Benutzer:Henrik Schepler/Artikelentwurf

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"Carl Friederichs" ist der Markenname eines unabhängigen Deutschen Sonderfahrzeugherstellers. Die Carl Friederichs GmbH ist ein Karosserie- und Fahrzeugbau-Unternehmen und Hersteller von Sonderfahrzeugen. Es wurde am 01. Juli 1840 von Heinrich Ludwig Friederichs in Frankfurt am Main als Kutschenbau-Firma gegründet. Kapitel1: Am Anfang war der Geist. Ein unruhiger Geist, getrieben vom Ehrgeiz, Außergewöhnliches zu vollbringen und handwerkliche Meisterstücke zu schaffen. Ideen leben länger als Menschen. Ambitionen entwickeln ihre eigene Dynamik. Sie prägen Unternehmen über Jahrzehnte, Jahrhunderte. Wer heute mit den Meistern von Friederichs spricht, merkt schnell, dass der handwerkliche Geist des Firmengründers bis in die Gegenwart lebendig ist. Am Anfang war ein junger Mann, kaum älter als 20. Im Jahr 1832 macht sich Heinrich Ludwig Friederichs von Frankfurt aus auf den Weg, um nach seiner Lehre weiter zu lernen. Als frischgebackener Handwerksgeselle zieht er in die weite Welt, um bei den größten Künstlern seines Metiers die Finessen des Sattler- und Karosseriegewerbes zu studieren. Nirgendwo sonst versteht man in jener Zeit Karossen mit so viel Geschmack und Komfort auszustatten wie in London, dem blühenden Zentrum des immer größer werdenden englischen Handels-Imperiums. Hier arbeitet er anderthalb Jahre in verschiedenen Werkstätten, und wie die Zeichnungen und Zeugnisse des Wandergesellen belegen, macht er sich die Meisterschaft der britischen Dienstherren schnell zu eigen. Die Kutschen der ersten Gesellschaft sind in jenen Tagen ebenso wenig reine Fortbewegungsmittel wie ein Ferrari oder Lamborghini in unserer Zeit. Sie sind technische Kunstwerke und ein ästhetisches Vergnügen. In ihnen zu fahren ist der schiere Luxus, so viel handwerklicher Aufwand steckt in der Konstruktion und Ausstattung. Jede Karosse ist eine Sonderanfertigung. Man kennt mehr als ein halbes Dutzend Bautypen: Landauer, Coupé, Mylord, Halbverdeck, Gig, Break. Von ihnen ausgehend werden immer neue, raffiniertere Kutschen konstruiert - ganz auf die Wünsche des Auftraggebers zugeschnitten. Ein Stück Maßarbeit und Haute Couture der Karosserie-Schneiderei. Immer ausgefeiltere Federkonstruktionen werden entwickelt, um das Reisen auf den holperigen Straßen erträglicher zu machen. Eine extreme Leichtbauweise mit zerbrechlich dünnen Speichenrädern holt aus den ein, zwei Pferdestärken vor dem Wagen das meiste an Geschwindigkeit heraus. Die Lackierung der Kutsche, die Polsterung, die Beschläge, das Zaumzeug und die Pferdedecke – alles ist sorgsam aufeinander abgestimmt. Individuelles Design ist in den Zeiten des englischen Dandytums mindestens ebenso en vogue wie in unserer Gegenwart. Heinrich Ludwig Friederichs lässt es bei seinem Studienaufenthalt in London nicht bewenden. Er zieht von England weiter nach Russland an den Zarenhof in Sankt Petersburg. Laut Wanderbuch arbeitet er über ein Jahr in der kaiserlichen Wagenfabrik. Von Petersburg reist er weiter nach Moskau. Ein beschwerlicher Trip durch den russischen Winter, auf dem er aller Habe beraubt wird. In Moskau findet er nur schwer Arbeit. Er gerät in soziale Unruhen, wird verhaftet und nach Sibirien deportiert. Nur durch einen höchst glücklichen Umstand kommt er unterwegs in Kasan wieder auf freien Fuß. 1838 kehrt er über Sankt Petersburg nach Frankfurt zurück. Sechs Jahre ist Heinrich Ludwig Friederichs unterwegs gewesen. Zwei Jahre später ist er endlich am eigentlichen Ziel der weiten Reise angelangt. Am 1. Juli 1840 gründet er in seiner Heimatstadt, mitten im Zentrum, in der Großen Bockenheimer Straße, seinen eigenen Sattler- und Carossier-Betrieb. Das Geschäft ist erfolgreich. Das in langen Jahren erworbene Wissen und Können macht sich bezahlt. Es ist nicht irgendeine Kutschen-Werkstatt. Es ist eine der ersten und feinsten Styling-Adressen. Heinrich Ludwig Friederichs setzt Qualitäts-Maßstäbe, die bis heute in dem von ihm gegründeten Unternehmen gelten. Auch wenn sich die Arbeitstechnik längst geändert hat. Kapitel 2: Die Beweglichkeit. Vom Biedermeier zur High–Tech-Epoche. Vom Carossier zum Karosserie-Großbetrieb. Vom Einspänner zum 500 PS MobiI. Die Geschichte des Karosseriebauers Friederichs liest sich wie die moderne Geschichte des Rads. Das Rad - seit Jahrtausenden macht es den Menschen mobiler. Es verkürzt die Strecke von A nach B. Es beschleunigt die Kommunikation und den Handel. Erst eine zweite Erfindung macht allerdings die vier Räder so nützlich, wie sie heute sind. Die Erfindung des Verbrennungs-Motors. Keine Frage, dass sich mit dem Auftauchen der ersten knatternden Motorwagen auch beim Carossier Friederichs alles verändert. 1876 übernimmt Carl Friederichs das Geschäft vom Vater. Zunächst baut er noch feine Pferdekutschen für die beste Gesellschaft. Doch schon bald nachdem Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach den ersten schnelllaufenden Fahrzeugmotor konstruiert haben und das erste »Automobil« mit Getöse über die Straßen holpert, wendet er sich neugierig dem Bau der modernen Art von Droschken zu. Man bastelt, experimentiert und improvisiert. Man leistet Pionierarbeit. Gleichen die ersten Motorwagen noch ganz einer herkömmlichen Kutsche, nimmt nach und nach das Auto seine eigene Gestalt an. Die Söhne führen sein Werk konsequent fort. Ab 1900 lenken Heinrich und Rudolf Friederichs die Firma. Sie konzentrieren sich ganz auf die Konstruktion von Automobil-Karossen. Das Zeitalter der schicken BIechkIeider beginnt. Man beteiligt sich an Schönheitskonkurrenzen und sammelt Goldmedaillen. Heinrich Friederichs erhält das erste Patent für eine Cabriolet-Karosserie zuerkannt. Die Friederichs werden Hofwagenbauer und Hoflieferanten Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Luxemburg. Die Frankfurter bauen für Klienten in ganz Deutschland Luxus-Mobile. Auf Chassis von Maybach, Benz, Mercedes, Packard, Adler, Horch, Lassalle. Vom Kotflügel bis zu den Vorhängen, vom Lenkrad bis zur Kühlerfigur wird alles nach den Wünschen des Kunden eigens gefertigt. Für die Familie Weinberg setzt man zum Beispiel einen Hahnenkopf aus Glas auf den Kühler. Er ist von Lalique in Frankreich geschliffen und kann beleuchtet werden. Damit man nachts nach dem Theater gleich sieht, wann der eigene Wagen vorfährt. Als ein gewisser Mister Henry Ford in Amerika die Autos vom Fließband fahren lässt, geht diese Zeit des individuellen Karosseriebaus zu Ende. Der älteste und noch fahrbereite Maybach W 5, von Friederichs karossiert, ist heute ein vielbewundertes Museumsstück. Geistige Beweglichkeit gehört zu den großen Tugenden des Wagenbauers. Die Friederichs erkennen rechtzeitig die Zeichen der Zeit und stellen sich um. Man verlegt sich auf Neuaufbauten von Nutzfahrzeugen. Zum dritten Mal in der Geschichte des Unternehmens wandelt sich seine Ausrichtung. Kapitel 3: Die Wirtschaftswunderjahre. Überspringen wir in unserer kleinen Chronik die Jahre des Krieges und des Wiederaufbaus. Der Betrieb in der Großen Bockenheimer Straße wird ein Opfer der Flammen. Man beginnt in der Gutleutstraße ganz von vorn. Man wächst. Man zieht in die Hardenbergstraße um. Es geht weiter aufwärts. Mit dem Wirtschaftswunder wird das Auto schnell zum Gefährt für jedermann. Der steile Aufschwung der Automobil-Industrie reißt das Unternehmen mit. Bald stößt es an Kapazitätsgrenzen. Im Osten der Stadt, in der Schlitzer Straße, entsteht ein zweiter, erheblich größerer Betrieb. Mit 5000 qm großen Werkshallen und gigantischen Lackierräumen, alle mit der modernsten Technik ausgestattet. In der Hauptsache baut und bearbeitet man heute Nutzfahrzeuge aller Art. Technisch anspruchsvolle Sonderaufbauten, Kastenwagen, Kühlwagen, Möbelwagen, Getränkewagen, Feuerwehrwagen, Polizeiwagen, Wohnwagen - kurz, Lastkraftwagen für jeden Zweck. Eine glückliche Arbeitsteilung zwischen den LKW-Herstellern und dem Fahrzeugbauer hat sich entwickelt. Das Gesetz der Serie erlaubt es den großen LKW-Fabrikanten nur begrenzt, auf die sehr individuellen Kundenwünsche einzugehen. Die Industrie muss standardisieren. Wo die Möglichkeiten der Hersteller aufhören, fangen die Möglichkeiten des Karosseriebauers an. Die modernen Spezialkarossen der Firma Friederichs machen die Wirtschaft heute um einiges beweglicher und ökonomischer. Sie optimieren die Logistik. Durch den spezifischen Aufbau und Ausbau werden Nutzfahrzeuge um vieles nützlicher. Eine Investition, die sich für den Kunden in barer Münze auszahlt. In einigen Bereichen ist das Unternehmen zum renommierten Spezialisten geworden. Zum Beispiel beim Bau von Geldtransportern werden durch gepanzerte Sandwichbauweise die Fahrzeuge beträchtlich leichtgewichtiger. Auch bei Werkstattwagen bietet man ein breites Lieferprogramm. Seit der Intensivierung des Umweltschutzes verlassen immer öfter Umwelt-Labor-Wagen das Werksgelände. Sie alle tragen ein kleines hellblaues Schild mit einem F das längst zum Markenzeichen geworden ist. Es wird nicht nur hierzulande im Verkehr gesichtet, sondern auch jenseits der Grenzen. Man liefert in aller Herren Länder, nach ganz Europa, in den Orient, nach Nordafrika. Die Spezialkarossen von Friederichs in Frankfurt fahren heute rund um die Welt. An der Spitze des Unternehmens steht mittlerweile der Urenkel des Gründers: Heinz Friederichs. Er hat den kleinen Handwerksbetrieb von gestern konsequent zum Großbetrieb ausgebaut. Als die Energiekrise in den 70er Jahren kurzfristig zu einer Rezession führt, erschließt er die internationalen Märkte - mit viel Erfolg. Kapitel 4: Die Gegenwart. Es war im Jahr 1991, am Todestag von Heinz Friederichs, als die "Heinz und Gisela Friederichs Stiftung" gegründet wurde. Diese Stiftung wurde alleiniger Gesellschafter der Carl Friederichs GmbH. Im Stiftungsvorstand wirken: Herr Dr. Bert Rauscher, Vorsitzender, Frau Gisela Friederichs, stellvertretende Vorsitzende und Herr Erich Schneider (www.friederichs-stiftung.de). Friederichs Frankfurt entwickelte sich weiter, im Jahre 2004 wurde ein neues großes Lackierzentrum eröffnet, zwei Jahre später errichtete man zusätzlich Hallen für die Produktion von zivilen gepanzerten Geländefahrzeugen. Wie in den vergangenen Jahren ist der starke Reparaturumsatz die sicher Burg der Firma, Großaufträge prägen die aktuelle Geschäftslage im Fahrzeugbau. Unternehmen wie Friederichs sind nicht allein das Werk von einzelnen. Ihre Kraft hängt von den Fähigkeiten und vom Engagement aller Mitarbeiter ab. Man ist ein eingespieltes Team. So fortschrittlich die neue Technik und die modernen Hilfsmittel sind - der Karosseriebau ist und bleibt individuelle Kopf - und Handarbeit. Handwerklicher Stolz, der Ehrgeiz, sein Bestes zu geben, das ist es, was den Karosserie- und Fahrzeugbau Friederichs nun bereits seit 175 Jahren erfolgreich macht. Der Betrieb wächst kontinuierlich und mittlerweile beschäftigt Friederichs über 110 Mitarbeiter in den zwei verschiedenen Geschäftsbereichen - Reparatur/Lackierung von Unfallfahrzeugen und Herstellung von Sonderfahrzeugen aller Art.

Beschließen wir die Firmengeschichte mit den Gesichtern derer, die für Friederichs täglich konstruieren, organisieren, schweißen, hämmern, spachteln, schleifen, polstern und lackieren. [aktuelles Gruppenfoto der gesamten Belegschaft] Das Morgen? Man sieht ihm mit Zuversicht und Optimismus entgegen und fühlt bei „Friederichs“ nach wie vor so beweglich wie das Rad und so dynamisch wie das Automobil.

Die Firma verwenden die Markenbezeichnung „FRIEDERICHS“ und das "F" als Logo, oft mit dem Schriftzug "FRANKFURT" als Ergänzung. (www.friederichs-frankfurt.de)