtlichen und fachlichen Vorgaben und die Ableitung und Umsetzung ständiger Verbesserungsmaßnahmen. Darüber hinaus nutzen die Kostenträger eigene Qualitätssicherungssysteme zur Überprüfung der Leistungen.
Forschung, Studien und entsprechende Publikationen dienen der fortlaufenden Evaluation und theoretischen Fundierung unseres Fachgebietes. Erste Studien und Veröffentlichungen zum Einsatz von Pferden in Psychiatrie und Psychotherapie entstanden - noch einzeln und unverbunden - in den 1980er Jahren und berichteten zunächst aus der klinischen Praxis des Therapeutischen Reitens über Beobachtungen und Annahmen hinsichtlich der mithilfe des Pferdes erzielbaren pädagogisch-psychologischen und psychotherapeutischen Wirkungen. Die zunehmende universitäre Beachtung und Einbindung dieses Forschungsfeldes vermochte die wissenschaftliche Systematisierung mit einer theoretischen und empirischen Untermauerung entscheidend voranzutreiben. Im deutschsprachigen Raum begann das 1986 gegründete ´Pferdeprojekt´ der Freien Universität Berlin damit, einschlägige wissenschaftliche Literatur, Forschungsansätze und –ergebnisse zu bündeln, empirische Daten zu erheben und einen theoretischen Bezugsrahmen für den Einsatz des Pferdes als ´Medium´ in der Psychotherapie zu erarbeiten. Seitdem hat sich dieses Forschungsfeld mit Untersuchungen und Veröffentlichungen weiter etabliert. Nach einer qualitativ ausgerichteten Pilotstudie 2019 / 20 läuft seit 2020 eine Wirksamkeitsstudie zur pferdegestützten Psychotherapie in Kooperation mit der Sigmund Freud Universität (SFU) Linz, Studiengang Psychotherapiewissenschaft.
Der Text ist einem gemeinsam mit der Facharbeitsgemeinschaft "Pferdgestützte Psychotherapie" formulierten Grundsatzpapier des Deutschen Kuratoriums für therapeutisches Reiten (DKThR) entnommen.
Literatur:
Fachgruppe Arbeit mit dem Pferd in der Psychotherapie (2005), Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. (Hrsg.), Psychotherapie mit dem Pferd - Beiträge aus der Praxis Warendorf: FN Verlag
Fachgruppe Arbeit mit dem Pferd in der Psychotherapie (2018), Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. (Hrsg.), Psychotherapie mit dem Pferd - Beiträge aus der Praxis, Band 2. Warendorf: FN Verlag
Gansterer, U. (2011 ) Equotherapie® und Mentalisierung – Analogien frühkindlicher und equotherapeutischer nonverbaler Interaktionsprozesse, Diplomarbeit Studiengang Pädagogik Uni Wien http://othes.univie.ac.at/14401/ DOI:10.25365/thesis.14401
Grawe, K., (2005) Wie kann Psychotherapie durch empirische Validierung wirksamer werden? Psychotherapeutenjournal, 4 (1), 4-11.
Hanneder, S., Papke, A. (2020) Das Pferdeprojekt der FU Berlin – Der Einsatz von Pferden als Medium in der Psychotherapie in: Lars Hauten / Thomas Nölle / Tobias Fenster (Hg.) Siegfried Schubenz - Initiativen und Perspektiven Göttingen: V&R Unipress S. 163-192
Heintz, B. (2020) Empathie auf vier Hufen - Einblicke in Erleben und Wirkung pferdegestützter Psychotherapie, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Klüwer, C. (1994) Zur Arbeit mit dem Pferd in Psychiatrie und Psychotherapie Sonderheft DKThR 1994
Quelle: www.dkthr.de
[1] S. FAPP Bd. 1 u. 2 u. ThR 1 / 22 AP SH
[2] Vergl. Gansterer, (2011)
[3] Vergl. Grawe, (2005)
[4] Vergl. Heintz, (2020)