Benutzer:Gisikon/Baustelle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Einwohner 1’095 (31. Juli 2010) (http://www.gisikon.ch/web/index.php?id=27&subnav=50)

Gisikon liegt im luzernischen Teil des Reusstals zu Füssen des Rooterberges. Mit einer Fläche von bloss 107,66 ha ist der Ort die flächenmässig kleinste Gemeinde im Kanton Luzern. Von der Fläche wird knapp die Hälfte (49,5 %) landwirtschaftlich genutzt, 25,2 % sind Siedlungsfläche und weitere 19,8 % Wald und Gehölz. Gisikon grenzt an Honau, Inwil und Root.


Jahr Einwohner
1798 111
1850 153
1870 156
1888 133
1920 202
1950 185
1960 201
1970 234
1980 370
1990 625
2000 845
2004 879
2006 887
2009 1'063


Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerungszahl wuchs von 1798 bis 1850 stark (1798-1850:+37,8%). Nach einem Rückgang zwischen 1870 und 1888 um 14,7% folgte eine Wachstumsschub, der bis 1920 anhielt (1888-1920:+51,9%). Anschliessend stagnierte die Zahl der Bewohner jahrzehntelang. Mit dem Bau der Autobahn Luzern-Zug Ende der Siebziger-Jahre begann dann ein sprunghafter Bevölkerungsanstieg auf heute 1'092 Einwohner (Stand 31. Mai 2010). Seit 1990 zählt Gisikon zur Agglomeration Luzern.


Fast die gesamte Bevölkerung, genau 92,33 %, spricht als Umgangssprache Deutsch. Ferner sprechen im Alltag 1,53 % Albanisch und weitere 1,18 % Französisch, Italienisch (Stand 2000).


Konfessionszugehörigkeit der Wohnbevölkerung 2000

römisch-katholisch 69,1 %
evangelisch-reformiert 17,2 %
christkatholisch 0 %
islamisch 2,5 %
andere Religionsgemeinschaft, keine 11,2 %

(http://www.lustat.ch/gp_1055_gb2010.pdf)


Herkunft und Nationalität

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 2009 waren von den 1'063 Bewohnern 916 Schweizer und 147 Ausländer.



Der Gemeinderat besteht aus fünf Personen (im Nebenamt). Gemeindepräsident ist Ruedi Maurer. Lötscher Josef ist für das Ressort Infrastruktur zuständig. Das Ressort für Soziales übernimmt Christiane Scherwey Lauber, Marianne Danuser gehört das Ressort Bildung und das Ressort Umwelt leitet Bruno Vogel.


CVP, JCVP 31,9 %
FDP, 60plus 17,1 %
SVP, JSVP, AS 33,3%
SP 12,3 %
Grüne, JG 3,9 %
Übrige 1,4 %

(http://www.lustat.ch/gp_1055_gb2010.pdf)


Bei den Kantonsratswahlen im Jahre 2003 wurde erstmals die SVP mit 33,35 % wählerstärkste Partei vor der CVP mit 26,05 % und der ebenfalls bürglichen FDP mit 17,51% der Stimmen. Die Linksparteien haben einen für Landgemeinden untypisch hohen Wähleranteil mit 14,52 % für die SP und 4,52 % für das Grüne Bündnis. Von den Kleinstparteien erhielten die Aktiven Senioren mit 2,18 % der Stimmen ein erstaunlich gutes Resultat.



Bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs betätigte sich eine grosse Mehrheit der Erwerbstätigen als Bauern, Müller und Steinmetze. Das letztere Gewerbe existiert heute nicht mehr, da die natürlichen Ressourcen erschöpft sind. Mittlerweile gibt es auch nur noch 7 Landwirtschaftsbetriebe. Dies bedeutet, dass nur noch (Stand 2000) 7,5 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig sind. 34,8 % leben von Arbeit in Industrie- und Handwerk, 57,7 % der Beschäftigen arbeiten in Berufen im Dienstleistungsbereich. Von 493 Erwerbstätigen in Gisikon sind 272 Zupendler (v.a. aus der Region). Gleichzeitig gibt es 399 Wegpendler (ein Drittel in den Kanton Zug, daneben v.a. in die Stadt Luzern und nach Root).


Gisikon verfügt über hervorragende Verkehrsverbindungen. Dazu gehört ein eigener Autobahnanschluss (Gisikon-Root). Die Gemeinde ist ausserdem auf der Schiene (Strecke Luzern-Zug-Zürich) und per Bus (Linie 23 Luzern-Ebikon-Gisikon-Root) an den Öffentlichen Verkehr angeschlossen.



Weder archäologische Spuren noch schriftliche Zeugnisse erzählen vom Ursprung Gisikons, das im heutigen Amt Habsburg am Nordabhang des Rooter Berges über dem Ost-Ufer der Reuss an einer Schnittstelle der Verkehrsachse Luzern-Zug-Zürich liegt. Die Endung des Ortsnamens auf -ikon lässt auf alemannische Landnahme vom 6. bis 8. Jh. schliessen. Der Name geht wohl auf Siedler namens Gising zurück. Erstmals erwähnt ist Gisikon im Zinsrodel des Zisterzienserinnenklosters Rathausen (um 1270/80), wo ein Walther von Gisinkon als Gönner verzeichnet ist.


Politisch ist Gisikon autonom. Das Gisiker Wappen ist blau, geziert von einer balkenweise gestellten goldenen Brücke mit zwei silbernen Pfeilern. Es stellt also die Brücke dar, die in der Geschichte eine so wichtige Rolle spielte.


Geologische Beschaffenheit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gisikon ist mit 1,08 Quadratkilometern die flächenmässig kleinste Gemeinde des Kantons Luzern. Gisikon liegt am Hang des Rooterberges, der aus Moränen des Reussgletschers, aus Sandstein, Mergel und Nagelfluh besteht. Die Ortschaft liegt 421 Meter über Meer (beim Bahnhof), auf 620 Metern über Meer steht der Weidhof. Früher floss die unkorrigierte Reuss wie ein Delta durch die Gegend. Die ganze Reussebene war ein Sumpfland. Ab 1820 begann man die Reuss tiefer zu legen. Als der Kanton Luzern 1848 von Ebikon nach Gisikon eine Strasse zweiter Klasse anlegen wollte, schrieben die Gisiker, dass sie eine Strasse erster Klasse angemessener fänden. 1849 wurde dann der Bau der heutigen Kantonsstrasse in Angriff genommen. 1864 wurde die Bahnlinie Zug-Luzern eröffnet.


Neuere Entwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz gutem Anschluss an Bahn und Strassennetz scheint das Gemeindeleben bis zum Jahre 1965 geruhsam und relativ unbewegt. Erst Ende der 60er-Jahre setzte eine rege Bautätigkeit ein. Vorausschauend auf die weitere Bautätigkeit erstellte die Gemeinde 1976 ein schönes Gemeindehaus, in dem neben einem Verwaltungsgeschoss die Feuerwehrlokalitäten und Zivilschutzräume für 100 Personen gebaut wurden. 1977 wurde im Zonenplan ein kompaktes Baugebiet Reussblick/Scheidegg/Mühlehof/Bühl ausgeschieden und unterdessen auch fast vollständig überbaut. Vor ein paar Jahren setzte eine grosse Nachfrage nach Bauland und Einfamilienhäusern ein. Dies nicht zuletzt darum, weil Gisikon mit dem Autobahnanschluss an die N14 und dem nahen SBB-Bahnhof verkehrstechnisch gut erschlossen ist.


Gisikon war ein bedeutender Brückenkopf für den Regionalverkehr aus dem Seetal und den Freien Ämtern sowie für den Fernverkehr vom Schwarzwald über Schaffhausen und Baden nach Luzern und dem Gotthard. Seit 1426 beriet der Luzerner Rat über die Frage eines Brückenbaus in Gisikon. Er entschied sich 1431, eine gedeckte Brücke über die Reuss zu schlagen. Der Unterhalt war seit 1432 aus den Zollerträgen zu bestreiten. Am 11. Januar 1811 beschloss der Regierungsrat einen Brückenbau nach dem Plan des Zimmermeisters Hug. Aber erst nachdem die alte gedeckte Holzbrücke beim Entscheidungsgefecht des Sonderbundskrieges am 23. November 1847 durch Einschüsse schwere Schäden erlitt, wurde 1854 ein Brückenneubau in Angriff genommen. Als der Grosse Rat am 27. Oktober 1913 beschloss, die projektierte, vom Bund mit 50 Prozent unterstützte Reusskorrektion ab Einfluss der Kleinen Emme bis zur Kantonsgrenze mit 25 Prozent zu subventionieren, war bereits ein Brückenneubau für 220'000 Franken im Kostenvoranschlag inbegriffen. Aus den verschiedensten Gründen, auch, weil das Bauwerk den Ansprüchen des aufkommenden Autoverkehrs immer weniger genügte, wurde 1933/1934 die 72 m lange, mit einer 6 m breiten Fahrbahn mit je 1,5 m breiten beidseitigen Trottoirs versehene Eisenbetonbrücke erstellt, die am 12. Juni 1934 dem Verkehr übergeben wurde. Das Anschlusswerk an die N14 bedingte erneut einen Brückenneubau über die Reuss als vierspurigen Zubringer für die Autobahn. Am 15. Oktober 1974 wurde die jüngste Reussbrücke dem Verkehr übergeben.


Die Reussbrücke machte Gisikon 1432 zur Zollstation mit einer Wirtschaft zur Versorgung der Händler und Reisenden und seit dem 18. Jahrhundert mit einem Landjägerposten zur Eindämmung der Landstreicherei. Der Brückenzoll wurde auf Personen, Vieh und Handelswaren erhoben. Im 18. Jahrhundert war die Brücke in Gisikon nach Reiden, Emmenbrücke und dem Untertor in Luzern die viertbedeutendste Zolleinnehmerei. Das letzterbaute Zollhaus, der heutige Gasthof Tell, entstand 1847/48. Am 12. September 1845 stellte die Baukommission fest, dass sich eine Reparatur nicht lohne, und schlug den Neubau an der neuen Kantonsstrasse vor. Der Bauauftrag für eine Summe von 2750 Franken wurde am 21. Februar 1847 vergeben. Der Bau sollte Mitte August 1847 vollendet sein. Die sonderbündische Truppenmobilisierung und das Entscheidungsgefecht zwischen Eidgenössischen- und Sonderbundstruppen in Gisikon verzögerten die fristgemässe Ausführung. Am 27. Dezember 1847 meldete Bauunternehmer Arnet der Baukommission, das Gebäude sei bis auf die Riegelverkleidung, Wandtäfelung sowie Türen und Fenster fertig erstellt. Dieses Zollhaus, ausgestattet mit dem Tavernenrecht, wurde unnötig durch den Bundesvertrag von 1848, der die Binnenzölle abschaffte. Vorerst wurde es von alt Zöllner und Metzger Franz Portmann in Pacht geführt. Die Staatsdomänenverwaltung versteigerte die Wirtschaft zum Wilhelm Tell samt zugehöriger Scheune und Grundstücken schliesslich am 9. Oktober 1855 auf Mitte März 1856 für 33'050 Franken, vorbehältlich der grossrätlichen Ratifikation, in öffentlicher Steigerung und unter Aufsicht des Gemeinderates, an Anton Rüssli von Luzern. Am 27. Dezember 1858 ging die Liegenschaft zum Wilhelm Tell per 1. Januar 1859 für 26'000 Franken an Kaspar Weingartner von Inwil über. Nach Weingartners Tod wurde der Tell am 17. November 1868 unter konkursrichterlicher Aufsicht für 43'300 Franken an Gemeindepräsident Kaspar Knüsel von Honau versteigert. Dieser verkaufte die Liegenschaft am 28. März 1898 mit Handänderung auf den 1. Mai für 70'500 Franken an Xaver Waldispühl, den Gemeinderatspräsidenten von Honau. Am 7. November 1902 erwarb Burkhard Mattmann von Inwil die Wirtschaft zum Wilhelm Tell für 77'000 Franken auf den 1. Mai 1903. Seither ist der inzwischen mehrfach umgebaute und um ein Motel erweiterte Betrieb in Familienbesitz.


Gisikon und die Schlachten der Schweiz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Brückenkopf Gisikon war militärisch bedeutsam. Im Bauernkrieg 1653 besetzten die aufständischen Bauern die Brücke. Die ansässigen Bauern von Root, Meierskappel, Gisikon und Honau, «unsere liebe und getrüwe underthanen der graffschaft hapsburg», kämpften damals auf der Seite der Regierung. Sie erhielten deshalb am 25. September 1653 urkundlich ein rotseidenes Banner mit einer weissen Burg und einem goldenen Habicht samt der Inschrift «Inconcussae fidei symbolum» sowie Zollfreiheit bei der Gisiker Brücke und am Weggistor, aber auch eine Ermässigung der Vogtsteuer zugesprochen. Zur Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den reformierten und katholischen Orten war Gisikon erneut militärisches Aufmarschgebiet. Im ersten Villmerger-Krieg wurde der Brückenkopf im Januar 1656 vorsorglich gegen mögliche Einfälle bernischer reformierter Truppen von einer katholischen Luzerner Kompanie besetzt gehalten. Als im zweiten Villmerger-Krieg von 1712 Luzern erkannte, dass ein Sieg kaum zu erringen war, wollte es um des Friedens willen die Grafschaft Baden und das Freiamt abtreten. Die Aufrührer besetzten die Brücke und behändigten die Geschütze. Am 19. Juli passierten etwa 4000 Mann aus den «innern Orten» die Brücke auf dem Weg ins Freiamt. Diese Aufbruchstimmung verhinderte aber nicht die Niederlage am 25. Juli 1712 bei Villmergen. Nach dem Friedensschluss rechnete die Stadt mit der aufmüpfigen Landschaft ab. Unter anderem wurde der Rooter Hirschenwirt Hans Jakob Petermann als Anführer der Bauern zu ihrer Befreiung aus der Knechtschaft der Stadt am 21. September 1712 geköpft; auch musste die Privilegien-Urkunde für das Amt Habsburg vom 25. September 1653 den Rät und Hundert der Stadt Luzern wieder zurückgegeben werden.

Ein letztes Mal Schauplatz eines Gefechtes war die Gisiker Brücke am 23. November 1847 im Sonderbundskrieg, als die liberalen und konservativen Kantone den Streit um die Neuordnung der Schweiz mit Waffengewalt austrugen. Die Sonderbundstruppen hatten die Brückenzugänge befestigt. Nördlich des Zollhauses oberhalb der Landstrasse befanden sich zwei Artillerieschanzen, südlich davon eine. Die letzte Schlacht im Sonderbundskrieg wurde an der Brücke zu Gisikon am 23. November 1847 geschlagen und vom Sonderbund verloren. Damit war das Schicksal besiegelt, die Umwandlung vom Staatenbund in den Bundesstaat konnte vollzogen werden.

In den eidgenössischen Biwaks in Honau und ausserhalb von Root verlief nicht alles vollauf ordnungsgemäss, wie es Divisionär Ziegler angeordnet hatte. Die hungrigen und in der eiskalten Winternacht frierenden Soldaten versorgten sich teilweise auf eigene Faust. Zudem liessen sich viele mit Most und Schnaps volllaufen. Aber da sich die Sonderbundstruppen in dieser Nacht auflösten, rächten sich diese Disziplinlosigkeiten nicht. Das vom Gemeinderat Gisikon an das Kriegskommissariat der eidgenössischen Truppen am 22. Dezember 1847 zugestellte Verzeichnis der Beschädigungen und Entwendungen kam auf eine Schadensumme von rund 14'520 Franken. Eine zweite, spezifiziertere Eingabe vom 29. Januar 1848 bezifferte den Schaden auf rund 20'929 Franken. Glücklicherweise war bei der Zivilbevölkerung kein Menschenleben zu beklagen.


Post, Telegraf, Telefon

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon 1660 ist eine Botenverbindung Luzern-Zürich nachgewiesen. Zur Zeit der Helvetischen Republik 1798-1803 befuhr ein Einspänner täglich die Strecke Luzern-Gisikon-Sins-Muri-Baden. Zwischen 1850 und 1873 gab es eine, von 1874 bis 1881 zwei tägliche Postwagenverbindungen Gisikon-Sins-Muri. Sogar bis Eschenbach verkehrten täglich zwei Postwagenkurse ab Gisikon - 1823 auf Postautobetrieb umgestellt und 1935 eingestellt.

Gisikon gehörte vor 1849 zum Postkreis Root, besass aber seit 1804 im Zollhaus eine Briefablage der kantonalen Post. Beim Tellen wurde die Postablage bis 1864 weitergeführt und die Ablagestelle wurde 1864 in ein Postbüro umgewandelt. Seither trug man die Post täglich aus; der Sonntagsdienst entfiel erst ab 1919. Am 15. Februar 1866 kam ein Telegraf in Betrieb. Am 6. August 1896 eröffnete man die Telefonzentrale Root. Die ersten drei Gisiker Abonnenten sind im Telefonbuch von 1897 nachgewiesen. Postbüro und Restaurant Post übernahm 1867 Felix Altermatt, nach dessen Tod 1872 wurde es von Witwe Aloisia Altermatt-Estermann als Posthalterin weitergeführt. Ab 1912 führte Elise Süess-Furrer die Poststelle beim Restaurant Post in Gisikon (22. Oktober 1966 abgebrannt und nicht wieder aufgebaut - heute befindet sich dort die Überbauung Klausmatt). Ab 1931 bis 1961 deren Tochter Emma Süess. Als die Gasthausbesitzerin Elisabeth Stöckli wegen Eigenbedarfs 1933 Büro und Wohnung der Posthalterin kündigte, erwarb deren Schwager Josef Steiner in 500 m Entfernung vom Bahnhof an der Strasse nach Honau ein Grundstück des Obermühlehofes, um darauf eine neue Post zu bauen. Die Generaldirektion war erst auf Intervention der Gemeinderäte von Gisikon und Honau hin bereit, den neuen bahnfernen Standort zu bewilligen. Der Gemeinderat bewilligte das Baugesuch am 3. Mai 1934. Bereits am 1. April 1935 konnte Posthalterin Emma Süess den Neubau beziehen. Er verfügte als Neuerung eine von aussen zugängliche Sprechstation (Telefonautomat). Das waren noch Zeiten! Die Post Gisikon wurde am 30. Juni 2004 geschlossen und die Post für die Gisiker Bevölkerung wird wieder von der Poststelle Root aus zugestellt.


Das Gespenst auf der Brücke von Gisikon - eine Sage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher standen an der Strasse zwischen Honau und der Gisiker Brücke sowie auf der Brücke selbst viele Bildstöcklein. Sie waren alle errichtet worden, weil an diesen Stellen ein Gespenst vorbeizugehen und dort auszuruhen pflegte. Das Gespenst legte dem Wanderer in der Nacht allerlei Dinge in den Weg. Ein Jüngling, der vom Gespenst nichts wusste, wollte einst des Nachts noch über die Brücke. Leute aus der Umgebung baten ihn, ein Licht mitzunehmen. Aber der Bursche lachte und meinte, er werde den Weg schon finden. Als er auf die Mitte der Brücke gelangte, spürte er zu seinen Füssen einen Haufen, der ihm vorkam wie eine zusammengerollte Kalbshaut. Er gab ihm mit seinem Fuss einen Stoss und rollte ihn zur Seite. Kaum hatte sein Fuss das Ding berührt, überfiel den Burschen ein eiskalter Frost. Mit seinem Mut war es aus, und er rannte zurück, bis er ein Haus erreichte. Dort brach er zusammen und fiel in eine so heftige Krankheit, dass alle meinten, er müsste sterben. Ein andermal fuhr ein Bauer mit einem schwer beladenen Wagen über die Brücke. Plötzlich standen die Kühe, die den Wagen zogen, wie festgenagelt und waren nicht mehr von der Stelle zu bringen. Der Bauer mühte sich, rief, stiess und schlug die Tiere, aber sie taten keinen Schritt. Der Bauer in seinem Eigensinn holte ein zweites Gespann vor den Wagen und führte ihn nun trotz allem Widerstand über die Brücke. Innert wenigen Wochen aber verendeten ihm die Tiere, die er für seine trotzige Fahrt verwendet hatte. Oft kam es vor, dass Pferde, die man über die Brücke reiten oder fahren wollte, sich auf der Brücke bäumten, kehrtmachten und wild in die Felder ausrissen. Zuweilen kam es vor, dass Kinder auf der Brücke ein seltsames Tier liegen sahen, das sie mit einem einzigen grossen Auge anglotzte.


Mühlen in Gisikon

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Müller und Mühlen im alten Staat Luzern hat Anne-Marie Dubler 1978 eine historische Veröffentlichung herausgegeben. Dabei stellte sie unter anderem fest, dass die Mühlenbauer nicht davor zurückschreckten, auch in wasserarmen Lagen Mühlen zu erstellen. Sei es, dass eine Siedlung unbedingt mit einer Mühle versorgt werden musste, oder, dass ein Bauer eine Mühle auf dem eigenen Land betreiben wollte. Auch in Gisikon hatte man Mühe, die Mühlen mit genügend Wasser zu versorgen. In der Vogtei Habsburg, dazu gehörte Gisikon, gab es um 1695 je eine Mühle in Meggen, Greppen, Adligenswil, Meierskappel und Root, aber zwei Mühlen in Gisikon, die Untermühle und die Obermühle. Die beiden Mühlen mussten sich die Wasserzuleitung mit aufwendigen Zuleitungen sichern. 1603 wurde der Niklausenbach aufgrund eines Abkommens mit dem Hof «Wisserlen» (weisse Erlen) auf die Mühlen umgeleitet. Eine Trockenperiode zwang die Müller 1645, einen Weiher anzulegen, der von beiden Besitzern unterhalten wurde. Über Nacht füllte sich der Weiher, tagsüber konnte man ihn «abmahlen». Die Müller mussten das Wasser während 12 Stunden anschwellen lassen, um dann in der Mühle etwa vier Stunden mahlen oder rellen zu können. Die Gisiker Mühlen erreichten um 1695 mit 230 Gulden im Jahr den dritthöchsten Ertrag in der Vogtei. Es ist nicht ganz genau eruierbar, wann der Obermühlehof gebaut wurde. Er wird vermutlich über 300 Jahre alt sein, eine Jahreszahl im Dachstock kann nicht mehr entziffert werden. Von der Untermühle wissen wir, dass sie ihren Betrieb 1870 einstellte.

(Sonderausgabe Begrüssungsschreiben Gisiker Dorfpost)



In Gisikon besteht in einem Schulpavillon im Zentrum Mühlehof die Integrative Schule Gisikon, welche von 156 Schülerinnen und Schülern (Schuljahr 2004/2005) besucht wird. Ab der 7. Schulklasse findet der Schulbesuch in Root statt.

In der Gemeinde wohnhafte Schüler/innen mit Schulort Kanton Luzern 2008/2009

Vorschule (Kindergarten) 13
Primarstufe 71
Sekundarstufe I (inkl. Gymn. U.-Stufe) 49


Ausbildungsniveau Wohnbevölkerung ab 15 Jahren (2000)

Obligatorische Schule 16,5 %
Berufsausbildung 49,0 %
Maturitätsschule, Lehrerausbildung 5,8 %
Höhere Berufsausbildung 15,9 %
Fachhochschule, Universität 5,2 %
Andere, keine, keine Angaben }

(http://www.lustat.ch/gp_1055_gb2010.pdf)



Öffentliche Finanzen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindesteuerfuss 2009 1,8000 Einheiten
Total (inkl. Staatssteuern) röm-kath. 3,5400 Einheiten
Total (inkl. Staatssteuern) ev-ref. 3,5500 Einheiten

(http://www.lustat.ch/gp_1055_gb2010.pdf)