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Hans von Priesdorff (* 30. September 1870 in Stettin, † 10. März 1944) war ein deutscher Architekt in der wilhelminischen Zeit. Er war vor allem im Bereich der Kasernenbauten tätig.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hans Friedrich Wilhelm Adalbert von Priesdorff entstammte einem böhmischen Adelsgeschlecht. Sein Vater war der preußische Major a. D. Louis Karl Heinrich von Priesdorff (1838–1900), seine Mutter Maria Brigitte Margarete Krause (1844–1889). Sein jüngerer Bruder Kurt von Priesdorff wurde als Geheimer Regierungsrat und Militärhistoriker bekannt.
Am 13. Mai 1911 heiratete er in Hanau Elisabetha Anna Hellbach, (* 16. März 1885 in Eltville). In Hanauer Adressbüchern finden sich Einträge zwischen 1909 und 1913. In dieser Zeit war er als Architekt und Bauleiter beim Bau der umfangreichen Kasernenanlagen im Hanauer Stadtteil Lamboy tätig. Durch den Bau der Hutier-, der Yorckhof- und der Hessen-Homburg-Kaserne, unter anderem für zwei preußische Eisenbahnregimenter, wurden seine Bauten prägend für den Stadtteil und blieben es bis heute.
Zwischen 1908 und 1917 entstanden nach seinen Plänen rund 145 Hochbauten. Im April 1911 erhielt er den Königlichen Kronenorden IV. Klasse. Ende September 1911 schied er aus der Leitung der Kasernenbauten in Hanau aus. Es folgten Arbeitsaufträge und Aufenthalte unter anderem in Berlin und Koblenz (1919–1921), wo seine Frau Elisabeth am 7. Juni 1919 verstarb. Er verstarb am 10. März 1944 im Alter von 74 Jahren im städtischen Krankenhaus Koblenz-Moselweiß.
Im Mai 2011 beantragte der Hanauer Geschichtsverein anlässlich der Konversion der Hutier-Kaserne die Benennung des darin gelegenen zentralen Platzes nach Hans von Priesdorff. Die Stadt Hanau lehnte das ab und wird den Platz stattdessen nach Sophie Scholl benennen. Dies rief Kritik hervor, da die Benennung im ehemaligen Kasernenareal unpassend erscheint.[1]
Bauten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Hessen-Homburg-Kaserne“ (Kaserne für das Eisenbahnregiment 3, 1908–10),
- „Yorckhof-Kaserne“ (Wohngebäude für Unteroffiziere der Eisenbahnregimenter 2 und 3, erste Bauphase 1909–10, zweite 1911–13),
- Garnisons-Lazarett (1908–10, wurde nach 1918 das Hanauer Versorgungskrankenhaus),
- Kriegs- und Übungsdepots (1908–17), links und rechts der Ruhrstraße mit der Brückengrube (Übungsbauwerk, 1911) an der Möhnestraße,
- Offiziers-Speise-Anstalt des Eisenbahn-Regiment Nr. 3 (1908–10),
- Offiziers-Speise-Anstalt des Eisenbahn-Regiment Nr. 2 (1911–13, um 1960 abgebrochen - heute Turnhalle der Bereitschaftspolizei),
- „Hutier-Kaserne“ (Kaserne für das Eisenbahnregiment 2, 1911–1913).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carolin Krumm: Kulturdenkmäler in Hessen – Stadt Hanau. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Wiesbaden 2006. ISBN 3-8062-2054-9, S. 116–118, 212 und 234 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland).
<Archivquellen: Stadtarchive Hanau, Koblenz und Münster sowie das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin.>
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hutierkaserne: Als man sparsam baute., Frankfurter Rundschau vom 22.08.2011.
Kategorie:Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 4. Klasse Kategorie:Deutscher Architekt Kategorie:Person (Hanau) Kategorie:Geboren 1870 Kategorie:Gestorben 1944 Kategorie:Mann