Benutzer:GidGa/Josef Pieper (Maler)
Josef Pieper (* 12. Juli 1907 in Bochum; † 22. August 1977) war ein deutscher Maler, der besonders in der Zeit des Nationalsozialismus Erfolge feierte.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1922-1924 Besuch der Folkwang Handwerkerschule in Essen – Lehrzeit als Dekorationsmaler 1924-1929 Studium Kunstakademie Düsseldorf 1929 Lehrer für Malerei an Folkwang Handwerkerschule Essen Ab 1930 als freier Maler in Düsseldorf tätig 1937 Stipendium Deutsche Akademie Rom, Villa Massimo 1943 Besuch bei H.Purmann, Villa Romana 1951 Studienreise nach Ischia mit Werner Gilles,weitere Studienreisen nach Italien und Spanien, die auch seine Landschaftsmotive prägten
Malerische Anfänge
Seine Begabung zeigte sich schon früh- zitiert aus seinem eigens angefertigten Bericht, ausgedruckt in Kopie von Mitteilungen des Kunstvereins für die Rheinlande u. Westfalen, 7.Jahrgang 1936 Heft 1):
„denn schon als fünfjähriger kritzelte ich Pferde und Männchen auf eine Schiefertafel und alle erreichbaren Fetzen Papier. Als ich mit einem Stück weißer Kreide auf dem Bürgersteig ein großes Pferd zeichnete, hatte ich auch meinen ersten wirtschaftlichen Erfolg; eine Frau, die zugesehen hatte, gab mir 20 Pfennig. Wer war stolzer als ich?... In der Schule war Zeichnen selbstverständlich mein Lieblingsfach, und es stand von vornherein fest, dass ich Maler wurde.“
Josef Pieper war ein Naturtalent. Schon früh zeigte sich bei Ihm die seltene Fähigkeit des Erfassens vom Wesentlichen in einer Figur, in einer Bewegung, in einem räumlichen oder landschaftlichen Zusammenhang.
Aktzeichen bekam auch eine von Josef Pieper’s Malweisen, angefangen als er während des Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf in die Aktklasse des Herrn Professors Heupel-Siegen aufgenommen wurde, und er wurde mit der Anatomie vertraut. Dann nahm ihn Professor J.P.Junghanns in seine Malklasse auf…… … und hatte ich bisher nur gezeichnet, so wurden mir jetzt die Augen für das rein malerische Sehen geöffnet, und gleichzeitig konnte ich in dieser ausgezeichneten Lehre mein Zeichen vertiefen. Überhaupt hat mich diese Studienzeit wirklich weitergebracht, und manche wertvolle Äußerung während der Korrektur ist mir bis heute in lebhafter Einnerung geblieben. Als ich dann nach meiner Meisterschülerzeit mir selbst überlassen war, konnte ich sagen, dass ich für meine Weiterentwicklung gewappnet war. In der Folgezeit machte ich im Ringen um künstlerischen Ausdruck manche Phase mit durch. Es fehlte auch nicht an äußeren Erfolgen. Aber das Beglückendste war die Arbeit selbst. Ich möchte nicht weiter schreiben, was einen Maler alles bewegt, und hier künstlerische Probleme wälzen, denn meiner Auffassung nach soll man nicht zuviel über sich selbst erzählen, sondern gute Bilder malen…… (weiteres Zitat aus seinem Bericht). Wo er ging und stand zeichnete er; stets was ein Skizzenblock zur Hand, zu Hause, auf der Straße, bei Gästen, auf dem Spaziergang oder auf Reisen.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1935 Dürerpreis der Stadt Nürnberg
- 1936 Großer Staatspreis der Akademie der Künste, Berlin
- 1937 Preis der internationalen Ausstellung des Carnegie Instituts, Pittsburg,USA für Bild ‚Familie‘- welches von der Stadt Bochum gekauft wurde.
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erste Ausstellungen 1929 in Köln ‚Künstlerbundausstellung‘, und Düsseldorf Kunsthalle ‚Herbstausstellung Das junge Rheinland‘.
- 1935 Städt.Kunstsammlung Duisburg Maler sehen Deutschland
- 1936 Gemäldegalerie Bochum-Regionalausstellung‚ Berg und Mark-Landschaft und Menschen‘
- 1937-1939 Gemäldegalerie Bochum – Einzelausstellung plus jeweilige Jahresschauen Bochumer Künstler
Während seiner Lebenszeit waren seine Exponate u.a. im Kunstverein Köln und Hannover, im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, in Museen der Städte Bochum,Herne, Duisburg, Bremen, Flensburg, Folkwang Essen, Kunstverein Rheinland und Westfalen zu sehen. Danach wurden Gedächtnisausstellungen in Düsseldorf organisiert, 1979, 1981,1984. Nun schmücken seine Bilder Wände im Familien Privatbesitz, aber auch befinden sich seine vielen kleinen teilweise als Skizzen angefertigten Bleistift – oder Silberstiftzeichnungen in angelegten Ordnern.
Maltechniken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Silberstift,Kohle,Öl und Pastell. Lebensbejahend stellt Josef Pieper in allen seinen Arbeiten das Schöne der Welt dar- in lichten und hellen Seiten. Dies alles einzufangen gelingt ihm immer, ob er südliche Fischer, ein Aktmodell oder einen blühenden Baum darstellt. Dabei bleibt er immer auf der Suche nach seinen künstlerischen Idealen: Schönheit, Lauterkeit und Magie der Dinge. Vielschichtigkeit und sein malerisches Können bekunden die verschiedenen Techniken, die Josef Pieper anwendet. Das wird besonders deutlich vor den verschwebenden Pastellen, die in leuchtenden Tönen die Heiterkeit der jeweiligen Umgebung wiedergeben.
Mit einem sicheren Gefühl für schwingende Farbe und farbige Nuance, für die Kostbarkeit der farbigen Materie, die ihm von Beginn an mehr war als das bloße Ausdrucks-und Darstellungsmittel, malte er die Landschaft seine Heimat wie des Südens. Die weiten Wiesen, die stillen Spiegel von Teichen und Bächen, das Mauer-,Holz- und Ziegelwerk der Häuser, die staubigen Landstraßen, die Pinien und Oliven mit ihrem Laubwerk unbd Baumschatten, das Meer und die Küste, die Fischer und ihre Boote. Das Motiv ist mit entsprechendem Gefühl für das Prägnante ins Bild gesetzt.aich dann, wenn es sich scheinbar nur um spontane Naturaufnahmen handelt. Die Landschaft war als solche nicht das Primäre, ihr Wesen fesselte den Maler und ihm suchte er durch Form und Farbe, nicht zuletzt mit dem zarten und klangvollen Mittel des Pastells Ausdruck zu verleihen. ,‚Nicht die Natur abbilden, sondern mit der Natur formen‘, so lautete einer der Grundsätze von Josef Pieper.
Die Aquarelle werden zu besonderen Beweisstücken der Vielfalt dieses höchst beachtlichen Künstlers. Man wird an die Ischia Bilder eines anderen rheinischen Malers Werner Gilles erinnert, mit dem Josef Pieper einige Studienreisen nach Italien und Spanien unternommen hatte.
Verhaltener sind die Ölbilder-Landschaften in tonig gebrochenen Farben und stehen an der Spitze seines Schaffens. Kleine Pastelle, deren transparenter Charakter später mit in das Ölbild eingeht, aber auch Bleistift und Silberstiftzeichnungen werden als vorbereitende Skizzen angelegt. Die Blei-und Silberstiftzeichnungen sind unter den grafischen Techniken wohl die nobelste. Sie erlauben zarte Linien und fangen die Bildnisse mit dem ganzen Zauber ihrer Existenz ein. Der Künstler zeichnet mit einem Metallstift mit Silberspitze auf ein mit Leimwasser sorgfältig mit Glaspapier geglättet, weil der Strich auch nicht durch die kleinste Erhebung behindert werden darf. Partikel des Silbers bleiben beim Zeichnen auf dem Malgrund haften. Der Strich erscheint zuerst grau, nimmt aber durch Oxydation im Laufe der Zeit bräunliche Tönung an. Die Wirkung der Silberstiftzeichnung beruht auf die Präzision des Striches und der Wärme und Weichheit des Tones. Wesentliches Motiv bei Silberstiftzeichnungen ist seine Frau Hede: liegend, sitzend, lesend, träumend, rauchend. Diese Technik, die schon fast in Vergessenheit geraten war, verlangt eine äußerst sichere Hand, denn ihre hauchfeinen Striche sind nicht korrigierbar. In der Vergangenheit waren es wenige Künstler die diese Technik meisterten, in Deutschland- Holbein, Lucas Cranach und Dürer im 15.und 16.Jahrhundert, später sah man zu Anfang des 19.Jahrhunderts diese zarte Kunst in den Porträtminiaturen des französischen Rokokos. Diese edle Künstlerische Ausdrucksform war schon fast in Vergessenheit geraten, laut Josef Meder 1909 als ohne Chance zu haben, im Zeitalter der breiten Pinselstriche (Büchlein vom Silberstift).